von Münchner Löwe | Sep. 2, 2025 | bundesliga, Fußball
Nicht geht mehr: Seit Montag 18 Uhr ist Transferschluss – bis im Januar der Wechselwahnisnn von Neuem ausbricht. Der sogenannte Deadline Day, eine Errungenschaft, die unter anderem auch den Transfer“Jourmalisten“ hervorgebracht hat, brachte noch mal Spektakuläres, nicht alle Teams sind wunschlos glücklich. Glücklich all jede allerdings, die den Kaufrausch der entlischen Premier League für sich nutzten.
Das Beste (Teuerste!) kam zum Schluss
Schon seit Langem spekulierte Alexander Isak mit einem Wechsel von Newcastle United zum FC Liverpool. Der schwedische Stürmerstar, einst auch bei Borussia Dortmund, trat in den Streik. Und am letzten Tag klappte es tatsächlich noch mit dem Transfer. Für schlappe 150 Millionen wechelst der Angreifer zum englischen Meister. Der damit eine irre Off-Season geradezu würdig beschloss. Die 150 Millionen sind der geldfließendste Transfer dieser Saison (nur PSG gab von Jahren mehr für die beiden Spieler Neymar (222 Mios) und Kylian Mbappé (180) aus. Pool vollendete damt einen Irrrsinns-Ausgabesommer. Zuvor hatten unter anderem Florian Wirtz (140 Mios) und Hugo Ekitiké (95 Mios) der Bundesliga in Richtung FReds den Rücken gekehrt. Von „Schnäppchen“ wie Jeremy Fringpong und ein paar andere Transfers in mittleren zweisteligen Mio-bereich fange ich erst gar nicht an. Der amerikanische Besitzer Fenway Group, dem auch die Baseballer der Boston Red Sox gehören, hatte sehr weite Spendierhosen an.
Milliardenliga Premier League
Insgesamt wechselten Profis für mehr als 3 Milliarden Pfund nach oder innerhalb Englands. Die unfassbaren Fernseheinahmen machen es möglich, dass auch Aufsteiger wie Sunderland (Granit Xhaka) oder gar Zweitligisten wie Leeds United mehr ausgeben können als das Gros sogar der Spitzenclubs auf dem Festland. Was die Preise ins Unermesliche steigen lässt: Profitioet hat dabei unter anderem der VfB Stuttgart, der für Nick Woltemade 85 Millionen (plus möglciher Boni) kassiert, die Newcastle vergangene Woche im Vorgriff auf die Isak -Mios ohne mit der Wimper zu zucken auf den Tisch der Schwaben blätterte (man möchte sich das bildlich vorstellen). Eine Summe, die Uli Hoeneß schwachsinnig hielt, aber letztlich nur den Marktgesetzen folgte..
Last-Minute-Käufe der Bundesliga
Kommt er jetzt oder kommt er nicht. Bis sogar nach Montagabend war nicht völlig klar, ob Nicolas Jackson zum FC Bayern wechselt. Dabei schien Freitag alles klar, als Jackson nach München flog, um dort den medizinischen Test zu absolvieren. Am Samstag aber verletzte sich Chelsea-Stürmer Delap, und die Londoner gaben plötlich Rotes Licht. Vermeintlich „endgültig“, doch da Jackos unbedingt zu den Münchnern wollte, verhandelte deren Sportvorstand Max Eberl weiter, und tatsächlich schaffte er den Transfercoup (der dann heute, jetzt aber wirklich endgültig!“, bestätigt wurde. Jacson wird aun die Münchner ausgeliehen, für stolze (viele sagen: aberwitzige) 16 Millionen. Dazu gibt es eine Kaufverprlichtung 2026, wenn gewisse Bedingungen, die jedoch erstaunlicherweise nicht durchgestochen wurden, erfüllt sind. Damit wären wir bei den 80 Millionen, die die Münchner „unter keinen Umständen!“ an die Stuttgarter für Woltemade zahlen wollten.
Und sonst
- nutzten die Buli-Club den 1. September weidlich (Auszug):
– RB Leipzig gibt Stürmer Luis Openda an Juventus ab, holt dafür Conrad Harder von Sporting Lissabon.
– Bayer dünnt weiter aus: Vertriediger George Hincapié get zum FC Arsenal, Stürmer Victor Bonifache zu werder Bremen, und Gustavo Puerta fix zu Racing Santander. Dafür kommt noch Ezequiel Fernández aus Saudi-Arabien
– Der HSV holt Leihweise Sambi Kokonga (3 Millionen) und Fabio Vieira (leihweise vom FC Arsenal. Vieiera ist der Sohn des 98er-Weltmeisters Patrick.
– Leo Scienza verlässt Heidenheim in Richtung Leeds United für 10 Millionen, großer Seufzer an der Ostalb ob des Verlusts ihres Freistoßgenies.
- Und noch europäische Top-Transfers (Auszug)
– Kolo Muani leihweise von PSG zu Tottenham
– Manchester United gibt Anthony (Real Betis/245 Mios) und Jadon Sancho (Aston Villa/Leihe) ab.
– Olympique Marseille lässt Adrien Rabiot zur AC Milan ziehen. Jener Verteidiger also, der in eine üble Kabinenschlägerei bei OM verwickelt war.
Zu schlechter Letzt: Bayers Rekordrauswurf
Den Deadline Day nutzte Bayer Leverkusen und feuerte Chefcoach Erik ten Hag nach nur 2 Spieltagen und einen Punkt. Offenbar sah die Clubführung um Sportdirektor Simon Folfes keine Chance mehr auf einen Kit. Erst am 1. Juli hatte der Holländer sein Amt beim Ex-Meister angetreten, nachdem Meistercoach Xabi Alonso in Richtung heimatliches Real Madrid entfleucht war.
Ein millionenschweres Missverständnis, das die Bayer-Crew schnellstmöglich aus der Welt haben wollte. Gewiss, der Trainer äußerte sich vielleicht nicht immer kollegial und im Sinne des Vereins, als er einen Weggang nach dem anderen zu kommentieren hatte und den Aderlass nicht gerade diplomatisch kritisierte. Natürlich: Auf dem Platz herrscht Konfusion und wenig Ordnung. Zu bestaunen war das am Samstag in Bremen, als sich Patrik Schick und Ezequeiel Palacios minutenlang stritten, wer einen Folulefmeter treten darf.
Und doch bleibt bei mir als grundsätzlicher Bayer-Sympathisant ein ganz übler Beigeschmack: Das ten Hag ein wunderbares Opfer der völlig missglückten Personalpolitik ist und dass der eigensinnige ten hag höchstwahrscheinlich von vornehrein der falsche Mann für den kompletten Neuaufbau war.
Natürlich war klar, dass ein Florian Wirtz nicht zu halten sein dürfte, dass der eine oder andere Spieler (Frimpong) den Club ebenfalls verlassen würde. Aber dass praktisch das komplette Meisterteam 2024 (nicht 2014) den Abflug machen würde, das konnte keiner ahnen. Die gesamte Achse Hradecky, Tah, Xhaka, Wirtz fiel weg, dazu wichtige Akteure wie Frimpong und Adli plus jetzt am Ende gar noch Boniface und Hincapié. So einen komplett-Ausverkauf eines Spitzenteams der Bundesliga hat es noch nie gegeben. Und da soll der Trainer der Alleinschuldige sein? Der zutreffend bekannte, er müsse Houdini oder wenigstens Harry Potter sein, um das zu lösen. Ohne Achse, ohne Mannschaftsrat, ohne Hierarchie im Team, dafür mit umso schlaueren Leuten wie jetzt auch Mittelfeldmann Robert Andrich, der den Trainer gleich noch den letztern Stoß über den Jordan gab, als er weder eine Ordnung durch den Trainer sah und jedwede Taktik vermisste („Jeder machte seins“)
Wahrscheinlich auch durch die Hetzjagd des „Kicker“ schon nach dem 1. Spieltag (hat der betreffende Redakeur auf ten Hag als ersten Bundesliga-Rauswurf viel Geld gewettet?) blieb jetzt tatsächlich nichts anderes übrig, zumal wegen der Länderspiele ein wenig Ruhe einkehrt. Alles auf Null stellen und dann irgendwie versuchen, das gute Dutzend Neuzugänge zu einem großen Ganzen zu formen. Man will den Verantwortlichen (und dem armen Trainertropf) alles gute wünschen, ja wenn es nicht der Pillenclub wäre),
von Münchner Löwe | Aug. 29, 2025 | bundesliga, Fußball
Tja, so geht es mit den Vorschauen vor dem Transferschluss, wenn personelle Wechsel noch möglich sind (deshalb kann man auch die gedruckten „Sonderhefte“ von Kicker und Konsorten schon in die Tonne kloppen). Ein paar meiner „Players to watch“ haben sich bereits aus der Bundesliga verabschiedet. So wechselt Nick Woltemade für bis zu 90 Millionen Euro zum Premier-League-Club Newcastle United (so geht geräuschloses Verhandeln, lieber FC Bayern). Der Transfer des brillanten Heidenheimer Freistoßkünstlers Leonardo Scienza zum englischen Zweitligisten FC Southapton nimmt ebenso Formen an. Trotzdem will ich noch wenigstens vor dem 2. Spieltag meine Vorschau beenden, deshalb jetzt schon
Meine Abschlusstabelle
Es ist natürlich reichlich vermessen von mir, die genauen Platzierungen zu bestimmen. Also werde ich in etwa gleichstarke Teams in Gruppen einteilen; im Sportlersprech (wie in der Biologie) sogenannte „Tiere“.
- Bayern München
- Eintracht Frankfurt
- Borussia Dortmund
- Bayer Leverkusen
- VfB Stuttgart
- RB Leipzig
- SC Freiburg
- VfL Wolfsburg
- FC Augsburg
- Bor. Mönchengladbach
- Mainz 05
- TSG Hoffenheim
- 1. FC Union Berlin
- 1. FC Köln
- Werder Bremen
- FC St. Pauli
- HSV
- 1. FC Heidenheim
Tier 1: Ich sehe niemanden, der dem FC Bayern die Meisterschaft streitig machen kann und am Ende auch nur annähernd dem Titelverteidiger nahekommt
Tier 2: Champions League: Schon hier habe ich bei allen Teams Zweifel, aber es gibt eine grundsätzliche Kaderstärke und eben auch viele Spieler, die zu großen Hoffnungen Anlass geben. Sehr darkes horse und eigentlich untippbar ist Bayer Leverkusen.
Tier 3: Internationale Plätze: Wenn alles perfekt läuft, greifen sie sogar in den Kampf um die 4 Champions-League-Plätze ein, aber was im Leben läuft schon perfekt?
Tier 4: Das graue (?) Mittelfeld ohne große (realistische) Hoffnungen nach vorne, sprich internationale Plätze, aber auch vermeintlich ohne große Sorgen nach hinten. Konsolidierung ist angesagt, und alle dürfen natürlich auf eine positive Überraschung setzen, die es noch in jeder Saison gegeben hat.
Tier 5: Abstiegskampf: Vermeintlich zu stark für den direkten Abstieg, aber auch negative Überraschungen gibt es in jeder Bundesliga-Saison.
Tier 6: Irgendwer muss halt direkt absteigen! Ich hätte es mir einfach machen können herumzuschwurbeln, aber ich ziehe einen klaren Tipp vor. Mögen der HSV und/oder Heidenheim mich eines Besseren belehren, und ich ziehe gerne den Hut.
Widerspruch gerne erwünscht! Lets Play!
von Münchner Löwe | Aug. 26, 2025 | bundesliga, Fußball
Die sogenannten Abstiegskandidaten, also das halbe Dutzend, das um den Klassenerhalt kämpft. Manche allerdings durchaus mit Ambitionen nach oben
1. FC UNION BERLIN
Überblick
Die Köpenicker gehen bereits in das 7. Bundesligajahr nach dem Aufstieg 2019, und es bleibt abzuwarten, ob es das verflixte 7. Jahr wird. Nachdem es lange stets bergauf ging, 22/23 gar mit dem Erreichen der Champions League, waren die beiden Spielzeiten zuletzt eher durchschnittlich. Wirklich gefährdet, was den Klassenerhlat betrifft, waren die Berliner andererseits auch nicht (was auch an der äußerst schwachen Konkurrenz im Tabellenkeller lag.
Platz 13 klingt trotzdem besser, als es letztich war, die Alte Försterei war auch keine uneinnehmbare Festung, wovon gleich 6 Heimniederlagen zeugen.
Zurück zu den Wurzeln: Vorbei scheint die Phase mit den namhaften Neuzugängen Robin Gosens, Kevin Volland und Bonucci, di in Berlin nie richtig zu Geltung kamen. Jetzt hatte Trainer Steffen Baumgart, der seit seiner Zeit als Spieler bei den Eisernen extrem hohes Ansehen genießt die gesamte Vorbereitung Zeit, sein Spielsystem einzuimpfen: mit viel Kampf, aber auch spielerischen Akzenten. Allen Beteiligten ist klar, dass die beiden Aufsteiger HSV und Köln (zwei seiner Ex-Clubs) zumindest dem Namen nach eine große Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt abgeben werden. Selbst will sich der Ex-Stürmer zurücknehmen, lieber Taten und Ergebnisse sprechen lassen als Hampeleien an der Seitenlinie (wie zu schlimmsten Zeiten beim 1. FC Köln).
Players to Watch
Frederic Rönnow: Der Däne gehört mittlerweile zz den besten Torhütern der Liga, mit hervorragenden Reflexen. Und er dirigiert seine Leute auch hervorragend. Auf ihn ist fast durchweg Verlass. Dennoch hat Baumgart mit Matheo Raab einen ambitionierten Schlussmann als Konkurrenten geholt, der das Geschäft (sprich: Trainingseifer) noch mehr bleben soll
Ilyas Ansah: Der Stürmer mit deutschen und ghanaischen Pass gilt als der Königstransfer im Sturm un soll den abgewanderten Benedict Hollerbach vergessen machen. Zum Auftakt gegen den VfB Stuttgart traf er gleich zweimal sehenswert, so wird es allerdings kaum weitergehen.
Mögliche Fallstricke
Gefahr des Fehlstarts: Angesichts des brutal anmutenden Anfangsprogramms war dieser durchaus im Bereich der Möglichkeit. Der Heimsieg gegen Stuttgart schafft enorme Beruhigung.
Sturmformation der Riesen: Neben Ansah (1,94) kam auch Oliver Burke (1,88) neu, und Andrej Ilic (1,89) ist auch großgewachsen. Das verspricht Power und Kopfballstärke, aber auch relativ wenig Abwechslung.
Erste Spiele
- VfB Stuttgart (H) 2:1
- Borussia Dortmund (A)
- 1899 Hoffenheim (H)
- Eintracht Frankfurt (A)
Durchaus knifflig, aber die Gefahr des totalen Fehlstarts ist schon mal gebannt.
Fazit
Ich sehe die Eisernen gut aufgestellt, besser als in der vergangenen Saison. Zumal Steffen Baumgart mit einem klaren Konzept in die Spielzeit geht. Und die so stimmungsvolle Försterei könnte wieder zur Festung werden.
FC ST. PAULI
Überblick
Einige Parallelen zu den Eisernen. Ein sehr stimmungsvolles, schnuckeliges Stadion, der „kleinere“ Club in der Stadt, der zurzeit erfolgreicher ist. Und eine realistische Clubführung, für die allein der Klassenerhalt zählt., allein weil immer wieder die besten Spieler das Team verlassen wie jetzt Elias Saad.
Im Gegensatz zu Union-Coach Steffen Baumgart hat Alexander Blessin als Spieler keine großen Spuren hinterlassen. Aber in seinem ersten Jah in der Bundesliga überzeugte er durch eine klare Spielidee, die klar auf der Defensive fußte. Mit 41 Gegentreffern stellten die Hamburger die zweitbeste Abwehr nach dem FC Bayern, gerade auch in der Fremde.
Funfact: Von allen 4 Spielen in Baden-Württemberg kehrten die Pauli-Kicker vergangene Saison mit einem Auswärts-Dreier heim.
Players to Watch
Nikoaj Vasilj: Der Schlussmann hatte großen Anteil an den wenigen Gegentoren, hatte insgesamt eine großartige Saison. Auf ihn wird es wieder ankommen. Der 29-Jährige ist ein Elfer-Killer, wehrte in de vergangenen Saison 4 von 5 Versuchen ab. Die Serie setzte er fort, als er gegen Dortmunds Serhou Guirassy erfolgreich blieb.
Joel Chima Fujita: Für 3,5 Millionen Euro kam der Japaner vom belgischen Erstligisten St. Truiden, Rekordablöse für den Kiezclub (was die Absurdidät de Ungleichheit in der Liga verdeutlicht). Er ist ein vielseitig vewendbarer (polyvalnt, wie Lucien Favre sagen würde), der Struktur ins Spiel bringen soll.
Mögliche Fallstricke
Stürmer: einen echten „Knipser“ sehe ich nicht im Kader. Ob immer die mannschaftliche Geschlossenheit das ausgleichen kann, wird sich zeigen.
Umbruch: 13 Spieler verließen den Verein, darunter Leistungsträger wie Elias Saad, Philipp Treun und Morgan Guilavogui. Es wird also einige Zeit dauern, bis das neue Team eingespielt ist. Allerdings gehört das Wechselspiel quasi zur Vereinsidentität.
Erste Spiele
- Borussia Dortmund (H) 3:3
- Hamburger SV (A)
- FC Augsburg (H)
- VfB Stuttgart (A)
Sehr frühes Hamburger Derby, normalerweise der absolute Höhepunkt in der Saison.
Fazit
Der Nichtabstieg ist das große (und einzige) Ziel. Ich halte diesen durchaus für realistisch (und sei es erst in der Relegation), auch wenn es vielleicht ein wenig komplizierter wird als im Aufstiegsjahr. Mehr Heimsiege als 3 würden dabei enorm helfen, denn der Württemberg-Durchmarsch dürfte nicht wieder gelingen.
TSG 1899 HOFFENHEIM
Überblick
Neben dem VfL Wolfsburg wahrscheinlich der „egalste“ Club der Bundesliga, der es zudem selbst selten schafft, die eigene Arena auszuverkaufen. Nach einer vogelwilden Saison mit Wechseln an der Vereinsspitze, im gesamten Trainerteam und einem nur glücklich vermiedenen Abstieg ist etwas Ruhe eingekehrt.
Zu allgemeinen Überraschung sitzt Christian Ilzer noch auf der Trainerbank – und siehe da: Die Kraichgauer haben eine sehr gute Vorbereitung hinter sich mit schönen Erfolgen in Testspielen, die der Auftaktsieg bei x-Meister Bayer Leverkusen krönt (nebst souveränem 4:0 im Pokal bei Hansa Rostock).
Darauf lässt sich aufbauen, und der Österreicher Ilzer hat gezeigt, dass er mehr kann als Abstiegskampf, als er 2024 in der Heimat Sturm Graz zum Meistertitel führte.
Player to Watch
Oliver Baumann: Der zweite „Zweikämpfer“ um den Platz im Nationalteam. Mittlerweile seit 11 Jahren beim Club und damit dienstältester Profi bei den Kraichgauern. Eine verlässliche Größe und ein Rückhalt, auf den Trainer Ilzer auch in heiklen Phasen jederzeit bauen kann.
Fislik Asslani: Der Kosovo-Deutsche hatte großen Anteil am Erfolgslauf der SV Elversberg, der erst in der Bundesliga-Relegation endete. Jetzt ist der erst 23-Jährige Sinnbild für den neu ausgerufenen „Jugendwahn“, der Einzug halten soll. Wobei manch „Alter“ wie Vereinslegende Andrej Kramaric derzeit noch nicht aus dem Team wegzudenken ist.
Mögliche Fallstricke
Riesenkader: Nach dem Kaufrausch 2024, der so wenig brachte, sind immer noch mehr als 30 Profis im Team: schwierige Trainingsarbeit und unzufriedene Profis sind da programmiert. Einen schnellen Stamm zu finden, scheint da das erste Gebot (und vielleicht noch den einen oder anderen Profi zu veräußern).
Stimmung: Das eigene Stadion zu füllen (nicht nur gegen Bayern und Dortmund!) wird nur mit außergewöhnlichen Leistungen gelingen (wie etwa ein 2:1-Erfolg in Leverkusen?). Auch die Zahl der mitreisenden Fans zu Auswärtspartien ist mehr als überschaubar.
Erste Spiele
- Bayer Leverkusen (A) 2:1
- Eintracht Frankfurt (H)
- 1. FC Union (A)
- FC Bayern (H)
Schwieriger geht es kaum mit 3 Champions-League-Teilnehmern und dem Gastspiel in der Alten Försterei. Umso wichtiger das 2:1 in der BayArena.
Fazit
Die gute Stimmung aufgrund der hervorragenden Vorbereitung führt schon zu ersten Erfolgen. Dennoch ist es ein schmaler Grat, auf dem das gesamte Team wandelt, zu sehr steckt die völlig missratene Saison 24/25 in den Knochen. Andererseits sehe ich großes spielerisches Potenzial, und die Hoffenheimer könnten durchaus eine positive Überraschung der Saison werden.
1. FC HEIDENHEIM
Überblick
In buchstäblich letzter Minute im Relegationsspiel bei Elversberg sicherten sich die Ostalbstädter den Klassenerhalt und die schon 3. Saison im Oberhaus. Und es dürfte niemanden überraschen, wenn es wieder allein darum geht, den Nichtabstieg zu verhindern, Zu limitiert sind die finanziellen Möglichkeiten. Das Positive: Jeder im Team weiß das, erst recht Trainer Frank Schmidt und Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald, beide seit Ewigkeiten im Verein, den sie gemeinsam von den Niederungen der Viertliga-Provinz ins Oberhaus führten.
Trotzdem sind alle natürlich hochmotiviert, dass es auch eine vierte Siaon ganz oben gibt, das machte Frank Schmidt am Samstag im Sportstudio jedem klar. Zu veschenkengibt es nicht, im Gegenteil: Das heimische Stadion soll wieder mehr Punkte einbringen als in der vergangenen Spielzeit.
Players to Watch
Léo Scienza: Der Mann mit den Zauberfüßen, von denen der rechte vielleicht noch ein bisschen stärker ist. Vielleicht der Unterschiedsspieler und legitimer Nachfolger des brillanten Standard-Spezialisten Niklas Beste, wie der wunderschöne Freistoß am Samstag gegen Wolfsburg zeigte. Fast ein Wunder, dass er nach der starken Saison 24/25 noch in Heidenheim anzutreffen ist.
Diant Ramaj: Der Schlussmann kam erst Ende Juli als Leihgabe von Borussia Dortmund II und verdrängte doch schon Publikumsliebling Kevin Müller, was im beschaulichen Heidenheim tatsächlich Aufsehen erregte (siehe auch Fallstricke). Doch er hat in seinen jungen Jahren schon internationale Erfahrung gesammelt bei seiner Station in Kopenhagen. Hatte zum Auftakt durchaus Glück, dass sein rüdes Einsteigen gegen den Wolfsburger Pascal Wimmer nicht mit einem Platzverweis geahndet wurde. Ab3r der gebürtige Stuttgarter kann durchaus zum Rückhalt werden.
Mögliche Fallstricke
Torwartposition: Es gab tatsächlich Kritik am unantastbar scheinenden Frank Schmidt, als er sich in der Torwartfrage für den gerade ausgeliehenden Diant Ramaj und gegen den langjährigen Keeper Kevin Müller (seit 2015 im Verein) entschied. Durchaus mit nachvollziehbaren Gründen, weil zum einen Ramaj als große Torwart-Begabung gilt, anderseits Müller in seinen 67 Bundesliga-Partien nicht immer voll übezeugte. Patzt jetzt allerdings Ramaj, könnte das Gegrummel lauter werden.
Eine Eskalation schließe ich allerdings praktisch aus: Ganz Heidenheim weiß, dass es ohne das Duo Sanwald/Schmidt niemals Bundesliga-Fußball in diesem beschaulichen Städtchen geben würde.
Erste Spiele
- VfL Wolfsburg (H) 1:3
- RB Leipzig (A)
- Borussia Dortmund (H)
- Hamburger SV (A)
Der Heimdreier gegen Wolfsburg war eigentlich eingeplant, der Faustpfand der 2 Siege zum Saisonstart 2024 ist schon dahin. jetzt folgen 3 Spiele, die ich zwar nicht aussichtslos sehe, aber doch heikel sind.
Fazit
Zwei, besser drei Teams müssen die Heidenheimer hinter sich lassen. Auf dem ersten Blick scheint das noch schwieriger zu sein als zuletzt, weil der HSV und Köln doch sehr namhaft sind (ob auch besser, muss sich zeigen). Das ruhige Umfeld könnte den Württembergern helfen und auch der Umstand, dass ein Abstieg nicht der Weltuntergang bedeutet, so ärgelich er natürlich wäre.
1. FC KÖLN
Überblick
Ich muss gestehen, dass ich den sofortigen Wiederaufstieg nicht unbedingt erwartet hätte. Die Transfersperre vor der Saison 24/25, viel Theater im Club – das alles sprach gegen die Geißböcke. Die äußerst wechselhafte Saison schien meine Skepsis zu bestätigen, aber da kein Konkurrent die Gunst der Stunde nutzen konnte/wollte, klappte trotz zweier Trainerwechsel während der Saison die Rückkehr ins Oberhaus – und das sogar als Zweitliga-Meister.
Auch wenn die Euphorie groß ist (erst recht nach dem Sieg im Karnevalico bei Mainz) – beim Aufsteiger zählt nur der Klassenerhalt. Da wäre es hilfreich, wenn die neue sportliche Führung um Sportdirektor Thomas Kessler und Trainer Lukas Kwasniok Ruhe in den immer unruhigen Club bringen würden. An der Unterstützung sollte es nicht fehlen, denn die Fans sind treu wie Gold, überschwänglich und bei aller zur Schau gestellten Euphorie (vor Gladbach bleiben) auch realistisch genug, die eine oder andere (Heim)-Niederlage einzupreisen.
Players to Watch
Marvin Schwäbe: Seit dem Winter die Nummer 1, weil da Jonas Urbig den (Ver)lockungen des FC bayern nicht widerstehen wollte und als Ersatz von Manuel Neuer anheuerte (ein Thema für sich, seufz). Der 30-Jährige hatte mit glänzenden Leistungen wesentlichen Anteil am Aufstieg, und im ersten Spiel in Mainz hielt er souverän seinen Kasten sauber, musste allerdings recht wenige heikle Prüfungen überrstehen.
Ragnar Ache: Der Angreifer kam vom 1. FC Kaiserslautern und soll die nötigen Treffer erzielen. Dass er weiß, wo das Tor steht (und den Ball dort auch unterbringen vermag), bewies er bei Lautern mit 34 erfolgreichen Versuchen in den vergangenen beiden Spielzeiten.
Mögliche Fallstricke
Traineramt als Schleuderstuhl: Gleich 9 Cheftrainer „verbrauchte“ der FC in den vergangenen 10 Jahren, diverse Interims-Coaches wie 2-Spiele-Aufstiegs-Funkel noch gar nicht eingerechnet. Das spricht nicht gerade für einen dicken Geduldsfaden, den es als Aufsteiger allerdings wahrscheinlich brauchen wird. Lukas Kwasniok ist jetzt auch nicht unbedingt de Liebling aller Fans, dass er in Mainz im FC-Trikot coachte, verleiht ihm höchstens kurzfristig einen kleinen Bonus.
Erste Spiele
- FSV Mainz 05 (A) 1:0
- SC Freiburg (H)
- VfL Wolfsburg (A)
- RB Leipzig (H)
Einladung zum Punktesammeln, „wenn nicht jetzt wann dann“, um das bekannteste Lied der Kölschen Kultband „De Höhner“ zu zitieren. Alles machbare Kontrahenten, und wenn wirklich die ersehnten Punkte auf dem Konto landen, spricht ganz Kölle von den internationalen Plätzen, mindestens …
Fazit
Von all den Teams da unten habe ich beim FC das beste Gefühl (bei meinem Tipp-Genie sollten alldings schon die Taschentücher bereitliegen). Aber tatsächlich gibt es eine vernünftige Achse und eine durchaus emotionale Clubführung, in der Stadt mit so viel „Jeföhl“ eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft.
HAMBURGER SV
Überblick
Der 2. Traditionsclub zurück im Oberhaus – nach sieben langen Jahren, die den HSV schon zum Zweitliga-Dino werden ließen. Warum das ausgerechnet im 7. jahr gelang, weiß wahrscheinlich niemand, denn die Leistungen waren eigentlich die gesamte Saison wenig erbaulich und immer wieder erschüttert durch peinliche Aussetzer. Doch die 2. Liga änehlte vergangene Saison eher einem Irrenhaus, das jeden Tipper genau dorthin brachte, denn einer gesettelten Liga.
Nun denn, jetzt ist der HSV wieder da, wo er hingehört (nicht nur nach Meiinung der HSV-Fans). Die das Abenteuer Bundesliga allerdings wenig euphorisch angehen, zu sehr haben die 7 Jahre am Selbstvertrauen genagt Trotzdem wird das Volksparkstadion regelmäßig ausverkauft sein, bei allem Misstrauen sind die Anhänger wie in Köln treu wie Gold. In der 2. Liga kamen mehr als 56.000 Besucher – im Schnitt!
Players to Watch
Yussuf Poulsen: der namhafteste Neuzugang (vom RB Leipzig). Mit Abstand der Erfahrenste im Team (233 Bundesliga-Partien, 87 Länderspiele für Dänemark). Nicht der ganz große Torjäger, aber mit Führungs-Qualitäten und vielleicht die ideale Ergänzung zu Zweitliga-Torjäger Robert Glatzel.
Daniel Heuer Fernandes: Der Schlussman hat sich im von Trainer Merlin Polzin offen ausgerufenen Zweikampf gegen Bayern-Leihgabe Daniel Peretz durchgesetzt, was die Münchner „erstaunte“. Doch der Schlussmann mit portugiesischen Wurzeln hatte eine insgesamt überzeugende Zsweitliga-Saison und ist mit seinen Vorderleuten bestens eingespielt. Den israelischen Nationaltorhüter in der Hinterhand zu haben, ist nun auch nicht die größte aller Qualen.
Mögliche Fallstricke
Mangelnde Erfahrung: Bestenfalls eine Handvoll Profis können auf eine zweistellige Zahl von Erstliga-Einsätzen zurückblicken. Viel Zeit sich einzugewöhnen, bleibt nicht.
Das gilt insbesondere auch für den Trainer Melvin Polzin: Eh ein Treppenwitz, dass gerade dieser No-Name-Coach den HSV zum Aufstieg führte, nachdem zuvor Branchengrößen wie Steffen Baumgart, Tim Walter, Daniel Thioune und Dieter Hecking am Projekt HSV gescheitert und verzweifelt sind. Vollends überzeugt hat Polzin die Chefetage allerdings noch nicht, zu wechselhaft waren die Leistungen. Die in Hamburg zahllos Experten (Rudi Völler: Ex-Gurus) scharren schon mit den Hufen udn wissen jetzt schon alles besser.
Erste Spiele
- Bor. Mönchengladbach (A) 0:0
- FC St. Pauli (H)
- FC Bayern (A)
- 1. FC Heidenheim (H)
Erstes Heimspiel gegen den Stadtrivalen und dann nach München, wo es in den Jahren vor dem Abstieg regelmäßig Gegentore zu hauf gab (bis zu 9) – da haben sich die Planer einen üblen Scherz erlaubt. Schon eine Schlüsselpartie gegen Heidenheim?
Fazit
Alles ähnlich wie beim Mitaufsteiger Köln, aber ich habe hier mehr Zweifel. Die allerdings ein Yussuf Poulsen in Bestform zerstreuen könnte. Platz 16 und die Relegation gegen den Zweitliga-Dritten wäre meines Erachtens schon ein Erfolg
von Münchner Löwe | Aug. 23, 2025 | Allgemein, bundesliga, Fußball
Nach den Top 7 in Teil 1 wende ich mich nun dem Mittelfeld der vergangenen Saison zu. Noch viel schwieriger einzuschätzen …
WERDER BREMEN
Überblick
Viele Bundesligisten haben sich in der 1. Pokalrunde nicht mit Ruhm bekleckert, aber allein Werder Bremen hat sich aus dem Wettbewerb verabschiedet. Wobei Arminia Bielefeld sicher der schlimmst mögliche Kontrahent war. Doch auch abseits dieser Niederlage: Es wird eine komplizierte Saison für die Norddeutschen. Der Kader scheint auf Kante genäht, Ausfälle wie jetzt Mitchell Weiser (Kreuzbandriss), mit der Begabteste im Kader, fallen besonders ins Kontor.
Andererseits gibt das Team noch genug Klasse her, die Ösi-Kombo (seit den Bruno-Pezzey-Zeiten (großer Seufzer) ist Werder eine Adresse für die Spieler aus dem Nachbarland) um Abwehrchef Marco Friedl und Romano Schmid genügt höheren Ansprüchen.
Ein Hoffnungsträger ist auf jeden Fall der neue Trainer: Horst Steffen hat gerade zuletzt in Elversberg herausragende Arbeit geleistet, die ihn völlig zurecht auch im fortgeschrittenen Alter von 55 Jahren (schreibt ein bald 62-Jähriger …) das Bundesliga-Debüt beschert.
Players to Watch
Mio Backhaus: Der Torhüter verlor zwar den mannschaftsinterenen Zweikampf mit Michael Zetterer um die Nummer 1, doch da es diesen kurzfristig zu Eintracht Frankfurt zog, genießt er jetzt das volle Vertrauen. Ein hochbegabter Schlussmann (viele Beobachter sahen ihn eh vor Zetterer), allerdings auch erst 21 Jahre alt und ohne Bundesliga-Erfahrung; Fehler sind also einzupreisen.
Marco Friedl: Schwang sich vergangene Saison zum Führungsspieler auf. Den Wert des Abwehr-Chef wurde gerade dann sichtbar, als er verletzt pausieren musste. Besticht durch Zweikampfstärke und feine Technik.
Mögliche Fallstricke
Stürmerfrage: Wer soll die Tore schießen? Das zog sich durch die Vorbereitung inklusive des Pokalspiel. Und durch den Abgang des recht zuverlässigen Marvin Ducksch Richtung England werden die Sorgen ganz vorne nicht geringer, zumal auch Oliver Burke und Andre Silva den Verein verlassen haben. Hier scheint noch großer Handlungsbedarf bis Ende August.
Mio Backhaus (die Torhüterfrage): Wie gesagt, hochtalentiert ist der junge Schlussmann. Aber jetzt steht er gleich in der Verantwortung. Vom FC Arsenal kam der Este Karl Hein vom FC Arsenal als Ketterer-Nachfolger, der ausgeliehen nach Spanien Spanien bei Real Valladolid Erstliga-Erfahrung sammelte.
Erste Spiele
- Eintracht Frankfurt (A) Sa., 15:30
- Bayer Leverkusen (H)
- Gladbach (A)
- SC Freiburg (H)
Ein Programm, das es in sich hat gegen gleich drei Top-5-Clubs der vergangenen Saison. Zumal am 5. Spieltag (27. September) der Wiesn-Ausflug beim FC Bayern ansteht …
Fazit
Von (mittlerweile sehr) leisen Europapokal-Hoffnungen bis befürchteten Abstiegskampf: Die Reise der Werderaner kann überall hingehen. Am Ende werden alle Beteiligten über einen gesicherten Mittelfeldplatz froh sein.
VFB STUTTGART
Überblick
Nach der märchenhaft anmutenden Saison 23/24 und der Vize-Meisterschaft fiel der VfB auf den Boden der Tatsachen. Nur Rang 9, doch die Spielzeit wurde gerettet durch den Pokal-Erfolg, der den Schwaben erneut das internationale Geschäft in der Europa League beschert.
Im Gegensatz zu vielen anderen Teams blieb die Kernmannschaft weitgehend zusammen, auch weil die Clubführung bis zuletzt dem Bayern-Werben um Nick Woltemade standhielt. Hier liegen allerdings Gefahr und Chance eng beieinander. Alle Leistungsträger bis auf Enzo Millot, der schon mit 23 Jahren die Geldtöpfe in Saudi-Arabien vorzieht, konnten gehalten werden. Das Team ist eingespielt, jung und entwicklungsfähig. Und an. der Seitenlinie steht mit Sebastian Hoeneß einer der besten (jungen) Trainer der Liga.
Players to Watch
Nick Woltemade: Von Beginn an werden sich alle Blicke auf ihn richten: Wie reagiert er auf den verweigerten Wechsel zu den Bayern. Zeit fürs Beleidigtsein bleibt dem hochbegabten und vor allem auch technisch so starken Angriffsriesen (1,98 Meter) nicht, denn er will sich für weitere Einsätze in der Nationalmannschaft empfehlen, wo er im Juni erste Schritte machen durfte (und danach eine herausragende U-21-EM spielte). Eines ist klar: Die Gegner werden sich auf ihn einstellen, und wehe es läuft nicht: Dann wird der Hoffnungsträger schnell zu einem Fallstrick.
Alexander Nübel: Der Schlussmann befindet sich im virtuellen Zweikampf mit Liga-Konkurrent Oliver Baumann (1899 Hoffenheim) um den Nummer-1-Platz im Nationalteam (oder schwenkt Nagelsmann doch wieder zu Manuel Neuer?). Er hat große Fähigkeiten, streut aber immer wieder Nachlässigkeiten in sein Spiel. Diese muss er schleunigst abstellen.
Angelo Stiller: Der Mittelfeldmann ist vielleicht der Begabteste der vielen Begabten im Kader (Undav, Führich). Ein Führungsspieler par excellence und ein Parade-Beispiel, dass die Bayern-Akademie durchaus gute Profis hervorbringt … Geht die Entwicklung so weiter, wird der Bundestrainer nicht mehr an ihm vorbeikommen.
Mögliche Fallstricke
Heimspielschwäche: Das Neckarstadion ist seit dem Umbau eines der stimmungsvollsten Arenen der Liga. Umso erstaunlicher die Niederlagenserie in der Rückrunde, als ab Januar gleich 6 Partien dahiem in Folge verloren gingen und das zum Teil auch nicht gegen die Liga-Elite (u. a. Heidenheim). Ob das 1:2 im Supercup gegen die Münchner ein schlechtes Omen ist?
Nick Woltemade: „Nough said“. Schaun wir einfach mal.
Erste Spiele
- 1. FC Union (H) Sa., 15:30
- Gladbach (A)
- SC Freiburg (H)
- St. Pauli (A)
Das kann was werden mit dem gelungenen Start. Vor allem wenn das württembergisch-badische Derby gegen den SC Freiburg gewonnen wird …
Fazit
Ich sehe sehr viel Licht und kaum Schatten. Faustpfand des VfB sind das Eingespieltsein und der Trainer. Ein erneuter Sprung in die Champions League würde mich wenig überraschen. Vorausgesetzt natürlich, es bleibt ein Woltemade-Theater aus welchen Gründen auch immer aus.
BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH
Noch so ein Traditionsverein, wo Anspruch und Wirklichkeit weit auseinanderklafen. Noh immer schwärmt man von den gloriosen Zeiten, doch diese sind jetzt fast 50 jahre her und ebenso Geschichte wie der Bökelberg. Eher zeigt die Borussia Leistungen, die fürs Leben (internationale Plätze) zu wenig, fürs Sterben (Abstieg) zu viel sind. Große Anzeichen, dass sich das positiv ändert sehe ich eher nicht, zumal mit Allasane Plea einer der schillerndsten Profis in Richtung Eindhoven entschwunden ist.
Players to Watch
Rocco Reitz: Mit seinen 23 Jahren schon die Identifikationsfigur der Borussen. Spielte eine herausragende U-21-EM und sich damit ins Schaufenster der Begehrlichkeiten. Spätestens nach der nächsten Saison dürfte sich der Hochbegabte nach einer anderen Adresse umsehen, weil die Borussia zu klein geworden ist.
Tim Kleindienst: Mit seiner Torgefährlichkeit avancierte er zum Stammspieler im Nationalteam (und das im reifen Alter von 29 Jahren), bis ihn ein Meniskusriss außer Gefecht setzte und bis Ende Oktobe außer Gefecht setzt. Seine Rückkehr wird sehnlichst erwartet, denn im Angrif gibt es weit und breit keinen gleichwertigen Ersatz. Vielleicht wächst Neuzugang Shuto Machino (Holstein Kiel) in diese Rolle.
Mögliche Fallstricke
Florian Neuhaus/Disziplin: Hier kann ich das „möglich“ schon streichen. De Mittelfeldmann beherrschte die Schlagzeile, als er alkoholgeschwängert auf die glänzende Idee kam, per Instagramm Sport-Boss Roland Virkus als „schlechtesten Manager der Welt“ bezeichnete und auch noch überstolz sein 4-Millionen-Gehalt kundtat. Was natürlich glänzend in der Clubführung ankam, die ihn mit einer saftigen 100.000-Euro-Strafe sanktionierte plus Abschiebng ins 2. Team für einen Monat. Die Unruhezeichen wurden also gesetzt, und es liegt an Cheftrainer Geraldo Seoane und eben Virkus, die Disziplin wiederherzustellen.
Graues Liga-Mittelfeld: Es droht eine Saison ohne große Spannung. Doch die einst so schillernde Borussia ist wenig geeignet für Graumäusigkeit, das Publikum im gar nicht meh so neuen borussia-Park verlangt nach mehr, nach Außergewöhnlichen. Umso schlimmer wirkt der Abgang von Plea und der Ausfall von Kleindienst.
Erste Spiele
- Hamburger SV (H) So., 17:30
- VfB Stuttgart (A)
- Werder Bremen (H)
- Bayer Leverkusen (A)
Wehe, wenn die beiden Heimspiele gegen die schlagbaren Nordclubs HSV und Werder verlorengehen. Dann brennt es überall.
Fazit
Ich fürchte, es wird bestenfalls eine Saison der Mittelmäßigkeit mit der Tendenz eher nach unten. Schade um die begeisterungsfähigen Fans. Die ihrerseits allerdings auch das Team zu besseren Leistungen als gedacht anzuspornen. Borussia Mönchengladbach – das hat immer noch den besonderen Charme.
VFL WOLFSBURG
Überblick
Krise bei VW bedeutet immer auch Krise beim VfL. So gesehen muss man Schlimmes befürchten in Wolfsburg, und das obwohl sie dort gerne nach Höherem streben. Aber Pokale haben zuletzt höchstens die Frauen abgeräumt.
Wieder mal versuchen es die Verantwortlichen mit einem neuen Trainer, Ralph Hasenhüttl wurde geschasst: Paul Simonis heißt jetzt der Chef an der Linie, ein hierzulande wenig bekannter Holländer, der zuletzt die Eagles Deventer betreute und sensationell zum holländischen Pokalsieg führte.
Obwohl die VW-Millionen nicht mehr so üppig fließen (wäre angesicht Massen-Entlassungen auch nicht opportun), ist das internationale Geschäft das erklärte Ziel. Dazu hat das Team auch grundsätzlich die Klasse, allerdings fehlte es zuletzt an der nötigen Konstanz.
Players to Watch
Mohamed Amoura: Einer der Lichtblicke der vergangenen Saison, als dem Algerier immerhin 10 Saisontreffer gelangen. Grund genug für die Wölfe, den ausgeliehenen Angreifer fest zu verpflichten.
Maximilian Arnold: Immer noch der Denker und Lenker im Mittelfeld. Seine Erfahrung hilft enorm, und für ihn mit seinen 31 jahren dürfte es von Vorteil sein, dass er sich auf die Liga konzentrieren kann ohne internationale Ablenkung.
Mögliche Fallstricke
Jonas Wind: Eigentlich ist der Stürmer mit großer Torgefahr ein Hoffnungsträger, doch beim Dänen schwanken die Leistungen permanent zwischen Welt- und Kreisklasse. Äußert auch immer wieder Wechsel-Gedanken.
Pascal Wimmer: Noch so ein Zaubeer zwischen Genie und Wahnsinn, der die Trainer in denselbigen treibt. Wann wird der Ösi seine Klasse konstant auf die Straße bringen?
Das Umfeld: Wie gesagt, die VW-Krise. Die sich natürlich auch auf Stadt und Publikum auswirkt, das hauptsächlich aus VW-Mitarbeitern besteht (Klischee, ich weiß).
Erste Spiele
- Heidenheim (A) Sa., 15:30
- FSV Mainz (H)
- 1. FC Köln (H)
- Borussia Dortmund (A)
Schon richtungweisend, wie es so unschön heißt (gerne auch mitn Dehnungs-s). 2 Siege sollten herausspringen, sonst droht schon früh Ungemach.
Fazit
Noch so ein Mittelmaß-Club zwischen Baum und Borke. Hier kann ich noch nicht mal eine Tendenz erkennen. Vielleicht gibt der neue Coach, den sie „Gouda-Guardiola“ nennen, entscheidende Impulse nach vorn.
FC AUGSBURG
Überblick
Unglaublich, aber wahr: Die Augsburger gehen in ihr 15. Bundesligajahr ohne Unterbrechung seit dem Aufstieg 2011. Dabei schafften sie es allerdings kein einziges Mal in die internationalen Plätze. Meist waren sie im unteren Tabellendrittel anzusiedeln, doch mit dem Absstieg hatten sie trotz mancher Krise wenig zu tun.
Die abgelaufene Saison war sogar eine der erfolgreichsten im Oberhaus. Eine bemerkenswerte Serie von 9 ungeschlagenen Partgien und insgesamt 523 Partien ohne Gegentor ließ sie gar vom Europapokal träumen, ehe sie die Realität in Form von Niederlagen wieder einholte.
Jetzt will der Club wenigstens sein Graue-Maus-Image abstreifen. Mit der Verpflichtung von Sandro Wagner als neuen Chefcoach gelang ein echter Coup, der bundesweit Beachtung fand. Wagner zog die Position des veantwortlichen Chefcoaches im Stahlbad Bundesliga dem eher „gemütlichen“ Job des Assistenten für Julian Nagelsmann vor. Überdies ein Mann der (vor?)lauten Töne, wie er schon bestätigte. Damit steen die Augsburger vielleicht so sehr im Fokus wie höchstens im Aufstiegsjahr.
Players to Watch
Finn Dahmen: Die Partien ohne Gegentor spülten den Schlussmann schon ins nähere Umfeld des deutschen Nationalteams. Dazu reichte es zwar noch nicht, aber auf den 27-Jährigen ist stetsVerlass.
Alexis Claude-Maurice: Zusammen mit Elvis Rexhbecaj ie beste Offensiv-Waffe der vergangenen Saison. Sehr torgefährlich, gerne auch aus dem Nichts (8 Bulitreffer).
Mögliche Fallstricke
Erwartungshaltung: Wehe, den großspurigen Wagner-Tönen folgen keine entsprechende Taten. Dann könnte das Konstrukt wie ein missglücktes Souflee zusammenfallen.
Torgefahr: Der ehemalige Stürmer Wagner sucht im Kader einen Angreifer, der ihm die nötigen Tore schießt. Auf dem ersten Blick sehe ich da allerdings niemanden, auf dem zweiten eigentlich auch nicht …
Erste Spiele
- SC Freiburg (A) Sa., 15:30
- FC Bayern (H)
- St. Pauli (A)
- Mainz 05 (H)
Das Bayern-Heimspiel ist ein Bonus, beim Aufsteiger St. Pauli sollte nicht verloren werden, sonst wird es gleich ungemütlich.
Fazit
Viel Vorfreude auf die Wagner-Festspiele (sorry, musste sein). Ob es welche werden, da habe ich so meine Zweifel, aber zumindest dein gehobenes Interesse ist dem Club erst mal sicher. Am Ende wahrscheinlich eine Saison im Mittelmaß mit dem zweistelligen Tabellenrang am Ende, ohne dass der FCA in echte Abstiegsgefahr gerät. Aber viuelleicht eine mit mehr Unterhaltungswert.
von Münchner Löwe | Aug. 22, 2025 | bundesliga, Fußball
Vorbemerkung: Geplant habe ich insgesamt 4 Teile, die ich bis spätestens nächste Woche fertiggestellt haben will. Ich nehme die Reihenfolge der vergangenen Saison.
In 3 Teilen die 18 Vereine (7,6,5), im 4. und letzten Allgemeines (Stellenwertsoswie Fernsehen, wichtigste Termine etc.). Und letztlich die getippte Abschlusstabelle – ohne Gewähr für alle Wetter.
BAYERN MÜNCHEN
Überblick
Sage noch einer, die sogenannte Off-Season, also die Zeit zwischen den Spielzeiten, sei langweilig. Die Münchner unterhielten uns jedenfalls mit viel Transfertheater, bei dem der Vorhang auch noch nicht unbedingt geschlossen sein muss. Zunächst das große Interesse an Florian Wirtz, der aber lieber zum FC Liverpool geht. Danach das enorme Werben um Nick Woltemade, dem der Stürmer auch erlegen wäre, der aber vom VfB Stuttgart keine Freigabe erhielt, höchstens für eine Fantasie-Summe von 80 Millionen+, die der FCB dann doch nicht berappen will. All das erfuhr die Öffentlichkeit quasi per Live-Ticker aus der Bayern-Zentrale.
So bleibt es zunächst (?) bei den Neuzugängen Jonathan Tah, Luis Diaz und Tom Bischoff. Trotzdem sind die Bayern haushoher Favorit auf die Meisterschaft. Zum einen, weil sie immer noch einen herausragenden Kader haben trotz der Abgänge unter anderem von Thomas Müller, Leroy Sané und Kingsley Coman, zum anderen weil es keinen Konkurrenten gibt, dem ich eine überragende Saison à la Bayer Leverkusen 23/24 zutraue.
Players to watch
Luis Diaz: 75 Millionen Euro überwiesen die Münchner an den FC Liverpool für den 28-jährigen Kolumbianer. Sie bekommen dafüpr einen technisch versierte Angreifer, auf mehreren Positionen einsetzbar und mit einem robusten Körper, der wenig anfällig für Verletzungen ist. Eine perfekte ERgänzug zu Michael Olese und Harry Kane in der Offensive
Alexander Pavlovic: Ein junger Spieler, dem Trainer Vincent Kompany vertraut – das ist die ganz große Ausnahme. Hochbegabt im defensiven Mittelfeld, aber jetzt schon mit einer recht langen Verletzungshistorie, die liehcte Zweifel aufkommen lkässt, ob sein Körper für Leistungssport auf diesem Niveau geeignet ist.
Leon Goretzka: Stellvertretend für alle Nationalspieler (vielleicht gar Manuel Neuer?), die sich für die WM 26 empfehlen wollen. Spielen sie bei den Bayern gut, werden sie auch nominiert. Goretzka, vergangene Saison fast schon aussortiert, hat fast durchweg abgeliefert und scheint derzeit im Mittelfeld unangefochten
Mögliche Fallstricke
Ein recht dünner Kader: Gerade in der Offensive war der Aderlass doch sehr hoch, zumal Jamal Musiala nach seinem Beinbruch mindestens bis Jahresende ausfällt. Viel darf den vorne gesetzten Kane, Olise und Diaz nicht passieren. Andererseits könnte sich Kompany aufgrund der engen Taktung der Spiel gezwungen sehen, junge und sehr begabte Spieler wie das Supertalent Lennard Karl ins kalte Wasser zu werfen. Bisher ist der Coach eher dadurch aufgefallen, dass er die jungen Akteure durch sein Nichtachten vergrault wie zuletzt Paul Wanner, der kurzfristig zur PSV Eindhoven wechselt.
Entscheidung erst im Frühjahr: Wie immer, wird sich erst im Frühjahr weisen, ob die Saison ein Erfolg oder Misserfolg wird, wenn die K.o.Spielle in der Champions League anstehen. Es gilt also, die Spannung hochzuhalten. Und für die Münchner wäre es zudem auch nett, mal im Pokal wieder in Richtung Finale in Berlin zu schielen.
Die Vereinsspitze: Wer hat denn nu das Sagen: Sportvorstand Max Eberl (im dauernden Rechtfertgungsmodus) und Christoph Freund (was macht der eigentlich?) oder doch der Alte vom Tegernsee aka Uli Hoeneß (zusammen mit Kalle Rummenigge), die sich höchst überflüssig, dafür umso unterhaltsamer ins Tagesgeschehen einmischen. Oder gar Vereins-Chef Wolfgang Hainer, Finanz-Boss Christian Dreßen. Das Wort unisono (mit einer Stimme), es wird selten im Zusammenhang mit dem FCB verwendet.
So verlangt der gebürtige Uli Hoeneß in bester Schwaben-Manier einen Sparkurs, de gerade in der Offensive arg abgespeckte Kader verlangt dagegen zumindest quantitativ Verstärkung. Zwischen den Stühlen: Eberl, der lauthals sein Leid klagte, ob es ihm etwas nützt.
Erste Spiele
- RB Leipzig (H) Fr., 20:30
- FC Augsburg (A)
- HSV (H)
- 1899 Hoffenheim (A)
Durchaus knackig mit 2 Auswärtspartien bei Gegnern, wo sich die Münchner meist ziemlich schwer taten.
Fazit
Für die Meisterschaft dürfte es reichen. Der Welpenschutz für Trainer Vincent Kompany ist aber weg; einerseits werden Titel von ihm verlangt, dazu allerdings auch attraktiver Fußball und das Heranziehen des einen oder anderen Talents.
BAYER LEVERKUSEN
Überblick
Kein Stein blieb nach der Saison über dem anderen: Der Meistertrainer Xabi Alonso hat sich ebenso verabschiedet (Real Madrid) wie Topstar Florian Wirtz (Liverpool) und absolute Schlüsselspieler wie Granit Xhaka (Sunderland), Jeremy Frimpong (Liverpool), Jonathan Tah (FC Bayern) und Lucas Hradecky (AS Monaco). Zwar kamen durchaus verheißungsvolle Profis wie der bundesliga-erfahrene Schlussmann Mark Flekken (Brentford), das große Mittelfeldtalent Ibrahim Maza (Hertha BSC) und Königstransfer Michael Tillmann (Eindhoven), doch die muss der neue Coach Erik ten Hag mit den verbliebenen Arrivierten um Alejandro Grimaldo, Robert Andrich und Patrik Schick erst mal zu einer Einzheit formen. All das in einem Umfeld, das nach der Meisterschaft 2024 durchaus Ansprüche hat.
Players to Watch
Michael Tillmann: Der Offensivmann aus der FC-Bayern-Akademie sah dort keine Chance mehr und versuchte sein Glück bei der PSV Eindhoven. Dort startete er durch, sodass er jetzt der größte Hoffnungsträger ist und gar als designierter Ersatzmann für Florian Wirtz gehandelt wird. Dessen Fußvbastapfen sind aller schon sehr groß, aber Tillmann hat genug Fähigkeiten zu außergewöhnlichen Leistungen.
Robert Andrich: Unverzichtbar in der Meistersaison 23/24, doch zuletzt saß er öfter als gewollt auf der Ersatzmann. Gilt als der große Sieger der Vorbereitung, als er an die starken Leistungen anknüpfte. Vielleicht der verlängerte Arm von Trainer ten Hag.
Patrik Schick: Die unangefochtene Nummer 1 im Sturm, der weiß, wo das Tor steht. Hellwach in jeder Partie bis zur letzten Sekunde.
Mögliche Fallstricke
Erik ten Hag steht von Beginn an im Fokus. Glanzlos verlief seine letzte Station bei Manchester United (was ganz sicher nicht allein die Schuld des Holländers war). Doch dass er das Trainerhandwerk beherrscht, bewies er zuvor bei Ajax Amsterdam, als er mehrere Spieler in die absolute Weltklasse führte. Ähnliches erhoffen die Bayer-Verantwortlichen, mal sehen, ob sie die notwendige Geduld aufbringen
Victor Boniface: Mittlerweile zur klaren Nummer 2 im Sturm hinter Patrik Schick degradiert, was dem Nigerianer nicht schmeckt. Sein Bekenntnis zum Verein ist eh sehr dünn, wie der fast schon sichere und dann doch gescheiterte Wechsel im verganenen Winter nach Saudi-Arabien zeigt. Andererseits könnte Boniface ein unerwarteter Jolly Joker sein, wen. er seine ganze Klasse abruft.
Erste Spiele
- 1899 Hoffenheim (H) Sa., 15.30
- Werder Bremen (A)
- Eintracht Frankfurt (H)
- Bor. Mönchengladbach (A)
Zwischen 4 Siegen und 4 Niederlagen ist alles drin. Ten Hag und die Bayer-Crew werden froh sein, wenn sie mindestens 2 Siege landen. Und da ist noch die unfassbare Auswärtsserie von 34 Partien (2 gesamte Saisons!) ohne Niederlage.
Fazit:
Ich tue mich wirklich schwer, das Team einzuschätzen. Letztlich scheint mir der Kader auf jeden Fall stark genug, dass er erneut einen sicheren Champions-League-Platz (also Top 4) erreicht. Wenn allerdings der Start verhauen wird, könnte es ungemütlich für alle Beteiligten werden.
EINTRACHT FRANKFURT
Überblick
Wieder haben die Hessen für astronomisches Geld einen Stürmer verkauft (Hugo Ekitiké für 90 Millionen+ zum FC Liverpool), und wieder sind alle Verantwortlichen und viele Experten recht sicher, dass das Team auch diesen Verlust auffangen darf. Irgendein Torgefährlichkeits-Gen muss im Frankfurter Trinkwasser (oder gar im Äppelwoi?) fließen, das aus normalen Stürmern Tormonster macht.
Dementsprechend zuversichtlich sind Fans und Verantwortliche am Main, dass es erneut eine tolle (noch tollere?) Saison wird. Ungeachtet aller Kritik hat Trainer Dino Toppmöller um seine(n) Superstürmer ein schlagkräftiges Team gebaut, es ist ihm dabei gelungen, Talente wie Ansgar Knauff zu bundesliga-reifen Profis zu formen.. Hilfreich natürlich, dass der stark verbesserte Abwehrchef Robin Koch bleibt.
Players to watch
Jonathan Burkhardt: Der Stürmer kam vom FSV Mainz 05 und war der treffsicherste deutsche Akteur in der abgelaufenen Saison. Also prädistiniert für einen erneuten Torrausch eines Eintracht-Angreifers. Schnell, abschlussstark, dazu mit der Aussicht auf eine WM-Teilnahme.
Mario Götze: Einer der verbliebenen Weltmeister 2014 in der Bundesliga. Enorm wichtig im Eintacht-Baukasten mit seiner Erfahrung und techischen Ausnahmestellung. Wird sicher nicht mehr der Robustikus, doch wie kaum ein anderer weiß Super-Mario, ein Spiel zu lenken und bei Bedarf auch selbst Torgefahr auszustrahlen.
Ritsu Doan: Neben Burckhardt der namhafteste Neuzugang, der beim SC Freiburg eine bärenstarke Saison spielte. Ich bin sehr gespannt, wie der Japaner mit Mario Götze harmoniert.
Mögliche Fallstricke
Erwartungshaltung: Ist am Main wie bei so vielen Traditionsclubs enorm hoch. Vorwitzige träumen schon vom Meistertitel, es wäre der erste in der Bundesliga; die erneute Qualifikation für die Champions League wird fast schon als sicher vorausgesetzt.
Torwartfrage: Toppmöller hat sich für Kaua Santos als Nummer 1 festgelegt, obwohl dieser erst im September einsatzfähig sein wird. Wodurch er ein kleines Beben auslöste. Der langjährige Stammtorwart (und Vereinsikone) Kevin Trapp suchte das Weite und spielt nun für den französischen Aufsteiger FC Paris. Für ihn kam in einer Nacht- und Nebel-Aktion Michael Zetterer, der nun gleich zwischen den Pfosten stehen wird (ironischerweise gegen seinen Ex-Club Werder Bremen). Ich kann für alle Eintrachtler (und Toppmöller!) nur wünschen, dass das alles auch gut geht.
Die Stürmer: Der Druck auf Burckhardt und Co. ist enorm hoch, denn irgendwann muss doch die Schwemme der super-erfolgreichen Angreifer doch ein Ende haben …
Erste Spiele
- Werder Bremen (H) Sa., 15:30
- 1899 Hoffenheim (A)
- Bayer Leverkusen (A)
- 1. FC Union (H)
Ein heikler Heimauftakt (Torwart!) und zwei schwierige Auswärtspartien, das kann einen bösen Fehlstart geben.
Fazit
Eine Saison, die viel Spannung verspricht. Ganz teile ich die Euphorie nicht, aber zumindest für die internationalen Plätze müsste es sich ausgehen.
BORUSSIA DORTMUND
Überblick
Mit einem fulminanten Endspurt haben sich die Dortmunder noch die lukrative Champions-League-Qualifikation gesichert. Wie viele andere auch sinniere ich über die tatsächliche Stärke der Mannschaft, des Kaders, des Trainers. Nko Kovac hat jedefalls erst mal Ruhe, doch die erscheint mir trügerisch, doch so gut am Ende die Ergegnisse waren, spielerisch bot das Team nicht viel Prickelndes.
Nominell haben die Dortmunder ein wettbewerbsfähiges Team, zumindest in der Bundesliga, wenn ich die Bayern mal außen vor lasse. Einen herausragenden Torwart (Gregor Kobel), einen brillanten Stürmer (Serhoz Guirassy), und auch sonst viel Klasse (Julian Brandt, wirklich!). Das Problem ist, dass diese Top-Spieler ihre Topleistungen zu selten abrufen (dürfen?). Weil sie vielleicht vom Defensiv-Fanatiker Kovac nicht zeigen dürfen, was sie wirklich können?
Wir werden sehen, wohin das führt, und da spielt natürlich auch das heimische Stadion eine wesentliche Rolle. Dieses ist eine Bank und siche für den einen oder anderen Punkt zusätzlich gut. Doch wehe, man ist auf der „Süd“ unzufrieden, dann legt sich drohende Stille übers Feld, ein Fest für jeden Gegner.
Players to Watch
Jobe Bellingham: Der jüngere Bruder von Jude Bellingham, der vor zwei Jahren die Dortmunder begeisterte. Alle bescheinigen dem Engländer mindestens genau so viel Talent, doch er muss das auch abrufen. Am besten, indem er seinen eigenen Weg geht und die Vergleiche so gut wie es geht ignoriert.
Serhou Guirassy: In seiner ersten Saison beim BVB übererfüllte er die ohnehin riesigen Erwartungen. Mit eingebauter Torgarantie ausgestattet, und vor allem erzielt er die wichtigen Treffer zu 1:0-Führungen (wie auch jetzt beim äußerst holprigen Erfolg im Pokal bei Rot-Weiss Essen.
Nico Schlotterbeck: Avancierte zum Topspieler, zum unumstrittenen Abwehrchef, ehe ihn eine schwere Verletzung ausbremste. Das Comeback ist für Ende September geplant, und eines ist klar: Der BVB braucht Schlotterbeck möglichst schnell wieder in Top-Form.
Mögliche Fallstricke
Serhou Guirassy: Die Dortmunder sind gefährlich abhängig von ihrem Stürmer und seinen Toren. Wehe, den Mann aus Afrika (Guinea) ereilt eine Torflaute oder gar eine Verletzung. Dann könnte es schnell äußerst trübe aussehen.
Die Verletzungen: Zu Saisonbeginn fallen gleich mehrere Abwehrspieler aus, neben Schlotterbeck fehlen auch Nationalspieler (naja) Niklas Süle, Emre Can und Julian Duranville.
Der Trainer: Nico Kovac muss jetzt zeigen, dass er auch einigermaßen attraktiven Offensiv-Fußball spielen lassen kann. begabte Akteure wie Julian Brandt, Karim Adeyemy und eben Bellingham stehen dem Trainer jedenfalls zur Verfügung. Wehe, wenn ihm nicht gelingt, die Qualität auch auf den Rasen zu bringen.
Erste Spiele
- St. Pauli (A) Sa., 18:30
- 1. FC Union (H)
- 1. FC Heidenheim (A)
- VfL Wolfsburg (H)
Alles machbare Teams, die zu einem guten Saisonstart und verbundener Euphorie führen können. Allerdings auch Stolperfallen, und falls diese tatsächlich zum Stolpern führen, ist gleich Druck unterm Kessel.
SC FREIBURG
Überblick
Julian Schuster ließ in seiner ersten Saison als verantwortlicher Trainer sogar Christian Streich (fast) vergessen und wurde völlig zurecht zum Trainer des Jahres gewählt. Womöglich noch schlauer als Streichlässt de Ex-Profi die Seinen spielen, dass nervende Streichsche Understatement ist so gar nicht seine Sache. Fast wären die Breisgauer gar in der Champions League gelandet, doch im letzten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt versagten die Nerven der Jungspunde.
Trotz des Abgangs von Doan dürfen die Freiburger erneut eine erfolgreiche Saison erwarten. Das junge Team ist jetzt erst recht hungrig und ein Jahr erfahrener im Bundesliaga-Alltag. Und die Europa League gilt als erfreuliche Zugabe und nicht als eine Belastung.
Players to Watch
Noah Atubolu: Der Schlussmann brillierte bei der U-21-EM, als er das deutsche Team mit ganz starken Leistungen bis ins Finale führte. Er hat trotz mancher Patzer eine hervorragende Erstliga-Saison hinter sich, und alle Experten erwarten eine weitere Steigerung. Die ihn vielleicht sogar ins Tor der Nationalmannschaft führen könnte, zumal hinter der klaren Nummer 1 Marc-André ter Stegen nach dessen Verletzung und unklarer Zukunft ein dickes Fragezeichen steht (und Manuel Neuer noch! kein Thema ist). Davon darf und dürfte sich der 23-Jährige trotz seiner Jugend nicht beeindrucken lassen. Spielt er weiter so stark, wird Bundestrainer Julian Nagelsmann kurz oder lang eh nicht an ihm vorbeikommen.
Max Rosenfelder: Auch er spielte eine ganz starke U-21-EM. Ein auch technisch äußerst versierter, schneller Abwehrmann, der eine große Zukunft hat. Zum Auftakt fehlt er zwar noch wegen der im EM-Halbfinale erlittenen Oberschenkelverletzung, aber die Heilung verläuft offenbar bestens, und er bekommt von der Trainercrew auch alle Zeit der Welt zum echten Auskurieren.
Vincenco Grifo: Der Elder Statesman im Kreis der jungen Wilden. Fantastisch immer noch die Standards des Italieners, der es in den Dunstkreis des Kaders der Squadra Azzurra geschafft hat. Auf den 32-Jährigen mit seiner Ballfertigkeit und dem immer noch großen Temperament ist immer Verlass.
Mögliche Fallstricke
Ritsu Doan: Der Abgang des gerade im Frühjahr aufblühenden Japaners tut wirklich weh und wird schwer aufzufangen sein.
Die Stürmerfrage: Auch Michael Gregoristsch hat die Badener verlassen, weil er kaine Chance mehr sah und seinen Platz im österreichischen WM(?)-Team gefährdet. Ob Neuzugang Igor Matanovic und die etablierten Niklas Höler die Lücke schließen könen, bleibt abzuwarten.
Atubolo und Rosenfelder: Das schwierige zweite Jahr, das so manches Problem bereithält, das die Köpfe auc h belasten kann.
Erste Spiele
- FC Augsburg (H) Sa., 15:30
- 1. FC Köln (A)
- VfB Stuttgart (H)
- Werder Bremen (A)
Verführerisch und doch heikel. Gerade das erste Auswaärtsspiel bei einem Aufsteiger, der gerade zu Saisonbeginn voller Euphorie ist.
Fazit
Ich sehe eine weitere gelungene Saison der Freiburger, die durchaus wieder in inbternationale Gefilde führen kann. Natürlich kein Muss angesichts der weitaus größeren Finanzkrat und Möglchkeiten der Teams dahinter (Leipzig, Stuttgart), aber das ruhige Umfeld und das stimmungsvolle Stadion werden sicher helfen.
FSV MAINZ 05
Trotz Freiburg und Heidenheim (das erneut den Klassenerhalt geschafft hat) – für mich sind die Rheinhessen die größte positive Überraschung der vergangenen Saison. Platz 6 hätte ich dem Fastabsteiger 23/24 wirkloich nicht zugetraut. Doch Trainer Bon Henriksen hat einen verschworenen Haufen geformt, der immerhin sogar einen Sieg gegen Meister Bayern München schaffte.
Allerdings ist das Vergangenheit. Stürmer Jonathan Burckhardt verließ die Mainzer, und um Nelson Weiper gibt es fürs eher ruhige Mainzer Umfeld außergewöhnliches Theater (sie auch die Fallsstricke).
Players to Watch
Nadiem Amiri: Der Offensivmann setzt offensive Glanzpunkte, zu denen kein anderer im Kader imstande ist. Er strahlt auch viel Torgefahr aus, doch seine Unbeherrschtheiten bringen ihm einige überflüssige Gelbe und sogar Gelb-Rote Karten ein, die das Team wiederum schwächen.
Paul Nebel: Das Um und Auf im Mainzer Mittelfeld. Umtriebig, torgefährlich und noch längst nicht am Zenit seiner Entwicklung, die sicher nicht bei Mainz endet.
Benecict Hollerbach: Der Angreifer kommt vom 1. FC Union und soll die Lücke im Angriff schließen, die die Abgänge von Burckhardt und Weiper hinterlassen haben. Knüpft er an die Leistungen bei Union an (9 Treffer), werden die Mainzer viel Freude an ihm haben.
Mögliche Fallstricke
Theater um Weiper: Vor 2 Wochen noch als Hoffnungsträger gepriesen, hat ihn der Club für die Conference-Qualifikation bei Rosenborg Trondheim suspendiert. Warum bleibt eher nebulös. Vielleicht weil der hoffnungsvolle Angreifer sich weigert, den 2026 auslaufenden Vertrag jetzt schon zu verlängern. Wie das Theater endet, ist ungewiss. Vielleicht sucht Weiper sogar bis Transferschluss (31.August) noch das Weite – das wäre ein herber Verlust, den viele vor allem auch Trainer Henriksen ankreiden würden.
Conference-League-Qualifikation: Schon nächsten Donnerstag wird sich gegen Trondheim entscheiden, ob die Mainzer international mittun. Sie müssen zu Hause ein 1:2 gegen die Norweger aufholen. Machbar, aber kompliziert, weil Trondheim mitten in der Saion und entsprechend voll im Saft steht. Ein Aus (gerade mit dem Theater um Weiper) wäre ein herber Rückschlag und riesiger Dämpfer.
Erste Spiele
- 1. FC Köln (H) So., 15:30
- VfL Wolfsburg (A)
- RB Leipzig (H)
- FC Augsburg (A)
Auftakt gegen einen Aufsteiger und dann 3 Partien gegen Teams mehr oder weniger auf Augenhöhe. Das verbunden mit der Conference-League-Quali birgt große Chancen und noch größere Gefahren.
RB LEIPZIG
Überblick
Gepäppelt von den Brause-Millionen gehen die Sachsen mittlerweile in ihre 10. Erstliga-Saison. Doch sie stehen vor einer Zäsur, denn nachdem es Jahr für Jahr aufwärts gegangen war, entäuschten die Leipziger auf der ganzen Linie, versäumten erstmals seit dem Aufstieg 2016 die internationalen Plätze.
Auf dem ersten Blick spricht nicht allzu viel dafür, dass es grundlegend besser laufen wird. Der äußerst starke Benjamin Sesko hat das Team in Richtung Manchester United verlassen; trotz der Katastrophensaison (Platz 17 in der Premier League) haben die Red Devils und das Old Trafford noch einen ausgezeichneten (Lock)Ruf. Außerdem nicht mehr dabei ist auch Youssuf Poulsen (HSV), der schon zu Drittligazeiten für die Roten Bullen die Schuhe schnürte, quasi zum Club-Inventar gehört.
Doch immer noch steckt viel Klasse im Kader, mit einer zumindest in der Theorie starken Achse Gulacsi-Orban-Simons-Openda. Doch diese Herrschaften haben alle ihre Macken, Xavi Simons pflegt Starallüren („Xavi“ nennt er sich ganz bescheiden nach der Barca-Legende), Openda mimt oft den Diver, fällt bei jedem Zweikampf. An Gulacsi (35) und Willi Orban (32) nagt schon der Zahn der Zeit.
Viel Arbeit also für den neuen Trainer Ole Werner, der aus Werder-Zeiten wenigstens die Liga bestens kennt und sich auch mit dem speziellen Leipziger Fußball auseinandergesetzt hat.
Players to Watch
Xabi Simons: Hat der Holländer einen guten Tag und auch noch Lust, kann er jedes Fußball-Publikum verzaubern mit seinen Zauberkünststücken und -Bällen. Nur hat er öfter wenig Lust, und dann ist er halt recht durchschnittlich. Noch ranken sich zudem Gerüchte, er werde den Club verlassen bis zum Ende der Transferfrist (oder halt dann in der Winterpause).
Xaver Schlager: Es ist nicht allzu vermessen zu behaupten: Mit dem extrem zweikampfstarken Mittelfeldmann wäre es zumindest so viel besser gelaufen, dass ses für die internationalen Plätze gereicht hätte. Doch der Österreicher musste allzu häufig verletzt passen (was auch sein Nationalteam bitter spürte). Jetzt scheint er auf dem Damm, und natürlich ist er auch gesetzt.
Johan Bakayoke/Yan Diomande: Die beiden Neuzugänge sollen das Flügelspiel der Leipziger beleben, bisher eine eher vernachlässigte Taktik im auf Konter-Überfall angelegten Spiel. Doch Ole Werner will ohnehin mehr Ballbesitz, und um die gegnerische Abwehr auseinanderzuziehen, helfen gute Außen.
Mögliche Fallstricke
Neue Taktik: Mit dem veränderten Grundkonzept verlässt Werner ausgetretene Pfade. das birgt gerade anfangs natürlich Risiken, weil sich das Ganz einpendeln muss.
Das Umfeld: RBL ist wohl insgesamt die am wenigsten geliebt Mannschaft, die nach Meinung vieler vermeintlich/tatsächlich „echten“ Fans ein reines Kunstprodukt ist und in der Bundesliga nichts zu suchen hat. Die eigentümliche Vereinsstruktur mit insgesamt knapp 50 Mitgliedern hährt den Unmut. Und auch das Publikum zu Hause scheint wählerisch zu sein. zwar durchaus guten und erfolgreichen Fußball goutierend, doch viele der Zuschauer sind sog. Erfolgsfans, die gene auch trotz Dauerkarte dem Zentralstadion fernbleiben.
Erste Spiele
- FC Bayern (A) Fr., 20:30
- 1. FC Heidenheim (H)
- Mainz 05 (A)
- 1. FC Köln (H)
2 Heimspiele gegen Abstiegskandidaten, wo schon ein Remis enttäuschend wären. Beim Auftakt in München kann RB nur positiv überraschen.
Fazit
Auch hier viele Unwägbarkeiten. Als großer Pluspunkt könnte sich herausstellen, dass die Leipziger international nicht gefordert sind. Während die Konkurrenz während der Woche viele Kräfte verbtraucht bei Spuel und Reise, können die Leipziger konzentriert trainieren. Objektiv gehören die Leipzige auf jeden Fall zu den Anwärtern auf internationale Plätze, womöglich gar für die Champions League.
von Münchner Löwe | Juli 21, 2025 | bundesliga, Fußball, Radsport, Schwimmen
Anmerkung: Zur EM der Fußballfrauen habe ich mch schon in einem gesonderten Text befassthttps://blickueberdenteich.de/deutsche-fussballfrauen-beamen-uns-zurueck-in-die-80er-jahre/
Pogacar unaufhaltsam
3 Pyrenäen-Etappen, dreimal beherrschte Tadej Pogacar das Geschehen, auch wenn am Samstag in Superbagneres der fürs Gesamtklassement uninteressante Holländer Arensmann als Erster durchs Ziel fuhr. Besonders beim Anstieg nach Hautacam am Donnerstag bewies der Slowene seine Ausnahmeklasse, als er zwischen sich und dem Zweiten Jonas Vingegaard mehr als 2 Minuten legte. Ich sehe nicht, wer dem Titelverteidiger das Gelbe Trikot für Paris noch streitig machen kann, vorausgesetzt natürlich, er bleibt gesund.
Hinter Pogacar und Vingegaard hat sich Florian Lipowitz ins Rampenlicht gefahren und gleichzeitig ins Weiße Trikot des besten Jungprofis. Der deutsche ehemalige Biathlet zeigt sich bisher als klare Nummer 3, erst recht nach der Aufgabe von Remco Evenepoel, der allerdings vorher schon Schwächen zeigte. Beeindruckend, wie er am Berg mit den allerbesten mithält, dazu noc h hervorragende Qualität im Zeitfahren. Klar, ein Schwächeanfall kann den noch Unerfahrenen Fahrer jederzeit passieren (gerade am Mont Ventoux am Dienstag), aber es sieht sehr gut aus für den erst 24-Jährigen. Seine besten Jahre hat er zudem noch vor sich.
Wellbrock unbesiegbar
4 Freiwasser-Wettbewerbe bei der Schwimm-WM in Singapur, viermal stand Florian Wellbrock ganz oben auf dem Siegerpodest. Der Magdeburger triumphiert über 5 und 10 Kilometer, in einem Ausscheidungsrennen und mit der gemischten Staffel (zusammen mit seinen Magdeburger TeamkollegInnen Isabell Gose, Celine Rieder und Oliver Klemet). Das hat es bei einem Großereignis noch nie gegeben – und das ein Jahr nach dem für ihn völlig verpatztem Olympia. Wellbrock wollte nach dem Desaster schon aufhören, fand aber in seiner Trainingsgruppe und Chef Bernd Berkhahn neue Motivation. Der sich ja schon seit längerer Zeit auch internationale SpitzenschwimmerInnen anschließen. So gewann die Australierin Moesha Johnson die Titel über 5 und 10 Kilometer. Auch der neue 400-Meter-Weltrekordler Lukas Märtens gehört im übrigen dieser Gruppe an. Dieser wird dann nächste Woche bei der Becken-WM starten, wie auch Florian Wellbrock über 1500 Meter.
Eintracht Frankfurts nächster Goldesel – der Transfermarkt
Eintracht Frankfurt gibt Stürmer Hugo Ekitiké an den FC Liverpool ab, für die stolze Summe von 95 Millionen Euro. Die nächste Irrsinnssumme, die der Bundesligist einstreich: Erst im Januar wechselte Omar Marmoush für 80 Millionen zu Manchester City, und vor 2 Jahren wechselte Kolo Muani für 95 Millionen zu PSG. 300 Millionen in 2 Jahren – Sportdirektor Markus Krösche ist ein waher Geldesel. Ersatz haben die Frankfurter schon gefunden: Jonathan Burkhardt wechselt vom Ligakonkurrenten Mainz an den Main.
Die Reds wiederum verpflichteten mit dem Franzosen bereits den dritten namhaften Bundesliga-Profi nach Florian Wirtz und Jeremy Frimpong, die beide von Bayer Leverkusen kamen.
Und die Bayern? Sind bei ihren Wunschtransfern Nick Woltemade (Stuttgart) und Luis Diaz (Liverpool) nicht groß weitergekommen. Zumindest bei Diaz haben sich die Chancen wegen des Ekitiké-Transfers verbessert, zumal der Kolumbianer sein Interesse hinterlegt hat. Verhärtete Fronten dagegen bei Woltemade. Der deutsche Senkrechtstarter will ja unbedingt zu den Münchnern, es hakt „nur noch“ an der Ablösesumme. Und was macht der Profi in solchen Fällen. Schickt den Berater vor, der jammert. Es sei ungehörig, dass die Stuttgarter bei einer Bundesliga-internen Rekordsumme von 55 Millionen noch nicht mal verhandeln wollen (er verschweigt natürlich, dass er bei einem derartigen Transfer kräftig verdienen würde, sehr viel mehr als bei einer schnöden Vetragsverlängerung oder -Aufbesserung). Dumm gelaufen, hättest Du mal vergangenes Jahr eine Ausstiegsklausel in Woltemades Stuttgart-Vertrag eingebaut, aber wer hätte diese Leistungs-Explosion schon vorhergesagt? Das Ganze zeigt mal wieder anschaulich, wie verwerflich das Fußballgeschäft ist, wo Verträge (Woltemade bis 2028!) nichts mehr zählen.
Zverev trainiert mit Toni Nadal
Das wäre ein Paukenschlag, wenn Toni Nadal den Deutschen länger betreuen würde. Zunächst gab es vergangene Woche „nur“ gemeinsame Trainingseinheiten dem Mann, der Rafael Nadal zu einer Tennislegende formte. Ob mehr daraus wird, bleibt abzuwarten, doch Zverev könnte vom unermesslich großen Wissen Toni Nadals extrem profitieren. Viel fehlt Zverev ja nicht zu einem Grand-Slam-Triumph (auch wenn derzeit Carlos Alcáraz und Jannik Sinner unerreichbar scheinen). Nadal gilt als Disziplin-Fanatiker (Zverev als eher unpünktlich, oh, oh), Widerspruch duldet er kaum, erst recht nicht von Angehörigen. (Papa und Bruder Zverev, oh, oh). Wie geschrieben, alles bisher nur Spekulatius, zumal niemand verlässlich weiß, ob sich Toni Nadal eine Tour-Begleitung rund um die Welt noch mal antun will. Charme hätte eine wie auch imme geartete Zusammenarbeit auf jeden Fall, und sie wäre für Zverev die Ideallösung.
Und sonst?
- Motorrad: Marc Marquez, wer sonst? Der spnische MotoGP-Fahrer holte sich auch in Brünn das Double Sprint und Normalrennen – zum fünften Mal in Folge. Dem WM-titel steht wohl nicts mehr entgegen.
- Rallye: Der Schwede Oliver Solverg (im eigenen Oliver-Solberg-Team) gewann die Rallye Estland vor dem Lokalmatoadoren Ott Tänak. Tänak führt die WM-Wertung mit einem Punkt Vorsprung auf Elfyn Evans an.
- Schwimm-WM: Gold für die Österreichischen Schwestern Ekaterini und Eirini Alexandri im Synchron-Schwimmen. Ihre Drillingsschwester Vasiliki wurde im Einzel Vierte und Fünfte.
- Golf: Scottie Scheffler siegte überlegen bei den Open Championships. 4 Schläge Vorsprung hatte der US Boy auf Landsmann Harris English. Scheffler holte sich damit den zweiten Major-Titel des Jahres und den vierten insgesamt. Nur die US Open fehlen noch in seiner Sammlung.
- Tennis: Turniersiege holten sich Luciano Darderi in Bastad, Alexander Bublik (Gstaad) und Denis Shapovalov (Los Cabos) sowie Lois Boisson (Hamburg) und Irina-Camelia Begu im heimischen Iasi/Rumänien.
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