Blick über den Teich, NBA und NHL
NBA
Drei Spiele im Osten, zweimal Höchsspannung und ein für mich ein überraschend klarer Sieg der Milwaukee Buck, weil denen mit Giannis und Lillard die beiden Superstars fehlten
New York Knicks – Philadelphia 76ers 106:112 OT (3:2)
Die Sixers leben noch – und wie. In einem echten Thriller im Madison Square Garden schafften sie den nicht unbedingt erwarteten Auswärtserfolg, der die Serie zurück nach Philadelpha bringt. Es war eine Partie Spitz auf Knopf mit etlichen Führungswechseln. Niemals betrug der Vorsprung eines Teams mehr als 10 Punkte – im Basketball ist das nichts. Tyrese Maxey brachte die Sixers mit einem spektakularen Wurf weit hinter der Dreierlinie in die Verlängerung, in der sie dann das bessere Ende für sich hatten. Das wird vor allem Joel Embiid schwer beruhigen, der im Schlussabschnitt zur tragischen Figur zu werden drohte. Nur zwei Punkte, dafür aber gleich 4 haarsträubende Ballverluste unterliefen ihm. Immerhin schaffte er ein Triple Double.
Die Knicks haben sich wenig vorzugwerfen im sehr stimmungsvollen Garden, der am Ende allerdings verstummte
Mann der Tages
Tyrese Maxey war überhaupt nicht aufzuhalten. Die Dreier fielen, er kann sich Würfe kreieren und zum Korb ziehen. 46 Punkte sammelte er, dabei versenkte er 7 Dreier bei nur 12 Versuchen. Diesmal ein großer Faktor war auchn Tobias Harris mit 19 Punkten und 8 Rebounds.
Stark trotz der Niederlage
Am Anfang hielt sich Jalen Brunson noch auffallend zurück nur 2 Punkte bei 4 Wurf-Versuchen), davon konnte im Verlauf der Partie keine Rede mehr sein. Am Ende legte er 40 Zähler auf. Unterstützung fand er vor allem in OG Anuoby und Josh Hart
🇩🇪Deutsche Brille👓
Isiah Hartenstein beschränkte sich weitgehend auf die Defensive und verrichtete dort gegen Embiid großartiege Arbeit (im Wechsel mit Mitchell Robinson
Ausblick
In der durch die penetrante Orgelbegleitung extrem nervenden Phillie-Halle gilt es jetzt für alle Beteiligten, die Nerven zu behalten. Ziemlich schwer wiegt für die Knicks der Ausfall von Scharfschütze Bojan Bogdanovic. Und sie warten sehnlichst darauf, dass Donte DiVincenco seinen Wurf findet. Die Sixers müssen auf einen einigermaßen fitten Embiid und einen weiteren Glanztag von Maxey hoffen. Mittlerweile haben sich beide Coaches für eine 7er-Rotation entschieden.
Cleveland Cavaliers – Orlando Magic 104:103 (3:2)
Nach den 4 klaren Heimsiegen war es diesmal praktisch bis zu letzten Sekunde spannend. Franz Wagner hatte 3 Sekunden vor Schluss den Ausgleich in der Hand, doch der spektakuläre Block von Evan Mobley verhginderte vermeintlich sichere 2 Punkte. Dank eines im 1. Viertel unglaublichen Darius Garland (17 Punkte, 6 von 8 Dreiern) führten die Cavs 33:23, doch die Magic verkürzten nach und nach und gingen ihrerseits im 4. Viertel in Führung. Mal wieder blieb allerdings ihre Dreierquote unter 30 Prozent, und gegen Ende ließen sie zwei reichlich überflüssige Offensiv-Tebounds von Cleveland zu.
Mann des Tages
Letztlich war Donovan Mitchell mal wieder die Versicherung für Cleveland. 14 seiner 28 Punkte sammelte er im Schlussabschnitt, also als es drauf ankam. Mobley leistete in der Defensive wertvollen Beitrag, nicht nur wegen seines letztlich spielentscheidenden Blocks
Stark trotz der Niederlage
Paolo Banchero spielte herausragend, davon 16 im 4. Viertel sprechen für sich und den Nr-1-Pick der vergangenen Saison. Insgesamt allerdings trafen nur 3 Spieler der Magic zweistellig
🇩🇪Deutsche Brille👓
Nach der Gala von Spiel 4 war es diesmal nicht die Partie von Franz Wagner. Nur 3 von 11 Würfen fanden das Ziel und nur einer von 6 Dreiern. Auch Mo Wagner konnte sich nicht so einbringen wie sonst. Er erhielt aber auch nur 14 Minuten Einsatzzeit.
Ausblick
Wer schafft den Auswärtssieg, das ist die große Frage. Die Magic haben jetzt nur noch eine Chance und müssen in Orlando erst mal dafür sorgen, dass es zum Showdown kommt.
Milwaukee Bucks – Indiana Pacers 115:92 (2:3)
Viel habe ich erwartet, aber keinen Kantersieg der Bucks, dafür schien das Handicap der fehlenden Antetokuonpo und Lillard zu groß. Doch der Rest zeigte eine tolle Mannschaftsleistung, die gesamte erste Fünf punktete zweistellig.
Mann des Tages
Bobby Portis: In Spiel 4 noch im ersten Viertel ausgeschlossen, trumpfte er groß auf mit 29 Punkten und 10 Rebounds sowie extremen Kampfeswillen. Da hatte jemand etwas gutzumachen – und das gelang glänzend. Auch Khris Middleton legte 29 Zähler auf, und Patrick Beverley führte klug Regie und glänzte mit 12 Assists.
Stark trotz der Niederlage
Letztlich erreichte kein Spieler Normalform. Gerade Pascal Siakam und Tyrese Haliburton gingen in der 2. halbzeit regelrecht unter.
Ausblick
Ohne Chance bei Matchball Nummer 1, und spätestens jetzt wissen die Pacers, dass die Bucks auch ohne ihre beiden Topstars brandgefährlich sind. Zumindest bei Lillard scheint eine Rückkehr in Spiel 6 nicht ausgeschlossen, das würde den ohnehin großen Druck auf Indiana vergrößern.
NHL
Matchball auswärts abgewehrt, das eint die Toronto Maple Leafs (in Boston) und Nashville Predators (in Vancouver). Sie gewannen jeweils mit 2:1 und bringen damit ihre Serie zurück nach Hause. Matthew Knees (für die Leafs in der Overtime) und Alexandre Carrier (für die Predators im 3. Drittel) waren die umjubelten Siegtorschützen.
Weitergekommen im jeweils 5. Spiel sind dagegen die Colorado Avalanche (6:3 bei den Winnipeg Jets) und die Carolina Hurricans (6:3 gegen die New York Islanders). Schade vor allem für die eishockey-verrückten Fans in Winnipeg, die die Partie nicht nur in der Halle, sondern auch an öffentlichen Leinwänden verfolgten und wie erstarrt die Entscheidung für Colorado im letzten Drittel waren.
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