von Münchner Löwe | Sep. 23, 2025 | Fußball, Golf, Radsport, Wochenvorschau
Beleidigungen gibt es frei Haus
Alle 2 Jahre treffen die jeweils zwölf besten Golfprofis der USA und Europa aufeinander. Von Freitag bis Sonntag wieder in Amerika, genauer gesagt auf dem Bethpage Black Course nahe New York. Wo die Atmosphäre noch ein wenig giftiger, ja hasserfüllter ist als ohnehin bei den Treffen der besten US-Golfer mit denen des Alten Kontinents – und das will einiges besagen angesichts manch wirklich unsportlicher Begebenheiten in der Vergangenheit. Obszönitäten, Beleidigungen der Profis (und ihrer Freundinnen), Rennen über den Platz, obwohl noch gespielt wird: All das hat man schon gesehen. Also wolle der sonst so sittsame Golfsport wenigstens alle zwei Jahre so richtig die Sau rauslassen. Jetzt hat sich auch noch US Präsident und Golf-Fan (wo er seine Partner schamlos betrügt) Donald Trump für Freitag angesagt, das was die Gemüter nicht unbedingt beruhigen. Andererseits ist Trump wohl nirgends in den USA so unbeliebt wie in seiner Heimatstadt (vielleicht noch Kalifornien …).
Der Bethpage Black Course ist ein öffentlich zugänglicher Platz und gilt als der beste seiner Art in den gesamten USA (dementsprechend ist die Vorfreude bei tatsächlich allen Spielern). Die Beleidigungen sind halt inklusive. Der deutschstämmige Vater des US-Profis Xander Schauffele wird sich allerdings deshalb einen Besuch vor Ort ersparen …
Europa ist nach dem 16,5:11,5-Triumph von Rom vor zwei Jahren Titelverteidiger (das heißt mit einem 12:12 14:14-Endstand würden sie das Match „gewinnen“). Doch auswärts, also in den Staaten wird es extrem schwer, zumal die Amerikaner nominell die besseren Einzelspieler haben (und auch einsetzen). Die USA werden angeführt vom Weltranglistenersten Scottie Scheffler, die Europäer von Rory McIlroy, der im April endlich das Masters von Augusta gewinnen konnte. So viel Beifall wie damals wird er nun garantiert nicht erhalten, obwohl auch zahlreiche europäische Fans (und auch viele irisch-stimmige aus New York) dabei sein werden.
Europas Team-Captain Luke Donald hat das Team im Vergleich zu 2023 nur auf einer Position verändert. Rasmus Höjgaard aus Dänemark ersetzt seinen Zwillingsbruder Nicolai. Mittlerweile fehlen Europa die absoluten RC-Spezialisten wie Sergio Garcia und Ian Pouter, die Hoffnungen ruhen vor allem auf McIlroy, Fedex-Sieger Tommy Fleetwood (2023 gelang ihm der entscheidende Punkt) und dem erfahrenen Justin Rose (im 27. Golf-Frühling). Dabei ist auch wieder der Österreicher Sepp Straka, der sein bestes Jahr spielte, allerdings zuletzt etwas seine Form verlor.
Die bekanntesten US Profis neben Scheffler sind Collin Morikawa, Bryson DeChambeau.
Doch jeder der 24 Profis ist zu außergewöhnlichen Leistungen instande
Freitag und Samstag (ab 12:55 MESZ: Je 4 Vierer (Foursome, Fourball) vormittags und nachmittags (Ortszeit)
Sonntag (17:55): 12 Einzel
Die Nominierungen erfolgen kurzfristig durch die Team Captains Luke Donald und Keegan Bradley (und ihrer Assistenten, ebenfalls überragende Ex-Profis).
Es werden also 28 Punkte verteilt. Die USA als Herausforderer brauchen mindestens 14,5 Punkte für den Sieg.
Premiere in Afrika
Erstmals auf dem Schwarzen Kontinent werden Rad-Weltmeisterschaften ausgetragen, nämlich in Ruanda. Es soll der Start in eine Zukunft des schwarzen Kontinents im Radsport werden. Was in der Leichtathletik schon längst Normalität ist, soll bald auch im Radsport gelten: Afrikaner ganz vorn, die Ausdauer bringen sie ja mit Ruanda gilt als Radsportland, wo viele Wege mittlerweile mit dem Drahtesel bewältigt werden, oft ohne Gangschaltung.
Die hügelige Landschaft mit giftigen Anstiegen verspricht anspruchsvolle Kurse (was sich in den ersten Wettbewerben auch schon bestätigt hat). Im Zeitfahren am Sonntag brillierte Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel. Der Belgier siegte nicht nur ganz überlegen, sondern holte gar den 2 Minuten zuvor gestarteten Tour-Champion Tadej Pogacar ein. In der Form ist Evenepoel, der die Tour wegen einer Verletzung vorzeitig verlassen musste, auch klarer Favorit fürs Straßenrennen am Sonntag, wie immer der Abschluss der WM. Dort müssen die Fahrer 267,5 Kilometer (insgesamt 5400 Höhenmeter( bewältigen, das entspricht dem Profil einer extrem anspruchsvollen Bergetappe bei einer Rundfahrt. Nur ein erstklassiger Bergfahrer, zu denen Evenepoel zweifelsohne gehört, auch wenn er vielleicht nicht absolute Spitze ist), wird eine Chance haben. Also auch ein Pogacar, wobei dem Slowenen offenbar die Top-Form fehlt.
Auch die Frauen werden es bei insgesamt 165 Kilometern (und 3350 Metern Höhenunterschied) nicht einfach haben. Hier gilt Tour-Siegerin Pauline Ferrand-Prévot als klare Favoritin, allerdings sollte man auf jeden Fall auch auf die Holländerinnen achten.
Vorhang auf für die 2. Garde
Wohl die zutreffende Bezeichnung für die Fußball-Europa-League, in der diesen Mittwoch und Donnerstag der 1. Spieltag stattfindet. Wie in der Champions League mit einer 36-Teams-Tabelle: die acht besten Teams erreichen direkt das Achtelfinale, Platz 9 bis 24 spielen eine Zwischenrunde aus, der Rest hat ab Februan internationale Pause.
Auch wenn die allererste Garde der Ligen fehlt, sind doch sehr prominente Teams dabei: So vertreten zwei ehemalige EC-Landesmeister-Sieger (Vorgänger Champions League) die englischen Farben (Aston Villa/1982, Nottingham Forest/1979 und 1980). Gleiches gilt für RS Belgrad (1991), die AS Roma (1984), FC Porto (1987), Feyenoord (1970) und Celtic Glasgow (1967).
VfB Stuttgart und der SC Freiburg sind aus Deutschland dabei, Sturm Graz und RB Salzburg aus Österreich.
Ich erspare mir Hochrechnungen aufgrund eines vermeintlich günstigen oder ungünstigen Spielplans respektive Gegner. Diesbezüglich können wir uns vielleicht nach dem 5. Spieltag wieder sprechen (gerne auch einander widersprechen).
Attraktive Spiele des 1. Spieltags:
Mi., 21:00: OGC Nizza – AS Rom
Mi., 21:00: SC Freiburg – FC Basel (Nachbarschaftsduell)
Do., 21:00: Aston Villa – FC Bologna
Do., 21:00: RB Salzburg – FC Porto
Und sonst?
- Volleyball-WM der Männer auf den Philippinen: Ab Donnerstag stehen in Manila die Vierelfinali an. Das deutsche Tam hat schon vor der K.o.Runde nach Niederlagen gegen Slowenien und Bulgarien die Segel streichen lassen. Im Wettbewerb sind noch 6 euroipäische Teams (u. a. Italien, Belgien und die Türkei) sowie die USA und Iran. Rech hoch gewettet waren auch Brasilianer und Franzosen, die allerdings schon ausgeschieden sind.
Die Halbfinali finden am Samstag statt, Spiel um Platz 3 und Finale am Sonntag: Wer diesen Gewaltmarsch durch die Runden am besten und gesündesten verkraftet, dürfte von entscheidender Bedutung sein. Für mich ist das eine absurde und unnütze Terminhatz.
- Bundesliga: Schon am Freitag (20:30/Sky) trifft Meister und Tabellenführer Bayern München (natürlich verlustpunktfrei und 18:3 Toren/Rekord) auf Bremen. Die Werderaner kommen mit der Empfehlung einer 0:3-Heimniederlage gegen den SC Freiburg in die WM-Arena. Härtester Verfolger ist Borussia Dortmund, das am Samstag beim FSV Mainz gefordert ist. Gleich 3 Partien am Sonntag, darunter Köln vs Stuttgart (17:30/DAZN).
- Internationale Ligen, England: Zur Revance des Super-Cup-Finals kommt es am Samstag, wenn Pokalsieger Crystal Palace (liest sich weiterhin unglaublich) Meister und verlustpunktfreien Tabellenführer FC Liverpool empfängt. Topspiel ist das Duell der Champions-League-Teilnehmer Newcastle United und FC Arsenal (So., 17:30/Sky).
Spanien: Frühes Madrider Derby (Saison und Ansetzung) zwischen Atlético und Real (Sa., 16:15). Atlético nach bereits 3 Remis und 1 Niederlage schon unter Druck gegen die Königlichen, die als einziges Team der Primera Divison alle 5 Spiele gewonnen haben.
Italien: Schlager zwoischen Juventus und Atalanta (Sa., 18:00/DAZN). Juve zu Hause zuletzt mit ungewohnen Abwehrschwächen (4:3 vs Inter, 4:4 vs BVB).
- Handball: Doppelspieltag für Tabellenführer Kiel: Der verlustpüunktfreie THW (als einziges in der HBL) empfängt GWD Minden und muss am Sonntag zum härtesten Verfolger SC Magdeburg. Der SCM seinerseits empfängt am Donnerstag in der Champions League Wisla Plck aus Polen.
- Basketball: Beginn der BBL nicht mal 2 Wochen nach dem deutschen EM-Triumph. Meister FC Bayern ist erneut der ganz große Meisterschafts-Favorit: Der Heimauftakt gegen Aufsteiger Jena (im BMW Park) dürfte lockerer Aufgalopp werden.Der vermeintlich härteste Konkurrenz ratiopharm Ulm (trotz prominenter Abgänge) empfängt am Sonntag die Niners Chemnitz.
- US Sport, MLB: Letzte Woche in der regulären Saison mit jeweils 6 Partgien (je 2 Dreierserien). Noch viel Spannung im Kampf um Play-off-Plätze. Mehr dazu morgen in einem gesonderten Text.
WNBA, Halbfinale: In der Nacht zu Mittwoch jeweils die Partie Minnesota Lynx – Phoenix Mercury mit Satou Sabally (01:30/1:0) und Las Vegas Aces – Indiana Fever (03:30/0:1).
NFL, 4. Spieltag: Mit dem ersten „Europa-Spiel“ in Dublin zwischen den Pittsburgh Steelers und den Minnesota Vikings (nur deshalb die Erwähnung).
Herausragende Spiele:
So., 19:00: Tampa Bay Buccaneers vs Philadelphia Eagles (2 der 6 noch ungeschlagenen Teams
So., 22:25: Kansas City Chiefs – Balitmore Ravens (beide mit 1:2 Siegen schwach gestartet)
Mo., 02:20: Dallas Cowboys – Green Bay Packers (Katastrophentourismus nach Texas …)
Die beiden Partien in der Nacht zu Dienstag (Miami vs New York Jets sowie Denver Broncos vs Cincinnati Bengals) kann ich niemandem ruhigen Gewissens empfehlen, der nicht absolut Football-verrückt ist.
Andererseits kann edes NFL-Spiel „explodieren“. Wenn man nur wüsste, welches …
von Münchner Löwe | Aug. 18, 2025 | Fußball, Golf, Tennis, Wochenvorschau
Auftakt der Fußball-Bundesliga, Mixed bei den US Open und schon der Abschluss der US-Tour im Golf.
Wozu eigentlich spielen – die Bayern werden doch eh Meister!
Oder etwa doch nicht: Aber kein Experte, der vor der 63. Bundesliga-Saison, die am Freitag mit der Partie FC Bayern vs RB Leipzig beginnt, nicht die Münchner als haushohen Favoriten auf die Titelverteidigung nennt. Sogar wenn die wenigsten vom Kader zu hundertprozent überzeugt sind – so fehlt auf jeden Fall nicht nur mir die Fantasie, wer es denn sonst werden könnte. Das paraktische ausgeraubte Bayer, das määndernde Borussia Dortmund oder gar wirklich Eintracht Frankfurt, obwohl sie wieder ihren besten Stürmer für horrendes Geld abgegeben haben.? Na also. Bayern wird eben Meister!
Wer dann doch noch ein bisschen mehr wissen will, den beglücke ich in den nächsten Tagen mit einer ausführlichen Vorschau aller 18 Teams samt Platzierungstipps (bitte nicht als Wettvorlage nutzen!).
Premiere im Mixed
Bisher war das gemischte Tennis-Doppel ein (überflüssiges?) Anhängsel, wie gemacht für SpezeilistInnen, die im Erfolgsfall eine gar nicht so geringe Summe abstaubten. Meist auf Nebenplätzen und gerade auch im Fernsehen kaum beachtet.
Das wollen die Organisatoren der US Open ändern und wagen ein radikales Update, das keinen Stein auf dem anderen lässt, das aber durchaus Vorfreude macht.
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Der Termin
Nicht integriert in die zwei Wochen des Einzel und Doppelwettbewerbe (ab 25. August), sondern davor. Der gesamte Wettbewerb dauert nur 2 Tage, nämlich Dienstag und Mittwoch. Gespielt wird auf den ganz großen Plätzen in Flushing Meadows, also auch oim Artur-Ashe-Stadium, dem größten Tennisstadion der Welt.
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Die Teilnehmer
Nicht wie sonst 32 Paare, sondern nur 16 bemühen sich um Trophäe und Preisgeld. Acht Paare sind per Einzel-Weltrangliste dabei, acht per Wild card. Mit der Folge, dass zumindest dem Namen her ein äußerst attraktives Feld zusammengekommen ist. Nahezu alle Top-Ten-SpielerInnen haben gemeldet, so bei den Frauen Iga Swiatek, Jessica Pegula und Madison Keys sowie bei den Männern Jannik Sinner, Carlos Alcáraz und Alexander Zverev.
Ein Problem: Noch heute Nacht spielen Alcaraz, Sinner und Swiatek Finals in Cinci und müssen dann morgen schon in NY auf dem Platz stehen. Wird schon logistisch spannend und erst recht kräftemäßig
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Der Modus
16 Paare, das sind also 4 K.o.Runden. Die nach besonderen Regeln gespielt werdenDie Sätze gehen nur bis 4, danach ein Tiebreak.
– Es gilt die No-Ad-Regel, das heißt, beim Stand von 40:40 entscheidet der nächste Punkt. Hier serviert auf jeden Fall Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau (das entscheiden die RetourniererInnen)
– Gewinnen beide Paare einen Satz, kommt es zum Match-Tiebreak, in dem bis 10 gespielt wird (2 Punkte Vorsprung nötig). Nur im Finale würde ein notwendiger 3. Satz normal ausgespielt werden
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Preisgeld
Das siegreiche Paar erhält 1 Million Dollar, das ist das fünffache der bisherigen Summe für Mixed-Sieger (200.000).
In der 1. Runde kommt es ab morgen schon zu attraktiven Begegnungen: So treffen Siniakova/Sinner auf die schweiz-deutsche Paarung Bencic/Zverev, wobei abzuwarten bleibt, wie fit der Hamburger ist nach dem Schwäche-Anfall in Cincinnati. Die Serben Danilovic/Djokovic fordern die Russen Andreewa/Medwedew.
Großer Zahltag der Golfprofis
Bereits dieses Wochenende spielen die besten 30 Golfprofis in Atlanta das letzte Fedex-Turnier 2025. In der Gesamtwertung klar führend ist Scottie Scheffler, der am Sonntag auch die BMW Championships gewann. Allerdings wird vor dem allerletzten Turnier in Atlanta ab Donnerstag wieder auf null geschaltet, das heißt, alle 30 verbliebenen Profis starten schlaggleich. Der Sieger am Sonntag erhält damit nicht nur den Sieger-Scheck des mit 40-Millionen Dollar-Turniers, sondern auch die 10 Millionen Dollar Bonus für den Gesamterfolg.
Und sonst?
- Internationaler Fußball: Die Hinspiele der 4. und letzten Runde in der Champions-League-Qualifikation (Di./Mi.), Rückspiele in der nächsten Woche. Die Sieger sind in der Königsklasse dabei, die Verlierer sicher in der Europa League. Unter anderem kommt es zu den Partien Basel – Kopenhagen, Fenerbahce – Benfica und Bodo Glimt – Sturm Graz.
Am Donnerstag folgt die Qualifikation um Europa und Conference League. Als erster deutscher Teilnehmer greift diese Saison Mainz 05 (bei Rosenborg Trondheim/18.00) ins internationale Geschehen ein.
- Nationale Ligen: Der 3. Spieltag in der 2. und 3. Liga. Meine Löwen spielen bei Alemannia Aachen.
Premier League unter anderem mit City vs Tottenham (Sa., 13.30)
Serie A, 1. Spieltag: TV Napoli bei Sassuolo.
Primera Division, 2. Spieltag: Barca bei Levante, Real in Oviedo
- Tennis: Finali heute Nacht in Cincinnati: Bei den Frauen trifft Wimbledonsiegerin Iga Swatek auf Yasmine Paolini (Di., 0 Uhr), zuvor schon das Männer-Topduell zwischen Sinner und Alcáraz (Mo., 21 Uhr).
Qualifikation für US Open in New York mit Barthel, Friedsam, Seidel sowie Hanfmann und Struff
Frauen in Cleveland (Wang Xin, Lys) und Monterrey (Navarro, Maria)
Männer in Winston-Salem (Tsitsipas, Griekspoor, Misolic)
- Leichtathletik: Diamond League in Lausanne mit einem Topbesetzen Feld.
von Münchner Löwe | Aug. 12, 2025 | basketball, Fußball, Golf, Tennis, Wochenrückschau
Die 2. Liga – das unbekannte (und für mich untippbare) Wesen
Dass das Unterhaus des deutschen Fußballs schwer zum Vorhersagen werden würde, war mir schon klar. Und doch: Dass „meine“ beiden Aufstiegs-Favoriten, die ich mir schwer erkoren hatte, so einen Fehlstart hinlegen würden, kam dann doch überraschend. Fortuna Düsseldorf legte nach dem 1:5 zum Aufakt gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld souverän nach, verlor zu Hause gegen Hannover 96 mit 0:2 und ziert das Tabellenende. Nicht viel besser ergeht es dem Haupstadtclub: Die hochgewetteten Berliner entäuschten im heimischen Olympiastadion mit einem trüben 0:0 gegen den KSC – mit einem Pünktchen auf Rang 14.
Sehr viel besser startete die Arminia, die im August genau da weitermacht, wo sie im Mai aufgehört hat. Ein überzeugendes 2:0 bei Hostein Kiel und damit die Tabellenführung; vor Kurzem hatte die beiden Teams noch 2 Klassen getrennt. ebenso ohne Punktverust sind nach dem 2. Spieltag Darmstadt 98, Hannover 96 und Eintracht Braunschweig.
Weil es für mich untippbar ist, habe ich den 2. Spieltag bei kicktipp vorsichtshalber ausgelassen, großer Seufzer.
Eine Klasse darunter landeten „meine“ Löwen einen sehr überzeugenden 3:1-Erfolg gegen den VfL Osnabrück. Die beiden mit Vorschusslorbeer überhäuften Angriffs-Neuzugänge Florian Niederlechner und Kevin Volland trafen je einmal. Die Euphorie rund um Gising kennt kaum noch Grenzen, auch eher zurückhaltende Freunde von mir (wie ich so viel Sechzig-Kummer gewöhnt) reden unverblümt vom Aufstieg. Als ob wir nicht alle wüssten, dass Murphys Law zu Sechzig gehört wie der Löwe im Vereinswappen.
Sternstundenturnier der Victoria Mboko
Die Kandadierin in Montreal machte ihrem Vornamen alle Ehre und pflügte beim Masters-Turnier in ihrem Heimatland geradezu durchs Feld. Am Ende durfte die 18-Jährige nach dem Finalerfolg gegen Naomi Osaka tatsächlich die Siegestrophäe in die Luft stemen. Zu Jahresbeginn war sie nicht mal unbter den Top 300, jetzt schreitet sie mit Riesenschritten in Richtung Spitze und ist schon auf Rang 24 zu finden – und damit schon gesetzt für die US Open. Insgesamt schaltete Mboko 4 Grand-Slam-Gewinnerinnen aus (Kenin, Gauff, Rybakina und eben Osaka). Sie tat dies mit einer Selbstverständlichkeit, die mich sprachlos machte. Für sie war der Heimvorteil tatsächlich belebend, de sie auchn über schwierigere Phasen hinwegtrug. Eine große Hoffnung fürs Frauentennis hat den eersten ganz großen Abdruck hinterlassen.
Der Turniersieg sprach sich auch in Windeseile nach Toronto herum, wo gleichzeitig Ben Shelton und Karim Khachanov ihr Masters-Finale bestritten. Viele Zuschauer waren allerdings mit dem Handy oder iPad in Montreal, und nach Mbokos vewandelten Matchball brach auch in Toronto lautstarker Jubel aus, der zu einer unvorhergesehenen (kurzen) Pause führte. Shelton hatte dann das bessere Ende für sich und sicherte sich seinen ersten Masters-Erfolg (allerdings in Abwesenheit der beiden Branchengrößen Sinner und Alcáraz). Auch der unterlegene Russe wird mit dem Turnier höchstzufrieden sein. Sein Jahr verlief am Anfang ja äußerst schleppend, schon in Wimbledon zeigte er mit dem Halbfinaleinzug auf, jetzt bezwang er auf dem Weg ins Endpiel unter anderem die Top-10-Spieler Christian Ruud und Alexander Zverev. Der Hamburger wiederum zeigte sich gut erholt vom Wimbledon-Desaster samt Seelen-Offenbarung. Wie gut es tatsächlich um seine psychische Verfassung ist, bleibt abzuwarten. Doch die Trainingswoche bei Toni Nadal auf Mallorca hat ihm auf jeden Fall gutgetan und den Kopf befreit. Seinen Vater Alexander sr. mit griesgrämigsten Gesicht zu ertragen, dafür braucht es wohl eine besondere Mentalität des Wegschauens. Ich fand ihn gruselig.
Testsiege ohne großen Wert
Die deutschen Basketballer haben 2 Spiele gegen Slowenien gewonnen, zwei Partien, die sich jetzt nicht ins kollektive Gedächtnis eingraben werden. Eher gruselig: Im eersten Spiel meinten die Schiedsrichter, dass sie ihren Stempel mit unzähligen Pfiffen, auch viele technische Fouls aufdrückten. Letztlich unanschaubar, und auch das „Rückspiel“ in Mannheim war nicht erhellend. Immerhin – die beiden Erfolge (nur bei der ersten Partie wirkte Slowweniens Topstar Luka Doncic mit) sind verbucht, Franz wagner und auch Dennis Schröder zeigen sich in ansprechender Form. Jetzt wartet mit dem Super Cup in München ein echter Prüfstein mit Partien gegen die Türkei und am Songtag gegen Serbien (mit Nicola Jokic) oder Tschechien.
Und sonst?
- Golf: Justin Rose sicherte sich das erste von 3 Finalturnieren im Fedex Cup. Im Stechen seetzte sich der Brite dank eine dreieinhalb-Meter-Putts am 3. Loch gegen JJ Spaun durch. Mit 4 Bieies auf den letzten 5 Löchern hatte er dieses Stechen erst möglich gemacht. 3,6 Millionen Dollar (das sind 94 Milliarden vietnamesische Dollar) kassierte Rose. In der Fedex-Wertung ist er nun auf Rang 4 vor dem Österreicher Sepp Straka. In Führung liegt Masters-Sieger Scottie Scheffler vor Rory McIlroy und Spaun.
- Fußball: Crystal Palace hat den ersten Titel der neuen Saison in England gewonnen. Im Supercup (Communioty Shield) bezwang der Pokalsieger aus London den Meister FC Liverpool nach Elfmeterschießen
- Ehrungen: Es gibt gleich 2 Fußballerinnen des Jahres. Torhüterin Ann-Katrin Berger und die bei der EM verletzt fehlende Kapitänin Giulia Gwinn kamen bei der Wahl auf die gleiche Stimmenanzahl (hätte ich mal die Einlaadung vom Kicker angenommen, seufz). Bei den Männer wurde wie erwartet Florian Wirtz ausgezeichnet, Trainer des Jahres ist Julian Schuster vom SC Freiburg.
von Münchner Löwe | Aug. 5, 2025 | Fußball, Golf, Tennis, Wochenvorschau
Andere Sportarten standen zuletzt im Mittelpunkt, doch jetzt rückt König Fußball und die neue Saison (zumindest in Europa) wieder in den Vordergrund. Dazu Masters-Tennis in Nordamerika.
Zverev weiter auf Mission Wiedergutmachung
Auch der Satzverlust gegen den Australier Alexej Popyrin konnte den Deutschen nicht stoppen. Er steht bereits im Halbfinale des Masters von Toronto und trifft dort in der Nacht zu Donnerstag auf den Russen Karen Khatschanow, der nach eher verhaltenem Jahresbeginn in Topform ist und zuvor auch in Wimbledon die Runde der besten Vier erreicht hat. In der unteren Hälfte werden heute Nacht bei den Partien Rublew gegen Fritz und De Minaur gegen Shelton die beiden anderen Semifinalisten ermittelt.
Genau so weit sind die Frauen beim Pendant in Montreal. Die Sensations-Kanadierin Victoria Mboko und Lena Rybakina sind schon im Halbfinale, heute Nacht kommen Madison Keys/Clara Tauson und Elena Switolina/Naomi Osaka dazu.
Die Finals sind schon für Freitag angesetzt, weil schon das nächste Masters in Cincinnati wartet. Dort werden bei den Männern auch die Topleute Jannik Sinner und Carlos Alcáraz wieder ins Geschehen eingreifen, die sich für Toronto eine schöpferische Pause nahmen. Erneut abgesagt hat allerdings Novak Djokovic seine Teilnahme. Grand Slam oder nix, heiißt offenbar die Devise des 38-Jährigen, denn schon Ende August warten die extrem kräftezehrenden US Open. Ansonsten hat die komplette Weltelite gemeldet.
Nach de Kanada-Trennung sind Frauen und Männer in Cinci wieder vereint. Auch die Frauen werden praktisch mit der kompletten Weltelite am Start sein.
Zurzeit läuft noch die Qualifikation, unter anderem mit Ella Seidel , Laura Siegemund sowie Jan-Lennard Struff.
Königsklasse schon im Gange
Die Topclubs können sich noch schonen, aber die Qualifikation im Kampf um die Geldtöpfe ist bereits im vollen Gang. Diese und nächste Woche (jeweils Dienstag und Mittwoch) steht die 3. Runde an (Hin- und Rückspiele), unter anderem mit namhaften Paarungen wie das „Öresund-Derby“ Malmö-Kopenhagen, RB Salzburg vs FC Brügge und vor allem OGC Nizza vs Benfica.
Wer nicht genug hat, darf sich am Donnerstag in der Qualifikation der Europa und Conference League was Hübsches aussuchen. Wie wäre es mit dem schwedisch-norwegischen Knaller Häcken vs Bergen (Do., 19 Uhr).
Heimclubs bereits unter Druck
Vor dem 2. Spieltag der 2. Bundesliga ist die Ausgangslage klar: Von den 9 Heimmannschaften müssen 8 eine Auftaktniederlage des vergangenen Wochenendes kompensieren. Wer erneut verliert, steht schon gewaltig unter Zugzwang. Einzig Eintracht Braunschweig kann zu Hause gegen Greuther Fürth einen Auswärtssieg vergolden, das einzige Duell zweier Auftaktgewinnen. Namhafte Partie sind selbstredend wieder dabei wie Nürnberg gegen Darmstadt (Freitag, 18:30), der Ostschlager Dresden – Magdeburg (Sa., 13:30) und die Partie Lautern – Schalke (Sa., 20:30). Interessant, dass die DFL die Partien nicht auf die vermeintlich attraktiveren Erstligazeiten angesetzt hat, obwohl das Oberhaus noch pausiert. Um die Fans nicht zu verwirren?
Golfen für Millionen
Die Fedex-Ausscheidung beginnt schon, der der dreiwöchige Abschluss der US-Turnierserie, in der der Sieger am Ende 20 Millionen Dollar gewinnt. 3 Turniere zum Abschluss, beim ersten in Memphis sind 70 Profis dabei, beim zweiten 50 und zum Abschluss wie gehabt dann nur noch 30, die dann je nach Punktestand mit einem Handicap starten. Die Wertung führt derzeit klar der Amerikaner Scottie Scheffler vor dem Nordiren Rory McIlroy und dem Östereicher Sepp Straka an. Mit dabei zum Auftakt sind auch die Deutschen Stephan Jäger und Matti Schmid, der als 70. gerade noch ins Feld rutschte.
Und sonst?
- Radsport: Polen-Rundfahrt und Vuelta die Burgos
- Basketball: Die EM-Vorbereitung nimmt langsam Formen an. Der deutsche Kader ist benannt (ohne Isaiah Hartenstein und Moe Wagner, mit Dennis Schröder und Franz Wagner.
Wenn ich das richtig sehe, hat das Team noch keine Testspiele auf dem Programm, Das Team trifft am Freitag (20.05) in Ljubljana und am Sonntag (17:30) in Mannheim auf Slowenien mit einem angeblich sehr fitten anstatt fetten Luka Doncic. (Danke neuronal für den Hinweis). Magenta wird übertragen
von Münchner Löwe | Aug. 4, 2025 | Formel 1, Fußball, Golf, Radsport, Wochenrückschau
Zwei Frauen-Großereignisse fast ohne Beachtung (Open Championships im Golf, Tour de France), der Auftakt der neuen Saison in der 2. und 3. Liga und eine erneute McLaren-Demonstration in Budapest.
Anmerkung: Ein tolles Sportfest gab es bei den sogenannten Finals in Dresden in verschiedenen Sportarten. Ich bin aber schlicht nicht dazu gekommen, das näher zu verfolgen (oder gar vor Ort zu sein)und verweise auf andere Zusammenfassungen wie etwa hier
https://www.zdfheute.de/sport/die-finals/2025-dresden-zuschauerrekord-bilanz-100.html
Frankreich kann doch die Tour gewinnen
Die französischen Männer hatten ein trauriges 40-jähriges Jubiläum ohne heimischen Sieg bei der Großen Sschleife, dafür sind jetzt die Frauen eingesprungen. Genauer gesagt Pauline-Frevot, die die enorm anspruchsvolle, bis zuletzt äußerst spannende Tour gewann. Nicht durch Zufall oder Etappenglück, sondern mit zwei reifen Leistungen bei zwei extrem schweren Teilstücken am Wochenende mit Bergankunft am Col de la Madeleine und am Sonntag bei eine Berg- und Talfahrt mit Ziel im Ski- und Mountainbike-Gebiet von Châtel Les Portes du Soleil. Die Holländerin Dana Vollering wurde Zweite vor der polnischen Titelverteidigerin Katarzyna Niewiadoma.
Japanerin Yamashita triumphiert
Die Britisch Open der Golferinnen waren eine asiatische Angelegenheit mit europäischer Beteilung. Am Ende siegte die Japanerin auf dem Kurs in Royal Porthcrawl mit zwei Schlägen Vorsprung (277/-9) auf ihre Landfrau Minami Katsu und der Engländerin Charley Hull, die mit 2 Bogeys am Ende der Schlussrunde ihre Siegchancen vergab, dennoch die europäische „Ehre rettete“ (Löwe, gehts noch höher?).
Gleich 5 Asiatinnen kamen in die Top 10, dagegen mit Megan Khang nur eine US Amerikanerin. Die Deutschinnen hatten letztlich mit der Entscheidung nichts zu tun. Beste war die Olympiazweite Esther Henseleit auf dem geteilten 23. Rang.
Norris mit Taktik-Coup
Den Start verhunzt (nicht zum ersten Mal) und trotzdem gewonnen. Lando Norris profitierte von einer taktischen Meisterleistung seines McLaren-Teams und siegte vor dem australischen Teamkollegen Oscar Piastri und George Russell im Mercedes. Im Gegensatz zur Konkurrenz kam er mit nur einem (statt 2) Boxenstopp aus und rettete sechs Zehntel vor Piastri ins Ziel, der allerdings am Ende auf dem überhol-feindlichen Kurs auf allzu hohes Risiko verzichtete (zur Erleichterung und wahrscheinlich auf Anweisung der McLaren-Crew). Damit verkürzte sich Norris‘ Rückstand in der WM-Wertung zu Piastri auf 9 Punkte. Die beiden Teamkollegen werden den Titel unter sich ausmachen, denn der Dritte, Titelverteidiger Max Verstappen, liegt im klar unterlegenen Red Bull bereits 97 Zähler zurück, das sind fast vier Rennsiege à 25 Punkte.
Fahrer des Tages war Gabriel Borteloto. Der brasilianische Sauber-Teamkollege von Nico Hülkenberg belegte den hervorragenden 6. Platz und ließ damit unter anderem Max Verstappen/9., Kimi Antonelli/10., und Lewis Hamilton/12. hinter sich – und das ohne Renn(Wetter)-Glück oder einer Ausfall-Orgie, sondern allein mit fahrerischer Klasse.
Jetzt steht eine dreiwöchige Pause an, in der auch jegliches Arbeiten an den Boliden verboten ist.
Gastgeber dominieren 1. Spieltag
9 Partien, 8 Heimsiege, das ist die fast makellose Bilanz des 1. Spieltages. Allein der 1. FC Magdeburg patzte beim Zweitligaauftakt vor eigener Kuliise, gegen den (geografischen) Nachbarn Eintracht Braunschweig.
Erster Tabellenführer ist Aufsteiger und Pokalfinalist Arminia Bielefeld, offenbar immer noch auf der Erfolgswelle im Frühling reitend. Die Ostwetfalen deklassierten den Aufstiegs-Mitfavoriten (sofern ich überhaupt welche ausmachen kann) Fortuna Düsseldorf gleich mit 5:1. Nicht viel besser erging es Absteiger VfL Bochum, das bei Darmstadt 98 eine 1:4-Klatsche erfuhr.
Eine Klasse darunter beherrschten Unentschieden das Geschehen. Gleich 6 Partien endeten Remis, darunter auch die Begegnung Rot-Weiss Essen gegen 1860 München. Eine schöne Geste zeigte dabei Löwen-Torschütze Florian Niederlechner, der mit seinem Jubel des am Freitag gestorbenen Sohnes von Bayern-Ersatzschlussmann Sven Ulreich gedachte. Beide Familien sind eng befreundet, das zählt natürlich viel mehr als eine Vereins-Rivalität, die bei einer so traurigen Nachricht eh keine Rolle spielen sollte. Erster Tabellenführer ist die SV Wehen-Wiesbaden nach dem 3:1 gegen Absteiger Ulm 46.
Ledecky kann es auch spannend
Die 800 Meter der Frauen waren mein persönlicher Höhepunkt der Becken-Wettbewerbe der Schwimm-WM in Singapur. Drei Starterinnen kämpften um den Sieg, lagen bis zur letzten Wende praktisch gleichauf. Am Ende siegte die überragende Langstrecklerin der vergangenen Jahre, Katie Ledecky, ganz knapp vor der erstaunlichen Australierin Lani Pallister und der kandaischen Gold-Sammlerin Summer McIntosh und sicherte sich ihren insgesamt 23. WM-Titel. Zuvor hatte sie in Singapur schon über 1500 Meter (wie so oft völlig ungefährdet) und mit der US-Staffel über 4×200 Meter triumphiert.
Noch erfolgreicher war Summer McIntosh mit 3 Titeln. Dennoch war die erst 18-jährige Kanadierin nicht vollends zufrieden mit den Titelkämpfen. Zum einen wegen des verpassten Sieges gegen Ledecky, vor allem aber, weil sie über 400 Meter Lagen den anvisierten Weltrekord verfehlte. So sauer habe ich noch selten eine gerade gekürte Weltmeisterin gesehen …
Die Deutschen schafften 2 Goldmedaillen im Becken. Die von Weltrekordler Lukas Märtens über 400 Meter Freistil kam erwartet, die von Anna Elendt über 100 Meter Brust ziemlich überraschend, zumal sie nur mit viel Glück überhaupt n den Endlauf gekommenn war. Stark auch der Langstreckler Sven Schwarz, der über 800 und 1500 Meter jeweils Silber holte und sich beide Male nur dem Tunesier Ahmed Jaouadi geschlagen geben musste. Der viermalige Freiwasser-Champion Florian Wellbrock kam über 1500 Meter nicht über Rang 5 hinaus, dürfte Singapur dennoch höchstzufrieden verlassen.
Insgesamt waren es unterhaltsame Titelkämpfe. Gerade die Final-Sessions jeweils über 2 Stunden waren sehr komprimiert und ließen kaum Längen zu (ja, Siegerehrungen gehören halt dazu). Da kann die längliche Leichtathletik nur lernen, ich fürchte, sie tut es nicht.
Und sonst?
- Zeigt sich Alexander Zverev von seinem Erstrundenaus in Wimbledon (samt Seelen-Offenbarung vor der Welt-Öffentlichkeit) gut erholt. Beim Masters-Turnier in Toronto gewann er dreimal ohne Satzverlust, profitierte allerdings in der 3. Runde auch von der Aufgabe seines „Angstgegners“ Fernando Cerundolo.
Bei den Frauen sind alle Deutschinnen schon ausgeschieden. Eval Lys hatte gegen Wimbledonsiegerin Iga Swiatek keine Chance, freute sich dennoch über immerhin 4 Spielgewinne (2:6, 2:6).
- Die US-Sprinter zeigen auf: Bei der WM-Ausscheidung in Eugene zeigte sie, dass die Titel über 100 und 200 Meter nur über sie gehen. Herausragend etwa die 10,65, die Melissa Jefferson-Wooden auf die Bahn knallte. bei den Männerns siegte auf selber Strecke Kenny Bednarek mit 9,79. Einen Junioren-Weltrekord stellte der erst 16-jährige (!) Cooper Lutkenhaus über 800 Meter (nein, das ist kein Sprint) auf, der als Zweiter hinter Donovan Brazier nur 1:42,27 Minuten brauchte – eine geradezu unfassbare Leistung für dieses Alter.
- Finnischer Heimsieg: Bei der 1000-Seen-Rallye triumphierte der zweifache Weltmeister Kalle Rovenperä, der zum ersten Mal zu Hause gewann und den ersten finnischen Sieg in Finnland seit 8 Jahren landete. Es war die schnellste WM-Rallye der Geschichte: Rovenperä hatte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 129,9 km/h – und das auf Schotterstraßen mit hunderten Sprüngen.
von Münchner Löwe | Juli 15, 2025 | Golf, Wochenvorschau
Auf in die Pyrenäen
Am heutigen Dienstag ruht die Tour, nachdem sie gestern die erste Bergetappe hinter sich gebracht hat. Allerdings „erst“ im Zentralmassiv, ins Hochgebirge geht es dann diese Woche, nämlich in die Pyrenäen. Am Donnerstag steht die Klettertour noch nach Hautacam an, mit einem Schlussanstieg der Ehrenkategorie. Tags darauf das Einzelzeitfahren hoch nach Peyrasudes, mit der estrem steilen Flughafenrampe. Wo vor zwei Jahren der Österreicher Felix Gall einen Triumph nach einem Soloritt in der damaligen Königsetappe feierte. Den Abschluss des Pyrenäen-triples bildet der Höllenritt nach Superbagneres mit dem legendären Tourmalet quasi als Aufgalopp nach knapp der Hälfte.
Danach sind wir mit Sicherheit noch viel schlauer als jetzt schon. Tadej Pogacar hat zwar gestern sein Gelbes Trikot verloren an den Solokünstler Ben Healy, doch er zeigt sich in blendender Form. Jonas Vingegaard hat zwar beim ersten Zeitfahren rund um Caen mehr als eine Minute verloren, doch damit noch längst nicht die Tour. Auch Pogacar kann mal einen schwächeren Tag erwischen, und Gnade ihm, das passiert in den Pyrenäen oder nächste Woche in den Alpen.
Großartig schlägt sich der Deutsche Florian Lipowitz. Ich glaube, dass es nicht vermessen ist, wenn ich ihn in Paris in den Top 5, vielleicht sogar in den Top 3 einreihe. In den Bergen kommt er glänzend zurecht, auch beim Zeitfahren zeigte er auf. Aber natürlich kann gerade bei einem junngen Fahrer wie ihn (24 Jahre) immer ein Etappeneinbruch erfolgen.
Jetzt wird es ernst für die Fußball-Frauen
Nach dem Desaster gegen Schweden treffen die deutschen Fußballerinnen im Viertelfinale auf Frankreich. Nehme ich die bisher gesehenen Leistungen, sind die Les Bleues klare Favoritinnen. Sie haben ihre „Todesgruppe“ mit England und Hlland ohne Punktverlust übestanden und dabei fast gänzlich überzeugt mit schönen und erfolgreichen Fußball. „Fast“ deshalb, weil sie im Spiel gegen Oranje tatsächlich für kurze Zeit ins Schwimmen geraten sind, ehe die großartige Delphine Cascarino mit einer Vorlage und 2 Toren die Verhältnisse wieder geraderückte.
Die Deutschinnen dagegen enttäuschten bisher: Die Ausfälle von Giulia Gwinn und Lena Oberdorf sind nicht zu ersetzen, denn zurzeit ist das Team nicht mit Weltklassespielerinnen gesegnet. Das beginnt bei der Torhüterin Ann-Katrin Berger und hört beim chancen-vergebenenen Sturm nicht auf. Gerade die linke Abwehrseite schwächelte bisher bedenklich.
Und warum dürfen die Deutschinnen doch hoffen? Zum einen hatten sie gute Phasen wie die erste Viertelstunde gegen Schweden. Außerdem hat Trainer Christian Wück eine Woche Zeit zur Aufarbeitung, wobei ich den Coach bisher nicht als besonders krisenerprobt empfunden habe. Und seine Schönrederei nach dem Schweden-Spiel, als er fast alles auf die Rote Karte von Charlotta Wamser schob, empfand ich fast schon peinlich.
Vor allem aber: Die Deutschinnen lieben Frankreich als Gegner. Sie haben in der Vergangenheit nie eine wichtige Partie gegen den westlichen Nachbarn verloren.
Die 4 Spiele des Viertelfinals ziehen sich übrigens gewaltig hin. Pro Tag steht immer nur eine Partie an, nämlich:
Mi., 21:00: Norwegen – Italien
Do., 21:00: England – Schweden
Fr., 21:00: Spanien – Schweiz
Sa., 21:00: Frankreich – Deutschland
Golfelite kämpft um Open-Sieg
The Open Championship, und zumindest jeder Golf-Fan, weiß was gemeint ist. Nämlich das einzige Mahor-Turnier, das in Europa, genauer gesagt in Großbritannien ausgetragen wird. Dieses Jahr geht es in der 153. Auflage nach Nordirland (Royal Potrush Club), natürlich ein Links-Kurs auf dem Kurs des im Royal Portrush Cluban der Küste und damit schwer beeinflusst von Wind (und Regen?). Favoriten zu benennen, ist mir unmöglich, natürlich sind alle Blicke gerichtet auf den nordirischen Nationalhelden Rory McIlroy. Der Masterssieger scheiterte allerdings 2019 auf eben jenem Kurs bereits am Cut. -glänzend n Form ist auch der Amerikaner Scottie Scheffler, der Sieger der US Open (vor McIlroy). Dahinter lauern gut zwei Dutzend herausragende Golfprofis auf den großen Coup. Abschlagen werden ab Donnerstag auch die Deutschen Stephan Jöger und Matti Schmid sowie der Österreicher Sepp Straka.
Und sonst?
- Die Schwimm-WM in Singapur. In dieser Woche allerdings noch ohne Beckenschwimmen, dafür die Disziplinen Springen, Synchron und Freiwasser. Die Letztgenannten müssen allerdings wegen der schlechten Wasser-Qualität erst mal warten.
- Leichtathletik: Am Samstag trifft sich ein Teil der Elite beim Diamond-League-Meeting in London. Das Starterfeld ist erlesen, mal sehen, wo es eine Übertragung gibt. Vielleicht sogar in einem Stream bei ARD oder ZDF.
- Tennis: Ein Teil des Trosses fliegt nach Amerika, ein Teil bleibt in Europa, und viele (vor allem TopspielerInnen) pausieren vor der anstrengenden Hardplatz Saison. Die Männer haben Turniere in Gstaad (Ruud, Bublik), Bastad (Cerundolo, Griekspoor) und Los Cabos (Rublew, Davidowich Fokina, Shapovalov). Alexander Zverev hat wie erwartet die Teilnahme in Gastaad abgesagt, trainiert lieber auf Mallorca, wo ihn Toni Nadal unterstützt). Die Frauen spielen in Hamburg (Alexandrowa, Yastremska). Auch viele Deutsche sind am Start, auch Tatjana Maria nach einen US-Abstecher nach Newport). Allerdings nicht Wimbledon-Viertelfinalistin Laura Siegemund und auch nicht Eva Lys, die wegen einer erneuten Rheuma-Attacke absagen musste. Schade, hier wären einige Punkte drin gewesen bei dem eher bescheidenen Feld.
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