Der alte Mad Max wirft den Ball noch ganz gut

Blick über den Teich, MLB

 

Gleich 2 Partien der Conference Series gab es in der Nacht zu Freitag. Während die Dodgers in der National League unaufhaltsam in Richtung World Series streben, ist in der American League nach dem 4. Auswärtssieg der Serie zwischen Toronto und Seattle wieder alles offen

 

AMERICAN LEAGUE

 

Seattle Mariners – Toronto Blue Jays 2:8 (2:2)

 

Eigentlich ein absolut ungleiches Starting-Pitcherduell: Bei den Mariners der junge Luis Castillo im Zenith seines Könnens, das Ass im Kader. Dort der schon 41-jährige Max Scherzer, seit 2008 in der Liga und zwar mit allem dekoriert, was ein Profi in der MLB so erreichen kann inklusive zweier World-Series-Trophäen. Aber er hat ein eher grausames Jahr mit zum Teil desaströsen Auftritten hinter sich und stand zuletzt vor 3 Wochen auf dem Mound.
Wie der Sport so spielt, ward es schnell ungleich. Während Scherzer geradezu stoisch Inning für Inning absolvierte und sich auch von einem frühen Homerun von Josh Naylor nicht aus der Ruhe bringen ließ, wackelte Castillo schnell und sehr bedenklich. Im 3. Inning kassierte er zunächst ein Double von Isiah Kifer-Falefa und unmittelbar danach den 2-Run-Homer von Andres Giménez, der schon gestern in Spiel 3 einen 3-Run-Homer fabriziert hatte. Das muntere“Scheibenschießen ging mit zwei weiteren Singeles von Nathan Lukes und Vladimir Guerrero sowie einen Walk von Alejandro Kirk weiter, ehe Teammanager Dan Wilson ihn erlöste und durch Gabe Speier erlöste. Der zweitkürzeste Auftritt als Starting Pitcher, für Castillo in seiner Karriere. Speier aber ließ im Inning nur noch einen Run durch einen Walk bei gelandenen Bases zu, doch trotz der Schadensbegrenzung lagen die Mariners mit 1:3 hinten.
Dabei blieb es, weil Scherzer auf dem Mound überdurchschnittliche Arbeit verrichtete. Obwohl sein Fastball längst nicht mehr so schnell ist (wie im College, ätzte mlb.com. Es reichte für die Mariners-Lineup, und die Jays legten im 4. Inning  durch ein Single und einen Wild Pitch auf 5:1 nach.
Die Szene des Spiels dann im unteren 5. Inning, die längst ein viraler Schlager ist. John Schneider wollte den 41-Jährigen vom Mound nehmen, doch der dachte nicht daran und machte dies mit heftigen Worten und Gesten deutlich – Kopf an Kopf mit dem gerade mal 4 Jahre älteren Blue-Jays-Manager.

https://www.reddit.com/r/sports/comments/1o8pg9q/max_scherzer_makes_his_case_to_john_schneider_to/

Noch Fragen warum Scherzer den Spitznamen „Mad Max trägt? Schneider fügte sich – wohlwissend, dass Scherzer liefern würde. Und er lieferte, beendete das 5. Inning ohne weiteren Run und machte auch noch im 6. Inning Seattles Top-Schlagmänner Cal Raleigh und Julio Rodriguez aus, bevor er sich tatsächlich auswechseln ließ – unter dem Jubel der mitgereisten Fans. Die starke Bilanz: 5.2 Innings, 3 zugelassene Hits, 2 Earned Runs, 4 Walks, aber auch 5 Strike outs.
Danach war die Partie entschieden, trotz eines Singles von Eugrenio Suárez zum 5:2. Vlad Guerrero drosch den Ball wie schon gestern über den Zaun (6:2), und Gimenez durfte mit einem Single 2 weitere RBIs verbuchen (8:2).

 

Ausblick

 

Schon heute Nacht findet in Seattle das 5. Spiel statt. Für Seattle wird der im 1. Spiel so starke Bryce Miller auf dem Mound stehen, für Toronto der ebenfalls famose Kevin Gausmann. Nach dem 4. Auswärtssieg in Folge ist klar, dass die Serie noch mal nach Kanada zurückkehrt. Zumindest in einer 7. Partie in der Nacht zu Dienstag könnte dann sogar wieder Mad Max Scherzer als (müde?) helping hand benötigt werden.

 

NATIONAL LEAGUE

 

Los Angeles Dodgers – Milwaukee Brewers 3:1 (3:0)

 

Wieder konnten sich die Dodgers auf ihre famosen Werfer verlassen, und dieses Mal überzeugten auch die Einwechsel-Pitcher gegen Milwaukee Brewers, die an der Effizienz schier verzweifeln.
Dodgers starting Pitcher Tyler Glasnow hatte 5.2 starke Innings, in denen er nur einen Run und 3 Hits zuließ. Fast noch beeindruckender war auf der anderen Seite Rookie-Pitcher Jaco Misiorowski. De kam schon nach 0.1 Innings zum Einsatz, weil zuvor Aaron Ashby kein Land gegen die Dodgers-Schlagmänner sah und ein Triple von Shohei Ohtani, ein Double von Mookie Betts und einen Walk von Freddie Freeman zuließ. Misiorowski, mit einem Fastball von bis zu 102 Meilen/Stunde ausgestattet (also zB satte 8 mehr als Max Scherzer), spielte sich fast mit den Dodgers-Kontrahenten. Er feuerte 9 Strike-outs (Rookie-Rekord für die Play-offs), und ließ nur 3 Mann auf Base. Aber vielleicht beließ ihn sein Team-Manager eben diesen einen Schlagmann zu viel auf den Mound, denn es war Tommy Edman, der mit seinem Hit und 2 Mann auf Base den entscheidenden Run herbeiführte.
Die Brewers hatte einen weiteren extrem unglücklichen Tag. Erstazwerfer Abner Uribe verfehlte mit einem Allerwelt-Pick die 1. Base und ließ damit den an der 3. Base wartenden Freddie Freeman ins Ziel zum 1:3. Und fast grotesk war es, wie unfähig ohne jedes Ergebnis sich die Brewers-Schlagmänner gegen die Dodgers-Einwechselwerfer anstellten, fast als hättens sie zu viel von ihrem Namens-gebenden Erzeugnis genascht. Die Horror-Bilanz gegen den als Schwachstelle ausgemachten Bullpen: 3.1 Innings, 1 Hit (Lead-off-Double Carlos Dubin im 7. Inning). Desaströs, und die Krone setzte der sonst so starke Jackson Chourio, der sich bei einem Schlagversuch slebst verletzte und ausgewechselt werden musste. So blieb es beim 3:1-Erfolg der Dodgers, de sie statistisch fast sicher ins Finale bringen sollte.

 

Ausblick

 

3:0 führen die Dodgers in der Serie, und nur ein einziges Mal in der MLB-Geschichte reichte dieser Vorsprung nicht zum Weiterkommen (unvergessen 2004 den Yankees vs den Red Sox). Spannend wird sein, ob Dodgers-Manager Dave Roberts im 4. Spiel tatsächlich wie angekündigt Shohei Ohtani als Starting Pitcher aufbietet. Der Japaner enttäuscht bisher in den Play-offs als Schlagmann mit einem Durchschnitt von 0.158. Den Brewers hilft nur ein Wunder. Vielleicht reicht auch erst mal, dass sie die Bälle einigermaßen treffen wie bis dato in der Saison.

 

Ansetzungen

 

Sa., 00:08: Mariners – Blue Jays (2:2)
Sa., 02:38: Dodgers – Brewers (3:0)

So., 02:08: Dodgers – Brewers (falls notwendig)

Mo., 02:08: Blue Jays – Mariners (Spiel 6)

 

Einen hab ich noch:

 

Der übertragende US-Sender Fox erkor den Abend zum Tag der alten Männer. Weil gleichzeitig im Thursday Night Football sich bei der Partie Cincinnati Bengals vs Pittsburgh Steelers der 40-jährige Quarterback Joe Flacco (Bengals) mit dem gar 41-Jährigen Pendant Aaron Rodgers duellierte. Flacco mit 3 Touchdown-Pässen, Rodgers gar mit 4 (aber auch 2 Interceptions). Beide aber mit einem Rating von 100+, also klar überdurchschnittlich. Der jüngere Flacco, gerade von Cleveland nach Cinci gewechselt, gewann dann durch ein Fieldgoal praktisch in letzter Sekunde mit 33:31. Wie es sich für die NFL gehört: eine faustdicke Überraschung.

 

 

 

Blue Jays nutzen den Auswärtsnachteil

Blick über den Teich, MLB

 

Seattle Mariners – Toronto Blue Jays 4:13 (2:1)

 

Die Conference Finals sind weiter fest in der Hand der jeweiligen Auswärtsteams. Im insgesamt 5. Spiel gab es den 5. Erfolg der Gäste. Gleich mit 13:4 überfuhren die Toronto Blue Jays die Seattle Mariners und verkürzten nach ihren beiden Heimpleiten die Best-of-7-Serie auf 1:2.
Dabei hatte es wunschgemäß für das Team aus dem Nordwesten begonnen. Julio Rodriguez drosch schon im ersten Inning einen Two-Run-Homer über den Zaun. Jays-Pitcher Shane Bieber hatte seine liebe Müh und Not, brachte den Abschnitt aber irgendwie über die Runde.
Ein spektakuläres 3. Inning brachte die Wende für die Kanadier. Andres Gimenez aus Venezuela, in der Schlagreihe an 9. und letzter Stelle, gelang ein Homerun, der 2 Punkte einbrachte. Ein Wild Pitch von Seattles Starter George Kirby nutzte Nathan Lukes zum dritten Punkt., und Dalton Varsho sorgte mit einem Double für zwei weitere Runs durch Vladimir Guerrero jr. und Alejandro Kirk. Die Punktemaschine gegen die Yankees, die fast zum Erliegen gekommen war, feierte fröhliche Auferstehung.
Und es ging munter weiter: Homerun George Springer im 4. Inning (6:2), Homer von Guerrero und RBI-Single von Ernie Clement im 5. Inning zum 8:2. Dazu ein plötzlich enorm starker Pitcher Shane Bieber, der an seine Glanzeiten anknüpfte, praktisch nichts mehr zuließ. Als er den Mound nach dem 6. Inning verließ, standen 8 Strikeouts zu Buche (persönlicher Play-off-Rekord eingestellt), und nur 4 Hits hatte er zugelassen.
Der Rest war Ergebnis-Korrektur und aufpolieren von persönlichen Rekorden. Marrozarena von den Mariners schaffte den ersten Homer der Play-offs, Teamgefährte Cal Raleigh den 3. (nach 60 in der Saison). Auch Kirk von den Blue Jays drosch noch einen 3-Rund-Homer über den Zaun und schaffte den 5. seiner Mannschaft (Reamrekord einfestellt in den Play-offs).
Aufregung gab es noch um Vlad Guerrero. Der stand im 8. Inning sogar kurz vor einem äußerst seltenen Circle Cycle, * (danke Klappflügel), doch anstatt diesen mit einem Triple perfekt zu machen (mit dem Risiko, dass er es nicht rechtzeitig zur 3. Base schafft und ausgemacht wird), beließ er es bei einem sicheren Double.

{* Cycle: Einem Spieler gelingt in einer Partie ein Single, ein Double, ein Triple und ein Homerun}

Schon heute geht es in Seattle weiter. Für Toronto wird das alte Schlachtross Max Scherzer als Starter auf dem Mound stehen, für Seattle Luis Castillo, vermeintlich ihr größtes Ass.

 

Ansetzungen heute

 

Fr., 00:08: LA Dodgers – Milwaukee Brewers (2:0)
Fr., 02:33: Mariners – Blue Jays (2:1)

 

Ansetzungen morgen

 

Sa., 00:08: Mariners – Blue Jays (Spiel 5)
Sa., 02:38: Dodgers – Brewers (Spiel 4)

 

 

 

World Series an der Westküste?

Blick über den Teich, MLB

 

Durch meine wunderschöne Reise nach Budapest und Wien sind hier die 4 Divisional Series ausgelassen worden. Wenigstens ergebnismäßig und manchmal mit ganz kurzen Anmerkungen möchte ich sie noch einfangen (was manchen Spielen nicht im Geringsten gerecht wird

 

Toronto Blue Jays – New York Yankees 3:1 (10:1, 13:7, 6:9, 5:2)

Nie kamen die Yankees mit den Schlagmännern der Kanadier zurecht. Und außer Aaron Judge blieb auch die Offensive recht blass. Überragend bei den Jays: Vlad Guerrero

Seattle Mariners – Detroit Tigers 3:2 (2:3, 3:2, 8:4, 3:9, 3:2/15Inn.)

Das 5. Spiel wird in Erinnerung bleiben. 15 Innings und fast 5 Stunden brauchte es, bevor ein Double von Jorge Polanco Spiel und Serie entschied. Überragender Pitcher war Detreoits Tarik Skubal, der in 7 Innings nur einen Run zuließ. Insgesamt servierte in 3 Play-off-Partien 33 Strikeouts

 

Philiadelphia Phillies – Los Angeles Dodgers 1:3 (3:5, 3:4, 8:2, 1:2/11. Inn.)

Da bahnt er sich schon an, der Dodgers Play-off-run. Starke Starting Pitcher, und die Line Up knüpft an 2024er-Zeiten an. Und doch war auch viel Glück im Spiel. Der entscheidende Run im 4. Spiel geleng den Dodgers durch einen, sagen wir es, Anfängerfehler von Phillies Pitcher Orion Kerkering, dem von seinem Mound aus ein absolutes Routine-Aus nicht gelang, als er seinen Catcher an der Home Base verfehlte. Der arme Kerl wurde daraufhin derart mit Hass und Drohschriften belästigt, dass er seinen Account absperren musste.

Milwaukee Brewers – Chicago Cubs 3:2 (9:3, 7:3, 3:4, 0:6, 3:1)

Die Heimspielserie: 5 Siege zu Hause in einer 5-Spiele, wirklich nicht üblich in der MLB.

 

Conference Series

 

In beiden Ligen haben die Westküstenteams Los Angeles und Seattle gleich beide Auswärtsspiele in Milwaukee und Toronto geklaut. Das ist schon mehr als eine Vorentscheidung. World Series am Pazifik (in 2 sehr demokratischen Städten)

 

American League, Toronto Blue Jays – Seattle Mariners 1:3 und 3:10

 

Es begann so glänzend im 1. Spiel für die Blue Jays mit dem Homerun durch George Springer auf den ersten Pitch der Mariners überhaupt. Danach kam: nichts, nada niente, und das gegen ein noch sehr müdes Team aus Seattle, das nicht einmal 48 Stunden zuvor sein episches Divisional Final gegen die Tigers gewonnen hatte (inklusive massiven Pitcherverschleiß) und der Reise von der Westküste in die kanadische Metropole.
Starting Pitcher Bryce Miller legte formidable 6.0 Innings hin (neben dem Homerun nur noch ein weiterer Hit), völlig makellos (geht das?) blieb der Bullpen. Auffällig dabei, dass es insgesamt nur 4 Strikeouts gab. Die Jays trafen also den Ball, aber nicht platziert und/oder genug. Das erklärt auch die absurd wenigen 100 Würfe, die die Mariners-Pitcher insgesamt für die 9 Innings benötigen. Die Faustregel, die ich mal gelernt habe: 15 Pitches/Inning, das wären etwa 135.
Zwar schlug sich auch Torontos Starting Pitcher Kevin Gausman glänzend und blieb 5 Innings nahezu besenrein. Doch im 6. Inning brach es (etwas) hinein. Homerun Cal Raleigh (wer auch sonst?), Hit Julio Rodriguez, und der Matchwinner aus der Tigers-Serie Polanco brachte diesen mit einem weiteren Double ins Ziel. Mit einem RBI-Single beseitigte Polanco dann fast alle Zweifel am Sieg

Mit dem Erfolg im Rücken spielte es sich für die Mariners in der 2. Partie viel einfacher. Julio Rodriguez drosch einen 3-Run-Homer über den Zaun. Zwar fanden die Blue Jays eine recht schnelle Antwort durch 3 Punkte in den ersten beiden Innings, doch Polanco mit einem weiteren 3-Run-Homer sorgte erneut für eine 3-Run-Führung., auf die die Kanadier keine Antwort mehr hatten. Josh Naylor, erst im Juli von den Arizona Diamondbacks gekommen, schaffte noch Homerun, der dieses Mal 2 Punkte wert war.

 

Ausblick

 

Die große Stärke der Jays war die Heimstärke, die führte in 2 Spielen zu nichts außer blutigen Ohren. Heimstark sind auch die Mariners in einem extrem stimmungsvollen Stadion, das geradezu nach den ersten World Series seit 2001 und den ersten Titel überhaupt lechzt.

 

Ansetzungen

 

3. Spiel: Do.,     02:08:  Mariners – Blue Jays (2:0)
4. Spiel: Fr.,      02:33:  Mariners – Blue Jays
5. Spiel: Sa.,    02:38:  Mariners – Blue Jays *
6. Spiel: Mo.,   02:03:   Blue Jays – Mariners *
7. Spiel: Di.,    02:08:   Blue Jays – Mariners *

* falls nötig

 

National League

 

Milwaukee Brewers – Los Angeles Dodgers 1:2 und 1:5

 

Zwei Spiele, zweimal sicherten absolut überragende Starting Pitcher den Erfolg der Dodgers. Blake Snell hatte in Partie eins 8 brillante Innings, in denen er sage und schreibe nur einen einzigen Hit zuließ, eine absolut außergewöhnliche Leistung, zumal in Play-offs. Wirklich gut trafen auch die Dodgers nicht den Ball, doch es reichte zu einem Homerun durch Teoscar Hernandez und einem Walk für Mookie Betts im 9. Inning bei geladenen Bases, also ein weiterer Punkt.
Und doch wurde es im unteren 9. Inning richtig spannend: LA-Team-Manager Dave Roberts nahm Snell vom Mound und vertraute dem Bullpen. Und wenn die Experten irgendeine Schwäche im Star-Ensemble der Dodgers ausgemacht hatten, dann waren es die Ersatzwerfer. Die diesen Ruf zu bestätigen wussten. Roki Sasaki ließ einen Hits und 2 Walks zu, was in einem Run resultierte, also nur noch 2:1 aus Dodgers-Sicht. Roberts erlöste ihn und ersetzte ihn durch Blake Treinen. Spannender kann eine Baseball-Konstellation nicht sein: Unteres 9. Inning, geladene Bases, 2 Out. Ein „normaler“ Hit würde den Ausgleich bedeuten, genau wie ein weiterer Walk oder gar ein Hit by Pitch, ein Double gar den Sieg. Und was macht Brice Turang, der zum Helden hätte avancieren können. Kassierte ein recht schnödes Strike out, und der Sieg der Dodgers stand fest. Kritiker monieren, dass er vielleicht bei einem Wurf von Treinen in seine Nähe seinen Körper hätte hinhalten sollen (und freiwillig den Hit by Pitch=Run kassieren). Dabei möge man bedenken, dass ein Ball mit mehr als 150 kn/h auf einen zugeschossen kommt. Andererseits dürfte aus rein logischen Gründen kein Mensch Handball-torwart werden, wo sie Kopftreffer heroisch abgefeiern (wenn noch dazu in der Lage …).

Partie 2 ähnelte dann sehr dem 1. Toronto-Seattle Spiel: Den Brewers gelang ein ganz früher Homerun, und dann quasi gar nichts mehr. Yoshinobo Yamamoto ließ sich dadurch nämlich nicht im geringsten beirren und knüpfte nahtlos an die brillante Leistung von Blake Snell an. Inning für Inning absolvierte er, ohne dass der Japaner auch nur einmal ernsthaft in Bedrängnis gekommen wäre (nur 1 Lead-off-Hit, nie Läufer auf der 2. oder 3. Base) Schon im 2. Inning drehten Teoscar Hernandez per Homer und Andy Pages mit einem Double die Partie. Max Muncy im 6. Inning per Homer und sogar der bis dato in den Play-off kaum etwas treffende Superstar Shohei Ohtani per Single im 7. Inning legten nach.
Mit 5:1 ging es ins untere 9. Inning. Diesmal ließ Roberts seinen SP auf dem Mound, und Yamamoto dankte es ihm mit 3 weiteren schnellen Aus. Es war das erste komplette Spiel eines Pitchers in den Play-offs seit 8 Jahren (Justin Verlander/Tigers vs Yankees), und der große Jose Lima war der 2004 der letzte der Dodgers, dem dieses Kunststück gelang. Ach ja: Yamamoto ist der erste Japaner, der den kleinen erlauchten Kreis der CG in PO erreicht hat. (Keine Angst, das habe ich gerade alles nachgelesen und war mir nicht wirklich parat …).

 

Ausblick

 

Hier gilt Ähnliches wie bei der ALCS, vielleicht mehr, vielleicht weniger. Die Hoffnung der Brewers kann nur sein, dass nicht immer die Dodgers-Pitcher so unfassbare und auch für sie außergewöhnliche Tage erwischen. Andererseits sind die für die Spiele 3 und 4 angesetzten Tyler Glasnow und Shohei Ohtani grundsätzlich kein Stück schlechter als Snell und Yamamoto, die danach wieder ran dürfen.*
(* Normalerweise brauchen Starting Pitcher nach 90 Würfen mindestens 4, besser 5 Tage Ruhe, bis sie wieder starten. Es gibt natürlich Ausnahmen, wie Entscheidungsspiele, wo dann jeder Arm gebraucht wird, der nicht gerade wegen eines Bruchs, eines komplizierten Bruchs versteht sich, eingegipst ist.)

 

Ansetzungen

Fr.,    00:08:     Dodgers – Brewers (2:0)
Sa.,  02:38:      Dodgers – Brewers
So.   02:08:     Dodgers – Brewers *
Mo., 23:08:     Brewers – Dodgers *
Mi.,  02:08:     Brewers – Dodgers *

* falls notwendig

Die World Series (Best of 7) beginnen am Samstagmorgen mit dem ersten von zwei Heimspielen beim dem Finalisten, der die bessere Bilanz nach der regulären Saison hatte.

Anbei auch dieses

1. Milwaukee Brewers   97:65
2. Blue Jays                  94:68
3. Dodgers                    93:69
4. Mariners                    90:72

Das wird die Woche, die wird

Mein Hauptaugenmerk richtet sich zu den Play-offs der MLB, wo sie mittlerweile im Halbfinale angelangt sind. Darüber plane ich für einen gesonderten Text.
Ansonsten natürlich Fußball, Formel 1, und ein erster Blick zur NHL

 

Gigantenduell auf kleiner Flamme

 

Bayern – Dortmund, das war jahrelang das  Bundesliga-Duell schlechthin, der deutsche Clasico in Anlehnung zu Real vs Barca. Jetzt allerdings, wenn die beiden Teams am Samstag (18:30 Uhr/Sky) in der Münchner Arena aufeinandertreffen, ist von übergroßem Kribbeln wenig zu spüren. Zu überlegen scheinen die Bayern nach den 6 klaren Auftaktsiegen in der Liga.
Dabei ist der BVB sehr ordentlich in die Saison gestartet mit 4 Siegen und 2 Remis. MIt zwar nicht überragenden, aber doch grundsoliden Leistungen (fast) ohne erratische Aussetzer. Niko Kovac ist es gelungen, das Team zu konsolidieren, Spieler wie Karim Adeyemi und auch Julian Brandt blühen auf.
Das geht halt etwas unter im Schatten der überragenden Münchner, die mit einer absurden Überlegenheit bisher durch die Liga cruisen (Torverhältnis: 25:3!). Sollten sie auch am Samstag gewinnen, haben sie schon 7 Punkte Vorsprung auf den BVB, und sonstige Verfolger sehe ich ohnehin nicht (nach dem 0:6 von RB Leipzig in München zum Saisonstart weigere ich mich, die Sachsen als solche anzusehen).
Schon am Freitag empfängt der 1. FC Union die Fohlen von Borussia Mönchengladbach. Die Gladbacher warten als einziges Team nach 6 Spielen noch auf einen vollen Erfolg, mal sehen ob Eugen Polanski als Intereims-Coach mit einem guten Ergebnis Werbung in eigener Sache machen kann und aus „Interims“ sogar „Dauer“ wird.

 

Kann Verstappen die McLarens stressen?

 

Die Formel 1 macht am Wochenende in Austin Halt, das 2. von insgesamt 3 Rennen in den USA nach Miami und vor Laa Vegas. Noch immer führen die McLarens mit Oscar Piastri (336 Punkte ) und Lando Norris (314) klar vor Titelverteidiger Max Verstappen (Red Bull/273). Doch zum einen zeigte sich der Holländer und vor allem auch sein Bolide nach einem traurigen Sommer, aber offenbar wirkreichen Pause zuletzt stark verbessert, zum anderen knirscht es intern bei McLaren. Eine klare Teamorder gibt es nicht, wohl aber wechselseitige Beschuldigung der Fahrer, dass jeweils der andere bevorzugt werden würde.
Noch scheint der Vorsprung komfortabel (und der sichere Konstrukteurs-Titel dürfte manch Gemüt beruhigen), aber die Nerven liegen zumindest etwas blank (vielleicht auch Wunschdenken aller, die noch etwas Spannung wünschen).

 

Draisaitl und Co. schon in voller Aktion

 

Sträflich vernachlässigt habe ich die NHL, die schon vergangene Woche in die neue Saison startete. Für die Edmonton Oilers, zuletzt zweimal erst in der Finalserie an den Florida Panthers gescheitert, gibt es auch dieses Mal nur ein Ziel: endlich den verdammten Stanley Cup wieder nach Edmonton holen. Connor McDavid setzte da ein großartiges Zeichen, als er bei seinem Vertrag nicht auf den letzten (Kanadischen) Dollar pochte, damit sein Team sich noch anderweitig verstärken könne. Ganz langsam schließt sich aber das Zeitfenster für den besten Eishockeyspieler der Welt mit seinen 28 Jahren, genau wie für seinen kongenialen deutschen Sturmpartner Leon Draisaitl, der am 27. Oktober 30 Jahre alt wird.
Ich verzichte hier auf große Favoriten-Analysen: Irgendwie die Play-offs erreichen (je acht Teams im Westen und Osten), und dann beginnt im April alles von Neuem. Die bisherigen Partien (2 bis 4 pro Team) taugen für mich noch nicht mal für eine Tendenz.
Leider noch die Hiobsbotschaft für Titelverteidiger Flordia, dass sie in der gesamten Saison auf ihren großartigen Kapitän Alexander Barkov verzichten müssen. Für mich als Finnen-Fan eine wirklich traurige Nachricht, zumal Barkov auch fürs Olympia-Turnier flachfällt.

 

Israels Turner bleiben ausgeschlossen

 

Die Turn-WM beginnt am Sonntag, doch schon bevor es los geht, gibt es einen veritablen Skandal. Gastgeber Indonesien will den israelischen Sportlern kein Visum erteilen, den Verband also ausschließen. Ein klarer Bruch des muslimisch geprägten Staates gegen alle Regeln und Usancen, der eigentlich mit dem sofortigen Entzug der Titelkämpfe geahndet werden müsste. Doch (Sport)-Politik geht anders als nach festen Regeln. Der oberste Sportgerichtshof CAS lehnte einen israelischen Eilantrag auf Zulassung glatt ab, das Widerspruchsverfahren läuft. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass es zur Absage der WM kommt, dafür ist auch der Weltturn-Verband viel zu korrupt. Die Sportler der anderen Länder müssten eigentlich die WM boykottieren, aber sie ist halt der Höhepunkt des Jahres.

 

Und sonst?

 

  • 2. Liga: Hannover vs Schalke – tatsächlich ein Spitzenspiel im Unterhaus (Fr., 18:30 Uhr). Die Schalker erstaunlich gefestigt, Hannover nach Traumstart etwas auf dem Boden der Tatsachen.
    3. Liga: Meine Löwen mit neuem Trainer (immerhin haben sie mit Markus Kauczinski recht schnell gefunden). Die Aufgabe zum Debüt könnte schwerer kaum sein, denn am Sonntag (16:30) kommt der schon recht klare Tabellenführer MSV Duisburg ins Grünwalder Stadion.
  • Internationale Ligen, England: Liverpool vs Manchester United, die Partie der beiden klar erfolgreichsten Teams der Premier League (So., 17:30). Beide Mannschaften zurzeit auf Formsuche; das gilt bei den Reds vor allem auch für den Deutschen Florian Wirtz, dem die 125-Millionen-Ablöse noch zentnerschwer auf den Schultern zu liegen scheint. „007“, heißt zurzeit der Spott, also 7 Spiele, 0 Tore 0 Assists.
    Spanien: Vorne in der Primera Division wie gehabt Real (21) und Barca (19). Das Fernduell diese Woche lautet: Barca – Girona (Sa., 16:15), Getafe – Real (So., 21:00).
  • Handball: Erstaunlich bisher für mich der VfL Gummersbach auf Platz 2. Am Sonntag wartet ein schönes Duell beim HSV Hamburg.
    In der Champions League sind die deutschen Clubs gut gestartet. Der SC Magdeburg muss am Mittwoch bei Pick Szeged ran, die Füchse Berlin erwarten tags darauf Kolstad.
  • Basketball: Achtelfinale im deutschen Pokal. Ins Auge sticht die Partie zwischen Ex-Meister Alba Berlin (total umgekrempelt) und Vizemeister ratiopharm Ulm.
    Der FC Bayern empängt erst am Montag Braunschweig. Zuvor 2 weitere Spiele in der Euroleague (Dienstag vs Milano, Donnerstag bei Fenerbahce).
  • Motorsport: Die Central European Rallye steht am Wochenende an. Ausgangspunkt ist Passau, gefahren wird außerdem in Tschechien und Österreich. Schöne Idee so ein verbindender WM-Lauf in 3 rallye-begeisternen Ländern.In de Fahrerwertung führt der Franzose Sébastien Ogier mit 224 Punkten vor Elfyn Evans (GB/222) und Kalle Rovenperä (Finnland/203).
  • Tischtennis: Stell Dir vor, es ist Mannschafts-EM und kein Timo Boll. Tatsächlich muss das deutsche Team nach dem Karriere-Ende im kroatischen Zadar auf sein Aushängeschild und zigfachen Europameister verzichten. Favorit sind die Männer und Frauen trotzdem.
    Bei den Männern ist der erstaunliche Bendedikt Duda in die Bresche gesprungen (mittlerweile Nummer 9 der Weltrangliste).
    Bei den Frauen ist die mittlerweile 19-jährige Annett Kaufmann zur Führungspielerin avanciert, suchte aber beim knappen Auftakt-Erfolg (3:2) gegen Ana Tofant noch nach ihrer Form.
  • Tennis: Diese Woche gibt es Frauen-Turniere in Ninbo (Andreewa, Paolini, Rybakina, Muchova) und Osaka (Osaka, Mertens, Fernandez) sowie bei den Männer in Brüssel (Musetti, Auger-Alliasime, Lehecka), Stockholm (Rune, Ruud, Shapovalov) und Almaty (Katschanow, Medwedew, Cobolli).
  • Ein trauriges Kapitel für sich ist der Six King Slam: Es gibt hier keine Weltranglistenpunkte, dafür Fantastilliarden an Preisgeld (Antritt: 1,5 Millionen Euro, Turniersieg 4,5 Millionen=mehr als ein Grand Slam) an Preisgeld. Also folgen alle trotz größter körperlichen Beschwerden dem Ruf des Geldes: Jannik Sinner (Aufgabe in Schanghai), Carlos Alcáraz (Absage für Schanghai), Novak Djokovic, Alexander Zverev, Taylor Fritz und Stefanos Tsitsipas. Aber über einen zu vollen Terminkalender jammern, einfach nur widerwärtig und geldgierigst.

Was so übrigblieb

Nach 11 wunderschönen Tagen in Budapest und Wien (und einen Tag Zwangspause wegen einer Erkältung) meldet sich der (immer noch leicht angeschlagene) Münchner Löwe zurück. Viel ist passiert, im Sport und im Weltgeschehen, aber keine Angst: Ich werde jetzt keine Nachlese betreiben, zumal ich (außer im Baseball sog. condensed games) kaum bewegte Bilder gesehen habe. Ich beschränke mich also auf die allgemeine Betrachtung der WM-Qualifikation und  den unfassbaren Erfolgslauf des nicht nur mir bis dato völlig unbekannten Valentin Vacherot beim Masters in Schanghai: mit dem tränenrührenden Finale gegen seinen Cousin (!) Arthur Rinderknech.
Wer Baseball vermisst: ein gesonderter Text folgt

 

Die Sportstory des Jahres

 

Zeit für Kitsch as kitsch can? Bitte sehr, das Tennismasters erzählte eine Geschichte, wie sie nicht einmal der an Geschichten so reiche Sport oft hergibt. Hauptdarsteller: Valentin Vacherot, ein gebürtiger Monegasse (und nicht nur einer, der Monaco zum Steuervorteil bewohnt). Als den meisten völlig unbekannte Nummer 204 flog er zum Turnier von Schanghai. Diese Platzierung reicht normalerweise nicht mal fürs Qualifikations-Turnier. Doch weil viele Spieler ermüdet von der Saison ihre Teilnahme absagten, rückte der 26-Jährige (also gar kein ganz junger Spund mehr) als sog. Alternate Player nach. Und das Wunder begann: Mit Siegen gegen Basavareddy (USA) und Draxl (Kanada) qualifizierte sich Valeron fürs Hauptfeld. Dort begann der einmalige Run: Erfolge gegen den soliden Serben Lajos Djere (Nr. 79), den so fantastischen Tenniskünstler Alexander Bublik (16), das große tschechische Talent Tomas Machac (30), den lästigen Holländer Tallon Griekspoor (27). Viertelfinale, klingt schon hübsch für eine Nummer 204, war aber noch lange nicht genug. In der Runde der besten Acht rang er den hochbegabten Dänen Holger Rune nieder (Nr. 11), im Halbfinale den Alles-Rekordinhaber Novak Djokovic (mit 38 Jahren immer noch die Nummer 5, obwohl er kaum noch Turniere spielt).
Mit 8 Siegen innerhalb von 13 Tagen hatte sich Vacherot ins Finale eines Masters gespielt. Schon das ist eine unglaubliche Geschichte. Doch im Endspiel wartete nicht irgendeiner, sondern sein Cousin. Arthur Rinderknech hatte sich ebenfalls völlig überraschend ins Endspiel durchgekämpft, mit Erfolgen unter anderem gegen die viel höher eingestuften Alexander Zverev (den er schon in Wimbledon eliminiert hatte in der 1. Runde), US-Open-Halbfinalist Felix Auger-Alliasime und Daniil Medwedew. Herrlich die Bilder am Samstag, wie nach Rinderknechs Sieg gegen Medwedew ihm der sonntägliche Finalgegner um den Hals fiel.
Gespielt zwischen den Verwandten musste dennoch (der gemeinsame College-Trainer schaffte es nicht rechtzeitig aus den USA nach China, da hat der Drehbuchautor jämmerlich versagt). Und wie es sich für eine richtig schöne Kitsch-Geschichte gehört, gewann tatsächlich Vacherot in 3 Sätzen.
Der Lohn für Vacherot: 1.12 Millionen Dollar (bisher in der Karriere insgesamt gut 500.000), und dank der 1020 Punkte (1000 fürs Turnier, 20 für die Quali) der Sprung um gleich 162 Plätze auf Rang 40, weshalb er sich jetzt ein Jahr lang nicht um Qualifikationen für große Turniere kümmern muss.

 

Deutschland löst die Pflichtaufgaben

 

Mehr schlecht als recht, möchte man beckmessern, aber mehr als 2 Siege in 2 Spielen sind halt nicht zu leisten. Dem glanzlosen 4:0 gegen Luxemburg folgte am Montag im extrem stimmungsvollen Belfaster Stadion ein am Ende glücklicher 1:0-Sieg gegen Nordirland. Den Siegtreffer erzielte Nick Woltemade mit der Schulter nach einer Ecke, der neuen Spezialdisziplin der Truppe von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Eine vorzügliche Leistung im Tor bot Oliver Baumann, der damit die aufkommenden Gerüchte um eine Rückkehr von Manuel Neuer erst mal (?) verstummen ließ. Die Qualifikation fürs WM-Turnier ist nahe, ein Heimsieg am 17. November in Leipzig gegen die Slowakei, und das Ticket nach Nordamerika ist sicher. Wahrscheinlich reicht schon ein Unentschieden, das zeigt sich 3 Tage zuvor, wenn die Deutschen in Luxemburg un d die Slowaken gegen die Nordiren spielen.

Rechnerisch fix hat in Europa immer noch kein Team den WM-Platz. Insgeheim froh werden die Veranstalter sein, dass Israel prakisch keine Chance mehr auf einen Platz hat nach dem 0:5 in Norwegen (wieder 3 Haaland-Tore, unfassbar, der Mann). Also zumindest der Stress bleibt erspart.

Die Österreicher landeten zwar ein 10:0 gegen San Marino, der höchste Sieg in der Verband-Geschichte, leisteten sch aber eine völlig überflüssige 0:1-Niederlage in Rumänien durch ein Gegentor in der Nachspielzeit. Noch haben die Austria-Kicker alle Chancen, doch in ihrer Form sind Siege in Zypern und gegen Bosnien-Herzegowina keineswegs eine gmahde Wiesn.

 

Staatsfeier auf den Kap Verden

 

Die Nationalteam von Inselgruppe westlich vom afrikanischen Festland hat es tatsächlich geschafft! Durch ein 2:0 gegen Eswatini (bis 2018: Swasiland) sicherten sich die Inselkicker zum ersten Mal in der Geschichte das WM-Ticket. Mit 500.000 Einwohnern sind sie das zweitkleinste Land überhaupt (nach Island 2018), das zu einer WM-Endrunde fährt. Die „Blauhaie“ ließen in ihrer Quali-Gruppe immerhin den fünffachen Africa-Cup-Sieger Kamerun hinter sich, der nun sein Glück in einer Monster-relegation (erst afrika-intern, im Frühjahr gegebenenfalls interkontinental). Der kurzfristig vom Staatspräsidenten aufsgerufene Feiertag wurde also tatsächlich zum Freudentag der seit 1975 unabhängigen Kap Verden, die erst seit 1986 Mitglied der FIFA sind. Und genau diese Geschichten sind es, die die FIFA angibt, wenn es das isrrsinnige 48er-Trunier zu verteidigen gilt (und nicht die zusätzlichen Aber-Millionen Dollares).
Mehr als die Hälfte der kapverdischen Spieler sind gar nicht dort geboren, und niemand spielt dort profimäßig Fußball, sondern in europäischen Ligen wie in Holland, Tükei, Sl,owakei, aber auch Vereinigte Emirate und USA.
Neben den vier nordafrikanischen Ländern Tunesien, Marokko, Ägypten und Algerien ist auch Ghana fix dabei. In 3 noch äußerst spannenden Gruppen werden heute 3 weitere Teilnehmer fix ermittelt.