Boston oder Dallas, Celtics oder Mavericks – das ist die große Frage vor den NBA Finals, die in der Nacht zu Freitag im Bostoner TD Garden beginnen.
Eine Finalserie voller Unwägbarkeiten. Da ist erst mal die ungewöhnlich lange Spielpause, die die Teams seit den Conference Finals hinter sich haben. So haben die Celtics die letzte Partie gegen die Indiana Pacers vor 10 Tagen bestritten, die Mavs gegen die Wolves vor einer Woche. Einerseits schön, dass Verletzungen und Wehwehchen auskuriert werden, andererseits, kann da auch der Spielfluss verlorengehen, der auch im Trining schwer zu simulieren ist.

Das spricht für die Celtics
– Eine extrem starke erste 5, vorne und hinten. Vor allem in der Verteidigung könnten vor Jrue Holiday und Jaylen Brown die Kreise von Luka Doncic und Kyrie Irving entscheidend einschränken.
Kristaps Porzingis: Einer meiner x-Faktoren vor der Serie. Findet er nach seiner langen Verletzungspause auch nur annähernd seine Topform, ist er eine enorme Verstärkung des Kaders im Vergleich zu den bisherigen Play-offs. Für ihn war es bestimmt sehr gut, dass er gegen die Pacers nicht benötigt wurde
der Heimvorteil: 37:4 lautete die Bilanz der regulären Saison im TD Garden, mit Abstand die beste der Liga. Und auch wenn die Celtics in den Play-offs ihre einzigen beiden Niederlagen gegen die Heat und die Cavaliers zu Hause bezogen – wenn es erst, werden die Fans zum Faktor. Erst recht in einem entscheidenden 7. Spiel, wenn ich soweit vorausschauen darf.
Jayson Tatum: der Beste der Guten. Der Mann kann alles, und diesmal zeigt er das auch in den Play-offs. Wenn er heiß läuft, wird es für jeden Gegner schwer.

Das spricht für die Mavericks
Luka Doncic und Kyrie Irving: Schon einer der beiden stellt die Gegner vor unlösbare Gegner, zusammen sind sie eine Macht. Doncc spielt eine fabulöse Saison und unglaubliche Play-offs, obwohl er angeschlagen ist. Die Pause wird ihm sehr gut getan haben. Irving, zwei Jahre bei den Celtics, kann sich ebenfalls jederzeit Würfe selbst erarbeitet. Beide haben auch ein Auge für ihre Nebenleute, die gerade Doncic mit magischen Pässen zu bedienen weiß.
die bessere Bank: vor allem Derreck Lively und Jaden Hardy bringen oft viel Schwung ins Spiel, wenn sie hereinkommen. Lively war in den 5 Partien gegen die Minnesota Timberwolves ohne jeden Fehlwurf. Okay – alle unmittelbar in Korbnähe, aber dennoch.
Winterverstärkungen: PJ Washington und Daniel Gafford waren genau die Puttleteile, die die Mavs gebraucht haben. Gafford an den Brettern, Washington als gefährlicher Schütze. Die Dreier müssen natürlich auch fallen.
der Trainer: Jason Kidd hat als Spieler mit den Mavs 2011 an der Seite von Dirk Nowitzki den Titel gewonnen. Seine überdurchschnittliche Basketball-Intelligenz bringt er jetzt auch von der Trainerbank ein. Mike Machulla von den Celtics haftet dagegen immer noch der Ruf an, sich in heiklen Schlussphasen zu vercoachen. Allerdings hat er seine Kritiker verstummen lassen

Mein Fazit
Es könnte eine durchaus interessante und unterhaltsame Serie werden. Die Mavs waren bisher immer Außenseiter bei ihrem Weg ins Finale, ließen sich dadurch nicht beirren. Gerade auswärts enorm stark, ich hätte ihnen 3 Siege bei 3 Auftritten bei den Minnesota Timberwolves nicht zugetraut. Auf der anderen Seite wurden die Celtics in den Play-offs bisher nicht richtig gefordert, auch weil die jeweiligen Gegner auf ihre besten Spieler ganz oder teilweise verzichten mussten (Butler/Miami, Mitchell/Cleveland, Haliburton/Indiana).

Trotz einiger Bedenken
Boston Celtics in 6