So kann es gehen: Die spielstärkste Mannschaft der WM wird den Titel nicht gewinnen. Die robusten Schwedinnen nahmen Nippon den Schneid ab. Mein Fußballherz weint ein bisschen, aber so ist das halt in den K.-o.-Spielen. Wobei die Schwedinnen anders als vs die USA aktiv das Spielgeschehen gestalteten und fast eine Stunde die bessere Mannschaft war. Sie spielten ihre körperliche Überlegenheit aus, und Ilestedt, bisher schon extrem torgefährlich, nutzte eine leichte Verwirrung nach einem Freistoß und netzte zum zu diesem Zeitpunkt durchaus verdienten 1:0 ein. Kurz nach der Pause ein mE ziemlich zweifelhafter Elfmeter, den die Schwedinnen verwandelten.

Erst jetzt besannen sich die Japanerinnen auf ihre Stärken gegen einen nachlassenden Gegner. Und sie hatten Chancen, zielten aber daneben oder scheiterten an der erneut großartigen schwedischen Torfrau Musolvic. Und Nippon zeigte Nerven, setzte einen erneut ziemlich zweifelhaften Elfer an die Latte.

Erst in der 87. Minute wurden die Bemühungen belohnt, doch trotz Sturm und Drang der Asiatinnen bei insgesamt 10 Minuten Nachspielzeit – Schweden rettete den Vorsprung über die Zeit.

Im Halbfinale am Dienstag treffen die Skandinavierinnen aufSpanien, die aber eine Verlängerung brauchten, um sich gegen Holland durchzusetzen. Eine Anmerkung sei gestattet. Es ist ein Armutszeugnis, dass die ARD diese Partie im Livestream versteckte. Das wurde lange Zeit anders kommuniziert. Es war die erwartet knappe Partie. Letztlich entschied die stärkere Bank der Iberer, denn sie konnten unter anderem mit Putellas und der späteren Siegestorschützin via Innenpfosten Parallueto – was für ein wunderbarer Name – nachlegen. Ob das für Schweden reicht, muss sich zeigen. Eine gesunde Bonmati wäre von Nutzen.