Blick über den Teich, NHL und NBA

Die Oilers verblasen einen 4:1-Vorsprung in Vancouver, die Knicks gewinnen trotz großer personeller Sorgen auch das zweite Spiel gegen die Pacers

NHL

Vancouver Canucks – Emonton Oilers 5:4 (1:0)

Was für eine überflüssige Niederlage, mit denen die Oilers ins westkanadische Duell gestartet sind. Sie begannen so souverän, führten zwischenzeitlich 2:o und 4:1 und nach dem 2. Drittel noch 4:2. Doch im Schlussabschnitt brach die ohnehin löchrige Verteidigung völlig auseinander, und diesmal war Goalie Stuart Skinner alles andere als ein Fels in der Brandung. Erst verkürzte J.T. Miller, dann entschied ein Doppelschlag von Nikita Zadorow und Conor Garland innerhalb von 39 Sekunden die Partie. Skinner machte bei einigen Toren eine reichlich unglückliche Figur. Den Siegestreffer ließ er aus spitzem Winkel durch die Beine rutschen.Der Schlussangriff der Oilers ohne Torwart wurde abgewehrt.

Draisaitl-Watch
Zwei Assists konnte der Kölner verbuchen. Im 2. und 3. Drittel pausierte er längere Zeit offenbar wegen Krämpfen, also hoffentlich nichts Gravierendes.

Florida Panthers – Boston Bruins 6:1 (1:1)

Wer 1:0, der stets verliert, lautet der blöde Sportspruch, der doch auf so viele Spiele anwendbar ist. Diesmal traf es die Bruins, die früh in Führung gingen und dann in ein Debakel schlitterten. 6:1 hieß es am Ende für die Panthers, die damit nach dem 1:5 im ersten Spiel die Serie ausglichen. Spieler des Spiel war Alexander Barkov mit je 2 Toren und Assists. Als schon längst alles entschiedn war, mussten einige Spieler auf beiden Seiten noch ihr Mütchen kühlen: Bei gleich vier Rangeleien verteilten die Refs insgesamt 17 Strafen. Zündstoff für die nächsten Spiele ist angelegt.

Meine 🇫🇮 Finnen
Captain, my Captain. Alexander Barkow hatte wesentlichen Anteil an der Wende mit seinen 4 Scorerpunkten. Eero Luostarinen fügte ein Tor hinzu, Anton Lundell einen Assist.

NBA

Zunächst die erwartete Wahl von Nikola Jovic zum MvP klar vor Shai Gilgeous-Alexander,  Luka Jokic und Giannis Antetokuonpo. 4 Nicht-US-Amerikaner, bevor Jalen Brunson auftaucht. Der Serbe wurde zum dritten Mal in den vergangenen 4 Jahren gekürt. Er sammelte bei den 99 stimmberechtigten Jouranlisten 79 erste Plätze, 18 Zweite und 3 Dritte.

New York Knicks – Indiana Pacers 130:121 (2:0)

Zur Pause hätte ich wenig auf die Knicks gesetzt: Zu überlegen agierten in den ersten 24 Minuten die Pacers. tyrese Haliburton hatte seine warum-auch-immer-Zurückhaltung des ersten Spiels abgelegt, kam auf 22 Punkte und verwandelte 5 Dreier. Insgesamt regnete es Punkte auf beiden Seiten (73:63 für Indiana.
Und dann kam Jalen Brunson zurück, den ein schmerzender linker Fuß im gesamten 2. Viertel zum Pausieren gezwungen war, was den Knicks offensichtlich nicht gut tat. Für ihn sprang immerhin OJ Anonoby ein, der mit seinen 22 Punkten den Rückstand noch in erträglichen Grenzen hielt. Brunson übernahm sofort das Kommando, war absolut von der eh anfälligen Abwehr ncht zu stoppen. Zwar musste im 3. Viertel Amunoby verletzt raus, aber diesen Ausfall kompensierten die Knicks. Brunson schaffte ja nicht nur 24 Punkte in der 2. Hälfte, er ist der von allen geachteten (Knicks bzw gefürchtete (Pacers) Führungsspieler. Allein seine Anwesenheit versetzt Leistungsgrenzen.

Mann des Tages
Jalen Brunson, OJ Amunoby oder doch Josh Hart. Der spielte diue kompletten 48 Minuten durch und sammelte starke 19 Punkte sowie 15 Rebounds.Aber das ganze Team und das grandiose Publikum im Garden hatten ihren Anteil.

🇩🇪 Deutsche Brille 👓
Isaiah Hartenstein war einer der Felsen in der Brandung. Weil sein Ersatz Mitchell Robinson verletzungsbedingt fehlte (und wahrscheinlich die Saison, aber auf jeden Fall in dieser Serie, auch nicht mehr zurückkehrt), musste er Extraschichten schieben. 39:03 Minuten stand er auf dem Parkett für einen schwergewichtigen Riesen enorm viel. Doch er warf sich unverdrossen ins Getümmel, legte 14 Punkte, 12 Rebounds und 8 Assists auf. Hartensteins starke Vorstellungen gerade jetzt in den Play-offs sind ein perfektes Bewerbungsschreiben fürs deutsche Olympiateam. Weltmeister hin oder her, an ihm gibt es für Bundestrainer Gordie Herbert kein Vorbeikommen. Er nimmt zwar keine Dreier (was sich sogar bis Indiana herumgesprochen hat, so einsam ließ man ihn fern vom Korb gewähren), doch diesen Makel macht er unter anderem mit Kampfgeist, seiner Übersicht und Nervenstärke (4 von 4 Freiwürfen) und diesmal auch Disziplin (nur 1 Foul) mehr als wett. Auch ein Weltmeisterteam kann und muss man verbessern.

Stark trotz der Niederlage
Tyrese Haliburton ließ zwar in der 2. Halbzeit nach, doch 34 Punkte und 9 Assists sind schon ein Pfund. Deutliche Schwächen allerdings in der Defensive, die Pacers-Krankheit.

X-Faktor
Donte DiVecenzo. Ich mag ihn einfach, diesen italo-amerikanischen Scharfschützen. Nicht zuletzt seine wichtigen Dreier im 2. Durchgang (4 von 7/20 Punkte) und sein nimmermüder Einsatz brachten die Knicks zurück

Ausblick
Mit 2:0 Siegen im Rücken fahren die Knicks nach Indiana. Doch die Veletztenliste ist langsam besorgniserregend. Julian Randle, Bojan Bogdanovic und Mitchell Robinson fallen sicher aus, hinter OJ Amunoby steht erst mal ein dickes Fragezeichen, und dann muss man sehen, wie Jalen Brunson seinen Parforceritt überstanden hat. Aber vielleicht springen dann fast notgedrungen Spieler ein, die bisher kein Faktor waren

Ansetzungen heute

01:00: Boston Celtics – Cleveland Cavaliers (1:0)
03:30: Oklahoma City Thunder – Dallas Mavericks (1:0)

DAZN schweigt heute, aber TNT über den League Pass ist eh viel besser.