Ein folgenschwerer McLaren-Fehler, irdische Bayern und erfolgreiche Handballerinnen im eigenen Land. Dazu viel Wintersport, Ballsport und eine erste Vor-Entscheidung in der NBA.

 

McLarens Doppelfehler lässt Verstappen hoffen

 

Alles schien gerichtet für die Titelfeier von Lando Norris beim vorletzten WM-Lauf in Katar. Die McLarens waren auf der Strecke mit Abstand die schnellsten Autos. Sie im Sprint und Qualifikation für Oscar Piastri, und auch WM-Leader Lando Norris war klar besser als Max Verstappen, der übrig gebliebene WM-Konkurrent und Titelverteidiger im Red Bull. Würde Norris vor Verstappen bleiben, so viel war klar, ginge nach dem Konstrukteurstitel auch der der des besten Fahrers an McLaren.
So viel zur Theorie. In der Praxis sah es dann so aus, dass Norris (mal wieder) seinen Start verpatzte und den 2. Platz hnter dem souveränen Piastri an Verstappen abgeben musste. So weit, so ungut, so undramatisch. Doch in der 7. Runde der fatale Doppel-Fehler- Nico Hülkenberg baute einen schweren Fehler, die Gelb-Phase nutzten alle Fahrer zu einem frühen Boxenstopp. Alle Fahrer außer beide McLarens, dessen Kommandozentrale den Einsatz verpatzte, vielleicht auch nicht den einen oder anderen Fahrer bevorzugen wollte. Mit der Folge, dass Verstappen und praktisch dass gesamte Fahrerfeld einen der zwei Boxenstopps absolvieren konnten, ohne nennenswert an Zeit zu verlieren.
Letztlich kam es dann so, wie es kommen musste. Irgendwann mussten auch Piastri und Norris an die Box, und die Führung im Rennen war futsch. Der fahrerisch überlegene Verstappen raste dann als Sieger ins Ziel vor Piastri. Norris dagegen kämpfte wie ein Löwe um den 4. Platz gegen Kimi Antonelli. Schwieriges Unterfangen, da eer praktisch nichts riskieren durfte. Antonelli machte ihm letztlich den Gefallen mit einem Fahrfehler, und Norris rettete wenigstens Rang 4 hinter dem erstaunlichen Williams-Fahrer Carlos Sainz, der damit völlig überraschend einen Podestplatz einfuhr.
Diese 2 zusätzlichen Punkte für Norris könnten sich noch als wichtig erweisen. Vorm letzten Rennen hat er noch 12 Punkte Vorsprung auf Vestappen, ein dritter Platz reicht ihm also
näheres zur Ausgangsposition, siehe meine Wochenvorschau https://blickueberdenteich.de/das-wird-die-woche-die-wird-89/

 

Unfassbar – Bayern verliert, und zwar völlig verdient

 

In der Champions League hieß der Schlager des 5. Spieltags FC Arsenal gegen den FC Bayern, und die höchstklassige Partie hielt fast alles, was sich Fans und Experten versprachen. Hochgeschwindigkeits-Fußball, mannschaftliche Geschlossenheit, individuelle Klasse. Am Ende siegten die Londoner völlig verdient mit 3:1. Sie sind zurzeit das beste Teams zumindest in Europa (die Welt kann ich nicht einschätzen). Ich betone zurzeit, da Titel erst im Mai vergeben werden, etwa im Königsklassenfinale in Budapest.

Dementsprechend gelassen nahmen die Bayern die erste Saisonniederlage überhaupt hin. Man betonte den Lerneffekt, den diese Partie geboten hätte (etwa die unfassbar gut geschlagenen Eckbälle von Arsenal). Im Blickpunkt waren dann zwei Akteure, die ohnehin in München für Schlagzeilen sorgen

  • Lennart Karl: Zurzeit der heißeste Scheiß im Kader. Mit einer großartigen Direktabnahme, die mit Sicherheit einfacher aussah als sie war, vollendete er den schönsten Angriff des Abends zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Einen herrlichen Diagonalpass von Joshua Kimmich hatte Serge Gnabry technisch perfekt in Richtung des 17-järhigen gelenkt. Die Stimmen, die Karl unbedingt im deutschen WM-Kader sehen wollen, werden lauter, viele Argumente dagegen gibt es nicht (außer dass bis zur Nominierung im Mai noch sehr viel Wasser die diversen Flüsse hinabfließen wird.
  • Manuel Neuer: Beim Rauslaufen verschätzte sich der Schlussmann total, verpasste den Ball, den Arsenals Martinelli auch noch geschickt an ihn vorbeispitzeln konnte (und danach lässig ins verlassene Tor zum 3:1 verwertete). Das wäre ihm vielleicht vor 5 Jahren und erst recht vor 11 beim WM-Titel (vergleichbare Momente zu hauf etwa gegen Algerien). Der nächste schwere Patzer nach dem Kuller-tor in Berlin und zweimaligen´m Herumirren im Strafraum, erst gegen Freiburg, aber eben auch in London nach einer dieser großartigen Eckbälle. Seine schwache Form bestätigte er am Samstag beim 3:1 gegen St. Pauli, als er einen harmlosen Schuss des Hamburgers Andréas Hountondji passieren ließ. Hinterher räumte er erst mal die Spekulationen im seine Rückkehr ins Nationalteam auf. „Ich bin freiwillig zurückgetreten. Meine Konzentration gilt dem Verein“, bekräftigte er. Bei diesen Lestungen ist das h kein Thema, sollte Neuer aber künftig wieder gut halten, werden die Foredrungen wieder laut, das Vertrauen in die Nummer 1 Oliver Baumann ist bei Fans und Expeten, sagen wir, überschaubar.

Immerhin: Duch Tore in der Nachspielzeit gewannen die Bayern gegen den Nachzügler mit 3:1 und bleiben souverän an der Bundesliga-Spitze.

Im Verfolgerduell gelang Borussia Dortmund ein Achtungserfolg: Bei Bayer Leverkusen gewann der BVB in einer nicht immer hochklassigen Partie mit 2:1. Beide Teams hatten während der Woche in der Champions League gewonnen (Dortmund 4:0 über Villarreal, Bayer 2:0 bei Man City). Beide bestätigten ihre Anwartschaft auf einen erneuten Champions-League-Platz. Im Pokal-Achtelfinale treffen beide am Mittwoch erneut aufeinander, diesmal im Westfalenstadion.

 

Handball-Frauen mit weißer Weste

 

3 Spiel, 3 souveräne Siege gegen Island, Uruguay und vor allem beim 31:20 gegen Serbien: Die Hauptrunde der Heim-WM (mit Co-Gastgeber Niederlande) kann kommen. In Dortmund warten Spanien, die Färöer und Montenegro, die jetzt auch nicht angsteinflößenden Spitzen-Handball zeigten. Die Färingerinnen (so werden sie offenbar genannt, wie Beobachter vor Ort in Trier versicherten) setzten das emotionale Highlight des bisheigen WM-Verlaufs. Sie gewannen ihre Partie gegen die haushoch favorisierten Spanierinnen, 250 Schla chtenbummler (von insgesamt 40.000 Einwohnern hatten sich von der Insel ins so schwer erreichbare Trier aufgemacht und feieten vor, während und nach der Partie Party, während die Reporter mit Tränen in den Augen kommentierten.

Die Titelfavoritinnen gaben sich keine Blöße. Dänemark, Norwegen, Frankreich cruisen derzeit souverän durchs Turnier.

 

NBA-Cup-Viertelfinale steht

 

Zu méiner eigenen Überraschung ist alles so gekommen, wie ich es in meine Vorschau zum letzten Spieltag vorhergesehen habe. Bemerkenswert finde ich den Sieg der Orlando Magic (mit Franz Wagner und Tristand da Silva) bei den bisher so erfolgreichen Detroit Pistons. Sie werden nächste Woche im Viertelfinale mit einem Heimspiel gelohnt gegen den Florida-Konkurrenten Miami Heat . Außerdem empfangen im Osten die Toronto Raptors die New York Knicks. Im Westen kommt es zu den Paarungen Oklahoma City Thunder – Phoenix Suns und LA Lakers vs San Antonio Spurs.
Apropos NBA: Titelverteidiger Oklahoma City Thunder gewann am Sonntagabend bei den Portland Trail Blazers. Dort hatten sie ihre bisher einzige Saisonniederlage bezogen nach jetzt immerhin schon 20 Partien.

 

Odermatt siegt, Odermatt patzt

 

Das erste US-amerikanische Ski-Wochenende fand ausschließlich in Copper Mountain statt mit je zwei Rennen für Männlein und Weiblein. Marco Odermatt siegte gewohnt souverän im Super-G, schied aber im Riesenslalom (eigentlich seine Domäne)nach einem für ihn völlig untypischen Innenski-Fehler aus. Die Gusnt der Stunde nutzte der bereits 33-jährige Österreiche Stefan „Brandy“ Brennsteiner für seinen ersten Weltccup-Sieg überhaupt. Nur der Höhepunkt für das insgesamt sehr starke Austria-Team, die in besagtem Super-G die Plätze 2 bis 4 hinter Odermatt belegt hatten. Eine erstaunliche Frühform im Olympiawinter.
Die zeigte auch die Deutsche Lena Dürr. Überraschenderweise bereits im Riesenslalom, als sie beim Triumph der Neuseeländerin Alice Robinson mit Rang 6 ihr bestes Resultat überhaupt in dieser Disziplin herausfuhr; mit – ich sags jetzt uncharmant) 34 Jahren hat sie den Riesenslalom neu entdeckt. Im Slalom legte sie dann noch einen drauf und siegte wurde hinter der unschlagbaren Mikaela Shiffrin Zweite. Shiffrin schraubt weiter an ihren Rekorden, schaffte den 104. Weltcuptriumph insgesamt und gewann auch den 3. Slalom der Saison. Mit der Besonderheit, dass ihr diesmal tatsächhlich nicht zwei Laufbestzeiten gelang, dfür war sogar für sie die Piste im 2. Durchgang zu ramponiert.
Und auch Robinson stellte mit ihrem 5. Weltcupsieg einen Rekord auf, wie das US-Fernsehen kundtat. Sie ist nun Rekord–Weltcup-Gewinnerin aller Fahrerinnen, die nicht aus Europa oder Nordamerika kommen. Ich überlege, staune und rätsle, wen sie abgelöst haben könnte. Es müsste die neuseeländische (und gebürtige Österreicherin) Slalom-Spezialistin Claudia Riegler sein, die in den 90er-Jahren viermal in einem Torlauf triumphierte. Sofern ermittelbar, ist Robinson tatsächlich eine waschechte Neuseeländerin.

 

Und sonst

 

  • Bundesliga: Eine völlig überflüssige 1:2-Niederlage kassierte der VfB Stuttgart beim HSV. Beim Stand von 1:1 und in Überzahl riskierten die Schwaben bei einem eigenen Eckball in der Nachspielzeit alles und liefen prompt in den entscheidenden Konter.
  • Internationaler Fußball, England: Der FC Arsenal hat auch die schwere Hürde Chelsea genommen. An der Stamford Bridge begnügten sie sioch allerdings trotz Überzahl mit einem 1:1. Die Premier League führen die Londoner jetzt mit 5 Punkten vor ManCity (3:2 vs Leeds United) an. Vielleicht den Erfolglos-Bock umgestoßen hat der FC Liverpool mit dem harterkämpften und letztlich duchaus glücklichen 2:0 bei West Ham United.
    Italien: Spitzenreiter AS Rom musste durch die 0:1-Heimniederlage gegen Meister SSC Neapel die Tabellenführung schon wieder abgeben. Diese übernahm der AC Mailand durch ein 1:0 über Lazio. 4 Teams innerhalb von nur einem Punkt (plus Bologna mit einem Nachholspiel), diese Spannung an der Spitze ist grandios.
    Spanien: Das gilt auch für die Privera Division: Dort hat der FC Barcelona mit dem 4. Liga-Sieg in Folge Real Madrid (zuletzt 3 Remis) an der Spitze abgelöst. Dahinter lauern mit je einem Punkt Abstand Villarreal und Atlético. Balsam auf die Seele der Katalanen nach dem noch glimplichen 0:3-Debakel während de Woche beim FC Chelsea
    Frankreich: Quelle surprise, PSG ist nicht mehr Tabellenführer. Die Pariser verloren bei der AS Monaco und müssen sich derzeit mit Rang 2 hinter RC Lens zufriedengeben.
  • Basketball: Die deutschen Weltmeister errfüllten die Pflichtübung auch ohne ihre NBA-Prois um Schröder und Wagner und starteten mit einem Sieg über Israel in die WM-Qualifikation. Erfreulich: Rund ums Spiel blieb alles weitgehend ruhig.
  • Wintersport: 4 Staffeln standen zum Biathlon-Auftakt in Östersund auf dem Programm. In glänzender Frühform die Französinnen, die die Frauen-Staffel, sowie die Single-Mixed-Staffel (dank der überragenden Weltcup-Zweiten Loun Jeanmonnot) für sich entschieden. Die deutschen Starter insgesamt blieben ohne Podestplatz, gerade die Frauen um Franiska Preuß suchen noch ihre Form. Mal sehen, was die je 3 Frauen- und Männer-Einzelrennen diese Woche ebenfalls in Östersund bringen.
  • Dopingsperren: Jetzt scheint es festzustehen. Langlauf-Olympiasiegerin Victoria Carl wird wegen ihres positiven Tests zum Saison-Abschluss 2025 Olympia verpassen. Es bleibt bei der vorläufigen Suspendierung für die gesamte Saison, auch wenn der Arzt die alleinige Verantwortung für das VErabreichen des verbotenen Mittels übernahm.
    Auch die beste österreichische Rodlerin Magdalena Egle muss Olympia abschreiben. Ihre Sperre wegen gleich drei verpasster Doping-Tests wurde nur auf dreieinhalb Jahre reduziert. Sicher den Regeln entsprechend, aber ich finde die Gleichsetzung Verpassen Test=positiver Test problematisch, isnbesondere wenn ich sehe, mit welchen Ausreden die Überführten Dopingsünder davonkommen (Sinner, Swiatek, Chinas Schwimmer).
  • Motorsport: Im letzten Rennen hat Sébastien Ogier den Titel geholt. Dem Franzosen reichte ein 3. Platz beim Abschluss in Saudi-Arabien und verdrängte noch den Waliser Elfyn Evans. Es ist der 9. Titel für Ogier, der damit mit seinem Landsmann Sebastien Loeb gleichzog. Die Leistung ist umso ersstaunlicher, weil Ogier 5 der ersten 8 Rennen ausgelassen hatte.