Wochenende der Endspiele
Was für ein Überangebot an Sport, und das auch noch bei schönem Wetter. Ich versuche einen Überblick mit Mut zur Lücke. Und Trainerspekulatius (Kompany zu Bayern, Flick zu Barca etc) beleuchte ich dann ab mrgen wieder ausführlicher.b
Bayer Doublekusen
Nach der ernüchternden 0:3-Niederlage im Europa-League-Finale gegen ein in allen Belangen überlegendes Atalanta Bergamo, schaffte Leverkusen wenigstens das Double und bleibt damit national die gesamte Saison ungeschlagen. 1:0 hieß es am Samstag im Beliner Olympiastadion, und kaum ein Pokalsieg der vergangenen 30 Jahre verdient das Wort „glanzlos“ mehr als dieses. Ein relativ frühes, sehr sehenswertes Tor von Granit Xhaka, danach vergab Bayer einige Chancen , das Ergebnis zu erhöhen. So etwas wie Spannung kam deshalb auf, weil kurz vor der Pause Okilon Kossunou die Gelb-Rote Karte sah und Bayer eine ganze Halbzeit zu zehnt spielen musste nach dieser anstrengenen Saison. Doch die hoffnungslos überforderten Lauterer kamen niemals wirklich gefährlich das von Lukas Hradecky gehütete Tor, und so durfte der Kapitän den zweiten Pokal innerhalb einer Woche in die Luft stemmen. Es war der zweite Pokalsieg der Leverkusener, auch beim ersten Mal siegten sie 1:0 im Finale, 1993 gegen die Hertha-Bubis. Nebeneffekt. Neuling Heidenheim darf in die Qualifikation für die Conference League, Hoffenheim direkt in die Europa League.
United rettet die Saison
In der Premier League am Ende nur Achter, bescherte Manchester United seinen Fans einen mehr als versöhnlichen Saison-Abschluss. Im Cupfinale zu Wembley gewann United etwas überaschend mit 2:1 gegen den Lokalrivalen und Meister City. Garnacho und nach einem schrecklichen City-Manchester, in das auch der deutsche Torwart Stefan Ortega seine Aktien drin hatte, und Mainoo trafen für United, ehe Doku in der 87. Minute die Partie noch mal spannend machte.
Barca obenauf
Zumindest bei den Frauen. In einem extrem stimmungsvollen Finale der Champions League in Bilbao setzte sich Barcelona gegen Angstgegner Olympique Lyon mit 2:0 durch, der erste Sieg über die französinnen überhaupt. Aitana Bonmati, wer sonst?, und die eingewechselte frühere Weltmußballerin Alexia Putellas erzielten die Tore in einer äuperst unterhaltsamen Partie.
Tschechien schafft Heimtriumph
Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft siegte die Auswahl in einem aufregenden, von Abwehr geprägten Finale gegen die Schweiz mit 2:0. Es war der insgesamt 13. Titel für Tschechien/CSSR, während die tapferen Eidgenossen auch ihr drittes WM-Finale verloren. David Pastrnak mit einem sehenswerten Schuss aus der Drehung sorgte für die Entscheidung. Er war erst nach dem Play-off-Aus seiner Boston Bruins zum letzten Vorrundenspiel und die K.-o.-Runde zu den Tschechen gestoßen; es war sein erster Scorerpunkt der WM. Ein Schuss ins leere Tor zum 2>:0 gegen nie aufgebende Schweizer, die durchaus ihre Chancen noch hatten, machte dann alles klar.
Die Deutschen scheiterten etwas unglücklich im Viewrtelfinale an der Schweiz. Ausfälle wie Tim Stützle, Moritz Seider und Leon Draisaitl waren nicht zu kompensieren. Aber insgesamt war es ein äußerst achtbares Turnier mit 5 zum Teil sehr klaren Siegen. Die Zitterei um den Klassenerhalt scheint erst mal der Vergangenheit anzugehören.
Alles Pana, oder was?
Nicht nur die Fußballer hatten ein großes Endspiel in Berlin, sondern auch die Basketballer, die in einem Final-4-Turnier den Euro-League-Sieger ermittelten. Der kommt dieses Jahr aus Griechenland, besser gesagt Athen. Panathinaikos entschied das Finale gegen Real Madrid am Ende klar für sich. Real traf zwar im ersten Viertel zu 36 Punkten (wohlgemerkt: in nur 10 und nicht wie in der NBA 12 Minuten), danach trafen sie platt gesagt keinen Lieferwagen mehr. Bei den Griechen schwang sich im 4. Viertel Kostas Slukas mit 4 getroffenen Dreiern (insgesamt 24 Punkte und Topscorer) zum Matchwinner auf, unter den Augens seines Landsmannes Giannis Antetokuonpo und Scottie Pippen, der Chicago-Bulls-Legende, tags zuvor übrigens auch beim Pokalfinale.
Flensburg jubelt
Über seine Handballer, die sich die European League, den zweitwichtigsten Titel in Europa, durch einen 36:31 im deutschen Duell gegen die Füchse Berlin. Für die SG Flensburg-Handewitt war es der erste Titel seit 5 Jahren und ein Trost für die eher enttäuschende Bundesliga-Saison, wo man die Qualifikation zur Champions League oder gar den Meistertitel klar verpasste.
Und sonst?
– Steht Fortuna Düsseldorf vorm Aufstieg in die Bundesliga. Ins Relegationsrückspiel heute Abend gehen die Düsseldorfer mit einem 3:0-Vorsprung. 3 Assists gab der überragende Christos Tsolis. In der Relegation zur 2. Liga trennten sich Jahn Regensburg und Wehen-Wiesbaden 2<.2.
– Bereits sicher aufgestiegen ist der FC Southampton in die Premier League. Im „Lukrativsten Endspiel Europas“ (der Sieger darf mit einem Umsatzplus von 160 Millionen Euro rechnen) gewannen die Südengländer mit 2:0 gegen das von Daniel Farke betreute Leeds United.
– Charles LeClercs verbannt sein Monte-Trauma: Der Monegasse gewinnt im Ferrari zum ersten Mal den Großen Preis von Monaco vor David Piastri und Carlos Sainz jr.. Das Rennen war zumindest im zweiten Anlauf äußerst unspektakulär ohne Überhol-Manöver. Beim ersten Mal gab es einen Massenchrash mit den beiden Haas von Hülkenberg und Magnusson und Perez, dessen Red Bull sich in seine Bestandteile zerlegte. Der Mexikaner selbst blieb ungeschoren. Weltmeister Max Verstappen wurde nur Sechster und schimpfte wie andere Fahrer auch über das extrem langweilige Rennen. Weil alle Fahrer Reifen schonen mussten, waren die Rundenzeiten 4 Sekunden langsamer als üblich.
– Altmaier zur Geisterstunde: Lange zu tun hatte der deutsche Tennis-Profi in der 1. Runde der French Open, ehe er gestern Nacht nach mehr als 5 Stunden im Matchtiebreak des 5. Satzes sich gegen den Serben Laslo Djere durchsetzte. Gleich sechs Matchbälle benötigte er dabei. Für die Deutschinnen Tatjana Maria, Laura Siegemund, Eva Lys und Jule Niemeier ist das Turnier bereits beendet.
Heutiges Highlight: Gerade spielt Sascha Zverev gegen Rafael Nadal.
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