Ich bitte um Verzeihung für den Tag Verspätung.

Warum so hasenfüßig

Letztlich erlebte der BVB eine Woche zum Vergessen. Dem ermauerten Remis in Leverkusen folgten das Pokalaus in Stuttgart und eine Heimpleite gegen Leipzig. Bei diesem Spiel fand ich zwei Dinge bemerkenswert. Die Dortmunder können es ja, wenn man sie nur lässt. Als sie ihre Fesseln abstreiften, zeigten sie fast ihre beste Leistung der Saison, und das zu zeehnt, doch davon gleich mehr. Mit in dieser Saison noch nie gesehenen kreativen Angriffsfußball schnürten sie in Unterzahl in Unterzahl am Ende der ersten Halbzeit und am Ende der Partie regelrecht ein. Plötzlich zeigten die Offensivspieler, dass sie nicht alles velernt haben. (Und wenn Adeyemi seine Fallerei im gegnerischen Strafraum endlich bleiben lässt …) So blöd es klingt: Der Auftritt müsste trotz der Niederlage Mut machen, mehr als so mancher blutleerer Sieg. Und Trainer Terzic muss sich ernsthaft fragen lassen, warum er mit seiner überhaupt nicht zum BVB und seinem Publikum passenden Hasenfußball die offensiven Talente so brachliegen lässt.

Ach der VAR

Womit wir beim Platzverweis für Mats Hummels wären: Nach dem unbestrittenen Foul von Hummels war die erste Entscheidung des Schirisklar. Elfmeter für RBL und Gelbe Karte für Hummels, womit dieser gut bedient war. Alle konnten einigermaßen damit eben, Proteste blieben aufgrund der Eindeutigkeit des Vergehens aus. Und dann kam der VAR, der aus dem Kölner Keller was zu monieren hatte. Das Foul könnte außerhalb des Strafraums gewesen sein, insistierte er. Was folgte war eine minutenlange Prüfung, ehe der Schiri seine ursprüngliche Entscheidung auf eine „klare“ Fehlentscheidung revidierte. Also nur Freistoß, dafür aber Rot für Hummels. Offenbar zählt bei derlei Fouls der erste Kontakt, egal ob der entscheidend füür den Sturz ist oder nicht, was in dieser Form auch ziemlicher Unsinn ist. Aber selbst wenn dem so ist und Hummels tatsächlich mit dem Knie knapp außerhalb des Strafraums berührt hat, was zumindest die öffentlich zugänglichen Bilder nicht eindeutig belegten: Diese Millimeter-Pusselei, entfesselt vom VAR widerspricht seinem Existenzrecht. In derlei Fällen müsste die ursprüngliche Entscheidung zählen. Klar: Wenn hinterher etwa beim Abseits und den kalibrierten Linien eine Millimeterentscheidung falsch getroffen wurde, ist der Ärger groß. Aber ich glaube, wenn das einigermaßen kommuniziert wird (warum zur Hölle geht das etwa im Rugby und Football), können alle damit leben, besser zumindest als jetzt. Der VAR soll dann einschreiten, wenn auf gut deutsch die Entscheidung zum Himmel stinkt. Das Thema wird mich und lle Fans weiter begleiten …

Mikaela zum 91.

Ein Wunder. Am Freitag und Samstag fanden in St. Moritz die ersten Speedrennen der Alpinen, besser Alpininnen statt. Und gerade die Abfahrt am Samstag zeigte, wie schön das sein kann. Strahlender Sonnenschein, eine großartige Kulisse. Mikaela Shiffrin ließ sich inspirieren und gewann ihre 4. Weltcup-Abfahrt und holte sich Sieg Nummer 91 (and counting). Tags darauf war das schöne Wetter weg und die nächste Absage folgte. Am Tag vor Shiffrin gewann Sofia Goggia mit einer waghalsigen Fahrt bei diesiger Sicht im Super-G. Die Italienerin beherzigt wie keine andere den alten dummen Spruch „Sieg oder Krankenhaus“. Na ja, dieses Jahr gibt es keine Großveranstaltungen, die sie verpassen könnte. Ihr zuzuschauen, lässt mich jedenfalls nie kalt. Und nein: Ich warte nicht darauf, dass sie stürzt, wie der Fendrich so schön-hässlich singt (tut er das noch?)

Geiger weckt Hoffnungen

In Klingenthal konnten die deutschen Skispringer ihre bis dato guten Mannschaftsergebnisse in erste Siege vewandeln. Beziehungsweise Karl Geiger konnte. Er gewann zweimal und lässt die Deutschen hoffen, dass es was werden könnte mit dem Triumph bei der 4-Schanzentournee, dem gefühlten Höhepunkt der Saison, da kein Großereignis … Jetzt muss Geiger erstens seine Form halten und zweiten irgendwie das offensichtlich so Besondere der Tournee ausblenden. Zweiteres erscheint mir der viel schwierigere Part. Vielleicht hilft das weitere Jahr Erfahrung?

Ohtanis Rekordcoup

Jetzt ist es endlich amtlich, für wen der vielleicht beste Baseballer in den kommenden zehn Jahren den Schläger schwingt. Shohei Ohtani unterschrieb bei den LA Dodgers, die damit die elitäte Konkurrenz aus Boston, New York, aber auch Toronto ausstachen. Damit muss Shohei nicht mal umziehen, denn bisher spielte er für die LA former known as Anaheim Angels. Für diese zehn Jahre erhält er 700 Millionen Dollar, wobei er laut Vertrag einen erheblichen Anteil erst nach Ablauf dieser zehn Jahre nach und nach erhalten soll, damit die jährliche Belastung für die Dodgers nicht zu hoch wird. Finanziell ist das Risiko für die Kalifornier ohnehin trotz der immensen Summe ziemlich gering, weil Ohtani wie kein anderer die Aufmerksamkeit der gesamten Baseballwelt und insbesondere natürlich in seiner japanischen Japan, wo er Voilksheld ist, auf sich zieht, was sich eben auch monetär auswirkt. Sportlich bleiben Fragezeichen. Aufgrund seiner erneuten Armverletzung wird Ohtani zumindest nächste Saison nicht pitchen können. Das macht ihn ja so besonders, dass er sowohl ein brillanter Pitcher als auch toller Batter ist. Jetzt fällt das eine erst mal (oder doch für länger oder sogar ewig?) weg, und auch das Schlagen muss sich noch zeigen. Doch wenn er das hinbekommt, haben die Dodgers eine furchteinflößende Line Up beim Schlagen.

Kotau vor Russland

Jetzt ist es (erst mal) offiziell. IOC-Präsident Thomas Bach und ein erlauchter Kreis von Ergebenen haben dem Start russischer und weißrussischer Sportlerbei Olympia Grünes Licht gegeben. Mit Einschränkungen: keine Flaggen, und Hymnen und auch kein Mannschaftssport. Außerdem soll jeder und jede durchleuchtet werden. Kriegsbefürworter sollen nicht starten dürfen. Es ist schon erstaunlich, welche Kehrwende hier das IOC vollzogen hat, obwohl der Tatbestand des entsetzlichen Angriffskrieges weiterhin zutrifft, vielleicht mehr denn je. Was für ein fatales Signal, dass man mit allem und jedem durchkommt, wenn man nur genug zahlt. Insofern schenken sich IOC und FIFA und die meisten Sportverbände nichts.

Und sonst?

Bemerkenswert bleibt der Pokal. Nur 3 Bundesligisten stehen im Vierterlfinale und die beiden besten Leverkusen und Stuttgart treffen dort aufeinander. Auf jeden Fall kommen zwei Zweitligisten in Halbfinale. Fun Fact. Von den acht Verbliebenen hat der VfB 1997 (!) den Cup gewonnen. Es wird für alle Fans unter 30 eine Premiere werden.

Und dann sind da noch die fußballerischen Spaßmacher aus England und vor allem Spanien. Girona gewann bei Barca in einer spektakulären Partie mit 4:2. Nicht nur sind sie damit bestes katalanische Team, sondern auch Tabellenführer in der Primera Division. Gironas Gegenstück in England ist Aston Villa. Das Birminghamer Team gewann diese Woche sowohl gegen ManCity als auch gegen Arsenal und steht auf dem 3. Platz. Remember Leicester 2015? Und Liverpool grüßt mal wieder von der Tabellenspitze. Noch hakt es spielerisch, aber es wird beser und besser …

Das wird die Woche, die wird

Heute und morgen der letzten Partien in der Champions League. Die Bayern stehen als Gruppensieger fest, die Leipziger als Gruppenzweiter. Dortmund ist sicher im Achtelfinale, kämpft gegen PSG um den Gruppensieg, das seinerseits gewinnen muss, um das Achtelfinale zu sichern. Union spielt heute gegen Real und braucht einen Sieg, um wenigstens noch den dritten Platz und damit die Europa League zu schaffen.

Auf die Ski-Männer wartet eine italienische Woche. Ab Donnerstag zwei Abfahrten sowie ein Super-G in Gröden sowie zwei Riesenslalom in Alta Badia. Danach noch ein Slalom in Madonna und zwischen den Jahren das Speedevent in Bormio. Schaun mer mal, wie das Wetter wird. Die Frauen messen sich in Val dIsere in Abfahrt und Super-G. Ansonsten Skispringen in Trondheim und Biathlon in Lenzerheide und vieles andere mehr.

Die deutschen Handballerinnen stehen im Viertelfinale der WM, treffen dort auf Co-Schweden. Auch Halbfinals und Finale und alle Platzierungsspiele finden diese Woche statt.

Voller Betrieb in den Bundesligen, Basketballer und Handballer auch international. US Sport satt, die NFL geht ins letzte Viertel (siehe voriger Beitrag)

Und last but not least die beiden britischen Sportarten. Im Snooker die Scotish Open, und im Darts ab Freitag die WM im Ally Pally mit mittlerweile 96 Startern.Vielleicht fallen mir noch ein paar Worte dazu ein