Notwendige Information oder Panikmache?

Am gestrigen Mittwoch schreckte mich eine kreischende Handy-Warnmeldung auf, wie offenbar alle Münchner. Überschrift „Extreme Gefahr“ (samt rot blinkenden Warndreieck). Darunter hieß es: „Amtliche Warnmeldung für München“. Ich möge mich in bekannten Warmedien informieren.
Sonst nichts. Nichts darüber, was passiert ist, keinerlei Hinweise, was ich zu tun oder zu lassen habe (darf ich das Haus verlassen oder nicht?). Und was sind die bekannten Warnmedien? Die Bild? Das Fernsehen (welcher Sender), das Internet (Achtung Fake News?). Gut, ich ahne es, aber warum nicht explizit hinschreiben?
Es war dann dieses Familiendrama im Münchner Norden, Mord und Brandstiftungsamt dem kryptischen Hinweis, der gefunden wurde, dass es auf der Wiesn ein „bombiges Ereignis“ geben würde. Daraufhin entschlossen sich die Verntwortlichen, das Festgebiet zu räumen, man fand nichts, und deshalb begannen ab 17:30 die Feierlichkeiten. Wie ich so lese, (fast) als sei nichts geschehen

Ich kann und will auch nicht beurteilen, ob diese drastische Maßnahme wirklich notwendig war (offenbar gab es tatsächlich konkrete Anhaltspunkte); es wurden im Münchner Norden auch sehr gut präparierte Sprengfallen (offenbar ein Mensch, der gewusst hat, was er da tut) gefunden. Doch was mich wirklich ärgert und auch ängstigt, ist diese aufschreckende Warnung aufs Handy, ohne dass es eine allgemeine Gefahr auch nur im Ansatz gegeben hätte. Zumal der Vorfall ja schon Stunden zurücklag. Will sagen: Entweder es ist wirklich gefährlich für mich (Bombenangriff, Ausfluss von gefährlichen Substanzen!), dann bitte nur zu mit der Warnung, aber bitte benennen und klare Verhaltensaufforderung (und nicht nur, schaun Sie doch bitte ins Internet, wenns gerade passt …). Oder es ist eben nicht so dramatisch (und das war es für die Stadt München zu keiner Sekunde!), dann bitte lassen. Sonst besteht die Gefahr, das niemand mehr auf diese Warnungen achtet, wenn es wirklich gefährlich wird.

 

Igor Levit – das größte Klaviergenie auf Erden

 

Nicht nur die Wiesn fand am Abend statt, sondern auch ein gigantischer Klavierabend in der Isarphilharmonie. Der weltbeste Pianist Igor Levit gab sich die Ehre. Nur er und sein Flügel (also kein Orchester und oder Dirigent) verzauberten das Publikum mit wunderbarer Musik (dem Münchner Löwen fehlen gerade die Worte, um dem Grandiosen nur annähernd gerecht zu werden …) von Schubert (Klaviersonate Nr. 21) und Schumann (4 Nachtstücke). Schon das war unfassbar zu Herzen gehend, mitreißend, nahezu perfekt. Aber erst recht der Chopin, mit dem uns Igor Levit nach der Pause beglückte. Lange hat er sich diesem Komponisten ja in der Öffentlichkeit versperrt, weil er ihn laut eigener Auskunft nicht nicht beherrschte. Nun, er scheint lange und effektiv gelernt und studiert zu haben, denn wie er diesen großartigen Komponisten uns Zuhörern nahebrachte, ohne Effekthascherei, nur durch schiere Brillanz, das war magisch und ließ tatsächlich für wertvolle Minuten all das Schreckliche der Welt weit, weit zurück.
Wie immer gab Igor Levit noch eine Zugabe (nachdem ein Zuschauer gnädigerweise sein fiependes Handy zur Ruhe gebracht hatte). Wieder pure Magie, wieder das, warum immer noch so viele Menschen (alt und jung und diesmal wirklich niemand mehr mit Krawatte!) ins Konzerthaus gehen, und sei es nur ein Dauer-Provisorium wie die Philharmonie. Leider waren weder ich noch meine viel mehr musik-bewanderte Schwester in der Lage, das Stück zuzuordnen (Beethoven?), aber das tat unserer Begeisterung keinen Abbruch.

Igor Levit kommt am 11. November wieder nach München, dann mit dem Israelic Orchestra. Sie werden Beethovens  „Kaiserkonzert“ spielen (wie passend für mich) und die Schicksalssymphonie von Tschaikowski. Noch in der Nacht habe ich eine Karte geordert, zum von unfassbaren Preis 203 Lire Euro. Gezögert habe ich dennoch keine Sekunde. Werbung in eigener Sache ist halt das beste Verkaufs-Argument.

 

Servus nach Budapest und Wien

 

Ich finde, dieser Musikausflug ist der richtige Text zu einem Abschied für 10 Tage (also bis 12. Oktober). Budapest und Wien warten auf mich, 2 stolze europäische Hauptstädte mit viel Kultur, auf die ich mich unfassbar freue (vor allem auch auf 2 tolle Konzerte in Wien). Auch wenn ich dort mit aller notwendigen Technik und Empfangsmöglichkeiten versorgt bin und das Sportgeschehen verfolgen werde (in Grundzügen). Epische oder auch normale Texte darüber verbiete ich mir, höchstens „Gustostückerl“, also ganz kurz und knackig. Aber auch da will ich mir keinerlei Druck machen.

Um Baseball und die MLB-Play-offs tuts mir leid. Bei wem ich Interesse entfacht haben sollte, den verweise ich mit dem allergrößten Vergnügen auf

justbaseball.de

wo Profis am Werk sind, die sich seit Jahrzehnten mit diesem Sport befassen.

Auf bald und Servus

Philipp aka Münchner Löwe

 

Ich trauere um AnNa R.

Als gäbe es zurzeit nicht genug schlimme Meldungen weltweit, auch noch dieses: AnNa R. von Rosenstolz ist im Alter von nur 55 Jahren völlig überraschend igestorben. Sie wurde tot in ihrer Wohnung aufgefunden, die Todesursache steht noch nicht fest, aber die Polizei ermittelt offenbar.

Rosenstolz ist vielleicht meine liebste deutsche Band, lustig, leicht verschroben,aber auch einfühlsam,. Das Duo bestand eben aus AnNa („das große N fand ich so hübsch beim Unterschriftenüben“) und Peter Plate, der die Texte und die meisten Arrangements schrieb, selbst immer wieder auch als Sänger auftrat mit meines Erachtens diesbezüglich eher bescheidenem Talent.

Der eher ruhige Peter und die temperamentvolle Anna mit ihrer tollen Stimme und Bühnenpräsenz passten toll zusammen. Leider habe ich sie nie live gesehen vor Ort, aber zwei DVDs zu ihren Auftritten (einer auf der Waldbühne) sind mehr als ein schwacher Trost.

Kurz nach der Wende kamen die beiden zusammen, zunächst eher was für den Berliner Untergrund und vor allem die Schwulenszene (Peter Plate war homosexuell, nicht dass das wichtig wäre). Erstmals der größeren Öffentlichkeit bekannt wurden sie 1997 mit einem Auftritt in der ZDF-Hitparade und erst recht  beim deutschen Vorentscheid um den ESC, als sie 1998 Zweite hinter dem absurd gehypten Guildo Horn wurden.  Ihre frühen Stücke waren zum Teil auch provokant und frivol, sie wurden zu Ikonen der LGBTQ+-Community, sie engagierten sich unter anderem für die AIDS-Hilfe und freie Sexualität. Mit der Zeit wechselten sie immer mehr vom Chanson zu Rock, immer allerdings sangen sie Deutsch.

Alle Fans waren perplex, als sich Anna und Peter 2012 trennten, nach sehr erfolgreicher Zeit und 12 Alben, von denen zumindest die späteren Werke allesamt weit weit an die Spitze der Charts gelangten. Anna versuchte sich bei Gleis8, zuletzt startete sie eine Solokarriere und wollte 2025 groß auf Tour gehen. Sie hatte noch so viel vor, und sie ist viel zu früh von us gegangen

R.I.P., liebe AnNa. Wenigstens die Engerl freuen sich über Deine Musik.

Drohung mit Atomkrieg – oder doch nur missglückte Satire

Immer wenn ich glaube, das mich nichts mehr überraschen und/oder erschüttern könnte, werde ich eines Besseren, eher eines Schlechteren belehrt. Wie am Mittwochabend.

Ein Wahlspot vor „Maischberger“. Ein Mann namens Dominic Soundso, mit rotem Baseball-Cap auf dem Kopf, mit Krawatte, weißem Hemd und ziemlich hässlichem Jackett sitzt an einem Schreibtisch. Ein Bildschirm, im Hintergrund eine EU-Fahne. Er schwadroniert von der Sicherheit, die jetzt Deutschland in die eigene Hand nehmen mus, weil Nato, die USA und die Schweiz sich nicht um uns kömmern. Wer den ersten Schlag tue, könne besser schlafen. Und dann: Deswegen werde er, respektive seine Partei, einen Atomschlag ausführen. Es folgen Bilder mit der atomaren Zerstörung, dem Atompilz. Und am Ende der eingeblendete Slogan. „Die Partei. Wir sind sehr gut.“

Bei mir und meinem schon nachtschlafendem (nicht Alkohol-vernebelt, wie ich betonen möchte!) Gehirn: Absolute Fassungslosigkeit. Habe ich das richtig gesehen und gehört? Ich spule zurück (nein, ich habe keinen Videorekorder mehr, also bildlich gesehen). Noch mal und tatsächlich. Der Mann im roten Käppi, dem Anzug und der Krawatte (Seriösität!) verspricht einen deutschen Atomschlag. Und endlich dämmert es. Das ist ja Satire. Die „Partei“, ihr wisst schon, Titanic, das Satireblatt, Sonneborn, die Gottschlakschen Buntstifte. Das gerade war ja luschtig (zumindest luschtig gemeint) und nicht bitterer Atom-Ernst. Und dann kommen die Einzelheiten: das rote Trump-Käppi mit dem Schriftzug „make Germany Great agein“, allerdings kaum lesbar, die Schweiz.

All das bleibt ohne Aufklärung, nicht einmal eine Erklärung, was das ganze soll, wird gegeben. Nur danach der unkommentirerte Insert-Hinweis der ARD, dass für den Inhalt des Wahlsports allein die Parteien verantwortlich sind. In diesem Fall, eher unverantwortlich und katastrophal schlecht gemacht. Satire darf zwar alles, muss aber lustig sein.

Andererseits: Sie hat ihr Ziel erreicht, weil ich mich so schön aufrege. Nur warum ich sie wählen soll, erschließt sich aus diesem Spot nicht.

Anmerkungen zum „Kanzler-Duell“

Der Münchner Löwe geht fremd

 

Dies ist und bleibt ein Sport-Blog. Aber außergewöhnliche Umstände verlangen außergewöhnliche Maßnahmen. Wie die, um im Sportjargon zu bleiben, „richtungweisende“ gerne auch, aber falsch richtungsweisen, Wahl in knapp zwei Wochen und das Duell gestern in ARD und ZDF mit Kanzler Olaf Scholz und Union-Kanzler-Kandidat Friedrich Merz, aber ohne die anderen offiziellen Kanzlerkandidaten Robert Habeck (Grüne/vermisst) und Alice Weidel (AfD/nicht vermisst). Die Abwesenden wurden ja, wie auch die FDP, auf das Heftigste und zum Teil unisono beschimpft und konnten sich nicht wehren. Audiatur et altera pars, kann ich da nur sagen.

Nein hier gibt es keine Einschätzung, wer von den beiden zu welchem Thema die bessere Figur gemacht oder gar die mich überzeugenderen Argumente gehabt hat. Nur ein paar allgemeine Dinge will ich anmerken, die mir so aufgefallen sind.

Offenbar haben die Union-Leute Friedrich Merz bekniet, einigermaßen seriös und staatsmännisch herübezukommen. Dies gelang auch weitgehend, wenn ich vom dauer-spöttischen Gesichtsausdruck mal absehe. Auf der anderen Seite fand ich Scholz in seiner Kanzler-Zeit selten so klar, so konzise, so kämpferisch wie gestern. Why not earlier?

Was mich im Nachhinein wirklich geärgert hat, war die Themensetzung, beziehungsweise die vielen wirklich wichtigen Themen, die absolut keine Rolle gespielt haben. Dieser Vorwurf geht an ARD und ZDF, die bereitwillig auf den Migrantenzug aufgesprungen sind (sehr schiefes Bild). Nichts Neues erfuhr man da. Beklemmend für mich ist die offenbar offizielle Staats-Raison, dass alle (unerlaubten) Migranten möglichst schnell des Landes verwiesen werden sollen bzw gar nicht mehr hineinkommen. Ein unwürdiges Überbieten des Entfernens, des Abschottens – möglichst unwürdig trotz Art. 1 des GG, das für alle gilt. Integration derer, die schon da sind, die wir ja auch dringend (siehe unter, die Pflege) brauchen? Keine Rezepte habe ich gehört.

Was völlig fehlte und uns die nächsten Jahre beschäftigen wird

  • Klimawandel, die Umweltpolitik: Absurd, hier die einzige Frage zur Thematik, ob die Kandidaten Windräder „schön“ finden, als ob das eine Rolle spielte. Noch nicht einmal das böse Heizungsgesetz wurde angesprochen, ob der eine (Scholz) gedenkt, es weiter zu betrachten und welche Stellschrauben vielleicht zu ändern sind oder ob FM es wirklich einzustampfen gedenkt wie angekündigt.
    Und, erstaunlich genug im Autoland Deutschland. Auch die Frage nach dem Aus oder Nicht-Aus des Verbrennermotors wurde nicht gefragt.
  • Die Pflege: Allenfalls gestreift, dabei ist das ein Thema, das uns jetzt schon über den Kopf wächst und das Jahr für Jahr komplizierter wird. Wenn jetzt schon allenhalben Pflegeheime fehlen und die Kosten unbezahlbar sind für normale Menschen, wie sieht das erst in 10, 20 Jahren aus, wenn die geburtenstarken Jahrgänge pflegebedürftig werden (und sie werden es früher oder später).
  • Die Bildung, die jungen Menschen: Wo es an allem fehlt, Kitas, Schulen, Lehrer, Betreuer, Bildungsangebote für Migranten(Kinder), um die Sprache zu wählen. Wo Schüler nicht mehr aufs Klo gehen wollen (und deshalb tatsächlich nichts essen/trinken, weil es dort unzumutbar ist. Klar vor allem Ländersache, aber muss das wirklich so bleiben, dieser elende Flickenteppich, der Eltern auch das Umziehen in ein anderes Bundesland noch schwerer macht?
    Gerade, weil die Jungen noch nicht einmal wählen dürfen, brauchen sie Fürsprecher. Da Politiker (logischerweise und nicht völlig unberechtigt eigennützig) auf die (zunehmend alten) Wähler schauen, müssen gerade öffentlich-rechtlichen Sender zum Anwalt werden, am Thema dranbleiben.
  • Infrastruktur: Wo unfassbar viel Geld in die Hand genommen werden muss, Bahn, Straßen, Brücken, aber auch Sportstätten, Schwimmbäder, damit Kinder den Schwimmkurs bekommen, bevor sie ertrinken … Wo sind die Prioritäten? Auto, Bahn? Güterverkehr

Die Liste ist beleibe nicht vollständig (die Gesellschaft, das Zusammenleben, Haschfreigabe und Abtreibung, Olympia in Deutschland?, Kulturvielfalt, etc). Ich weiß natürlich, dass eine solche Sendung nicht unendlich lange dauern darf. Aber auf  Schnickschnack wie diese Kurzfragen und -Antworten hätte getrost verzichtet werden können. Wo praktisch nie etwas Vernünftiges-Substanzielles herauskommt, sondern nur schwammige Andeutungen.

 

 

Albtraum Trump ist tatsächlich wahr

Um halb fünf Uhr morgens hatte ich genug. Da war mit klar, dass Donald Trump gewinnen würde; auch wenn noch keiner der Swing States offiziell ihm zugeschrieben wurde. Der Trend war so eindeutig, so hoffnungslos. Ich will jetzt nicht alle Szenarien der nächsten 4 Jahre katastrophisieren oder gar eingehende Wahlanalyyse betreiben, aber ein paar Sachen finde ich doch anmerkenswert.

Also 4 weitere Jahre Trump (und es sei erst mal dahingestellt, ob er die gesundheitlich durchhält oder vielleicht sogar die Wahlgesetze aushebelt und so lange regiert, wie es ihm beliebt=. Erschreckend genug, dass die Amerikaner einen verurteilten Straftäter, einen Putschisten, einen Rassisten, einen Frauenverächter, einen rechtsradkalen alten weißen Mann ohne jede Empathie für Schwächere und Andersdenkende ins Weiße Haus gewählt haben. Dass es seinen Wählern und auch Wählerinnen vollkommen egal war, dass Trump (sie) von vorne bis hinten lügt und betrügt. Entweder sie glauben das nicht, haben als FOX-Fans gar nicht zur Kenntnis genommen oder sie versprechen sich von Trump ein wirtschaftlich besseres Leben, egal was für ein Schwerstkrimineller da im Weißen Haus hockt..

Für die Demokraten war der Dienstag eine Katastrophe. Nicht nur weil Kamala Harris letztlich chancenlos war. Sie verlor ja überall Stimmen, in den Städten wie Chicago, auch in tiefblauen Staaten wie New York und Kalifornien. Sie verlor  bei den Jungwählern, den Hispanics und sogar bei den Frauen in den Vorstädten. Allein das Abtreibungsthema hat da nicht gezogen. Und offenbar haben tatsächlich einige und wahrscheinlich gar nicht so wenige Kamala Harris allein deswegen nicht gewählt, weil sie eine Frau ist, noch dazu eine Schwarze. Willkommen, du aufgeklärtes Amerika im Jahr 2024!

Harris und die Demokraten haben es anders als Trump nicht geschafft, die Wähler von 2020 erneut zu mobilisieren. Insgesamt war die Wahlbeteiligung ja deutlich geringer. Am Ende haben insgesamt in den USA mehr Leute Trump geält als Harris, anders als 2016. Diesen bundesweiten Trend zum Wunsch auf Veränderung hat keine der unzähligen Umfragen der vergangenen Monaten auch nur ansatzweise erkannt oder zumindest nicht kommuniziert. Letztlich gingen auch alle Swingstates an die Reps und zwar mehr oder weniger deutlich.

Das Elend perfekt macht der Umstand, dass die Demokraten ihre Mehrheit im Senat verloren haben und aller Wahrscheinlichkeit nach auch im Repräsentantenhaus keine Mehrheit bekommen werden. Trump kann also durchregieren, umgeben von jetzt willfährigen Ja-Sagern. Zumal die Demokraten jetzt erst mal sehr mit sich selbst beschäftigt sein werden.

Und was heißt das jetzt? Ich könnte mir sogar vorstellen, dass in den USA kurzfristigdie Lebensmittelpreise sinken. Auch die werden ja gesteuert von einigen wenigen Großkonzernen. Denen Trump viel Geld vespricht und eine Lockerung etwa bei den teuren Umweltschutzmaßnahmen. Wie lange das anhält, wird sich zeigen. Ansonsten: Putin, Orban, Netanayu und alle anderen Autokraten freuen sich wie Bolle, der Erzkonservatismus, ja Rechtsradikalismus feiert fröhliche Umständ. Hierzulande wird die Merz/Söder-Union genau hingeschaut haben, dass sich Ausländerfeindlichkeit und Grünenhass lohnt. Umweltschutz wird zum lästigen Problemchen degradiert, das bis zum St. Nimmerleinstag auf eine Lösung wartet.

Und die angebliche Brandmauer gegenüber der AfD dürfte auch nicht mehr lange halten. Ganz zufällig hat sich ja am Dienstag in Sachsen der CDU-MP Kretschmer mit dem AfD-Vorsitzenden Urban zum Gedanken-Austausch getroffen. Sie haben sicher nur über die nächste Ostseereise gesprochen …

Zuletzt noch ein Wort in eigener Sache. „Blick über den Teich“ heißt ja der Blog nicht zufällig wegen meiner Passion für US Sport. An der hat sich grundsätzlich natürlich durch diese eine Wahl nichts wesentlich geändert. Aber mir ist schon klar, dass die allermeisten Franchises schwerreiche Milliardäre als Owner haben, die eher Trump zugeneigt sind haben, dass das gesamte US-System mit den absurden Gehältern von bis zu 70 Millionen/Jahr fast schon krank ist. Ich werde trotzdem am Ball bleiben. Und fürchte mich ein wenig vor den beiden Weltsport-Ereignissen Fußball-WM 26 und Olympia 28, die Stand heute ein Donald Trump eröffnen wird.

Das wird die Woche, die wird

Das Tennis-Jahr neigt sich dem Ende zu, die Champions-League-Vorrunde geht in die Halbzeit und München begrüßt die NFL zum Deutschland-Stelldichein. Und abseits des Sports steht in den USA die Demokratie auf dem Prüfstand.

NFL goes Munich

Das erste Spiel und die tolle Stimmung in der Fußball-Arena vor zwei Jahren zwischen den Tampa Bay Buccaneers und Tom Brady und den Minnesota Vikings wurden allenthalben gelobt, auch von den höchsten Ligen-Verantwortlichen. Was die NFL nicht davon abhielt, eine reichlich unwürdige Partie für den Sonntag in München (15.30) anzusetzen. New York Giants vs Carolina Panthers – schlimmer gehts nimmer. Ein Spiel, das ich und viele andere ansonsten nicht mal ignorieren würde. 2 Teams, die mit den Play-offs nicht mal ansatzweise etwas zu tun haben werden. Unterhaltsam kann es natürlich trotzdem werden, wenn schlechte Offensiven auf schlecht Defensiven treffen.
Sehr viel mehr Pfeffer gibt es schon am Freitag morgen MEZ beim NORD-AFC-Schlager Cincinatti Bengals @Baltimore Ravens. Die detroit Lions, bestes Team der NFC müssen Sonntagnacht bei den Houston Texans antreten.

Showdown im Tennis

Die Frauen haben das WTA-Finale in Riad schon begonnen. Die Top 7 und Wimbledonsiegerin Barbora Krejkikova sind am Start. Aryna Sabalenka hatte am Samstag gegen Olympiasiegerein Qinwen Zheng einen glänzenden Start – wie auch Yasmine Paolini vs Elena Rybakina.
Für die Männer beginnt das ATP Finale nchsten Sonntag in Turin. Das endgültige Teilnehmerfeld steht noch nicht fest, erst 5 Plätze sind vergeben. Alle Kombatanten vesuchen ab Montag in Metz, noch die nötigen Punkte zu ergattern.

Spreu vom Weizen

In der Fußball-Champions-League steht der 4. von 8 Spieltagen an. Stimmen die Hoch- und Wahrscheinlichkeitsrechnungen, reichen am Ende 15 Punkte für die Top 8 (direktes Achtelfinale) und 9 Zähler noch für Platz 24 und wenigstens die Zwischenrunde Wirklich bangen von den deutschen Clubs muss der RB Leipzig nach drei knappen Niederlagen und dem schwierigen Spiel bei Celtic Glasgow. Die Bayern haben mit Benfica eine durchaus knifflige Aufgabe im heimischen Stadion. Bayer Leverkusen steht mit 7 Punkten gut da und kann relativ unbeschwert zum FC Livepool reisen (Mi., 21.00).
Europa Leaugue und Conference League sind für  Donnerstag angesetzt. Eintracht Frankfurt (18.45 Slavia Prag) und Hoffenheim (21.00 Lyon) haben Heimspiele, der 1. FC Heidenheim hat in der Conference League eine durchaus reizvolle Aufgabe bei den Hearts of Midliothian (21.00).

Und sonst?

  • Fußball-Bundesliga: Das wohlklingendste Spiel des 10. Spieltags ist die Begegnung Stuttgart vs Frankfirt (So., 17.30). Bayern München bei St. Pauli), und Borussia Dortmund (in Mainz) haben lästige Spiele bei Nachzüglern. Gespannt bn ich, ob Bayer Leverkusen bei den furchtbaren Dortmundern in die Erfolgsspur zurückfinden.
  • Internationaler Fußball: Match des Spieltags in England ist am Sonntag (17.30) das London-Derbay zwischen Chelsea und Arsenal an der Stamford Bridge. Arsenal schwächelte zuletzt mit nur einem Punkt aus 3 Spielen. Tabellenführer Liverpool erwartet am Samstag zu ungewöhnlich später Stunde (21.00) Aston Villa.
    Schlager der Serie A ist am Sonntag das Duell von Inter gegen Napoli, den Meistern der vergangenen beiden Spielzeiten.
  • Mannschaftssportarten: Nach 2 Auswärtserfolgen in Mailand und Villeurbanne steht der FC Bayern Basketball in der Euroleague mit 5:2 Siegen. Am Donnerstag (20.45) empfangen die Münchner Zalgiris Kaunas. Tabellenletzter Alba Berlin (1:6) hat zuvor (18.30) bei RS Belgrad eine sehr schwere Aufgabe.
    Im Handball ruht der Liga-Betrieb wegen Länderspielen. In der EM-Qualifikation beginnt Deutschland mit Partien gegen die Schweiz (Do., 18.30) und in der Türkei (So., 15.10).
    Im Eishockey steht der Deutschland Cup an. In einem Vierterturnier in Landshut spielen Deutschland, Dänemark, Österreich und die Slowakei. Klangvoller klingt der Karjala Cup in Helsinki mit Tschechien, Schweden, Finnland und der Schweiz.
  • Die europäische Golfturnier-Serie hat ab Donnerstag in Abu Dhabi ihr zweitletztes Turnier. Eine Woche später dann der Abschluss in Dubai.

 

Trump vs Harris Himmel hilf!

All das wird von der US-Wahl am Dienstag (Mittwochmorgen MEZ) überschatte. Bei Trump vs Harris befürchte ich das Schlimmste, bei einem Trump-Sieg vielleicht sogar das Ende der US-Demokratie, wie wir sie kennen. Auch wenn Harris gewinnen sollte, dürfte es extrem unruhig werden