Blick über den Teich, NBA und NHL

Ein Top-Top-Top-Basketballspiel und ein Eishockey-Thirller hinterher. Ich habe den trüben Samstagvormittag bestens unterhaltend verbracht. Relive versteht sich und ohne mich vorher gespoilert zu haben.

Minnesota Timberwolves – Dallas Mavericks 108:109 (0:2)

Ihr wollt jemanden die Faszination Basketball näherbringen. Zeigt dieses Spie! Ich bin immer noch hin und weg von diesem grandiosen Spektakel, das alles bot, was das Herz begehrt. Wunderbare Angriffszüge, großartige Verteidigungsaktionen, Spannung bis zum buchstäblich letzten Wurf – und das vor einer tollen Kulisse, die bis zum Schluss leidenschaftlich mitging und am Ende zum größten Teil leiden musste und hoffen muss, aber auch noch hoffen darf.
Schon das erste Viertel war an Tempo und Spielwitz kaum zu überbieten. Minnesota fast immer leicht in Führung, setzte sich im zweiten Viertel auf bis zu 18 Punkte ab. Doch die Mavs blieben dran, angeführt von Luka Doncic, von dem noch die Rede sein wird. Zur Pause führten die Wolves mit 12, nur vermeintlich komfortabel.
Erst mal hielt die zweistellige Führung, doch Mitte des 3. Viertels begannen die Mavs, an ihr zu knabbern, am Ende des Abschnitts waren es nur noch 7.
Das 4. Viertel bot dann unvergleichliche Spannung mit mehreren Führungswechseln. Die vorzeitige Vorentscheidung schien beim 108:103 in der Schlussminute für die Timberwolves gefallen, doch dann folgte der große Auftritt der großen 2 der Mavs. Erst versenkte Kyrie Irving einen Dreier, die Wolves produzierten durch Anthony Edwards einen haarsträubenden Ballverlust, und 3 Sekunden vor Schluss verwandelte Doncic den nächsten Dreier aus Mittelposition im Zurückfallen, so wie er das am liebsten mag. Remember Dirk, gerade in Dallas.
3 Sekunden, da kann noch viel passieren, gerade wenn man wie die Wolves mit Naz Reid einen an diesem Tag vortrefflichen Schützen in ihren Reihen weiß. Der Ball kam dann auch zu Reid, der drückte mit der Schlusssirene ab – und traf nur den Ring, einmal, zweimal, dann sprang die Kugel raus. In and out, wie der Basketball-Jargon das so hübsch-schlimm nennt.
Und der zweite ganz knappe Auswärtssieg der Mavs war perfekt.

Mann des Tages
Luka Doncic: Schlichtweg fabulös, was der Slowene zeigte und nicht nur zur Show, sondern als es wirklich drauf ankm. Am Ende legte er 32 Punkte, 10 Rebounds und 13 Assists aus, das 5. Triple Double in diesen Play-offs. Und einige dieser Assists waren nicht nur ein Weitergeben an einen Schützen, der dann halt traf, sondern messerscharfe Zuspiele an den eigenen Mann vorm gegnerischen Korb, perfekt getimt. Einer war schier unwirklich über das gesamte Feld, nur um Millimehter über den Verteidiger zu eigenen Mann – natürlich auch Glück dabei.

Stark trotz der Niederlage
Naz Reid: Die Bezeichnung „tragischer Held“ hat selten besser gepasst. Der beste sechste Mann hatte ein fast goldenes Händchen verwandelte 7 von 9 Dreiern, eine unglaubliche Quote. Im Gedächtnis bleiben wird allerdings sein ganz knapp verpasster Wurf am Ende aus vermeintlich guter und auch freier Position, der den Wolves-Sieg bedeutet hätte. Erstaunlicherweise nahm er außer den 9 Dreiern nur 4 Würfe aus dem Feld, von denen er lediglich einen verwandelte.

x-Faktoren
Daniel Gafford und Dereck Lively: Die beiden Center waren die idelae Ergänzung im Spiel de Mavs, vor allem unter dem Korb immer eine Bedrohung. Gafford sammelte 16, Lively 14 Punkte, unsgesamt trafen sie 14 ihrer 16 Würfe, profitierten natürlich auch von tollen Zuspielen.

Und sonst?
– Kyrie Irving wieder normal: Sprich – lange wenig zu sehen vom Co-Star der Mavs, um dann im letzten Viertel mächtig aufzudrehen. Dort verbuchte er 13 seiner 20 Punkte, traf 4 von f Dreier und servierte 3 astreine Assists.
– die unsichtbaren 2: So nannten die TNT-Reporter im zweiten Durchgang Karl-Anthony Towns und Anthony Edwards. Superstar Edwards schaffte im 3. Viertel nur 2 Punkte. Towns im vierten gar keinen und Edwards auch nur 6, dafür zwei furchtbare Ballverluste, als er das Spielgerät unbedrängt einfach wegwarf. Der dritte unsichtbare Mann war der im ersten Spiel so brillante Jaden McDaniels, der insgesamt gerade mal 2 Punkte beisteuerte.

Ausblick
Die Mavs kehren mit 2:0 Siegen zurück nach Dallas, das hätten wohl die größten Optimisten kaum zu hoffen gewagt. Entschieden ist nach diesen beiden Siegen Spitz auf Knopf zwar noch nichts, aber der Druck für die Wolves ist jetzt enorm. Sie können ja bei den Nuggets nachfragen, wie man nach zwei Heimniederlagen auswärts zweimal gewinnt, die das ja selbst gegen Minnesota geschafft haben. Alle Vorteile also bei den Mavs.

Die dritten Spiele (MESZ)., 02:00

So., 02:30: Indiana Pacers – Boston Celtics (0:2)
Ein Fragezeichen von mir aus der Ferne in punkto      des  angeschlagenen Tyrese Haliburton
Mo., 02:00: Dallas Mavericks – Minnesota Timberwolves (2:0)

New York Rangers – Florida Panthers 2:1 1. OT (1:1)

Ein Abnutzungskampf, der nach insgesamt 74:01 Minuten sein Ende fand. Barklay Goodrow erzielte im Madison Suare Garden den umjubelten Siegtreffer für die Rangers, die damit die Serie ausglichen. Zuvor war es die Partie der beiden russischen Goakies Igor Schesterkin (Rangers) und Sergej Dobrowski (Panthers) gewesen, die 26 respektive 28 Schüsse entschärften.
Die Rangers sind Spezialisten für Verlängerungen: Die Bilanz in diesen Play-offs ist 3:0. Sie wird übrigens im Format 5 gegen 5, also ganz normal, gespielt und nicht wie bei der WM im Micky Mouse Format 3 gegen 3, das eine völlig andere Sportart ist.

Meine 🇫🇮 Finnen
Anton Lundell verbuchte den Assists für den Ausgleich der Panthers Kapitän Alexander Barkow scheiterte mit einer Riesenchance am grandios reagierenden Schesterkin.

Ansetzung heute:
02:00: Dallas Stars – Edmonton Oilers (0:1)