Blick über den Teich, NBA

12 bis 14 Spiele haben die Clubs jetzt in der regular season absolviert. Grund genug für eine erst Zwischenbilanz.

Eastern Conference

Die Celtics haben den besten Saisonstart erwischt mit nur zwei Niederlagen in 12 Spielen. Ihre einzigen Niederlagen haben sie bei den 76ers und Timberwolves bezogen, die ebenfalls sehr stark in die Spielzeit gestartet sind. Auf ihr Dreigestirn Tatum, Brown und Porzingis ist Verlass. Auch Holiday liefert. Ein klarer Play-off-Kandidat und wahrscheinlich noch mehr.

Schon vor der Saison wurden die 76er und Bucks als stärkste Konkurrenten gehandelt, die auch sehr ordentlich abliefern. Positive Überraschung sind die Pacers. Haliburton ist der Go to Guy einer ansonsten sehr ausgeglichenen Mannschaft mit 24,7 Punkten und tollen 12,5 Assists (Bestwert der Liga) pro Spiel. Auch die Magic haben einen weiteren Sprung gemacht und sind zumindest ein Play-in-Kandidat. Franz Wagner und Banchero sind die Leader, auch Moritz Wagner hat seinen Anteil, wobei der Franz überall noch Luft nach oben hat, gerade auch bei seiner Dreierquote von 30%..Aber da ist in Florida etwas am Entstehen.

Ansonsten hängt noch alles eng zusammen. Wenig Chancen sehe ich allerdings bei den Hornets, Wizards und Piston. Die Raptors müssen um einen Play-off-Spot kämpfen.Siakam trägt das Spiel, und auch Schröder liefert ordentliche Stats. Insgesamt ist es aber schon noch sehr ausbaufähig in Kanada.

Western Conference

Eng, enger, Western Conference. Die ersten 6 trennen 2 Spiele. Unbedingt zu beachten neben den üblichen Verdächtigen sind die Timberwolves und die Thunder. Gerade die Thunder angeführt mit dem weiter verbesserten Gilgeous-Alexander und Holmgren muss man erst mal schlagen. Sehr stark auch die Mavericks mit einem grandiosen Doncic, auch wenn sie gestern bei den Bucks veloren haben. Überraschend schwer tun sich die Suns und die Warriors sowie die Clippers, die noch mal den Kader gehörig durcheinandergewirbelt haben und mit Harden noch einen Topstar geholt haben. Ob das allerdings aufgeht mit anderen Stars wie Leonhard, George und Westbrook, bleibt abzuwarten. Theis wurde für die Defensive geholt, weil Plumlee erst mal ausfällt. Ziemlich grausig schaut es  bei den Blazers, den Spurs und den Grizzlies aus. Auch die Jazz dürften es nicht in die Play-offs schaffen.

Und was macht Wenbanyama?

Angesichts der unfassbaren Erwartungen, spielt er „normal“. Das Problem ist das ansonsten weiter ziemlich furchtbare Team der Spurs, die zuletzt 8 Spiele in Folge verloren haben. Das außergewöhnliche Können des Franzosen blitzt immer wieder auf, aber „außerirdisch“ wie angekündigt  ist das noch nicht, war auch nicht wirklich zu erwarten. Die Umstellung zur NBA ist halt gewaltig, gerade mit dem engen Schedule von 3 bis 4 Spielen pro Woche. Aber 19,3 Punkte, 9,3 Rebounds und vor allem 2,6 Blocks (gestern 8 (!) gegen die Grizzlies) sind mehr als ordentlich. Und er hat in Popovich den idealen Trainer, der ihn langsam aufbaut mit den nötigen Pausen. Sein erstes Jahr kann er ohne großen Erfolgsdruck absolvieren, dabei viel lernen und sich an die Liga-Hetzjagd gewöhnen.

In-Season-Tournament

Das Turnier während der regular season, das mehr Spannung verspricht. Die Spiele finden jeweils am Freitag und Dienstag statt. Die Endrunde mit den Viertelfinals am 4. und 5. Dezember, danach die Halbfinals sowie am 8. Dezember das sogenannte Championship Game, das als einzige Partie nicht für die regular season zählt. Auffällig ist das wirklich fürchterlich anzusehende Parkett-Design, das bei den Partien auferlegt wird. Ansonsten glaube ich eher nicht, dass die Spiele von den Trainern eine besondere Bedeutung erfahren. Gerne werden die Siege mitgenommen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Gespielt wird in sechs Fünfergruppen, je 3 pro Conference sowie je ein Wildcard-Team, weswegen die direkten Vergleiche sowie vor allem fürs Wildcard-Rennen auch das Korbverhältnis eine Rolle spielen dürften.

Einziges Team bisher mit drei Siegen sind die Lakers. Ungeschlagen im Osten sind mit je zwei Siegen noch die Pacers (Gruppe A), Bucks und Heat (Gruppe B) und die Celtics (Gruppe C). Im Westen sind in der Gruppe C die Wolves und Kings noch ungeschlagen. Eingreifen könnten hier aber auch noch die Warriors, wenn sie gegen die Kings gewinnen und die Timberwolfes noch eine Partie (Kings und Thunder) verlieren. Ansonsten ist das viel Rechnerei, aber letztlich auch nur eine Spielerei. Wirklich wichtig ist erst in den richtigen Play-offs.