Blick über den Teich, NBA

Mein derzeitiger Titelfavorit hat geliefert beim Titelverteidiger – und wie!

New York Knicks – Indiana Pacers 121:117 (1:0)

Ein Duell vollkommen auf Augenhöhe, doch das Ende war ziemlich unbefriedigend. Die Knicks mit einem wilden, etwas unbefriedigenden Ende. Die Pacers haben den Ball beim Stand von 117:118. Letztes Play. Offensives Foul gepfiffen, hält aber dem Instant Replay nicht. Einwurf Seite. Wieder offensiv Foul und insgesamt 3 Freiwürfe für Jalen Brunson , die die Partie entscheiden. Für mich unbefriedigend, weil ein regulärer Angriff der Pacers durch einen falschen Pfiff zerhackt wurde.
Egal: Die Knicks haben sich den ersten Sieg de Serie schon verdient. Brunson mal wieder überragend, Hart mit großartigen 4 Offensiv-Rebounds und ein Jalen Brunson, der weiter in Überform spielt. Die Pacers mit einem sehr ausgeglichenem Team Alle 9 eingesetzten Spieler hatten mindestens 6 Punkte. Sehr starke Bank (am Ende 46:3 Punkte). Tyrese Haliburton allerdings auf Formsuche. Insgesamt nur 6 Wurfversuche, von denen gerade mal 2 Dreier das Ziel fanden. Holte nicht einen einzigen Freiwurf heraus, und auch 8 Assists sind für ihn unterdurchschnittlich. Letztlich entscheidend waren aber die 32:40 Rebounds aus Pacers-Sicht.

Mann der Partie
Jalen Brunson. 43 Punkte legte er diesmal auf, sein 4. 40+Spiel in den Play-offs in Serie. Wurfquote 14 von 26 und 14 von 14 Freiwürfe. Der uneingeschränkte Leader. In der Form seines Lebens.

Stark trotz der Niederlage
Aus einem sehr starken Kollektiv der Pacers stach Myles Turner mit seinen 23 Punkten (8 von 16) heraus. Von der Bank steuerte TJ McDonnell mit18 Punkten bei.

X-Faktor
Donte DiVicenzo: In der 2. Halbzeit wachte er auf und machte 21 seiner 25 Punkte, verwandelte dabei 5 seiner 7 Dreier und hielt die Knicks im Spiel neben Brunson.

🇩🇪 Deutsche Brille 👓
Isaiah Hartenstein. Eine mehr als solide Leistung vorne und hinten. Er ist ja der einzige echte Big Man bei den Knicks. 13 Punkte, 6 Rebound und 4 Assists lautet zahlenmäßig die Bilanz. Darüber hinaus prägt er die Partie quais als Defensiv-Quarterback. Er muss nur seine Fouls in Grenzen halten., weil er gegen wendige Spieler oft zu spät kommt. Und dann natürlich sein Magic Moment von der Mittellinie
https://twitter.com/NBA/status/1787643311240421499

Ausblick
Die Serie ist gespielt, doch viele Fragen bleiben. Was ist eigentlich mit Tyrese Haliburton los. Offiziell hört man ja nichts, aber er wirkt nach seiner Verletzung kurz nach dem All-Star-Break gehemmt, nicht so schnell. Das konnten die Pacers bisher gut kompensieren, aber sie bräuchten mehr Input ihres Spielmachers. Außerdem müssen die Pacers es schaffen, Jalen Brunson irgendwie zu zähmen vielleicht auf nur 30 Punkte. Die Knicks wiederum bräuchten unbededingt mehr Hilfe von der Bank. Was fehlt hier Bojan Bogdanovic.

Denver Nuggets – Minnesota Timberwolves 80:106 (0:2)

Schon vor dem Tip-off der vemeintlich spielentscheidende Nachteil für die Timberwolves, denn ihr Verteidigungsmonster Rudy Gobert musste wegen persönlichen Gründenpassen. Wer sollte jetzt bitte Nikola Jokic stoppen. Die Antwort war für die Nuggets niederschmetternd. Alle zusammen und vor allem Karl-Anthony Towns und Naz Reid.
Und von Beginn an tangierten die Wolves, als tangierte sie der Ausfall von Gobert gar  nicht. Hochkonzentriert spielten sie ihre Angriffe, und selbst brachten sie die Nuggets mit ihrer rasend schnellen und flexiblen Verteidigung die Nuggets schnell zur Verzweiflung. Allein Aaron Gordon ließ sich nicht beeindrucken und sammelte im 1. Viertel stolze 13 der insgesamt nur 20 Punkte.
Hielt sich da der Rückstand mit -6 noch in Grenzen, erlebten die Nuggets in Durchgang 2 ein Desaster. Die Offense blieb weiterhin nahezu chancenlos, und bei Minnesota drehte nun auch Anthony Edwards auf, legte 12 Punkte auf. Die Bankspieler Naz Reid und Nickell Alexander Walker verwandelten dazu noch je 2 Dreier. Halbzeitergebnis 61:35, der höchste Halbzeitrückstand der Nuggets zu hause in ihrer Play-off-Geschichte.
Längst war die Entscheidung gefallen. Im 3. Viertel führten die Wolves teilweise mit mehr als 30 Punkten. Zumindest die Garbage Time gestalteten die Nuggets ausgeglichen.

Mann des Tages
Karl-Anthony Towns: Von Beginn an hellwach und mit 11 Punkten im ersten, noch einigermaßen ausgeglichenem Viertel und 9 im 2. Abschnitt. Dazu großartige Verteidigung gegen Jokic im Verbund mit den anderen Wölfen.

Stark trotz der Niederlage
Aaron Gordon erreichte als einziger Nuggets-Profi so etwas wie Normalform, obwohl er im Verlauf der Partie mehrklich abkühlte. Christian Braun verdient Erwähnung, weil er es geschafft hat, in seinen 10 Minuten Einsatzzeit mit 2 Punkten + mit einer positiven Bilanz abzuschließen. Einen furchtbaren Abend verlebte Jamal Murray (3 von 18). Nicht viel besser erging es Michael Porter mit 4 von 12 aus dem Feld. Und auch Jokic wird über seine nur 16 Punkte und (immerhin!) 13 Rebounds und 8 Assists nicht wirklich zfrieden sein

X-Faktor
Nikeil Alexander Walker: Eine blitzsaubere Vorstellung in seinen fast 30 Minuten: 14 Punkte bei nur 9 Würfen, dazu tolle Defense mit 6 Rebounds und gleich 4 Blocks.

Ausblick

2 Auswärtssiege in der Höhe von Denver, das ist jetzt schon ein echtes Pfund, mit dem die Timberwolves wuchern können. Sie dürfen jetzt nur nicht übermütig werden und die Nuggets möglichst nicht in die Serie zurückkommen lassen. Aber nur einen Heimsieg sollten sie jetzt schaffen.
Den Nuggets bleibt nur die Hoffnung
– dass es nur noch besser werden kann
– dass ein Murray wieder zu seiner Form kommt
– dass ein Towns sich wieder blöde Fouls leistet
– dass Rudy Gobert auch zumindest in Spiel 3 fehlt
– dass Meistercoach Maloney etwas einfällt
– dass die Timberwolves plötzlich daran glauben, dass sie als so unerfahrenes Team doch gar nicht gewinnen können, schon gar nicht  bei einem erfahrenen Titelverteidiger
– dass sie in einer Crunchtime nichts zu melden haben (dazu muss es allerdings erst mal zu einer engen Crunchtime kommen)
– dass erst am Freitag (Nacht zu Samstag MESZ) wieder gespielt wird.

Prüft selbst die Wahrscheinlichkeit

Ansetzungen heute
01:00: Boston Celtics – Cleveland Cavaliers (0:0)
03.30: Oklahoma City Thunder – Dallas Mavericks (0:0/DAZN)