Blick über den Teich, NBA

Klarer Heimsieg: Spiel 1 der Finalserie zwischen den Boston Celtics und den Dallas Mavericks war letztlich eine reichlich unspannende Angelegenheit. Doch es gibt Hoffnung

Boston Celtics – Dallas Mavericks 107:89 (1:0)

Es gab einen ganz kurzen Moment, als ich glaubte, das Spiel könne doch noch spannend werden. Das war im 3. Viertel, als die Mavs in kürzester Zeit einen Rückstandvon  24 Punkten auf 8 reduzierten. Sollten cie Celtics die Nerven verlieren, weil sie sogar schon mit 29 Zählern im 2. Viertel geführt hatten? Die Antwort war für alle Dallas-Fnas ernüchternd. Ein 14:0-Lauf der Celtics beseitigte etwaige Zweifel am Sieg bemerkenswert eindrucksvoll.

Mann des Tages
Die Ausgeglichenheit der Celtics: Es gab nicht den überragenden Akteur, sondern sowohl in Offense als auch Defense veteilte sich die Last auf mehrere Schultern. 6 Spieler punkteten zweistellg, gar sieben hatten mindestens 2 erfolgreiche Dreier. Zum Vergleich die Mavs: Nur 4 Spieler zweistellig und nur Luka Doncic hatte mit 4 (von 12 Versuchen) 2+ Dreier. In der Verteidigung kümmerten sich vor allem Jaylen Brown und Jrue Holiday um Doncic. Auszuschalten ist der Slowene zwar nicht, aber es gelang hervorragend, die Passwege zuzustellen, vor allem die zu den langen Spielern unter dem Korb.

Stark trotz der Niederlage
Luka Doncic: Trotz de intensiven Bewachung legte er 30 Punkte auf und verbuchte 10 Rebounds, allerdings nur einen Assist. Da kann ich mich nicht erinnern, wann es das zum letzten Mal gegeben hat. Stark bei den Zweiern (8 von 14).

x-Faktor
Kristaps Porzingis: Was für ein Comeback nach mehr als einem Monat Verletzungspause. Er war der mitentscheidene Mann, das sich die Celtics ab Mitte des ersten Viertels mit einem 23:5-Run absetzten. 11 Punkte erzielte er im 1. Viertel (5 von 7), legte 7 im 2. Viertel nach. Nach einem erfolgreichen Dreier strahlte er über das ganze Gesicht, wohlgemerkt im 2. Viertel, als noch nicht entschieden war. Erleichterung und echte Freude am Spiel. Und auch in der Defensive war er enorm stark und hob das Niveau der Celtics enorm, nix für ungut, Al Horford. Im 2. Durchgang kühlte er zumindest in der Defensive ab, doch letztlich tolle Stats für ihn: 20 Punkte (8 von 13), 6 Rebounds und 3 Blocks.

🇩🇪 Deutsche Brille 👓
Maxi Kleber durfte für die Mavs 18:40 Minuten ran. Er nahm einen Wurf (und traf) und verbuchte einen Assist. Da muss mehr kommen

Und sonst
– pfiffen die Celtics-Fans ihren Ex-Spieler Kyrie Irving (2 Jahre in Boston) leidenschaftlich aus bei jedem Ballkontakt. Offenbar ging das nicht spurlos am Dallas-Guard vorbei. Keinen einzigen Dreierversuch von fünf traf er und insgesamt nur 6 von 19 Würfen zu nur 12 Punkten.
– furchtbare Dreierquote der Mavs: 7 von 25
– blasse Mavs-Center: Daniel Gafford brachte es auf 8 Punkte Dereck Lively nur auf 2. Und das bei einer Wurfquote von 100 Prozent. Gafford 3/3, Lively 1/1. Es fehlten also die geeigneten Anspiele.
– schwache Freiwurfquoten hier wie dort: 12/19 Mavs, 13/19 Celtics – dafür würde man jedes Oberliga-Team schelten. Negativ stach hier Jaylen Brown 6/11 heraus.

Ausblick
Die Celtics haben mit ihrer fantastischen ersten Halbzeit und vor allem dem ersten Viertel (27 Punkte – Franchise-Rekord) eindrucksvoll gezeigt, dass sie mehr als bereit für die Finalserie sind. Mit Porzingis von der Bank haben sie eine vermeintliche Schwäche quais ausgelöscht, zumal auch Sam Hauser durchaus beeindruckte (2/2 Dreier). Doch es wäre ein Riesenfehler, die Mavs abzuschreiben. Sie haben viel Moral gezeigt bei einem vermeintlich aussichtslosen Rückstand. Und immer werden sie nicht so furchtbar danebenwerfen. Allerdings müssen sie schauen, dass sie ihre Center besser ins Spiel einbeziehen. Insgesamt nur 7 Assists sind schlicht zu wenig.

Ansetzung
Mo., 02:00: Boston Celtics – Dallas Mavericks (1:0)