Blick über den Teich, NBA

 

Kinder, wie schnell die Zeit vergeht. In diesem Fall die 4 Monate ohne NBA-Basketball, denn schon in der Nacht zu Mittwoch öffnet die beste Liga der Welt wieder ihre Pforten zur neuen Saison.Im Visier sind natürlich die Titelverteidiger der Oklahoma City Thunder um MvP Shai Gilgeous-Alexander.
3 Vorschauteile schweben mir vor. Allgemeines, Vorschau der West-Teams, Vorschau der Ost-Teams, und am Ende versuche ich mich an der Raterei einer Abschlusstabelle in Ost und West. Mit jeglichem Gewehr für Eure Tipps, versteht sich …

 

Allgemeines

 

Die nackten Fakten: Wieder sind 30 Teams dabei, aufgeteilt in je 15 in der Western und Eastern Conference. Alle haben bis Mitte April 82 Partien zu bestreiten. Die jeweils besten 6 Teams sind sicher in den Play-offs, die Ränge 7 bis 10 spielen in sogenannten Play-Ins zwei weitere Vertreter für die K.o.Runde aus. Jede K.o.Runde wird im Modus Best of 7 gespielt, es braucht also 4 Siege, um weiterzukommen.
Zudem steht die 3. Auflage des In-Season-Tournament an, das den teils etwas müden Liga-Auftakt aufpeppen soll (und tatsächlich auch aufgepeppt hat). Eine Art Cup-Wettbewerb eingebettet in der Liga-Spiele, und Mite Dezembe gibts dann schon einen Pokal

Wie immer werden sich manche Teams von vornherein gar nicht erst versuchen, dass sie sich an der Titeljagd (oder auch nur am Kampf um Play-off-Plätze) beteiligen. Das böse Wort vom Tanking (absichtliches Verlieren) macht schon allzuoft die Runde. Für mich ein fatales Zeichen, wenn schon vor der Saison den Fans einer Franchise mehr oder weniger unverblümt gesagt wird, dass es umso besser ist, je öfter die eigene Mannschaft verliert. Und dass sog. Experten auch hierzulande ins gleiche Horn stoßen und das bei manchen Teams gar noch befeuern, finde ich beschämend.

Der Unterschied zwischen Western und Eastern Conference ist noch größer geworden. Die Star-Waage neigt sich eh schon enorm gen Westen. Jetzt fallen noch ganz wichtige Spieler von Ostteams aus wie Jayon Tatum (Boston Celtics) und Tyrese Haliburton (Indiana Pacers). Als machte sich der Zufall einen teuflischen Spaß, gewährte er bei der Draft-Lotterie auch noch zwei ambitionierten Westteams die ersten beiden Picks (Dallas Mavericks, San Antonio Spurs). So dass die 2 am meisten gehypten Supertalente Cooper Flagg und Dylan Harper in Texas und nicht, sagen wir, in Charlotte oder New Jersey landeten, wo das Elend besonders groß ist.
Das hat zur Folge, dass der Kampf um die ersten 6 Plätze (Play-offs) respektive 10 (Play-Ins) im Westen von Beginn an extrem dramatisch und spannend mit je nach Lesaet bis zu 13 seriösen Anwärtern werden dürfte, im Osten eher ein notdürftig kaschiertes Schneckenrennen. Unverändert bleibt es allerdings dabei: Im NBA Finale trifft ein West-Vertreter auf einen aus dem Osten; und der dürfte dann auch für einen spannenden Titelkampf bereit sein, um schon mal per Fernglas in Richtung Juni 2026 zu schauen.

 

🇩🇪 🇦🇹 🇨🇭   👓

 

Wenn ich die Kader richtig lese, sind in den Kadern 7 Deutsche sowie je ein Österreicher und Schweizer dabei.
Das „deutsche“ Team sind dabei die Orlando Magic mit Franz Wagner, Tristan da Silva und dem älteren Wagner-Bruder Moritz, der derzeit allerdings noch nicht hundertprozentig fit ist nach seinem Kreuzbandriss vom Dezember 2024.
Franz Wagner ist dabei auf dem besten Weg zu einem absoluten Führungsspieler mit All-Star-Qualitäten. Tristan da Silva steht vorm wichtigen 2. Jahr, in dem er sich konsolidieren muss. Moritz Wagner wiederum will auf sich aufmerksam machen. In der vergangenen Saison warf ihn der Kreuzbandriss aus der besten Zeit seiner Karriere.
Apropos „deutsches Team“: Orlando Magic wird am 15. Januar in Berlin ein reguläres NBA-Spiel gegen die Memphis Grizzlies bestreiten. Karten für die Partie in der Arena am Ostbahnhof gibt es noch von 312 bis 1292 Euronen. Und da sage noch einer wie ich, Igor-Levit-Konzerte für 200 Dollares seien aber arg teuer geworden …

Isiah Hartenstein ist weiter Stamm-Center von Titelverteidiger OKC. Ein Fels in der Brandung, der sich geschickt auch in die Angriffe einschaltet. Mal sehen, ob wir nächste Saison auch einen Dreier von ihm sehen werden …

Ich persönlich bin sehr gespannt, ob Ariel Hukporti bei den New York Knicks den Durchbruch schafft. Der vielseitige Center hat alle Anlagendazu, Voraussetzung wäre allerdings, dass er endlich mal gesund bleibt.

Nationalmannschafts-Kapitän Dennis Schröder schlägt bei „meinen“ Sacramento Kings das bereits 10. Kapitel seiner NBA-Historie auf.

Inwieweit Maxi Kleber be den Los Angeles Lakers noch eine Rolle spielt, bleibt abzuwarten.

Für mich etwas erstaunlich hat kein NBA-Club auf die zum Teil fantastischen Leistungen der deutschen Europameister reagiert und sich etwa um einen Oscar da Silva und (den schon NBA-erfahrenen) Daniel Theis bemüht. Oder gar Scharfschütze Andi Obst? Vielleicht wollten diese Spieler auch gar nicht, weil ihnen das Heuern und Feuern in der NBA nicht geheuer ist.

Der österreichische Center Jakob Poeltl verlängerte bei den Toronto Raptors für 4 weitere Jahre und wird 25 Millionen Dollar/anno verdienen. Ein guter Verteidiger (vor allem auch Schuss-Blocker) und hervorragender Rebounder (offensiv und defensiv)  allerdings ohne jeden Distanzwurf ausgestattet.

Den Schweizer Clint Capella (31) verschlug es von den Atlanta Hawks zu den Houston Rockets, wo er eine wichtige Backup-Rolle als Center einnehmen soll.

 

NBA im deutschen Fernsehen (Stream)

 

Wer alle Partien sehen will (live oder relive oder längeren/nicht so langen Ausschnitten), kommt um den NBA-League-Pass nicht herum. Allerdings nur mit US-Kommentar, manchmal allerdings auch wahlweise spanisch und koreanisch. Gute Nachricht für alle Pass-Inhaber: Die Gefahr eines sog. Blackouts bestimmter Partien (die in Deutschland anderswo zu sehen sind) scheint gebannt.

Wers Deutsch mag, muss sich umstellen. Bezahlstream DAZN ist aus dem Rennen (und damit leider auch Dre Voigt), dafür übernehmen Sky und Amazon, die jede Woche mehrere Partien zeigen. Amazon konzentriert sich dabei auf jene Spiele, die in Europa zu humanen Zeiten stattfinden, also gerade diejenigen am Sonntagabend ME(S)Z.
Wie sie dann genau so eine Partie präsentieren, bleibt abzuwarten. Ich hoffe, es wird mehr sein als eine bloße Abspielstation (wie es leider bei DAZN der Fall war, ein echtes Ärgernis).
Sky zeigt offenbar auch Partien mitten in der Nacht (wie schon vor einigen Jahren). Das Problem: Relive und Sky, das ist und bleibt eine absolute Katastrophe. Die sich höchstens beheben lässt, wer die Partien mit eine Sky-Q-Rekorder händisch aufnimmt (man muss halt dran denken, Mr. Löwe). Als Reporter ist unter anderem die lebende Legende Frank Buschi Buschmann angekündigt. Vom Basketball versteht der ehemalige Zweitliga-Spieler (Hagen) ja nun wirklich sehr viel und nervt deshalb nicht halb so sehr wie im Fußball …

Und dann ist da noch Pro7Maxx (respektive die Sat.1-Familie), das pro Woche ein bis 2 Partien im sogenannten Free TV zeigt, meist auch diejenigen am (späten) Samstagabend und Sonntagabend.

Wie sich das alles einspielt, bleibt abzuwarten. Ich werde darüber berichten.

 

Fortsetzung mit den Team-Vorstellungen (dopplelten Wortsinn bitte beachten) folgt …