Blick über den Teich, NBA und NHL

Insgesamt 4 sechste Spiele standen diese Nach an, je zwei in NBA und NHL. In der NBA sicherten sich die Dallas Mavericks die Serie, während im Osten die Orlando Magic gegen die Cleveland Cavaliers ein Spiel 7 erzwangen.
Das schafften auch die Las Vegas Knights in der NHL gegen die Dallas Stars. Hier sicherten sich die Vancouver Canucks bei den Nashville Predators den Einzug in die 2. Play-off-Runde.

NBA

Orlando Magic – Cleveland Cavaliers 103:96 (3:3)
Es bleibt die Serie der Heimsiege. 6 von 6. Dabei mussten die Magic dieses Mal wirklich hart kämpfen und lagen noch im 3. Viertel mit zeitweise bis zu 9 Punkten zurück. Doch das Publikum wollte nicht aufgeben und zwang die heimische Mannschaft zu einer Energieleistung und den Gegner in die Knie.

Mann des Tages
Zweigeteil. Im ersten Viertel war Franz Wagner unstoppable, wie man so hässlich sagt mit 14 Punkten. Doch als es drauf ankam war mal wieder vor allem auf Paulo Banchero Verlass, der am Ende 27 Punkte auflegte, davon 10 im Schlussabschnitt.

Stark trotz der Niederlage
Donovan Mitchell bot die nächste Galavorstellung und blieb für die Magic.Verteidung ein nicht zu verteidigendes Monstrum. 50 Punkte sammelte er am Ende. davon alle (!) 18 der Cavs im 4. Viertel. Absolut outstanding, dieser Vortrag.

🇩🇪 Deutsche Brille 👓
Wie gesagt: Im ersten Viertel schien Franz Wagner alles einzureißen. Doch er beruhigte sich schnell wieder und fügte seinen 14 Punkten „nur“ noch 12 dazu. Im ersten  traf er 5 von 8 Würfe, danach nur noch 2 von 8. Und sein Dreier (1 von 5) bleibt die große Achillesferse. Sein Bruder Mo schaffte nur 2 Punkte, sammelte aber immerhin 5 Offensiv-Rebounds.

X-Faktor
Das war auf Magic-Seite sicher Jalen Suggs. der unter anderem gleich 6 Dreier verwandelte für insgesamt 22 Punkte.

Ausblick
Jetzt also Schowdown in Cleveland. Der Heimvorteil spricht eindeutig für die Cavs. In keiner Serie waren die Unterschiede zwischen Heim- und Auswärtsvorstellungen der beiden Teams dermaßen eklatant. Wenn die Magic überhaupt eine Chance haben wollen, müssen sie den brillanten Donobvan Mitchell irgendwie aufhalten. So recht will ich nicht dran glauben, so sehr ich es den Wagner-Boys wünschen würde.

DALLAS MAVERICKS* – Los Angeles Clippers Clippers 114:101 (4:2)
Den ersten Matchball für die 2. Runde ließen sich die Mavs nicht mehr nehmen. Auch wenn die Clippers in einigen Phasen ihr enormes Können zeigten, insgesamt machten sie nicht den Eindruck, sich mit allen Kräften gegen das Ausscheiden zu wehren. Zeitweise richtig lustlos agierten sie gegen die durchgehend aggressive Verteidigung der Texaner. Auch wenn ein Kawhi Leonard fehlte, von Superstars wie Paul George und James Harden muss einfach mehr kommen und nicht nur (allerhöchstens)) Durchschnitt.

Mann des Tages
Mal wieder das Duo Kyrie Irving und Luka Doncic, das in der gesamten Serie mehr gemeinsa als 56 Punkte pro Partie auflegte.Und wie sich die Bilder gleichen: Irving brauchte mal wieder enorm lange Anlaufszeit, bevor er auf Touren kam. In der 1. Halbzeit standen für ihn 2 Punkte zu Buche, in der 2. gleich 28. Luka Doncic glänzte mal wieder als Ballverteiler (13 Assists), doch diesmal verließ ihn sein Distanzwurf (1 von 10 Dreiern, indiskutabel). 28 Punkte legte er dennoch auf

Stark trotz der Niederlage.
Norman Powell und Ivica Zubac wehrten sich mit all ihren Möglichkeiten. Powell, Die Stars blieben vergleichsweise blass. Und bis auf seinen sehr kurzfristigen Energie-Anfall im 3. Viertel blieb ein Russell Westbrook quasi unsichtbar.

🇩🇪 Deutsche Brille 👓

Maxi Kleber hatte nur einen Kurzauftritt mit einem Dreier, ehe er nach einem ungestümen Angriff aufs Parkett knallte und dieses verletzt für den Rest der Partie verlassen musste. Wirklich schlimm scheint er sich aber nicht verletzt zu haben, sein Status wird zuzeit noch täglich abgefragt.. Daniel Theis erlebte die komplette Partie von der Bank aus.

X-Faktoren
Bei den Mavs die beiden im Februar gekommenen PJ Washington und Daniel Gafford. Gerade Washington mit seinen 3 Dreiern im 1. Viertel zeigte den Clippers, dass sie sich nicht alleine auf Doncic/Irving konzentrieren durften.
Bei den Clippers war es Norman Powell, der überraschende Top-Scorer.

Analyse der Serie
Mit Doncic und Irving haben die Mavs meines Erachtens das beste Duo in den Play-offs, das jede Verteidigung kirre machen kann. Die Verteidigung macht einen starken Eindruck. Ob das gegen die Oklahoma City Thunder reicht, bleibt abzuwarten. Die Rollenspieler sind gefragtals Entlastung. Ein gesunder Tim Hardaway, der die gesamte Serie ausfiel, wäre da ein wichtiges Plus.

Und die Verlierer?
3 Topstars (Leonard, George, Harden) und eine vermeintlich starke Bank – das schien das Patentrezept für erfolgreiche Play-offs, das krachend gescheitert ist. Erneut ist ein Dreigestirn mit Harden gescheitert (zuvor bei den New Jersey Nets mit Kevin Durant und Kyrie Irving). Das lag natürlich nicht nur am Bärtigen, muss aber doch zu denken geben. Dafür haben die Clippers jetzt Zeit. Zeit auch, um für die neue Halle ab nächster Saison ein schlagkräftiges Team aufzubauen. Ob Trainer Tyrene Lue der richtige Mann dafür ist, scheint mir ehrlich gesagt fraglich anhand seiner seltsamen Aufstellungen (wo war Powell eigentlich so lange). Angeblich sind die Lakers an ihm dran, wo LeBron James als großer Fürsprecher gilt.

NHL
2 Partien, insgesamt 110 Schüsse, aber nur 3 Tore und 2 Shutouts, das war die verteidigungslastige Bilanz der beiden Spiele der 1. Runde mit je einem Auswärts- und einem Heimsieg.
Durch das Tor des Schweizers Pius Suter nach 58:21 erkämpften sich die Vancouver Canucks gegen die Nashville Predators das Ticket für die 2. Runde. Die beiden Goalies Juuse Saros (Nashville) und Arturs Silovs (ein Finne und ein Lette) hielten herausragend mit ein paar schier unglaublichen Paraden.
Jetzt kommt es in der 2. Runde zum rein-kanadischen Duell der Canucks gegen die Edmonton Oilers. Ein kanadisches Team steht also sicher im Conference Finale

Wer dort der Gegner sein wird, steht noch in den Sternen. Noch in der ersten Runde kommt es in Dallas zu Spiel 7 zwischen den heimischen Stars und den Las Vegas Knights, die sich dieses 7. Spiel durch ein extrem umkämpftes 2:0 zu Hause verdienten. Erst der Schuss ins leere Tor von Mark Stone sicherte den Sieg, nachdem Noah Hanfin Vegas Mitte des dritten Drittels in Führung gebracht hatte. Auch hier verdienes sich die beiden Goalies Adin Hill (erst seine 2. Partie der Serie) und Jake Oettinger ein Sonderlob. Auf den Sieger dieser Serie warten die vegnügt zuschauenden Colorado Avalanche