Blick über den Teich, NBA und NHL

NBA

In der Nacht zu Donnerstag wurden die zweiten Spiele der acht Serien abgeschlossen. Die beiden Conference-Sieger hatten jeweils den Achten zu Gast, doch zur einer wurde seiner Favoritenrolle gerecht

Boston Celtics – Miami Heat 101:111 (0:2)

Von Beginn an war es ein enges Spiel, was auch daran lag, dass diesmal die Heat ihre Dreier sehr viel besser versenkten. Am Ende hatten sie insgesamt 23 verwandelt (Play-off-Teamrekord) bei nur 43 Versuchen. Und es war nicht der der eine Spieler, der heiß lief, sondern mehrere. Herausragend trotzdem Caleb Martin (5 von 6) und Tyler Herro (6 von 11). Im 3. Viertel konnten sich die Heat dann entscheidend absetzen auf bis zu 12 Punkte, und auch wenn die Celtics fast bis zuletzt nicht aufgaben, kamen sie nie mehr richtig heran. Für ihre Verhältnisse war die Dreierquote schwach (12 von 37). Auffallend noch die desaströse +/- Bilanz bei Kristian Porzingis (-32), Jalen Brown (-22 trotz 32 eigener Punkte) und Derrick White (-23), der erst im Schlussabschnitt mit zwei Dreiern und einem Dreipunktespiel (Zweier+Foul) richtig aufwachte.

Mann des Spiels
Schwer zu entscheiden bei der sehr ausgeglichenen Heat-Mannschaft. Tyler Herro (24 Punkte, 14 Assists) würde ich herausheben. Bam Adebayo war in der Defense hervorragend und am gegnerischen Brett immer eine Gefahr (21 Punkte)
Stark trotz der Niederlage
Jason Tatum machte zwar nicht so viele Punkte wie Jaylen Brown, war aber in der Defense verlässlicher. Er hatte ein +/- von +6. Schon ein signifikanter Unterschied zu Brown.
Ausblick
Spiel 2 muss die Blaupause für die Heat sein. Zu Hause können sie ihre schon gefürchtete „Heat Culture“, also besondere Play-off-Leistung, noch besser abrufen. Allerdings dürfte die Leistung in Boston schon fast das Maximum sein, während die Boston doch viel Luft nach oben haben, vor allem auch ein Kristian Porzingis, der in Spiel 2 überhaupt kein Faktor war.

Oklahoma City Thunder – New Orleans Pelicans 124:92 (2:0)
Nur gut die Hälfte des ersten Viertels konnten die Pelicans mithalten, auch wegen dem tollen Start von Jonas Velenciunas, der in den ersten 4 Minuten schon 11 Punkte aus sein Konto lud. Doch gegen die variablen und vor allem in der Defensive enorm schnellen und aggressiven Thunder hatte New Orleans dann kaum mehr etwas zu bestellen. Shai Gilgeous-Alexander hielt sich dabei im ersten Vietel noch vornehm zurück und kam „nur“ auf 7 Zähler. Umso treffsichere zeigte sich Rookie Chad Holmgren, der in der ersten Hälfte 20 Punkte beisteuerte. In der 2. Hälfte fielen die Pelicans dann zunehmend auseinander, am Ende kamen noch die Ersatzspieler hüben wie drüben zu Einsatzminuten, die sogenannte Garbage Time.

Mann des Spiel
Meine rein subjektive Meinung: Chad Holmgren mit am Ende 26 Punkten und 7 Rebounds. Was für ein toller Rookie, der allerdings wohl wegen Victor Wembanyama nicht Rookie of the Year wird. Also mein Trostpflaster, was ihn wahrscheinlich extrem freuen wird.
Stark trotz der Niederlage
Der unermüdliche Jonas Valenciunas und Herb Jones, der als einziger von der Dreierlinie eine Gefahr war (4 von 7), der Rest grausige 3 von 19
Ausblick
Mir fehlt die Fantasie, wie die Pelicans diese Serie gewinnen wollen. Wäre schön, wenn sie zu Hause zumindest ein Spiel gewinnen und zumit den Sweep verhindern. Dass sie dazu imstande sind, haben sie im knapp verlorenen Spiel 1 gezeigt.

Ansetzungen heute

Die jeweils dritten Spiele stehen an

01:00: Orlando Magic – Cleveland Cavaliers (0:2)
01:30: Philadelphia 76ers – New York Knicks (0:2)
04:00: Los Angeles Lakers – Denver Nuggets (0:2) DAZN (wie gnädig, dass ihr wieder hereinschaut)

NHL
Schwarze Tage für Kanadas Teams
Es setzte gestern und heute 4  Heimniederlagen, die die Ahorn-Teams gehörig unter Druck setzen. Gestern verloren die Winnipeg Jets gegen die Colorado Avalanche und die Vancouver Canucks gegen die Nashville Predators. Heute konnten die Toronto Raptors in Spiel 3 ihren Auswärtssieg gegen die Boston Bruins nicht bestätigen, sondern verloren mit 2:4. Und die Edmonton Oilers hatten gegen die ekligen Los Angeles Kings mit 4:5 in der Overtime das Nachsehen. Diese 4 Teams müssen jetzt zumindest einmal in der Fremde gewinnen, um weiterzukommen. Ich würde es ihnen angesichts der in Fanmeilen zu hauf mitfiebernden Fans so gönnen, egal ob in Winnipeg oder Edmonton.
Eine veritable Überraschung zeichnet sich auch noch ab. Die Dallas Stars, bestes Team der Western Conference, verloren auch ihr zweites Heimspiel gegen Titelverteidiger Las Vegas Knights. Jetzt folgen 2 Partien in der Wüste.
Mein Western-Conference-Halbfinale des Grauens wäre: Las Vegas, Los Angeles, Nashvillew und Colorado. Vor allem die ersten beiden und Eishockey kriege ich immer noch schwer zusammen.

Spiele heute
01:00: Tampa Bay Lightning – Florida Panthers (0:2) Sky
01:30: New York Islanders – Carolina Hurricanes (0:2)