Das war die Woche, die war

Stuttgart rettet mit Pokalsieg die Saison

 

Ende gut, fast alles gut, werden sie im Ländle sagen. Der neutrale Fußballfreund dagegen wird sich fragen, was passiert wäre, wenn denn der Arminen-Schuss nicht an die Querlatte gedonnert wäre, sondern ins Tor und zur Führung der Bielefelder.
Danach konterten die Stuttgarter die Arminia genauso gnadenlos wie gekonnt aus. Beim Stand von 4:0 musste man schon das Schlimmste für den Zweitliga-Aufseiger befürchten, als zwei schnelle Treffer in der Endphase zum einen das Ergebnis verschönten und zum anderen die Schwaben noch mal gehörig ins Schwitzen brachten.
Übrig bleibentrotz der Niederlage euphorische Arminen-Anhänger, die ihr „Once-in-the-Lifetime“-Finale in der Hauptstadt feierten, wobei es offenbar weitestgehend friedlich bleibt.
Erschreckend allerdings die chaotischen Zustände am Einlass, wo die Fans mehr als 2 Stunden warten mussten und zum Teil den Anpfiff (und die tolle Show davor) versäumten. Eine organisatorische Panne ersten Grades, die Gott sei Dank nicht in einer Katastrophe endete. Hier sind DFB und Veranstalter und Stadt gefragt, das minutiös aufzuarbeiten. Immerhin will sichu Berlin für Olympia bewerben.

 

Anachronismus bleibt Anachronismus

 

Jeder Formel-1-Fan und -Experte weiß: Die Königsklasse des Motorsports hat in Monte Carlo nichts mehr zu suchen. Sie ist dem engen Stadtkurs entwachsen. Und doch: Der Formel-1-Kalender ist ohne den Abstecher ins Fürstentum schlicht undenkbar. Hier ist der Glamour echt und auch sichtbar (im Gegensatz zum Beispiel von Las Vegas).
Nur das Rennen stört, könnte ich frei nach Udo Lattek über den Kölner Fußball im Kölner Stadion lästern. Überholen ist schlicht und ergreifend nicht möglich. Die brillante Idee der Veranstalter, dass das Rennen durch zwei obligatorische Boxenstopps aufgehübscht und spannender gemacht werden könnte, erwies sich als Rohkrepierer, wie hinterher viele Fahrer recht unverhohlen kundtaten. Im Gegenteil: Es wurde noch schlimmer, weil manche Fahrer mit Absicht langsam fuhren, damit der Teamkollege durch den Boxenstopp besser dran sein könnte.
Im Rennen ohne gelungenes Überholmanöver siegte Lando Norris im McLaren vor Charles LeClerc (Ferrari) und Oscar Piasti (ebenfalls McLaren), der seine WM-Führung verteidigte. Weltmeister Max Verstappen zeigte die Absurdidät der neuen Regelung und bog erst in der vorletzten Runde zu seinem 2. Boxenstopp ab. Als wolle er alle, die diese großartige Boxenidee hatten und durchsetzten,  verhöhnen und Norris nicht mehrere Führungsrunden zum Sieg gönnen

 

Meister-Jubel in Neapel und Graz

 

Erst am letzten Spieltag wurden die Meisterschaften in Italien und Österreich entschieden. Während Napoli mit dem ungefährdeten 2:0 früh alles klar machte im Fernduelle mit Inter, musste Sturm Graz bis zur letzten Sekunde zittern in einem außergewöhnlichen Herzschlagfinale. Am Ende reichte Sturm ein 1:1 gegen den Wolfsberger AC zur Titelverteidigung. Hätten die Steirer verloren, wären sie auf Platz 3 abgestürzt und der WAC Meister geworden. Am Ende trennten die ersten 4 lediglich 3 Punkte, da schaut der deutsche Fan sehr neidisch hin (sofern er den österreichischen Fußball denn überhaupt wahrnimmt).

 

Djokovic im Club der Hunderter

 

Ehre, wem Ehre gebührt. Der (von mir nicht geliebte) Serbe Novak Djokovic feierte in Genf seinen 100. Turniersieg. Es wird ihm egal sein, dass dieses Turnier nicht das Schillerndste seiner großen Sammlung ist – eher im Gegenteil. Aber nachdem ihm Jakob Mensik in Miami den Titel im Finale wegschnappte und er danach kein Match mehr gewann, dürfte der Erfolg Balsam für die geschundene Seele sein. Im Finale siegte er in drei Sätzen hartumkämpfen gegen Hubert Hurcacz, nicht gerade als Sandmann bekannt.
Und schon gibt es einige Experten, die ihm für die French Open viel zutrauen. Im vergangenem Jahr musste er im Viertelfinale kampflos aufgeben.

 

Schweizer Märchen ohne Happy End

 

Was war das für eine fantastische Eishockey-WM der Eidgenossen. Nach de Auftaktniederlage gegen Tschechien übefuhren die Schweizer die Konkurrenz, beendeten in der K.o.Runde die ebenfalls wundersamen Erfolgsreisen erst gegen Österreich, dann gegen die unglaublichen Dänen, die ihrerseits Rekordweltmeister Kanada eliminiert hatten.
Doch im Finale war Schluss mit der Herrlichkeit gegen die USA. Die hatten sich für ihr erstes WM-Finale seit 1960 (!) qualifiziert und waren letztlich das glücklichere Team. Nach torlosen 60 Minuten entschied die Verlängerung und das reichlich unwüdige 3 vs 3, das mit normalen Eishockey in etwa so viel zu tun hat wie Hallenfußball mit Fußball. Tage Thompson erzielte letztlich den entscheidnnden Treffer nach 2:02 Minuten in der Overtime. Insgesamt sicher nicht unverdient und doch so traurig für die Schweizer, die jetzt 4 WM-Finalis in den vergangenen 12 Jahren verloren haben.

 

Und sonst?

  • Relegation: Im „Dorfico“, wie die Relegation zwischen Heidenheim und Elversberg spöttisch wie letztlich zutreffend genannt wurde, setzte sich der Bundesliga-16. von de Ostalb durch. Dramatischer hätte es nicht sein können, denn der Siegtreffer fiel erst in der letzten Minute der Nachspielzeit. Es waren dem Vernehmen nach zwei höchst vergnügliche und unterhaltsame Fußball-Spiele.
  • England: Am letzten Spieltag ging es „nur“ noch um die 3 verbliebenen Champions-League-Plätze nach Meister Liverpool und dem Zweiten FC Arsenal. Die höchst profitablen Tickets sicherten sich Manchester City, Newastle United und der FC Chelsea. Aston Villa vergab alle Chancen mit einer desaströsen Vorstellung bei Manchester United, darf sich aber mit einem Europa-League-Platz trösten. Nottingham Forest bleibt schließlich nur die Conferece League, aber wär hätte das dem Team vor der Saison zugetraut?
  • Handball: Die SG Flensburg-Handewitt sicherte sich die European League, den zweitwichtigsten internationalen Wettbewerb. Im Finale in Hamburg gewannen die Norddeutschen souverän gegen Montpellier, nachdem sie im Halbfinale gegen die MT Melsungen eine Verlängerung gebraucht hatten

 

Thunder machen Riesenschritte Richtung Finale

Blick über den Teich, NBA und NHL

 

Was für ein grandioses Basketballspiel haben die Timberwolves und Thunder gestern Nacht abfgeliefert. Am Ende hatten die Thunder das bessere Ende für sich. Und die Carolina Hurricanes  holen die NHL-Serie gegen die Florida Panthers noch mal nach Raleigh.

 

Minnesota Timberwolves – Oklahoma City Thunder 126:128 (1:3)

 

Ein echter Nailbiter, eine Partie Spitz auf Knopf. Und irgendwie ein Spiel zwischen dem Hasen (Wolves/schräges Bild) und den Thunder. Denn fast die gesamte Partie lagen die Gäste knapp vorn, aber eben immer vorn. Sie konnten sich ihrerseits zwar nicht absetzen, gerieten aber nicht ein einziges Mal in Rückstand. So blöd es klingt: Trotz der hohen Punktezahl machten beide Verteidigungen einen großartigen Job. Erwähnt sei hier stellvertretend Lou Dort von OKC, der wie eine Wand stand, bis er in Foulprobleme geriet.

So viele Geschichten

– Zum einen der Vergleich der jeweiligen Top 2: Hier das OKC-Duo infernale Gilgeous-Alexander/Jalen Williams, das 40 respektive 34 Punkte auflegte. Dort die sehr blassen Edwards/vor allem: Randle mit 16/5 (!)Zählern.
– Dafür glänzte die überragende Wolves-Bank, die satte 64 Punkte sammelte, also mehr als die Starting Five.
– Oder die unglaublich anmutende Zahl von Offensiv-Rebounds: Beide Teams hatten am Ende 19-mal am offensiven Brett den Ball erobert. OCK schaffte gar das seltene Kunststück und sammelte mehr Offensiv- als Defensiv-Rebounds.

Am Ende siegten wie im Märchen die Igel. Mit einer wie so oft in der Schlussphase unbefriedigenden Freiwurf-Show (die einen foulen, um die Uhr anzuhalten, die anderen foulen, um Dreier zu verhindern. dass es dann noch etwas Streit um noch zu spielende Zeit gegeben hat, hat dieses fulminante Spiel nicht verdient.

 

Beste Spieler der Sieger

Shai Gilgeous-Alexander: Wahrscheinlich das beste Play-off-Spiel in der noch jungen Karriere des Kanadiers, auf jeden Fall das beste in einer engen Partie. 40 Punkte sammelte er und gab 10 Assists und 9 Rebounds. Er behielt in der Schlussphase an der Freiwurflinie die Nerven, versenkte 7 von 8 Versuchen (der eine Fehlversuch hätte sich allerdings fast gerächt).
Nicht viel schlechter Jalen Williams 34 Punkte. Gerade im Schlussabschnitt raubte er den Wolves-Spielern und -Fans mit unglaublichen Treffern  trotz Bedrängnis den letzten Nerv.

 

Stark beim Verlierer

Dass Bank-Duo Nickell Alexander Walker (23 Punkte), Donte DiVicenzo (21). Die beiden waren vor allem mit ihren Distanzwürfen sehr effizient (jeweils 5 von 8). Bester der Starting Five war übrigens Jaden McDaniels 22 Punkten und aufoperungsvoller  Abwehrarbeit.

 

X-Faktoren

Positiv: Chet Holmgren war die ideale Ergänzung zu SGA/J. Williams. Nicht nur wegen seiner 21 Zähler, sondern vor allem auch wegen seiner Defense (3 Blocks, 1 Steal).
Negativ: Julian Randle: ein fast unwürdiger Auftritt: Nur 5 Punkte (1/7 Trefferquote), dafür gleich 5 Ballverluste. Nicht viel besser war Anthony Edwards, der nur einen seiner 7 Dreier versenkte. „What if“, werden sie in Minnesota denken.

 

Zahlereien

21 Ballverluste leisteten sich die Wolves, „nur“ . Oft rannte ein Spieler blind in die OKC-Abwehr und fand dann keinen Weg mehr heraus.
Weniger als 80 Prozent der Freiwürfe landeten im Ziel, auf beiden Seiten: ein unterdurchschnittlicher Wert.

 

🇩🇪 👓

Isaiah Hartenstein spielte nur eine untergeordnete Rolle, kam in der Crunchtime gar nicht mehr zum Einsatz. Immerhin 7 Rebounds schnappte er, davon 4 am offensiven Brett.

 

Ausblick

Jetzt spricht fast alles für OKC. Den Wolves bleibt nur die Hoffnung, dass sich Edwards und Randall erheblich steigern (und die Bank ihre Top-Form behält). Aber normalerweise ist es unmöglich, diese starken Thunder dreimal hintereinander zu bezwingen und das auch noch zweimal in deren Halle.

 

Ansetzungen

Mi., 02:00: Indiana Pacers – New York Knicks (2:1)
Do., 02:30: Oklahoma City Thunder – Minnesota Timberwolves (3:1)

 

Florida Panthers – Carolina Hurricanes 0:3 (3:1)

 

Das letztlich klare Ergebnis täuscht. 58 Minuten lang war es eine ausgeglichene Partie, ehe zwei Treffer ins leere Panthers-Tor zu Gunsten der Gäste entschieden. Die Hurricanes hatten sich einiges vorgenommen, wollten nicht ohne Sieg aus der Serie ausscheiden. Nur 20 Schüsse ließ die extrem konzentrierte und disziplinierte Defense in den 60 Minuten zu, ein sehr niedriger Wert gegen so starke Sturmreihen, wie sie die Pantehers haben. Und was aufs Tor kam, wurde zur Beute von Frederik Andersen, der damit einen Shutout verbuchte.

Auf der anderen Seite bezwang Logan Stankoven im 2. Drittel mit einem fulminanten Schuss ins Kreuzeck den wieder formidablen Sergej Bobrowski. Der Finne Sebastian Aho und Jordan Staal legte in der Schlussphase nach, als der Russe das Tor zu Gunsten eines 6. Spielers verlassen hatte.

 

Ausblick

Noch haben die Panthers 3 Matchbälle. Doch der 4. Sieg ist in einer NHL-Serie oft der schwierigste. Andererseits wurde halt erst einmal ein 0:3-Rückstand komplett gedreht, und das war 1942, wer erinnert sich daran nicht in Deutschland …

 

Ansetzungen

Mi., 02:00: Edmonton Oilers – Dallas Stars (2:1)
Do., 02:00: Carolina Hurricanes – Florida Panters (3:1)

 

Das wird die Woche, die wird

Champions-League-Finale, French OIpen und Abschluss des Giros, das sind die internationalen Höhepunkte.

 

Kampf um Europas Krone

 

Koan Finale dahoam für den FC Bayern, aber auf die Fans wartet mit Paris St. Germain vs Inter Mailand  eine durchaus spannende Partie ind der Münchner WM-Arena. Inter wat sich in der K.-o.-Runde als sehr resistent gezeigt. Unitalienisch gar nicht so abwehrstark, dafür mit viel Leidenschaft und sehr guten Angreifern. PSG ist der England-Schreck, hat  nach der durchwachsenen Vorrunde in der K.-o.-Phase nacheinander den FC Liverpool, Asoton Villa und uletzt den FC Arsenal eliminiert. Kaum ist ein echter Superstar mehr da (mit Grauen erinnert sei an die Troika Messi, Neymar und Mbappé blüht der Fußball auf wie der Pariser Frühling. Als frischgebackener Double-Gewinner auch mit deutlich mehr Selbstvertrauen als Inter, das am Freitag den Scudetto an die SSC Neapel verlor.

Ich sehe leichte Vorteile für PSG, ihr beim Torwart Donnarumma ist zurzeit vielleicht der beste der Welt, dazu tolle französische junge Spiueler wie Doué und Demélé, ja genau der Dembéßeund schießlich noch georgische Zauberer Kvarashkelia.

 

Quasi als Vorspeise bekommt der Fußball-Fan am Mittwoch das Conference-League-Finale serviert. In Breslau treffen der FC Chelsea und Real Betis Sevilla aufeinander. Die Londoner sind durch den Wettbewerb gecruist ohne jede Schwierigkeiten, Betis konnte im Halbfinale die Fiorentina ausschalten. Egal, wer gewinnt, ich tippe auf Chelsea: Den Titel wird das Team nicht verteidigen. Chelsea spielt nächstes Jahr Chmapions League, Betis in de Europa League.

 

Sabalenka und Alcáraz die Favoriten

 

Seit Sonntag laufen die French Open, das zweite Grand-Slam-turnier des Jahres. Klarer Favorit bei den Männern ist der Titelverteidiger: Carlos Alcáraz hat die beiden Masters-Turniere in Monte Carlo und Rom gewonnen (zus Hause in Madrid musste er verletzungsbedingt passen). Er zeigt das abwechslungsreichste Tennis und hat auch den absoluten Siegeswillen.
Stark zu beachten ist auch Jannik Sinner, der in Australien gewann. Seine dreimonatige Doping-Pause hat ihm offenbar nicht geschadet, schon beim ersten Auftritt in Rom zeigte er sehr gutes Sandplatztennis. Ein Finale zwischen den beiden in zwei Wochen würde mich (und einen Großteil der Experten) nicht überraschen.
Hinter diesen „Großen Zwei“ wird es schon sehr viel unübersichtlicher. Lorenzo Musetti hat eine sehr gute Sandplatz-Saison hinter sich, auch wenn er keinen Titel holte. Christian Ruud, immerhin schon zweimal im Pariser Finale, hat in Madrid sein erstes Masters-Turnier gewonnen.
Und dann sind da noch zwei große unbekannte. Alexander Zverev hat trotz des Triumphes in München eine äußerst durchwachsene Sand-Saison hinter sich, mit sehr vielen unnögtigen Niederlagen. Andererseits liegt ihm Paris, wo er letztes Jahr im Finale stand und recht unglücklich verlor. 2022 hatte er bei seinem großen Halbfinal-Kampf gegen Rafael Nadal viel Pech, als er sich alle Bänder im rechten Fuß riss
Schließlich die Frage: Was macht Novak Djokovic. Am Samstag feierte er in Genf seinen 100. Turniersieg auf der ATP-Tour. Allerdings waren es die ersten Siege auf Sand in diesem Jahr überhaupt und die Gegner überschaubar, nichts für ungut Hubert Hurcacz.

Bei den Frauen scheint die Sache noch klarer: Hohe Favoritin ist die Weißrussin Aryna Sabalenka, die sich überspituzt gesagt, nur selbst schlagen kann. Ihe Hauptkonkurrentin dürfte Coco Gauff werden, die ihr zuletzt in Rom einen großen Final-Kampf lieferte. Titelverteidigerin Iga Swiatek hat ein grauenhaftes Jahr für ihre Verhältnisse, allerdings ist Paris „ihr“ Turnier, das sie bereits viermal gewann. Ein großes Fragezeichen setze ich hinter Australian-Open-Gewinnerin Madison Keys und zwar nicht nur deshalb, weil ihr der Sand so gar nicht liegt.

 

Roglic schon chancenlos?

 

Nach dem heutigen Ruhetag beginnt die letzte und entscheidende Woche des Giro d´Italia. Der von vielen als Favorit auserkorene Primoz Roglic hat seine Chancen wahrscheinlich schon vertan, einerseits durch Sturzpch, anderseits fehlt ihm offenbar auch die Form, denn schon an mittelschweren Bergen musste er abreißen lassen. Als Zehnter der Gesamtwertung hat er bereits fast vier Minuten Rückstand auf den Führenden Isaac del Toro. Der Mexikaner ist die große Überraschung, ob er allerdings das Rosa Trikot über die Alpen und Dolomiten samt höllisch schweren Bergprügungen bis ins Ziel bringt, ist die große Frage, zumal die Spitze noch recht eng beieinander liegt. Simon Yates (+1:20 Minuten), Juan Ayuso (1:26) und auch Richard Carapaz (2:06) sehe ich mindestens auf gleicher Höhe.

Und sonst?

  • Relegation: Im „Dorfico“, wie die Relegation zwischen Heidenheim und Elversberg spöttisch wie letztlich zutreffend genannt wird, geht es heute im Elversberger Rückjspiel um den letzten Bundesliga-Platz. Das Hinspiel in Heidenheim endete 2:2, fast glücklich für die Gastgeber, die schon mit 0:2 zurücklagen.
    Klarer scheint die Sache am Dienstag eine Klasse drunter: Alles spricht für Eintracht Braunschweig, das beim 1. FC Saarbrücken mit 2:0 gewann
  • Handball: „Endspiel“ um die deutsche Meisterschaft. Am Donnerstag empfängt Tabellenführer Füchse Berlin den punktgleichen Zweiten MT Melsungen. Die Füchse haben das klar bessere Torverhältnis, nach Lage der Dinge muss die MT gewinnen. Zumal nur einene Zähler dahinter Titelverteidiger SC Magdeburg lauert.So eine Spannung und Ausgeglichenheit würde ich mir mal für die Fußball-Bundesliga wünschen – und zwar nicht nur im Kampf um Platz 4 …
  • Basketball: Der FC Bayern und Ulm haben soubverän das Halbfinale der BBL erreicht. Dort warten sie auf ihre Gegner, die Chemnitz/Heidelberg und Braunschweig/Würzburg ermitteln.
  • Leichtathletik: Am Wochenende findet in Götzis/Vorarlberg das traditionelle Mehrkampfmeeting statt. Nur Siebenkämpferinnen und Zehnkämpfer, das ist der Reiz, der Veranstaltung, die ihr 50-jähriges Jubiläum feiert. . Die Besetzung ist wie immer exquisit. Genannt haben unter anderem die beiden Kanadier Damiean Warner (Olympiasieger 2022) und Pierre Lepage (Weltmeister 2023). Katarina Thompson-Johnson zweimalige Weltmeisterin und die Amerikanerin Anna Hall kämpfen um den Sieg.Der deutsche Rekordhalter und Silbermedaillengewinner von 24 Leo Neugebauer ist ebenso dabei wie der Schweizer Rekordhalter Simon Ehammer.  Das schmucke Mösle-Stadion ist ausverkauft, der ORF wird übertragen.
  • Formel 1: Zum Abschluss des Europa-triples findet der Große Preis von Katalonien in Barcelona statt. Eine der wichtigsten Teststrecken und deshalb allen wohlbekannt. McLaren hat das schnellste Auteo, Max Verstappen im Red Bull ist wohl der beste Fahrer. Überholen ist wohl einfacher als in Monaco, aber immer heikel.

 

 

 

 

Die Knicks leben! Und wie!

Blick über den Teich NBA und NHL

 

Abermals ein fast unglaublicher Comebacksieg der New York Knicks, und eine weitere Demosntratkion der Stärke der Oilers, das waren die Conference-Finals-Spiele von Sonntagnacht.

 

Indiana Pacers – New York Knicks 100:106 (2:1)

 

Wahrscheinlich sind viele Zuschauer in Europa kurz vor der Pause  um etwa halb vier Uhr morgens doch ins Bett gegangen. Denn was sollte noch passieren angesichts des großen Vorsprungs der Pacers, der bis zu 20 Punkte betrug. Zumal so wenig klappte bei den Knicks, und sich die beiden  Schlüsselspieler wie Karl-Anthony Towns und Jalen Brunson obendrein noch in Foulproblemen befanden. Wer dann heute morgen nur noch das  Ergebnis kontrollierte, dürfte ein trauriges Erwachen gehabt haben.
Denn die Knicks machten mal wieder Knicks-Things. Wie in den beiden Auftaktspielen bei den Boston Celtics kamen sie im dritten Viertel langsam ran, egalisierten die Partie im Schlussabschnitt und zeigten sich in der Schlussphase nervenstark. So feierten sie in Indiana erneut einen spektakulären Comeback-Sieg und ließen sich auch in der Serie am Leben.
Eine sehr aggressive Abwehr und ein am Ende unglaublicher Towns ebneten die Wege zum nicht mehr erwarteten Erfolg. Wichtige Hilfe erhielt er von Jalen Brunson, sonst der Mann der letzten Minuten.

 

Bester Mann

Karl-Anthony Towns: Zumindest der Karl-Anthony Towns des 4. Viertels, nachdem es offensiv zuvor überhaupt nicht für ihn gelaufen war (4 Punkte). Doch jetzt explodierte er im besten Sinne, übernahm Veranwortung. 20 Punkte schaffte er im Schlussabschnitt, versenkte 3 von 4 Dreiern und insgesamt 6/9 Würfe. Dazu schnappte er sich auch noch 8 Rebounds, unfassbare Zahlen für 11:24 Minuten Einsatzzeit.

 

Stark trotz der Nederlage

Myles Turner: Legte 19 Punkte auf und zeigte erneut seine Stärke beim Block (2).

 

X-Faktor

Nervenstärke: 16-mal traten Knicks-Profis im Schlussviertel an die Freiwurflinie, 15-mal verwandelten sie. Überhaupt waren sie mit 27/30 Versuchen sehr stark an der Linie.

 

Zahlereien:

5 von 25 Dreier trafen die Pacers, ein unterirdischer Wert. Dabei war das Shooting bisher die große Stärke von Indiana in der Serie (mehr als 40 Prozent).
9 Spieler setzte Knicks-Trainer Tom Thibedeau mehr als 10 Minuten ein, ganz gegen seine Gewohnheit. So hatte etwa Josh Hart, sonst absoluter Viel-Spieler am Ende noch viel Kraft.

 

Ausblick

Die Pacers haben ein déjà-vu. Auch in der letzten Play-off-Runde gegen die Cleveland Cavaliers verloren sie das erste Heimspiel nach 2 Auswärtssiegen. Sie ließen sich dadurch nicht beeindrucken und gewannen die folgenden beiden Partien.
Auf der anderen Seite haben die Knicks schon des Öfteren ihre Nervenstärke gezeigt, auch in der unglaublichen Erstrundenserie gegen die Detroit Pistons.
Letztlich sehe ich kleine Vorteile für die Pacers.

 

Ansetzungen

Di., 02:20: Minnesota Timberwolves – Oklahoma City Thunder (1:2)
Mi., 02:00: Indiana Pacers – New York Knicks (2:1)

 

Edmonton Oilers – Dallas Stars 6:1 (2:1)

 

Was für ein Statement-Sieg der Kanadier.  Angeführt vom überragenden Conor McDavid ließen die Oilers Dallas keine Chance und siegten letztlich ungefährdet. Neben McDavid traf auch  Zach Hyman doppelt, Zudem entwickelt sich die Abwehr zur fast uneinnehmbaren Festung, und was aufs Tor kam wurde zur Beute von Goalie Scottie Skinner (22 Paraden).
Anmerkung am Rande: Die NHL hatte die Partie zur selben Zeit wie das WM-Finale USA gegen Schweiz (1:0 OT) angesetzt, ein deutliches Zeichen, wie wenig Wert sie diesem Turnier beimisst, obwohl so viele NHL-Profis gerade auch im Finale mitmachten.

 

Leon, der Profi

Statistisch war Leon Draisaitl nur am letzten Tor per Assist beteiligt, aber ein unermüdlicher Kämpfer un d sich auch für Defensiv-Arbeit nie zu schade.

 

Meine Finnen

Die Stars-Suomis waren alle unproduktiv, Mikko Rantanen gab wenigstens einen Assist zum 1:2. Roope Hintz musste nach dem heftigen Stockschlag von Nurge (nur 2 Minuten, absurd!) in Spiel 2 aussetzen.

 

Ausblick

Alles spricht jetzt für die Oilers, aber sie Stars habe in den Serien zuvor gezeigt, dass sie sich von Rückschlägen erholen können. Allerdings müsste die Offensive wieder auf Toren kommen, und da wäre eine Rückkehr von Roope Hintz hilfreich.

 

Ansetzungen

Di., 02:00: Florida Panthers – Carolina Hurricanes (3:0)
Mi., 02:00: Edmonton Oilers – Dallas Stars (2:1)

Debakel statt Vorentscheidung

Blick über den Teich, NBA und NHL

 

Was für eine Wölfe-Schau in Minneapolis. Die Minnesota Timberwolves überrannten Oklahoma City Thunder und stellten im Conference Final auf 1:2 Siege. Dagegen stehen. die Florida Panters nach dem nie gefährdeten 6:2 vor ihrem dritten Einzug ins Stnley-Cup-Finale

 

NBA

 

Minnesota Timberwolves – Oklahoma City Thunder 143:101 (1:2

 

Nicht wiederzuerkennen waren die Wolves nach den beiden letztlich enttäuschenden Auftritten in Oklahoma. Extrem aggressiv (sogar der lange und unbewegliche Rudy Gobert verzeichnete zwei frühe Steals) in der Abwehr und zielsicher im Abschluss lagen sie von Beginn an in Führung. Anthony Edwards war kaum zu bremsen und legte allein im 1. Viertel 16 Punkte auf.
OKC hatte dem wenig entgegenzusetzen. Shai Gilgeous-Alexander (vom Publkum böse ausgepfiffen) hatte einen gebrauchten Tag wie allerdings das gesamte Team. So stand es nach dem 1. Viertel 34:14, nach dem 2. Viertel gar 72:41.
Ein winziger Hoffnungsschimmer kam auf, als die Thunder zu Beginn des 3. Abschnittes schnell 6 Punkte gutmachten, doch ein Dreier von Lou Dort prallte nur ean den Ring. Von da an gab es kein Halten mehr, und im Schlussabschnitt durfte auf beiden Seiten vor allem die 2. Garde ran.

 

Bester Mann des Siegers

Anthony Edwards: Brillierte 3 Viertel, bevor er die wohlverdiente Pause bekam. 30 Punkte, 9 Rebounds und 6 Assists legte er auf. Er traf von draußen (5/8 Dreier) aber auch nach sehr schönen Moves zum Korb.
Doch praktisch jeder der Gastgeber konnte sich erheblich steigern.

 

Stark beim Verlierer

Fällt aus: Man ergab sich willenlos ins Schicksal

 

X-Faktoren

Die endlich aggressive Verteidigung der Wolves entschied die Partie.
Rookie Terrence Shannon (Wolves) gab eine tolle Talentprobe (Viertels) zum Ende des 1. Viertels, als er in nur 4 Minuten 9 Punkte sammelte.
Überhaupt die Bank: Starke Verbesserung zeigte vor allem  Naz Reed, der auch endlich einen Dreier versenkte, nachdem er n den ersten beiden Partien gleich 12 Versuche verballerte.

 

Zahlereien

13 Ballverluste leistete sich OKC in der 1. Hälfte, davon SGA allein 4.
143 Punkte sind Play-off-Rekord der Minnesota Timberwolves

 

Hartenstein Watch

Der OKC-Center ging mit unter. 6 Punkte, 4 Rebounds sind für ihn unterdurchschnittliche Werte.

 

Ausblick

Trot des Debakels sind die Thunder noch in der Vorderhand. Allerdings bedarf es einer gewaltigen Leistungssteigerung, wenn sie Dienstagnacht das 2. Spiel im Target Center gewinnen wollen. Die Wolves ihrerseits sind in der Serie angekommen. Jetzt wissen sie, wie es geht.

 

Ansetzungen

Mo., 02:00: Indiana Pacers – New York Knicks (2:1)
Di., 02:30: Minnesota Timberwolves – Oklahoma City Thunder (1:2)

 

NHL

 

Florida Panthers – Carolina Hurricanes 6:2 (3:0)

 

Mit einer vor allem in 3. Drittel famosen Leistung haben die Panthers zu ihrem dritten Stanley-Cup-Finale weit aufgestoßen. In allen Belangen waren sie besser;  vor allem der wieder sehr starke Torwart Sergej Dobrowski und der gleichsam effektive wie effiziente Sturm.
War die Partie in den ersten beiden Dritteln noch  ausgeglichen (1:1), brach es zu Beginn des Schlussabschnitts über die Gäste herein, als Florida. Hier zeigte sich die ganze Klasse des Titelverteidigers vorne und hinten

 

Meine 🇫🇮

Hatten großen Anteil am Sieg der Panthers. Niko Mikkola eröffnete den Torreigen und ließ noch das 3:1 folgen. Kapitän Alexander Barkov erzielte das 4:1 und 5:1 und gab einen Assist. Je eine Vorlage verbuchten auch Anton Lundell (Panthers) sowie Jesperi Kotkaniemi und Sebastien Aho (beide Hurricanes).

 

Ausblick

Mir fehlt die Fantasie, wie die Canes das noch drehen wollen. Zu übelegen erscheinen die Panthers, die jetzt in ihrem Play-off-Modus angelangt sind. Sie werden auch versuchen, die Serie früh zu beenden, um Kräfte fürs Finale zu sparen.

 

Ansetzungen

So. 21:00: Edmonton Oilers – Dallas Stars (1:1)
Di., 02:00: Florida Panthers – Carolina Hurricanes (3:0)