Blick über den Teich, NBA und NHL

NBA

Das Tableau der 2. Play-off-Runde nimmt Formen an. Im Westen haben nach den Minnesota Timberwolves auch die Denver Nuggets und Oklahoma City Thunder das Ticket gelöst. Im Osten haben die Boston Celtics die Verhältnisse sehr zu ihren Gunsten geradegerückt.

Miami Heat – Boston Celtics 88:102 (1:3)

Die Anzeichen verdichten sich, dass für die das verlorene zweite Spiel ein Ausrutscher war, der gerade bei ihnen so gerne mal vorkommt. Letztlich gab es am Sieg von Boston nie vernünftige Zweifel, obwohl sie für ihre Verhältnisse eine schwache Wurfausbeute (gerade von der Dreierlinie) hatten.Nur Derrick White traf mehr als ein Drittel der Versuche

Mann des Tages
Folgerichtig Derrick White, der am Ende 38 Punkte auf dem Konto hate. 8 der 15 Dreier fanden das Ziel, insgesamt 15 der 26 Würfe. Dazu gewohnt eklig in der Verteidigung.

Stark trotz der Niederlage
Wieder mal Bam Adebayo mit 25 Punkten und 17 Rebounds, davon 4 am offensiven Brett. Doch er fand nur durch Tyler Herro und Caleb Martin echte Unterstützung.

Ausblick
Alles andere als ein Sieg im 5. Spiel im Bostoner TD Garden wäre höchst erstaunlich. zwar dürfte Kristaps Porzingis ausfallen, doch auch ohne ihn sind die Celtics klar favorisiert. Dann darf sich das Publikum von Miami ganz auf das Formel-1-Wochenende freuen und konzentrieren.

New Orleans Pelicans – OKLAHOMA CITY THUNDER* 89:97 (0:4)
Mit einem Sweep sind die Thunder über die Pelicans hinweggefegt, das war so nicht unbedingt zu erwarten. Zumindest die 4. Partie konnten die Pelicans ausgeglichen gestalten und durften im 4. Viertel beim Stand von 80:75 auf einen Sieg hoffen. Gerade in der 1. Hälfte war es ein reichlich zerfahrenes Spiel mit fürchterlichen Dreierquoten hüben wie drüben.
Die Qualität besserte sich zunehmend, und letztich entschied die Variabilität und bessere Breite die Partie für Thunder.

Mann des Tages
Wieder sehr beeindruckend war Jalen Williams mit einer Feldwurfquote von 52 Prozent. 24 Punkte und 8 Rebounds sammelte er für die Thunder. Und Shai Gileous Alexander? Hielt sich zurück mit „nur“ 24 Punkten. Aber er wird da sein, wenn es wirklich auf ihn ankommt.

Stark trotz der Niederlage
Endlich hatte CJ McCullum, den ich seit seiner Blazers-Zeit sehr schätze, ein bisschen seine Wurfseuche abgelegt und traf 9 der 16 Feldwurf-Versuche (allerdings auch nur 2 von 7 Dreiern). Er und Jonas Valenciunas allein, das war letztlich zu wenig.

Analyse der Serie
Wie befürchtet, war für die Pelicans der Ausfall von Zion Williamson nicht zu kompensieren. Gerade er hätte gegen die körperlich nicht allzu großen Thunder viel Unheil ausrichten können. Ob es dann zum Weiterkommen gereicht hätte, sei dahingestellt. Die Thunder haben keineswegs alles abrufen müssen. Jetzt können sie in Ruhe abwarten, wie sich ihr nächster Gegner, die LA Clippers und Dallas Mavericks, im direkten Duell aufs Blut bekämpfen. Das Hauptproblem wird sein, den Fokus aufrechtzuerhalten.

Und der Verlierer?

Als letztes Team in die Play-offs gerutscht, da durfte man in New Orleans realistischerweise nicht mehr erwarten, zumal ohne den besten Mann, den sie in Glanzform verloren und so vermissten. Mit Williamson sieht es für die nächsten gar nicht so schlecht aus.

DENVER NUGGETS* – Los Angeles Lakers 108:106 (4:1)
Und wieder war Murmeltiertag. Erneut hatten die Lakers lange geführt, und wieder haben sie das Spiel noch aus der Hand gegeben. Ein Treppenwitz, dass sie in 5 Spielen aus dem Titelrennen rausgegangen sind.
Knackpunkt dieser Partie war ohne Zweifel die Schulterverletzung von Anthony Davis im 3. Viertel, die ihn sichtlich behinderte, gerade beim Wurf, aber auch beim Rebounding. Damit fehlte der außerordentliche Imput eines der beiden Superstars der Lakers. LeBron James tat alles, vielleicht zu viel, auch zu viel Einsatzzeit, weil die Körner am Ende schwanden. Aber bei der Bank vertraute Chefcoach Ham leiber seiner Starting Five, die durchgehend zweistellig traf.Trotzdem waren sie drauf und dran, die Partie zu gewinnen, aber in der Schlussphase hatten die Nuggets zwei ganz wichtige Offensiv-Rebounds. Die Schulter von Davis?
Auch die Nuggets mussten sich allerdings hauptsächlich auf die Starformation verlassen. Jokik, Murray und Porter sammelten alle 25+ Punkte. Und erneut war es Jamal Murray mit dem entscheidenden Wurf.

Mann des Tages
Ich würfele, und die Augen zeigen auf Michael Porter jr. Imponierend, wie er seine Dreier versenkte. So einen 3. Mann, wenn ich ihn so bezeichnen darf, wünscht sich jedes Superstar-Duo (hier Jokic und Murray)

Stark trotz der Niederlage
Letztlich doch LeBron James. Er wollte nicht verlieren, und vielleicht wollte er manchmal ein bisschen zu viel des Guten. Aber was er immer noch leistet, nötigt mir höchsten Respekt ab, obwohl ich ihn nicht besonders gut leiden kann (diese finster Miene!). Mein Problem.

Analyse de Serie
In so gut wie allen fünf Spielen hätten die Lakers gewinnen können. Sie lagen insgesamt weitaus länger in Führung als die Nuggets. Doch viermal erwischte sie es im letzten Viertel. Zu Viel Last auf den Schultern von James und Davis. Zu wenig Entlastung gerade in den ersten Spielen von Rui hachimura und auch Austin Reaves.
Und die Nuggets? Meine leichten Zweifel an ihnen sind nicht verflogen. Natürlich ist ein Nikola Jokic praktisch nicht aufzuhalten, hat ein Jamal Murray keine Nerven, wenn es drauf ankommt und kann ein Michael Porter Junior allen Gegnern das Licht ausblasen. Aber reicht das gegen die Timberwolves? In meinem Play-off-Bracket tippte ich ja auf die Timberwolves. Der Verlauf der 1. Runde hat diesen Tipp eher verstärkt.

Und der Verlierer?
Die Lakers lecken erst mal ihre Wunden. Und die Off-Season wird äußerst spannend in LA. Bleibt James, was wird mit Anthony Davis, kommt ein dritter Star und wenn ja wer (Trae Young, Donovan Mitchell) und für welchen Preis bzw welche Spieler. Und darf Ham weitermachen? Nix Bestimmtes weiß man nicht. Wird auf jeden Fall aber luschtig.

Ansetzungen heute
01:00: New York Knicks – Philadelphia 76ers (3:1) Die stete Frage der Serie: Wie fit wird Joel Embiid sein
08:00: Cleveland Cavaliers – Orlando Magic (2:2). Wird Zeit für einen Auswärtssieg, sagen die Wagner-Brüder.
03:30: Milwaukee Bucks – Indiana Pacers (1:3). Die Bucks höchstwahrscheinlich ohne Giannis und Lillard. Fast ein Ding der Unmöglichkeit, die Serie zu drehen.

NHL

In ziemlicher Kürze. Den Dallas Stars ist das Kunststück gelungen, zwei Heimniederlagen gegen die Las Vegas Knights wettzumachen. Wieder war es sauknapp in Vegas, und erst der Schuss von Roope Hintz ins leere Tor entschied die Partie für Dallas.
Die Florida Panters stehen in der 2. Play-off-Runde. Im Florida-Duell gewannen sie gleich mit 6:1 gegen Tampa Bay Lightning. Allerdings stand es nach dem 2. Drittel nur 2:1, und am Ende erzielten die Panthers zwei Tore ins vom Torwart verlassene Gehäuse.