Das wird die NBA 25/26, die wird: der Westen, Teil I

Mit dem Tip-off zur Partie von Titel von Oklahoma City Thunder vs Houston Rockets beginnt in der Nacht zu Mittwoch die neue Spielzeit.  In Teil II meiner Vorschau befasse ich mich mit der Western Conference, die als weitaus stärker gilt als die Eastern Conference. Mehr Stars, mehr konkurrenzfähige Teams, mehr Glamour.
Wie im Vorjahr werde ich die 15 West-Teams in Gruppen einsortieren (sogenannte Tiers), noch ohne endgültige Platzierung. Bitte immer bedenken: Auch wenn ich mich um Seriösität bemühe, bitte nicht jeden Buchstaben tierisch ernst nehmen. Ein wenig Provokation muss schon auch sein. Und ebenfalls immer dran denken: Wenn alles einträfe, wie ich es denn glaube, wäre es auch stinklangweilig. Und auch wenn ich Verletzungs-Anfälligkeiten durchaus einpreise (kann der Kader einen Ausfall kurzfristig ausgleichen?), Achillessehnenrisse und andere Verletzungs-Katastrophen lasse ich außen vor. Auch versuche ich, dem Zahlenfetisch der Liga zu vermeiden, wobei sich manche Statistik schlicht nicht vermeiden lässt
Noch eine Anmerkung: Die gesamte Vorschau betrifft erst mal nur die reguläre Saison. Zu viel kann sich während der nächsten gut sechs Monate ändern (Verletzungen, Trades, Trainerwechsel), als dass ich jetzt schon einen Blick in die Play-offs wagen würde. Die nächsten Zeilen sind angreifbar genug, fürchte ich

 

I. Gruß von der Spitze

 

Oklahoma City Thunder

 

Der Titelverteidiger und das Team, das es zu schlagen gilt. Eher noch stärker einzuschätzen als in der vergangenen Saison, denn es ist gänzlich zusammengeblieben, und die meist noch sehr jungen Spieler haben enorm an Erfahrung gewonnen.
Andererseits war die Saison auch sehr fordern, für Geist und Körper. Die Erfahrung lehrt, dass sich die Titelträger automatisch ein ganz klein wenig zurücknehmen. Mir fehlt dennoch jegliche Fantasie, das OKC einen Total-Absturz hinlegt.

 

Der Star

 

Unbestritten ist weiter Shai Gilgeous-Alexander der Superstar: MvP der vergangenen Saison, treffsicherster Korbschütze und auch wichtigster Spieler der Finalserie. Der Kanadier ist mit seinen 27 Jahren immer noch nicht an seinem Zenith angekommen: noch immer zu viele Ballverluste und trotz seines so schön anzusehenden Wurfes fallen zu wenige Dreier.
Legitimer Co-Star ist Jalen Williams. Der 24-Jährige hat es ins Allstar-Team geschafft und überzeugte weitgehend in den Play-offs. Glänzender Taktgeber, enorme Athletik.

 

X-Faktoren

 

Alex Caruso war der beste Verteidiger des besten Defensiv-Teams der Liga. Für keine Drecksarbeit ist er sich zu schade.

 

Problemfelder

  1. Wie wirkt sich der Titel auf die Motivation aus? Und das Wissen der Profis, dass sie im Normalfall fast jede Partie gewinnen.
  2. Es dürfte die letzte Saison sein, dass OKC mit diesem Kader spielen kann. Ab 2026 werden bei manchen Profis die Gehälter explodieren, so dass sie auch wegen des Salary Caps und scharfer Regeln nicht mehr gehalten werden können. Macht diese unsichere Zukunft etwas aus; den Spielern etwas aus, dass etwas zu Ende geht?

 

🇩🇪 🧠

 

Isaiah Hartenstein hat alle (recht hohen) Erwartungen mindestens erfüllt, wenn nicht sogar übererfüllt. Mit seiner Länge und Spielübersicht ist der Center defensiv und offensiv ein Faktor. Noch lässt er das Dreierwerfen gänzlich sein, angeblich trainiert er es schon …

 

DENVER NUGGETS

 

Im Viertelfinale zwangen die Nuggets Oklahoma in ein 7. Spiel, das sie dann klar verloren. Hauptkritikpunkt war, dass ihr Kader zu klein sei und ohne Jokic auf dem Parkett eigentlich nicht konkurrenzfähig. Dieses Manko sind sie im Sommer angegangen. Unter anderem mit  Cam Johnson, Tim Hardaway und Jonas Valenciunas verstärkten sie sich qualitativ und quantitativ. gerade der Litauer Valenciunas könnte als mehr als brauchbarer Center Nikola Jokic so manche Pause mehr verschaffen, die den Tank des Serben nicht vorschnell ausgehen lassen.

 

Der Star (und die 2. Option)

 

Nikola Jokic: Der Serbe hat eine unglaubliche Saison hinter sich und hätte den Titel des MvP nach Ansicht vieler Experten erneut verdient gehabt. Das Um und auf des Nugget-Spiels, der fast an jedem Angriff seine Finger irgendwie im Spiel hat. Kleines Manko: In de Verteidigung spart er oft Kräfte, allein seine Größe (2,15 Meter) soll es dann richten. Kleiner Nachteil: Zuletzt war die Abhängigkeit der Nuggets von ihrem Jokic schrecklich.
Jamal Murray ist die 2. Option. Der Kanadier blieb endlich mal verletzungsfrei und kann sich jederzeit selbst Würfe kreieren. Er hat allerdings auch schon so manches Fortief überwinden müssen

 

X-Faktor

 

Die Höhe in Denver verschafft den Nuggets einen echten Heimvorteil, weil den Gegnern oft die Puste ausgeht.
Sehr gespannt bin ich auf Cam Johnson, der nach seine durchaus beachtlichen Zeit in Brooklyn jetzt bei einem echten Contender spielt, also bei einem Team, bei dem es um etwas geht.

 

Problemfelder

 

Die Neuen: Vor allem die Frage, ob der doch schon 33-jährige Jonas Valenciunas Jokic wirklich auch nur annähernd besetzen kann. Sollte das die Fall sein, hat nicht nur Houston ein Problem, sondern alle NBA-Teams.

 

II. Ganz nah dran

 

HOUSTON ROCKETS

 

Den Texanern gelang der Transfercoup des Sommers, als sie sich die Dienste von Kevin Durant sicherten und dafür vergleichsweise wenig Gegenwert an die Pheoenix Suns entrichten mussten. Weshalöb viele die Rockets sogar ganz oben auf dem Plafond sehen, aber da habe ich meine Zweifel. Weil KD mit 37 nicht mehr de Jüngste ist und bei seinen Teams jicht immer die allerbeste Team-Chemie verbreitete (ich schreib das noch sehr euphemistisch).
Aber das Talent der Rockets ist außergewöhnlich. Mit Amen Thompson haben sie einen kommenden All Star in den Reihen.

 

Der Star

 

Kevin Durant: Das verlangt er von sich selbst, das erwartet die Öffentlichkeit. Obs dann so klappt, wie sich das die Rockets vorstellen, steht auf einem anderen Blatt.
Wenn Amen Thompson den nächsten Schritt geht, wird er auch in eine neue Dimension vorstoßen. Guter Wurf, viel Athletik (hilfreich beim Rebound) und auch noch Spielübersicht.

 

X-Faktor

 

Alperen Sengün: Er spielte eine überragende EM und hatte wesentlichen Anteil daran, dass die Türkei ins Finale gegen Deutschland kam. Wo er Franz Wagner und Co. viel Kopfzerbrechen bereitete, ehe ihm am Ende die Kraft ausging. Transportiert er diese Brillanz in die NBA (dort blicken sie eher verächtlich aufs europäische Championat), wird der baumlange Mann für jede Abwehr zum Problem. Und mit seinen langen Armen wird er es in der Abwehr so manchen Schützen schwermachen.

 

Problemfeld

 

Die saisonbeendende Verletzung von Fred vanVleet war und ist ein echter Schlag ins Kontor. Der einzig echte Spielmacher im Kader, mit einem sehr feinen Distanzwurf ausgestattet. Darauf muss Trainer Ime Udocka nun verzichten; zumindest mir ist nicht ganz klar, wie das nahtlos gelingen soll.

 

MINNESOTA TIMBERWOLVES

 

Zum zweiten Mal in Folge standen die Wolves im Conference Finale, wieder scheiterten sie recht klar (2023 an den Mavs, 2024 an OKC). Ein Team, dem ich sehr gerne zuschaue nicht nur wegen dem spektakulären Anthony Edwards. Mit Mickell Alexander-Walker verlor das Team einen wichtigen Ergänzungsspieler, aber es gibt noch genug Pfeile im Köcher, wenn ich es so ausdrücken darf.

 

Der Star

 

Anthony Edwards: Vor zwei Jahren verglichen sie ihn schon mit Michael Jordan, aber das waren noch ein paar Schuhgrößen zu viel (wir reden vom GOAT!). Viel erinnert aber tatsächlich an den jungen MJ, eine unfassbare Athetik verhilft ihm zu unglaublichen Korberfolgen weit über Ringlevel. Wenn es bei ihm läuft, fällt auch der Dreier verheerend gut für den Gegner. Wenn …
Julius Randell kam in der vergangenen Saison von den NY Knicks. Immer ettwas angezweifelt, zeigt er oft, wi wertvoll er sein kann. Allerdings bringt er sich in der Verteidigung viel zu oft durch täppische Fouls in arge Probleme und muss deshalb allzu früh vom Feld genommen werden.

 

X-Faktor

 

Donte DiVicenco: Ich bin ein absoluter Fanboy des Italieners. Vortrefflicher Wurf, viel Übersicht und mittlerweile auch viel Erfahrung: 28 Jahre, also im besten NBA-Alter. Wenn, ja wenn er doch mal ohne größere Verketzungen über die Saison kommen könnte, die ihn so oft zurückwerfen.

 

Problemfelder

 

Mike Conley: Nicht falsch verstehen, de 38-Jährige ist immer noch ein guter Spielmacher. Aber halt auch ein 38-jähriger Spielmacher. Also bei all der tollen Ballkontrolle nicht mehr so (gedanken)schnell. Und doch, wie es aussieht weiter die Nummer 1 von Trainer Chris Finch auf dieser Positiion.
Der Abgang von Mickkell Alexander-Walker (tatsächlich ein Cousin von Shai) dürfte schmerzlicher sein, als sich das die sparsamen Wolves-Manager schönreden wollen.

 

LOS ANGELES CLIPPERS

 

Erster Frevel, ich nenne sie (und platziere sie auch) vor den Lakers, in Los Angeles wäre das nicht möglich. Doch ich glaube eher an den „kleinen“ Stadtclub, der im Sommer mit „Oldies but Goodies“ wie Chris Paul (40), Brook Lopez (37) einiges an Erfahrung zugelegt hat. Allerdings ließen die Clippers auch den vortrefflichen Norman Powell ziehen, der wird ihnen noch fehlen.

 

Der Star

 

Kawhi Leonard: Vom Namen her sowieso, aber auch vom Können. Offenbar verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen (zum ersten Mal seit Ewigkeiten). Ein fitter Leonard kann vorne und hinten (mit seinen Riesenhänden!) den Unterschied ausmachen.
Mindestens so klangvoll ist auch de Name James Harden. The Beard ist nicht mehr so schnell und athletisch, aber liest das Spiel wie kaum ein Zweiter.

 

X-Faktor

 

Ivica Zubac: Der kroatische Center hat die beste Saison der Karriere hinter sich. Ein Fels in der Brandung und in der Starting Five neben John Collins der einzige U-30-Spieler
Die Bank: Sehr breit aufgestellt wirkten die Clippers, mit namhaften Profis wie eben Spielmache Chris Paul, Scharfschütze Bogdan Bogadovic, dem langen Brook Lopez und auch dem Franzosen Nicolas Batum.
Bradley Beal: Ein Kapitel für sich, weil der hochbegabte Profi  bei den Phoenix Suns nie zeigte, was er kann und alles über seine „No-trade-Klausel“ dort redete. Jetzt hat er freiwillig gewechselt, doch welchen Beal wir in LA sehen, es bleibt mir nur ein großes Fragezeichen zu setzen.

 

Problemfeld

 

Das Alter: Erfahrung ist schön und gut, aber so ein Supertalent wäre auch ganz hübsch. Dieses sehe ich weit und breit nicht.
Der Eigentümer: Steve Ballmer ist unter den eigenwilligen „Ownern“ der Liga sicher der exzentrischste. Der, wie jetzt heauskam, einen höchst zweifelhaften Deal mit Kawhi Leonard abgewickelt hat, um den scharfen Slalary-Cap-Regeln zu entgehen. Ob da von der Liga noch Strafen kommen, ist nicht klar. Unruhe gibt es jedenfalls zusätzlich. Wer weiß, ob sich das Team davon beeinflussen lässt.

 

III. Auf dem Sprung

 

GOLDEN STATE WARRIORS

 

Frevel Nummer 2: Ich sehe die Warriors nicht in Tier II und weiß nicht, woher andere ihren Optimismus herholen, das besser zu beurteilen. Gewiss, ein Steph Curry trifft an einem guten Abend immer noch aus jeder möglichen und unmöglichen Situation und sichert unfassbare Siege. Aber reicht das? Mit dem alten (und weisen?) Draymond Green (35), dem gleichalten Jimmy Butler, den noch älteren Al Horford (38), mit den Fragezeichen Jonathan Kuminga.

 

Der Star

 

Steph Curry: Der unfassbare Scharfschütze mit allen Dreierrekorden de Liga hat das Spiel im vergangenen Jahrzehnt geprägt; nicht allen Basketball-Freunden gefällt im übrigen dieses Dreier-Gewitter. An einem guten Tag gewinnt er immer noch jedes Spiel, weil er dann tatsächlich „unstoppable“ ist, dem völlig egal ist, von wo er abdrückt. Doch diese Tage werden seltener, auch an flinken Curry nagt der Zahn der Zeit mit Verletzungen, wie in den Play-offs gegen die Timberwolves.
Ob ihm Jimmy Butler in der Offensive in seiner ersten „vollen“ Warriors-Saison nachhaltig entlasten wird, bleibt die große Frage. „Play-off-Jimmy“, nannten sie ihn während der großen Zeit bei Miami Heat, weil er vor allem in der K.-Runde aufdrehte, aber in der regulären Saison oft wenig sichtbar blieb.

 

X-Faktor

 

Al Horford: Nach ewigen Hin und her und Finanzierungs-Vorbehalt ist der Celtic nun ein Warrior. Ein glänzender Verteidiger, der gerne auch den Dreier nimmt und gut trifft. Aber jetzt muss er sich in einem neuen Umfeld beweisen, wobei Coach Steve Kerr wohl eine der besten Eingliederungs-Trainer ist.

 

Problemfelder

 

Die Zeit läuft ab, sogar für einen Steph Curry, den ich für sein Spiel so liebgewonnen habe. Mir fehlt der Glaube, dass mehr drin ist als die direkte Play-of-Qualifikation, also mindestens Plat 6 im so starken Westen.
Jonathan Kuminga: Eigentlich war klar: Kuminga verlässt das Team. Doch obwohl es Interessenten gab (angeblich Sacramento), ein Deal kam nie zu Stande. Jetzt ist er also weiter im Team, vielleicht auf gepackten Koffern. An seinen Fähigkeiten gibt es keine Zweifel. Und sollte sich Mr. Kuminga entschließen, dass er noch mal mit vollem Einsatz ein Warrior sein will, dann könnte aus dem Problemfeld sehr schnell ein X-Faktor werden – mindestens.

 

LOS ANGELES LAKERS

 

Alles Doncic oder was? Alle sind begeistert, wie „fit“ der Slowene ist, wie austrainiert. Wir werden sehen … Wie die Warriors mit Curry sind auch die Lakers mit dem sogar schon 40-jährigen LeBron James fast auf der letzten Mission. Bei den Lakers bin ich noch skeptischer, wenn ich ehrlich bin, auch weil es sich in Los Angeles und all den Möglichkeiten (8 Teams in den Big Leagues + Hollywood et all) erheblich schwieriger arbeiten lässt als im (auch nicht wirklich) beschaulichen San Francisco.

 

Der Star

 

Luka Doncic (nicht LeBron): Der Mann für die Zukunft. Noch immer rätselt die Basketball-Welt, welch Geister Dallas-Manager Nico Harrison verlassen haben, dieses Genie im Februar nach LA ziehen zu lassen. An guten Tagen (und die hat er oft) gehört Doncic schlicht zu den drei besten Bakeballspielern der Welt (nbeben Shai und Jokic). Punkt. Ein brillanter Spielmacher, kreativ, ideensprudelnd. Aber auch cholerisch, abwehrschwach; keiner diskutiert mehr mit den Referees (praktisch nach jeder missglückten Aktion, die es sogar bei ihm gibt).
LeBron James ist für viele der Beste aller Zeiten, nicht Michael Jordan (ich warte auf den erbitterten Streit der Kulturen hier …). Wird der jetzt 40-Jährige wirklich unterordnen (erst mal fällt er einen Monat mit einer Verletzung aus)? Niemand weiß es. Beide eint, dass sie nicht (mehr) zu den Verteidigungskünstlern gehören. Aber James ist immer noch ein im Wortsinn unfassbar guter Basketballspieler, kennt alle Facetten des Spiels. Aber die 40 Jahre kann auch er nicht verleugnen (siehe auch: Novak Djokovic, Tennis, und der ist erst 38).

 

X-Faktor

 

Deandre Ayton: Der Vorschusslorbeer für den Center beim Trade nach LA ist überschaubar, um es noch freundlich zu formulieren. Eher: was wollen die denn mit dem? Dabei ist der 27-Jährige ein ehemaliger Number-One-Pick, hat also außerordentliche Fähigkeiten wie guter Wurf, gute Übersicht. Wenn er die auch nur annähernd aufs Parkett bringt, werden sie in der Crypto-Arena viel Freude haben und die Gegner eine chtes Problem.
Die Ergänzungsspieler: Hachimura, Vincent, Reaves: Alles großartige Profis, die aber so im Schatten der Stars stehen. Manch Gewächs entfaltet sich (Hachimura). Grundsätzlich ist das Potenzial also vorhanden.

 

Problemfeld

 

LeBron James geht in sein letztes Vertragsjahr bei den Lakers. Super würde wohl bestenfalls die Pressestelle das Verhältnis Spieler-Team bezeichnen, andere nennen es belastet. Keiner weiß, was LeBron vorhat, ob er bei den Lakers bleiben will (für Fantastilliarden, die das Budget sprengen), die Franchise wechseln will (muss ein Titelanwärter sein) oder gar etwas ganz neues (neue Ligen gar in Europa geistern herum). Autorität hat er und eine Anhängerschaft treu wie Gold. Ein Damoklesschwert, bei dem niemand weiß, wann und wo es niedersausen wird und welchen Schaden es dann anrichtet.

 

DALLAS MAVERICKS

 

Ein dark horse, das ich so gar nicht einschätzen kann, und wenn ich die Vorschauen mir so anschaue, bin ich mit meiner Unwissenheit wahrlich nicht allein. So viele Fragezeichen: die Gesundheit von Anthony Davis. Wann und in welcher Verfassung kommt Kyrie Irving zurück. Wie schlägt sich Super-Rookie Cooper Flagg im 1. Jahr. Welchen Irrsinn plant Team-Manager Nico Harrison für Januar.. Es läst sich wohl nur eines sagen: Langeweile kommt nicht auf beim Lieblingsclub so vieler Deutscher, remember Dirk.

 

Der Star

 

Anthony Davis: Wenn er denn gesund ist, gehört der 32-Jährige zu den besten Verteidigern der Liga, der auch offensiv einiges zu bieten hat: einen vernünftigenSprungwurf, ein gut eingestreuter Dreier. So rechtfertigte der irre Manager Nico Harrison ja auch den Tausch Doncic-Davis. Nur ist AD halt nie eine gesamte Saison lang gesund.
Das gilt auch für Kyrie Irving: Vielleicht im März wird er nach seinem Kreuzbandriss zurückerwartet, u nd wenn er zu seiner alten Form zurückfindet, könnte das Duo Irving/Davis einiges an Staub aufwirbeln. Es stellt sich halt die Frage, wie gut die Mavs bis dahin zurechtkommen.

 

X-Faktor

 

Cooper Flagg: Der Nummer-1-Pick, mit Vorschusslorbeer überhäuft nach grandiosen College-Jahren. Das aberwitzige Geschenk de Götter für Harrison, denn die Wahrscheinlichkeit lag bei 2 Prozent, dass die Mavs ihn an Nummer 1 haben dürfen ziehen. Nicht mal Harrison konnte sich dem verweigern. Jetzt stellt sich halt die große Frage, ob Cooper Flagg damit gedient ist, gleich bei einem (mindestens) play-off-ambitionierten Team zu spielen anstatt bei einer Mannschaft, bei der er sich ohne große Folgeschäden an die NBA gewöhnen kann (NBA und College sind 2 verschiedene Welten, ja Galaxien); sich ausprobieren kann und auch genügend Spielzeit sammelt ohne allzu großen Druck.
Wenigstens hat Cooper Flagg mit Jason Kidd einen Cheftrainer, der weiß, worum es bei Ausnahmetalenten geht. Er war ja selbst eines, als er 1994 an Nummer 2 (hinter Glenn Robinson, vor Grant Hill, was für ein Jahrgang!) von den Mavs gezogen wurde, die damals allerdings ein Katastrophenteam waren.

 

Problemfelder

 

Nough said. Und solange Nico Harrison samt der Ownership ihr Unwesen treiben darf, kann auch der größte Wahnsinn nicht ausgeschlossen werden.

 

Ende Teil I, Teil 2 folgt.

 

 

 

George Springer und der Schlag seines Lebens

Blick über den Teich, MLB

 

Go, Canada, go! Die Toronto Blue Jays stehen zum ersten Mal seit ihrem Triumph 1993 in den World Series und werden ab Samstag früh unserer Zeit Titelverteidiger Los Angeles Dodgers fordern. Für schwache Nerven war das aber absolut nichts im 7. Spiel der ALCS gegen die Seattle Mariners.

 

TORONTO BLUE JAYS – Seattle Mariners 4:3 (4:3)

 

Davon träumt jeder amerikanische Bub, wenn er mit seinen Freunden Baseball spielt. Er simuliert sich in ein 7. und entscheidendes Spiel im Halbfinale oder gar World Series, wo er an der Platte steht und den siegbringenden Homerun schlägt (wie der deutsche Bub, mittlerweile wahrscheinlich auch Mädchen?, der/das im WM-Finale das Siegtor schießt). George Springer von den Toronto Blue Jays hat sich diesen Traum erfüllt. Im 7. Inning des 7. Spiels der Conference Series kam er beim Stand von 1:3 gegen die Seattle Mariners an den Schlag, mit 2 Mann on Base, wie es im Baseball-Sprech heißt. Und er drosch den Ball über den Zaun, was den Blue Jays 3 Runs und die 4:3-Führung bescherte. Und auch wenn es kein spielbeendender Walk-off-Home Run war, so kam er doch diesem Ideal sehr nahe. Wenig später stand der Sieg der Kanadier dann tatsächlich fest, weil die Werfer von Toronto nichts mehr zuließen.
Ausgerechnet George Springer, der 36-jährige Veteran. Im 5. Spiel dieser elektrisierenden und sicher noch lange Erzählstoff bietenden Serie nicht nur in Toronto und Seattle wurde er von einem fast 100-Meilen-Wurf am Knie getroffen und musste das Feld verlassen. Wirklich fit war er auch in der Nacht zu Dienstag noch nicht (so wurde er in der Verteidigung gar nicht aufgeboten und humpelte fast mitleiderweckend an die Platte), aber fürs Schlagen reichte es; schnell laufen musste er nach dem Homerun ja nicht ….
Komplettiert wurde damit ein unfassbares und statistisch extrem unwahrscheinliches Comeback der Blue Jays. In diesem Spiel selbst, wo vorher unter anderem die Mariners-Superstars Julio Rodriguez und Cal Raleigh mit Solo Homeruns für eine 3:1-Führung gesorgt hatten. Vor allem aber in der Serie, in die Toronto mit zwei Heimniederlagen gestarten war. Sie sind damit das erste Team seit den New York Yankees 1995, die nach so einem Grusel-Auftakt noch eine Serie für sich entscheiden konnten.

 

Ausblick

 

Damit kommt es wie gesagt ab Samstagfrüh zur World Series gegen die LA Dodgers, in der aufgrund der besseren Saisonbilanz die Blue Jays Heimrecht genießen. Trotzdem ist der Titelverteidiger aus Kalifornien der klare Favorit, zu dominant traten zuletzt gerade die Starting Pitcher auf. Höchstwahrscheinlich raffe ich mich bis Freitag noch zu einer längeren Vorschau auf.

 

Ansetzungen World Series (MESZ, ab Spiel 3 MEZ)

 

Spiel 1: Sa., 02:00: Blue Jays – Dodgers
Spiel 2: So., 02:00: Blue Jays – Dodgers
Spiel 3: Di., 01:00: Dodgers – Blue Jays
Spiel 4: Mi., 01:00: Dodgers – Blue Jays
Spiel 5: Do., 01:00: Dodgers – Blue Jays *
Spiel 6: Sa., 01:00: Blue Jays – Dodgers *
Spiel 7: So., 01:00: Blue Jays – Dodgers *

* falls notwendig:
Anmerkung: In den USA wird die Sommerzeit erst in der Nacht vom 2. auf 3. November umgestellt

 

 

Das war die Woche, die war

Kane kann alles

 

Nein, dem Stürmer des FC bayern reicht es längst nicht mehr, „nur“ Tore zu schießen. Das schafft er ohnehin wie beim 1:0 gegen Borussia Dortmund, seinem schon 12. Saisontreffer. Dazu brilliert der Engländer auch als glänzender Vorbereiter wie bei sein Günter-Netzer-Gedächtnis-Diagonalball über 60 Meter vorm 2:0. Dazu mimt er auch noch das Verteidigungsmonster. Als die Dortmunder nach ihrem Anschlusstreffer aufs 2:2 drängten, bereinigte Kane mit einigen blitzsauberen Grätschen die Situation, die auch die Jürgen Kohlers dieser Welt nicht besser hinbekommen hätten. „Wenn wir gewusst hätten, wie gut er wirklich ist, hätten wir auch mehr als die 100 Millionen Euro gezahlt“, bekannte Finanz-Chef Jan-Christian Dreßen, für euphorische Ausbrüche eher selten zu haben.
Am Ende hielt das 2:1 der Bayern im deutschen Clasico, auch weil der BVB arg defensiv, ja destruktiv, in die Partie gegangen war mit zweiteinhalb Offensivkräften. Dabei waren die Münchner am Samstagabend irklich zu packen, so fahrig, so unkonzentriert agierten sie zuweilen. Doch so können sie sich über den 7. Bundesligasieg im 7. Spiel freuen, dazu 2 Erfolge in der Champions League und einer im DFB-Pokal gegen Wehen-Wiesbaden. Sollten am Mittwoch gegen den FC Brügge und am Samstag bei Borussia Mönchengladbach dazukommen, wäre das Europa-Start-Rekord in einer Topliga, wühlten sich die Statistiker durch die Fußball-Geschichte..
In der Liga sind die Bayern schon enteilt bei 5 Punkten Vorsprung auf RB Leipzig, also dem Team, das sie zum Saisonauftakt eine 6:0-Abfuhr erteilt haben. Meiserschaftskampf ist also praktisch schon entschieden, und auch sonst hat sich das Feld schon ziemlich den Erwartungen gemäß sortiert. RB, Bayer Leverkusen, der VfB und acuh de BVB vorn, Heidenheim, St. Pauli, Wolfsburg hinten. Tabellenschlusslicht ist allerdings die Borussia aus Mönchengladbach, weiter als einziges Team der Liga noch ohne Sieg in der Saion und mi einem desolaten Auftritt am Freitagabend beim 1. FC Union. Jetzt kommen wie gesagt die Bayern in den Borussia-Park und da muss man schon Nina Ruge sein, um zu hoffen: Alles wird gut.

 

Max Verstappen riecht schon den Triumph

 

Unglaubliche Sportgeschichte, Folge 23945: Im Sommer lag Formel-1-Weltmeister Max Verstappen mit mehr als 100 Punkten hinter dem Ersten. Die Saison war abgehakt, der Titel perdu. Ohne wenn und Aber, wie es schien, zu überlegen zeigten sich auch die McLarens. Doch in der Sommerpause ist irgendetwas passiert. Plätzlich funktioniert Verstappens Red Bull, wie sich das der Holländer von Beginn an vorgestellt hat. Und die vermeintlich unangreifbaren McLarens haben echte Probleme, die noch potenziert werden, weil sich die beiden Fahrer Oscar Piastri und Lando Norris ins Gehege kommen und dazu noch Punkte gegenseitig wegnehmen.
Das alles entwickelt sich seit ein paar Wochen, doch ernsthaft an eine Titelverteidigung hoffte wohl niemand bei den red Bull. Doch jetzt, seit dem Grand Prix der USA in Austin, beginnt plötzlich die große Rechnerei; hoffnungsvoll in FFuschl am See, extrem nervös bei McLaren. Verstappen siegte in absolut überlegener Manier sowohl im Sprint als auch im Grand Prix, der WM Führende Piastri erlebte ein grauenhaftes Wochenende (Ausfall im Sprint, Platz 5 im Hauptrennen). Auch Norris schied im Sprint aus, betrieb als zweiter wenigstens Schadensbegrenzung.
Plötzlich beträgt der Vorsprung des Australiers Piastri auf Verstappen nur noch 40 Punkte: 5 Rennen vor Schluss (plus 2 Sprints) immer noch ein Pfund, aber längst keine Hängematte mehr. Er muss dringend einen Schalter finden, sonst wird es zur Nervenschlacht. Norris ist da keine Hilfe, eher im Gegenteil, weil er sich mit nunmehr 14 Zählern Rückstand selbst noch Hoffnungen machen darf.
Solltpe Verstappen, mit Sicherheit der beste Fahrer im Feld, tatsächlich noch zum WM-Titel fahren, wäre das die größte Aufholjagd in der Geschichte der Königsklasse

 

Und sonst?

 

  • WM-Qualifikation: 9 afrikanische Teilnehmer der Fußball-WM stehen fest. Premiere feiern dabei die Kap Verden, die mit einem Sieg gegen Eswatini das Ticket klarmachten.
  • Pechvogel Lena Oberdorf: Die Fußball-Nationalspielerin riss sich erneut das Kreuzband ihres rechten Knies und muss eine mindestens neunmonatige Pause einlegen. Gerade vor 51 Tagen hatte die Spielerin des FC Bayern ihr Comeback gefeiert.
  • Internationaler Fußball: Manchester United gewann das Prestigeduell bei Meister FC Liverpool. Harry Maguire köpfte in bester Verteidigermanier zum 2:1-Erfolg an der Afield Road ein.
  • Tennis: Daniil Medwedew gewann das Turnier in Almaty und feierte seinen ersten Triumph seit Rom 2023. Besonderheit: Nicht ein Turnier hat er mehr als einmal für sich entschieden bei jetzt schon 21 Erfolgen. Ebenfalls Turniersiege fixierten Casper Ruud (Stockholm), Felix Auger-Alliasime (Brüssel) sowie Lena Rybakina (Ningbo) und Leilah Fernandez (Tokio).

Ein Hoch den double plays

Blick über den Teich, MLB

 

Alle Baseball-Fans dürfen sich freuen. Die American League ermittelt ihren World-Series-Teilhnehmer in einem 7. Spiel zwischen den Toronto Blue Jays und den Seattle Mariners. Heute Nacht geht es in Toronto über die Bühne.

 

Toronto Blue Jays – Seattle Mariners 6:2 (3:3)

 

Möglich machte es ein 6:2-Erfolg gestern Nacht ebenfalls im Rodgers Park zu Toronto. Ich will nicht sagen, dass dieser Sieg nie gefährdet war (its Baseball, my friend), aber es war doch sehr beeindruckend, wie die Kanadier mit dem Druck des Gewinnennmüssens auftrumpften. Schon im 2. Inning stellten die Jays die Weichen auf Sieg gegen nicht hundertprozent aufmerksame Mariners-Verteidiger. 2 Errors brachten Dalton Varsho und Ernie Clement auf die Bases 1 und 2, als zwei Singles von Addison Barger und Isiah Kiner-Falefa die ersten beiden Punkte ins Ziel brachten. Und als Barger mit seinen Two-Run Homer im 3. Inning zwei weitere Punkte besteuerte, schien die Partie entschieden.
Auf der anderen Seite hatte Rookie-Pitcher Trey Yesavage nach übezeugendem Beginn in den Innings 3 bis 5 durchaus seine Schwierigkeiten, lud unter anderem mit Walks immer wieder die Bases. Doch jeweils zog er (beziehungsweise großartige Fielding-Truppe) mit inningbeendenden Double Plays den Kopf aus der Schlinge. Nicht umsonst heißt es: Double Play is the Pitcher’s best friend.
Der Rest ist recht schnell erzählt (es klingt jetzt noch unspannender, als es tatsächlich war): Vlad Guerrero jr.(Homerun) erhöhte auf 5:0, Seattle verkürzte durch einen Homerun von Josh Naylor und ein RBI-Single vo Geno Suárez auf 2:5, ehe Alejandro KIrk RBI-Single schon im 7. Inning den Endstand herstellten. Das lag vor allem am beeindruckenden Blue-Jays-Closer Jeff Hoffman, der in 2 Innings nur den letztlich bedeutungslosen Walk von J.P.Crawford zuließ.

 

Ansetzung heute

 

Di., 02:08: Blue Jays – Mariners (3:3)

 

Spiel 7, das Nonplusultra für jeden US-Sportfan, egal ob NHL, NBA und jetzt eben MLB. Was war, das zählt nicht mehr, denn jetzt bekommt der Gewinner alles (in diesem Fall: eine World-Series-Teilnahme vs die LA Dodgers, wie verlockend …). Auch wenn beide Teams natürlich jede helfende (Werfer)-Hand im Notfall einsetzen, auf die Starting Pitcher wird es besonders ankommen. Für die Blue Jays wird Shane Bieber auf dem Mound stehen, für die Mariners George Kirby. Dieses „Pitcher-Match“ hat es vor gerade mal 5 Tagen gegeben, bei Spiel 3 in Seattle. Da gewannen die Blue Jays gleich mit 13:4, und Kirby erlebte desaströse Innings 3 und 4, als er gleich 8 Runs kassierte und die Niederlage einleitete.
Vergangenheit, interessiert nicht mehr: Was zählt ist vielleicht der Heimvorteil in Toronto, aber vor allem heißt es: Fehler vermeiden, Kleinigkeiten könnten entscheiden. Nicht umsonst gilt Baseball als das Game of Inches.

Und die Dodgers? Warten gemütlich und werden vielleicht die Mariners die Daumen drücken. Gegen die hätten sie in den WS (1. Spiel Sa., 02:00) Heimvorteil. Gewinnen die Blue Jay, müsste sie sich erst mal auf den Weg nach Toronto machen (und ggf auch in einem Spiel 7).

Das wird die Woche, die wird

Ski-Weltcup, und der echte Clasico. Und die Münchner stimmen am Sonntag ab, ob sie Olympia in ihrer Heimatstadt haben wollen, irgendwann einmal.
Ach ja: In der Nacht zu Mittwoch beginnt die NBA, in der zu Samstag die World Series. Beides hier in gesonderten Texten zu verfolgen.

 

Ja is scho wieder Weihnachten Skifahren?

 

Wie immer am letzten Oktober-Wochenende geben sich die Skifahrer in Sölden die Ehre. Besser gesagt die besten Riesenslalomfahrerinnen (Samstag) und Riesenslalom-Fahrer (Sonntag), die recht kurze, aber selektive Strecke am Rettenbachferner in Angriff nehmen. Federica Brignone und Marco Odematt sind die Teitelverteidiger im Gesamtweltcup, doch da es ein Olympia-Winter ist,  stehen natürlich alle Rennen in Zeichen von Cortina respektive Bormio. Brignone wird nach ihrem schweren Sturz im April bei den italienischen Meisterschaften (Schien- und Wadenbeinbruch) laut eigener Aussage ohnehin erst „frühestens Mitte Januar“ wieder in die Wettbewerbe einsteigen können.
Ein 2. Comeback nach 2024 wagt Marcel Hirscher, das mit einem Kreuzbandriss abrupt endete. Ob und in welcher Form er in Sölden antritt, vielleicht weiß er es selber.

 

Der echte Clasico

 

Nachdem die Bayern den „deutschen Clasico“ am Ende recht mühsam gegen Borussia Dortmund für sich entschieden haben, kommt es am Sonntag zum „echten Clasico“, also der Auseinandersetzung in der Primera Division zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. Ganz unprätentiös für 15:45 Uhr hat La Liga den Schlager angesetzt (wie schon öfter in den vergangenen Jahren), die Partie spricht für sich und wird die Fußball-Freunde schon aus der ganzen Welt anlocken (DAZN in Deutschland). Barca und Real sind gut, aber nicht überragend in die Saison gestartet, führen die PD allerdings schon wieder an.
Nicht auf der Trainerbank sitzen wird allerdings der deutsche Barca-Coach Hansi Flick. Er handelte sich am Samstag beim harterkämpften 2:1 gegen den katalonischen Rivalen FC Girona in der Schlussphase erst Gelb, dann Gelb-Rot ein und muss gesperrt für den Innenraum mit einem Platz auf der Tribüne vorlieb nehmen. Da hat er wenigstens beste Aussicht aufs Geschehen. Verletzt fehlen wird bei Barca Robert Lewandowski, der angeblich Abwanderungspläne hegt, bei Real muss Antonio Rüdiger passen, der im April beim Cup-Finale zwischen den beiden Teams völlig die Beherrschung velor. Jetzt allerdings ist der Nationalverteidiger verletzt …

 

Das ACH-Tennis-Doppel

 

„ACH! steht für Österreich (Austria) und die Schweiz (CH), hier also für die parallel ausgetragenen Hallenturniere in Wien und Basel. Wie in den Jahren zuvor haben sich fast alle Weltklassespieler für das eine oder andere Turnier entschieden (nicht: Carlos Alcáraz und Novak Djokovic, die pausieren), weil hier wichtige Punkte im Race fürs Saisonfinale in Turin verteilt werden, das die besten acht Profis des Jahres erreichen.
Wimbledon- und Melbourne-Sieger Jannik Sinner steht als Teilnehmer dafür schon längst fest, er wird dennoch das Feld von Wien anführen. Dort gewann er 2023, was die stolzen Wiener als endgültigen Durchbruch in die Weltspitze werten. Alexander Zverev ist an Nummer 2 gesetzt vor Alex De Minaur und Lorenzo Musetti. Daniel Altmaier hat die zweifelhafte Ehre, dass er sein Erstrundenmatch gegen Sinner bestreiten darf. Vielleicht ist dieser noch müde vom Geldzählen nach seinem Triumph in Saudi-Arabien, wo er dafür 6 Millionen Dollares kassierte … Nicht ganz so viel Preisgeld erhielt zwar Daniil Medwedew für den Erfolg in Almaty, Rückenwind gibt er dem Russen allemal und auch ein paar Punkte auf dem Weg nach Turin.
In Basel führen die beiden US-Amerikaner Taylor Fritz und Ben Shelton das Feld an. Mit dem Turniersieg von Stockholm reist Christian Ruud in die Schweiz. Auch der Kanadier Felix Auger-Alliasime (Brüssel) kann einen gerade errungenen Turnier-Triumph vorweisen.

 

OlympiJa oder NOlympia

 

Vor dieser Frage stehen die Münchner nächsten Sonntag, wenn sie aufgefordert sind, im Wahllokal ihres Vertrauens das Kreuzerl an der richtigen Stelle zu machen. Ihre Entscheidung ist Grundvoraussetzung dafür, ob es überhaupt 2036 oder 2040 oder gar erst 2044 Olympische Spiele in der Landeshauptstadt geben wird. Es gibt für mich (auch ganz persönlich) Gründe pro und contra. Welche für mich letztlich den Ausschlag geben, habe ich auch eine Woche vor Abgabeschluss (18 Uhr, Ende der Sommerzeit nicht vergessen!) noch nicht endgültig entschieden. Am Freitag oder Samstag werde ich hier meine Pro- und Contraliste und Anmerkungen dazu erstellen. Natürlich ist auch die Briefwahl möglich, aber diejenigen haben ihre Wahl eh schon getroffen und den Bogen schon abgeschickt.

 

Und sonst?

 

  • Champions League: Schon der 3. Spieltag und wieder mit 18 Partien von denen jene von Bayer Leverkusen gegen Titelverteidiger PSG herausragt (Di., 21 Uhr, Amazon Prime). Auch vom Namen her interessant klingen Arsenal – Atlético (Di., 21.00), Eintracht Frankfurt – Liverpool (mit Ex-Frankfurter Hugo Ekitiké und Flo Wirtz, aber mit 4 Niederlagen en suite im Gepäck) sowie Real – Juve (beide Mi., 21.00), einem CL-Endspiel von 1998 (1:0 für Real mit Jupp Heynckes auf der Bank …).
  • Bundesliga: Nominelles Top-Spiel (Sa., 18:30) ist die Partie zwischen BVB und Köln. Der FC Bayern gastiert schon um 15:30 Uhr bei der kriselnden Borussia aus Mönchengladbach. Bayer Leverkusen darf sich am Sonntag (15:30) gegen den SC Freiburg versuchen.
  • Internationale Ligen: Ungewöhnliche Anstoßzeit in der Premier League, wenn am Samstag um 21 Uhr der FC Brentford den FC Liverpool empfängt.
    Italien:  Napoli – Inter, das Meisterduell der vergangenen beiden Jahre (Sa., 18:00). Beide Clubs grüßen punktgleich von der Tabellenspitze (gemeinsam mit der Roma). Überhaupt Riesenspannung in der Serie A, man könnte neidisch werden, bis man die oft maroden Stadien erblickt …
  • Tennis: Die Frauen spielen in Tokio, wo Lena Rybakina den letzten offenen Platz fürs Saisonfinale in Riad näherkommen will. Außerdem dabei ist auch Eva Lys nach souverän überstandener Qualifikation. In Guangzhou versucht Tatjana Maria ihr Glück.
  • Formel 1: Ohne Unterbrechung geht es von Austin nach Mexiko. Die McLarens zur Unzeit in der Schaffenskrise? Oder: Etwa DOCH Max Verstappen?
  • Turn-WM in Indonesien: Allerdings ohne die AthletInnen aus Israel, die die muslimischen Gastgeber ausgeschlossen haben. Weder Weltverband noch CAS sehen darin ein größeres Problem, ich finde das einen unfassbaren Skandal (sowohl den Ausschluss als auch de praktisch nicht vorhandene Protest der Turngemeinde), auf den ich morgen oder Dienstag noch mal eingehen werde.