Vorbemerkung: Geplant habe ich insgesamt 4 Teile, die ich bis spätestens nächste Woche fertiggestellt haben will. Ich nehme die Reihenfolge der vergangenen Saison.
In 3 Teilen die 18 Vereine (7,6,5), im 4. und letzten Allgemeines (Stellenwertsoswie Fernsehen, wichtigste Termine etc.). Und letztlich die getippte Abschlusstabelle – ohne Gewähr für alle Wetter.
BAYERN MÜNCHEN
Überblick
Sage noch einer, die sogenannte Off-Season, also die Zeit zwischen den Spielzeiten, sei langweilig. Die Münchner unterhielten uns jedenfalls mit viel Transfertheater, bei dem der Vorhang auch noch nicht unbedingt geschlossen sein muss. Zunächst das große Interesse an Florian Wirtz, der aber lieber zum FC Liverpool geht. Danach das enorme Werben um Nick Woltemade, dem der Stürmer auch erlegen wäre, der aber vom VfB Stuttgart keine Freigabe erhielt, höchstens für eine Fantasie-Summe von 80 Millionen+, die der FCB dann doch nicht berappen will. All das erfuhr die Öffentlichkeit quasi per Live-Ticker aus der Bayern-Zentrale.
So bleibt es zunächst (?) bei den Neuzugängen Jonathan Tah, Luis Diaz und Tom Bischoff. Trotzdem sind die Bayern haushoher Favorit auf die Meisterschaft. Zum einen, weil sie immer noch einen herausragenden Kader haben trotz der Abgänge unter anderem von Thomas Müller, Leroy Sané und Kingsley Coman, zum anderen weil es keinen Konkurrenten gibt, dem ich eine überragende Saison à la Bayer Leverkusen 23/24 zutraue.
Players to watch
Luis Diaz: 75 Millionen Euro überwiesen die Münchner an den FC Liverpool für den 28-jährigen Kolumbianer. Sie bekommen dafüpr einen technisch versierte Angreifer, auf mehreren Positionen einsetzbar und mit einem robusten Körper, der wenig anfällig für Verletzungen ist. Eine perfekte ERgänzug zu Michael Olese und Harry Kane in der Offensive
Alexander Pavlovic: Ein junger Spieler, dem Trainer Vincent Kompany vertraut – das ist die ganz große Ausnahme. Hochbegabt im defensiven Mittelfeld, aber jetzt schon mit einer recht langen Verletzungshistorie, die liehcte Zweifel aufkommen lkässt, ob sein Körper für Leistungssport auf diesem Niveau geeignet ist.
Leon Goretzka: Stellvertretend für alle Nationalspieler (vielleicht gar Manuel Neuer?), die sich für die WM 26 empfehlen wollen. Spielen sie bei den Bayern gut, werden sie auch nominiert. Goretzka, vergangene Saison fast schon aussortiert, hat fast durchweg abgeliefert und scheint derzeit im Mittelfeld unangefochten
Mögliche Fallstricke
Ein recht dünner Kader: Gerade in der Offensive war der Aderlass doch sehr hoch, zumal Jamal Musiala nach seinem Beinbruch mindestens bis Jahresende ausfällt. Viel darf den vorne gesetzten Kane, Olise und Diaz nicht passieren. Andererseits könnte sich Kompany aufgrund der engen Taktung der Spiel gezwungen sehen, junge und sehr begabte Spieler wie das Supertalent Lennard Karl ins kalte Wasser zu werfen. Bisher ist der Coach eher dadurch aufgefallen, dass er die jungen Akteure durch sein Nichtachten vergrault wie zuletzt Paul Wanner, der kurzfristig zur PSV Eindhoven wechselt.
Entscheidung erst im Frühjahr: Wie immer, wird sich erst im Frühjahr weisen, ob die Saison ein Erfolg oder Misserfolg wird, wenn die K.o.Spielle in der Champions League anstehen. Es gilt also, die Spannung hochzuhalten. Und für die Münchner wäre es zudem auch nett, mal im Pokal wieder in Richtung Finale in Berlin zu schielen.
Die Vereinsspitze: Wer hat denn nu das Sagen: Sportvorstand Max Eberl (im dauernden Rechtfertgungsmodus) und Christoph Freund (was macht der eigentlich?) oder doch der Alte vom Tegernsee aka Uli Hoeneß (zusammen mit Kalle Rummenigge), die sich höchst überflüssig, dafür umso unterhaltsamer ins Tagesgeschehen einmischen. Oder gar Vereins-Chef Wolfgang Hainer, Finanz-Boss Christian Dreßen. Das Wort unisono (mit einer Stimme), es wird selten im Zusammenhang mit dem FCB verwendet.
So verlangt der gebürtige Uli Hoeneß in bester Schwaben-Manier einen Sparkurs, de gerade in der Offensive arg abgespeckte Kader verlangt dagegen zumindest quantitativ Verstärkung. Zwischen den Stühlen: Eberl, der lauthals sein Leid klagte, ob es ihm etwas nützt.
Erste Spiele
- RB Leipzig (H) Fr., 20:30
- FC Augsburg (A)
- HSV (H)
- 1899 Hoffenheim (A)
Durchaus knackig mit 2 Auswärtspartien bei Gegnern, wo sich die Münchner meist ziemlich schwer taten.
Fazit
Für die Meisterschaft dürfte es reichen. Der Welpenschutz für Trainer Vincent Kompany ist aber weg; einerseits werden Titel von ihm verlangt, dazu allerdings auch attraktiver Fußball und das Heranziehen des einen oder anderen Talents.
BAYER LEVERKUSEN
Überblick
Kein Stein blieb nach der Saison über dem anderen: Der Meistertrainer Xabi Alonso hat sich ebenso verabschiedet (Real Madrid) wie Topstar Florian Wirtz (Liverpool) und absolute Schlüsselspieler wie Granit Xhaka (Sunderland), Jeremy Frimpong (Liverpool), Jonathan Tah (FC Bayern) und Lucas Hradecky (AS Monaco). Zwar kamen durchaus verheißungsvolle Profis wie der bundesliga-erfahrene Schlussmann Mark Flekken (Brentford), das große Mittelfeldtalent Ibrahim Maza (Hertha BSC) und Königstransfer Michael Tillmann (Eindhoven), doch die muss der neue Coach Erik ten Hag mit den verbliebenen Arrivierten um Alejandro Grimaldo, Robert Andrich und Patrik Schick erst mal zu einer Einzheit formen. All das in einem Umfeld, das nach der Meisterschaft 2024 durchaus Ansprüche hat.
Players to Watch
Michael Tillmann: Der Offensivmann aus der FC-Bayern-Akademie sah dort keine Chance mehr und versuchte sein Glück bei der PSV Eindhoven. Dort startete er durch, sodass er jetzt der größte Hoffnungsträger ist und gar als designierter Ersatzmann für Florian Wirtz gehandelt wird. Dessen Fußvbastapfen sind aller schon sehr groß, aber Tillmann hat genug Fähigkeiten zu außergewöhnlichen Leistungen.
Robert Andrich: Unverzichtbar in der Meistersaison 23/24, doch zuletzt saß er öfter als gewollt auf der Ersatzmann. Gilt als der große Sieger der Vorbereitung, als er an die starken Leistungen anknüpfte. Vielleicht der verlängerte Arm von Trainer ten Hag.
Patrik Schick: Die unangefochtene Nummer 1 im Sturm, der weiß, wo das Tor steht. Hellwach in jeder Partie bis zur letzten Sekunde.
Mögliche Fallstricke
Erik ten Hag steht von Beginn an im Fokus. Glanzlos verlief seine letzte Station bei Manchester United (was ganz sicher nicht allein die Schuld des Holländers war). Doch dass er das Trainerhandwerk beherrscht, bewies er zuvor bei Ajax Amsterdam, als er mehrere Spieler in die absolute Weltklasse führte. Ähnliches erhoffen die Bayer-Verantwortlichen, mal sehen, ob sie die notwendige Geduld aufbringen
Victor Boniface: Mittlerweile zur klaren Nummer 2 im Sturm hinter Patrik Schick degradiert, was dem Nigerianer nicht schmeckt. Sein Bekenntnis zum Verein ist eh sehr dünn, wie der fast schon sichere und dann doch gescheiterte Wechsel im verganenen Winter nach Saudi-Arabien zeigt. Andererseits könnte Boniface ein unerwarteter Jolly Joker sein, wen. er seine ganze Klasse abruft.
Erste Spiele
- 1899 Hoffenheim (H) Sa., 15.30
- Werder Bremen (A)
- Eintracht Frankfurt (H)
- Bor. Mönchengladbach (A)
Zwischen 4 Siegen und 4 Niederlagen ist alles drin. Ten Hag und die Bayer-Crew werden froh sein, wenn sie mindestens 2 Siege landen. Und da ist noch die unfassbare Auswärtsserie von 34 Partien (2 gesamte Saisons!) ohne Niederlage.
Fazit:
Ich tue mich wirklich schwer, das Team einzuschätzen. Letztlich scheint mir der Kader auf jeden Fall stark genug, dass er erneut einen sicheren Champions-League-Platz (also Top 4) erreicht. Wenn allerdings der Start verhauen wird, könnte es ungemütlich für alle Beteiligten werden.
EINTRACHT FRANKFURT
Überblick
Wieder haben die Hessen für astronomisches Geld einen Stürmer verkauft (Hugo Ekitiké für 90 Millionen+ zum FC Liverpool), und wieder sind alle Verantwortlichen und viele Experten recht sicher, dass das Team auch diesen Verlust auffangen darf. Irgendein Torgefährlichkeits-Gen muss im Frankfurter Trinkwasser (oder gar im Äppelwoi?) fließen, das aus normalen Stürmern Tormonster macht.
Dementsprechend zuversichtlich sind Fans und Verantwortliche am Main, dass es erneut eine tolle (noch tollere?) Saison wird. Ungeachtet aller Kritik hat Trainer Dino Toppmöller um seine(n) Superstürmer ein schlagkräftiges Team gebaut, es ist ihm dabei gelungen, Talente wie Ansgar Knauff zu bundesliga-reifen Profis zu formen.. Hilfreich natürlich, dass der stark verbesserte Abwehrchef Robin Koch bleibt.
Players to watch
Jonathan Burkhardt: Der Stürmer kam vom FSV Mainz 05 und war der treffsicherste deutsche Akteur in der abgelaufenen Saison. Also prädistiniert für einen erneuten Torrausch eines Eintracht-Angreifers. Schnell, abschlussstark, dazu mit der Aussicht auf eine WM-Teilnahme.
Mario Götze: Einer der verbliebenen Weltmeister 2014 in der Bundesliga. Enorm wichtig im Eintacht-Baukasten mit seiner Erfahrung und techischen Ausnahmestellung. Wird sicher nicht mehr der Robustikus, doch wie kaum ein anderer weiß Super-Mario, ein Spiel zu lenken und bei Bedarf auch selbst Torgefahr auszustrahlen.
Ritsu Doan: Neben Burckhardt der namhafteste Neuzugang, der beim SC Freiburg eine bärenstarke Saison spielte. Ich bin sehr gespannt, wie der Japaner mit Mario Götze harmoniert.
Mögliche Fallstricke
Erwartungshaltung: Ist am Main wie bei so vielen Traditionsclubs enorm hoch. Vorwitzige träumen schon vom Meistertitel, es wäre der erste in der Bundesliga; die erneute Qualifikation für die Champions League wird fast schon als sicher vorausgesetzt.
Torwartfrage: Toppmöller hat sich für Kaua Santos als Nummer 1 festgelegt, obwohl dieser erst im September einsatzfähig sein wird. Wodurch er ein kleines Beben auslöste. Der langjährige Stammtorwart (und Vereinsikone) Kevin Trapp suchte das Weite und spielt nun für den französischen Aufsteiger FC Paris. Für ihn kam in einer Nacht- und Nebel-Aktion Michael Zetterer, der nun gleich zwischen den Pfosten stehen wird (ironischerweise gegen seinen Ex-Club Werder Bremen). Ich kann für alle Eintrachtler (und Toppmöller!) nur wünschen, dass das alles auch gut geht.
Die Stürmer: Der Druck auf Burckhardt und Co. ist enorm hoch, denn irgendwann muss doch die Schwemme der super-erfolgreichen Angreifer doch ein Ende haben …
Erste Spiele
- Werder Bremen (H) Sa., 15:30
- 1899 Hoffenheim (A)
- Bayer Leverkusen (A)
- 1. FC Union (H)
Ein heikler Heimauftakt (Torwart!) und zwei schwierige Auswärtspartien, das kann einen bösen Fehlstart geben.
Fazit
Eine Saison, die viel Spannung verspricht. Ganz teile ich die Euphorie nicht, aber zumindest für die internationalen Plätze müsste es sich ausgehen.
BORUSSIA DORTMUND
Überblick
Mit einem fulminanten Endspurt haben sich die Dortmunder noch die lukrative Champions-League-Qualifikation gesichert. Wie viele andere auch sinniere ich über die tatsächliche Stärke der Mannschaft, des Kaders, des Trainers. Nko Kovac hat jedefalls erst mal Ruhe, doch die erscheint mir trügerisch, doch so gut am Ende die Ergegnisse waren, spielerisch bot das Team nicht viel Prickelndes.
Nominell haben die Dortmunder ein wettbewerbsfähiges Team, zumindest in der Bundesliga, wenn ich die Bayern mal außen vor lasse. Einen herausragenden Torwart (Gregor Kobel), einen brillanten Stürmer (Serhoz Guirassy), und auch sonst viel Klasse (Julian Brandt, wirklich!). Das Problem ist, dass diese Top-Spieler ihre Topleistungen zu selten abrufen (dürfen?). Weil sie vielleicht vom Defensiv-Fanatiker Kovac nicht zeigen dürfen, was sie wirklich können?
Wir werden sehen, wohin das führt, und da spielt natürlich auch das heimische Stadion eine wesentliche Rolle. Dieses ist eine Bank und siche für den einen oder anderen Punkt zusätzlich gut. Doch wehe, man ist auf der „Süd“ unzufrieden, dann legt sich drohende Stille übers Feld, ein Fest für jeden Gegner.
Players to Watch
Jobe Bellingham: Der jüngere Bruder von Jude Bellingham, der vor zwei Jahren die Dortmunder begeisterte. Alle bescheinigen dem Engländer mindestens genau so viel Talent, doch er muss das auch abrufen. Am besten, indem er seinen eigenen Weg geht und die Vergleiche so gut wie es geht ignoriert.
Serhou Guirassy: In seiner ersten Saison beim BVB übererfüllte er die ohnehin riesigen Erwartungen. Mit eingebauter Torgarantie ausgestattet, und vor allem erzielt er die wichtigen Treffer zu 1:0-Führungen (wie auch jetzt beim äußerst holprigen Erfolg im Pokal bei Rot-Weiss Essen.
Nico Schlotterbeck: Avancierte zum Topspieler, zum unumstrittenen Abwehrchef, ehe ihn eine schwere Verletzung ausbremste. Das Comeback ist für Ende September geplant, und eines ist klar: Der BVB braucht Schlotterbeck möglichst schnell wieder in Top-Form.
Mögliche Fallstricke
Serhou Guirassy: Die Dortmunder sind gefährlich abhängig von ihrem Stürmer und seinen Toren. Wehe, den Mann aus Afrika (Guinea) ereilt eine Torflaute oder gar eine Verletzung. Dann könnte es schnell äußerst trübe aussehen.
Die Verletzungen: Zu Saisonbeginn fallen gleich mehrere Abwehrspieler aus, neben Schlotterbeck fehlen auch Nationalspieler (naja) Niklas Süle, Emre Can und Julian Duranville.
Der Trainer: Nico Kovac muss jetzt zeigen, dass er auch einigermaßen attraktiven Offensiv-Fußball spielen lassen kann. begabte Akteure wie Julian Brandt, Karim Adeyemy und eben Bellingham stehen dem Trainer jedenfalls zur Verfügung. Wehe, wenn ihm nicht gelingt, die Qualität auch auf den Rasen zu bringen.
Erste Spiele
- St. Pauli (A) Sa., 18:30
- 1. FC Union (H)
- 1. FC Heidenheim (A)
- VfL Wolfsburg (H)
Alles machbare Teams, die zu einem guten Saisonstart und verbundener Euphorie führen können. Allerdings auch Stolperfallen, und falls diese tatsächlich zum Stolpern führen, ist gleich Druck unterm Kessel.
SC FREIBURG
Überblick
Julian Schuster ließ in seiner ersten Saison als verantwortlicher Trainer sogar Christian Streich (fast) vergessen und wurde völlig zurecht zum Trainer des Jahres gewählt. Womöglich noch schlauer als Streichlässt de Ex-Profi die Seinen spielen, dass nervende Streichsche Understatement ist so gar nicht seine Sache. Fast wären die Breisgauer gar in der Champions League gelandet, doch im letzten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt versagten die Nerven der Jungspunde.
Trotz des Abgangs von Doan dürfen die Freiburger erneut eine erfolgreiche Saison erwarten. Das junge Team ist jetzt erst recht hungrig und ein Jahr erfahrener im Bundesliaga-Alltag. Und die Europa League gilt als erfreuliche Zugabe und nicht als eine Belastung.
Players to Watch
Noah Atubolu: Der Schlussmann brillierte bei der U-21-EM, als er das deutsche Team mit ganz starken Leistungen bis ins Finale führte. Er hat trotz mancher Patzer eine hervorragende Erstliga-Saison hinter sich, und alle Experten erwarten eine weitere Steigerung. Die ihn vielleicht sogar ins Tor der Nationalmannschaft führen könnte, zumal hinter der klaren Nummer 1 Marc-André ter Stegen nach dessen Verletzung und unklarer Zukunft ein dickes Fragezeichen steht (und Manuel Neuer noch! kein Thema ist). Davon darf und dürfte sich der 23-Jährige trotz seiner Jugend nicht beeindrucken lassen. Spielt er weiter so stark, wird Bundestrainer Julian Nagelsmann kurz oder lang eh nicht an ihm vorbeikommen.
Max Rosenfelder: Auch er spielte eine ganz starke U-21-EM. Ein auch technisch äußerst versierter, schneller Abwehrmann, der eine große Zukunft hat. Zum Auftakt fehlt er zwar noch wegen der im EM-Halbfinale erlittenen Oberschenkelverletzung, aber die Heilung verläuft offenbar bestens, und er bekommt von der Trainercrew auch alle Zeit der Welt zum echten Auskurieren.
Vincenco Grifo: Der Elder Statesman im Kreis der jungen Wilden. Fantastisch immer noch die Standards des Italieners, der es in den Dunstkreis des Kaders der Squadra Azzurra geschafft hat. Auf den 32-Jährigen mit seiner Ballfertigkeit und dem immer noch großen Temperament ist immer Verlass.
Mögliche Fallstricke
Ritsu Doan: Der Abgang des gerade im Frühjahr aufblühenden Japaners tut wirklich weh und wird schwer aufzufangen sein.
Die Stürmerfrage: Auch Michael Gregoristsch hat die Badener verlassen, weil er kaine Chance mehr sah und seinen Platz im österreichischen WM(?)-Team gefährdet. Ob Neuzugang Igor Matanovic und die etablierten Niklas Höler die Lücke schließen könen, bleibt abzuwarten.
Atubolo und Rosenfelder: Das schwierige zweite Jahr, das so manches Problem bereithält, das die Köpfe auc h belasten kann.
Erste Spiele
- FC Augsburg (H) Sa., 15:30
- 1. FC Köln (A)
- VfB Stuttgart (H)
- Werder Bremen (A)
Verführerisch und doch heikel. Gerade das erste Auswaärtsspiel bei einem Aufsteiger, der gerade zu Saisonbeginn voller Euphorie ist.
Fazit
Ich sehe eine weitere gelungene Saison der Freiburger, die durchaus wieder in inbternationale Gefilde führen kann. Natürlich kein Muss angesichts der weitaus größeren Finanzkrat und Möglchkeiten der Teams dahinter (Leipzig, Stuttgart), aber das ruhige Umfeld und das stimmungsvolle Stadion werden sicher helfen.
FSV MAINZ 05
Trotz Freiburg und Heidenheim (das erneut den Klassenerhalt geschafft hat) – für mich sind die Rheinhessen die größte positive Überraschung der vergangenen Saison. Platz 6 hätte ich dem Fastabsteiger 23/24 wirkloich nicht zugetraut. Doch Trainer Bon Henriksen hat einen verschworenen Haufen geformt, der immerhin sogar einen Sieg gegen Meister Bayern München schaffte.
Allerdings ist das Vergangenheit. Stürmer Jonathan Burckhardt verließ die Mainzer, und um Nelson Weiper gibt es fürs eher ruhige Mainzer Umfeld außergewöhnliches Theater (sie auch die Fallsstricke).
Players to Watch
Nadiem Amiri: Der Offensivmann setzt offensive Glanzpunkte, zu denen kein anderer im Kader imstande ist. Er strahlt auch viel Torgefahr aus, doch seine Unbeherrschtheiten bringen ihm einige überflüssige Gelbe und sogar Gelb-Rote Karten ein, die das Team wiederum schwächen.
Paul Nebel: Das Um und Auf im Mainzer Mittelfeld. Umtriebig, torgefährlich und noch längst nicht am Zenit seiner Entwicklung, die sicher nicht bei Mainz endet.
Benecict Hollerbach: Der Angreifer kommt vom 1. FC Union und soll die Lücke im Angriff schließen, die die Abgänge von Burckhardt und Weiper hinterlassen haben. Knüpft er an die Leistungen bei Union an (9 Treffer), werden die Mainzer viel Freude an ihm haben.
Mögliche Fallstricke
Theater um Weiper: Vor 2 Wochen noch als Hoffnungsträger gepriesen, hat ihn der Club für die Conference-Qualifikation bei Rosenborg Trondheim suspendiert. Warum bleibt eher nebulös. Vielleicht weil der hoffnungsvolle Angreifer sich weigert, den 2026 auslaufenden Vertrag jetzt schon zu verlängern. Wie das Theater endet, ist ungewiss. Vielleicht sucht Weiper sogar bis Transferschluss (31.August) noch das Weite – das wäre ein herber Verlust, den viele vor allem auch Trainer Henriksen ankreiden würden.
Conference-League-Qualifikation: Schon nächsten Donnerstag wird sich gegen Trondheim entscheiden, ob die Mainzer international mittun. Sie müssen zu Hause ein 1:2 gegen die Norweger aufholen. Machbar, aber kompliziert, weil Trondheim mitten in der Saion und entsprechend voll im Saft steht. Ein Aus (gerade mit dem Theater um Weiper) wäre ein herber Rückschlag und riesiger Dämpfer.
Erste Spiele
- 1. FC Köln (H) So., 15:30
- VfL Wolfsburg (A)
- RB Leipzig (H)
- FC Augsburg (A)
Auftakt gegen einen Aufsteiger und dann 3 Partien gegen Teams mehr oder weniger auf Augenhöhe. Das verbunden mit der Conference-League-Quali birgt große Chancen und noch größere Gefahren.
RB LEIPZIG
Überblick
Gepäppelt von den Brause-Millionen gehen die Sachsen mittlerweile in ihre 10. Erstliga-Saison. Doch sie stehen vor einer Zäsur, denn nachdem es Jahr für Jahr aufwärts gegangen war, entäuschten die Leipziger auf der ganzen Linie, versäumten erstmals seit dem Aufstieg 2016 die internationalen Plätze.
Auf dem ersten Blick spricht nicht allzu viel dafür, dass es grundlegend besser laufen wird. Der äußerst starke Benjamin Sesko hat das Team in Richtung Manchester United verlassen; trotz der Katastrophensaison (Platz 17 in der Premier League) haben die Red Devils und das Old Trafford noch einen ausgezeichneten (Lock)Ruf. Außerdem nicht mehr dabei ist auch Youssuf Poulsen (HSV), der schon zu Drittligazeiten für die Roten Bullen die Schuhe schnürte, quasi zum Club-Inventar gehört.
Doch immer noch steckt viel Klasse im Kader, mit einer zumindest in der Theorie starken Achse Gulacsi-Orban-Simons-Openda. Doch diese Herrschaften haben alle ihre Macken, Xavi Simons pflegt Starallüren („Xavi“ nennt er sich ganz bescheiden nach der Barca-Legende), Openda mimt oft den Diver, fällt bei jedem Zweikampf. An Gulacsi (35) und Willi Orban (32) nagt schon der Zahn der Zeit.
Viel Arbeit also für den neuen Trainer Ole Werner, der aus Werder-Zeiten wenigstens die Liga bestens kennt und sich auch mit dem speziellen Leipziger Fußball auseinandergesetzt hat.
Players to Watch
Xabi Simons: Hat der Holländer einen guten Tag und auch noch Lust, kann er jedes Fußball-Publikum verzaubern mit seinen Zauberkünststücken und -Bällen. Nur hat er öfter wenig Lust, und dann ist er halt recht durchschnittlich. Noch ranken sich zudem Gerüchte, er werde den Club verlassen bis zum Ende der Transferfrist (oder halt dann in der Winterpause).
Xaver Schlager: Es ist nicht allzu vermessen zu behaupten: Mit dem extrem zweikampfstarken Mittelfeldmann wäre es zumindest so viel besser gelaufen, dass ses für die internationalen Plätze gereicht hätte. Doch der Österreicher musste allzu häufig verletzt passen (was auch sein Nationalteam bitter spürte). Jetzt scheint er auf dem Damm, und natürlich ist er auch gesetzt.
Johan Bakayoke/Yan Diomande: Die beiden Neuzugänge sollen das Flügelspiel der Leipziger beleben, bisher eine eher vernachlässigte Taktik im auf Konter-Überfall angelegten Spiel. Doch Ole Werner will ohnehin mehr Ballbesitz, und um die gegnerische Abwehr auseinanderzuziehen, helfen gute Außen.
Mögliche Fallstricke
Neue Taktik: Mit dem veränderten Grundkonzept verlässt Werner ausgetretene Pfade. das birgt gerade anfangs natürlich Risiken, weil sich das Ganz einpendeln muss.
Das Umfeld: RBL ist wohl insgesamt die am wenigsten geliebt Mannschaft, die nach Meinung vieler vermeintlich/tatsächlich „echten“ Fans ein reines Kunstprodukt ist und in der Bundesliga nichts zu suchen hat. Die eigentümliche Vereinsstruktur mit insgesamt knapp 50 Mitgliedern hährt den Unmut. Und auch das Publikum zu Hause scheint wählerisch zu sein. zwar durchaus guten und erfolgreichen Fußball goutierend, doch viele der Zuschauer sind sog. Erfolgsfans, die gene auch trotz Dauerkarte dem Zentralstadion fernbleiben.
Erste Spiele
- FC Bayern (A) Fr., 20:30
- 1. FC Heidenheim (H)
- Mainz 05 (A)
- 1. FC Köln (H)
2 Heimspiele gegen Abstiegskandidaten, wo schon ein Remis enttäuschend wären. Beim Auftakt in München kann RB nur positiv überraschen.
Fazit
Auch hier viele Unwägbarkeiten. Als großer Pluspunkt könnte sich herausstellen, dass die Leipziger international nicht gefordert sind. Während die Konkurrenz während der Woche viele Kräfte verbtraucht bei Spuel und Reise, können die Leipziger konzentriert trainieren. Objektiv gehören die Leipzige auf jeden Fall zu den Anwärtern auf internationale Plätze, womöglich gar für die Champions League.
Sehr gute Analyse für und Vorausschau auf den Status quo der oberen 6 aus der letzten Saison. Sehr anschauliche Rubriken, „Überblick“, „Players to watch“, „Mögliche Fallstricke“…. Knapp und klar. Hilfreich im Tohuwabohu der letzten Tage in der Transferphase, wer will noch weg, wer könnte wichtig werden. Super.