Vorbemerkung: Ich weiß natürlich, dass heute auch die Play-offs in der NHL starten, aber das werde ich höchstens in Aufzeichnungen verfolgen, trotzdem natürlich einen besonderen Blick auf die Edmonton Oilers und Leon Draisaitl werfen. Aber mein Hauptaugenmerk gilt der NBA

Blick über den Teich, NBA

Heute beginnen sie also, die von mir mit so viel Spannung erwarteten NBA-Play-offs. Die entscheidenden Spiele gestern in den Play-Ins gingen ziemlich unspektakulär zu Ende. Mit den Heat und den Pelicans setzte sich jeweils das Heimteam durch. Für „meine“ Sacramento Kings ist damit die Saison beendet. Hach ausgeglichenen anderthalb Viewteln hatten sie nichts mehr zuzusetzen. Gerade von der Bank kam wenig, der Ausfall von Malik Monk und Kevin Huerter war für sie viel schlechter zu kompenieren als der von Zion Williamson für New Orleans. Letztlich war es absehbar nach dem All-Star-Break. Aber jetzt volle Konzentration für die Play-offs. Am Ende des Textes gibt es ein von mir durchgetipptes Bracket. Das wird im Zweifel so nicht passieren.

Eastern Conference

(1) Boston Celtics – (8) Miami Heat
Auf dem Papier ist das eine klare Sache. Die klar bessere Bilanz für die Celtics, und bei den Heat fehlt auch noch Jimmy Butler. Doch es sind halt Play-offs. Und so sehr dort die Celtics oft ihre PS nicht aufs Parkett bringen, so sehr leben die Heat auf. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Miami einnes der beiden ersten Spiele in Boston klaut, letztlich aber ist die Klasse der Celtics doch zu groß. Celtics in 6

(2) New York Knicks – (7) Philadelphia 76ers
Das im Osten wohl am meisten beachtete Matchup. Die große Frage, die uns die gesamte Serie begleiten wird. Wie fit ist Phillies Joel Embbiid, der MvP der vergangenen Saison. Die Sixers ohne ihn, das haben die zwei vergangenen Woche gezeigt, sind eine Klasse schlechter und wären meines Erachtens völlig chancenlos. Wenn er dagegen sein volles Können abrufen kann und das auch alle zwei Tage, sehe ich große Chancen für Philadelphia, zumal die Knicks auf Julian Randle, vielleicht ihren wichtigsten Spieler, vezichten müssen. Trotzdem haben sie genug Power, um auch gegen Philadelphia mit einem fitten Embiid bestehen zu können, vor allem wenn Brunson so grandios spielt wie zuletzt. Aus deutscher Sicht gerät Isiah Harttenstein in den Fokus, den ich ja gerne im Nationalteam sähe. Bin gespannt, wie er sich gegen Embiid aus der Affäre zieht. Mit Bauchweh: die Knicks in 7

(3) Milwaukee Bucks (3) – Indiana Pacers (6)
Auch hier dreht sich die große Frage um einen angeschlagenen Superstar: Wird Giannis Antetukuonpo nach seiner Wadenzerrung fit und wie fit ist er dann wirklich. Zumindest der Start in Spiel 1 ist fraglich, und das wäre für die Bucks ein herber Verlust. Die Hürde Indiana mit ihrem irre schnellen Angriffsspiel ist ohnehin sehr hoch. Die machen ihren Namen alle Ehre und bieten äußerst unterhaltsamen Basketball. Wie weit sie damit kommen, ist allerdings eine andere Frage, weil in den Play-offs meist doch ganz anders gespielt wird. Doch ich lehne mich jetzt einfach mal aus dem Fenster und winke die Pacers in 6 Spielen weiter.

(4) Cleveland Cavaliers – (5) Orlando Magic
Die gute Nachricht für Orlando: Franz Wagner ist offenbar fit. Und auch ansonsten das Team. Die Cavs haben mir zuletzt nicht besonders gefallen. Für mich ist das eine Serie auf Augenhöhe. Die Cavs haben zwar mehr Play-off-Erfahrung als die Magic, die erstmalsseit Jahren wieder in der Post Season dabei sind, aber mit ihrer guten Verteidigung können sie den Cavs um Garland durchaus die Suppe versalzen. Wichtig wäre allerdings, dass sie ihre Dreier einigermaßen treffen, da ist auch bei den Wagner-Brüdern enormer Nachholbedarf. Auch aus Sympathie: Magic in 6.

Und das ist mein Bracket East
1. Runde:
Celtics – Heat
Cavs – Magic
Bucks – Pacers
Knicks – 76ers

2. Runde
Celtics – Magic
Knicks – Pacers

Conf. Final
Celtics – Pacers

Western Conference

Insgesamt ist hier alles noch enger und auch attraktiver mit den größeren Stars: mit den jungen Himmelsstürmern aus Oklahoma und Minnesota und den Arrivierten wie Denver, Lakers  und Phoenix sowie den großen Unbekannten Clippers und Dallas. Nun denn

(1) Oklahoma City Thunder – (8) New Orleans Pelicans
Für die eher kleine und reboundschwache Truppe aus Oklahoma wird es eine große Erleichterung sein, dass Zion Williamson wohl die gesamte Serie ausfällt. So sind die Pelicans leichter auszurechnen, haben aber mit dem immer stärker werdenden Brandon Ingram oder McCallum Waffen, die den Thunder wehtun können. Die allerdings haben mit Shay Gilgeous-Alexander den meiner Meinung nach besten Offensivspieler der Liga (ds wäre eine hübsche Diskussion für sich) in ihren Reihen. Mit Rookie Chad Holmgren sind sie viel stärker als vergangenens Jahr, auch deswegen: Thunder in 5

(2) Denver Nuggets – (7) Los Angeles Lakers
Es gab ja Spekulanten, die darauf setzten, die Lakers würden freiwillig das erste Spiel der Play-Ins verlieren, um dem Titelverteidger aus Denver aus dem Weg zu gehen. Was irre genug gewesen wäre und auch so gar nicht Lakers-Stil. Klar sind die Nuggets klarer Favorit, aber die Lakers können gerade mit LeBron James und Anthony Davis gut dagegenhalten. Und wenn Mr. Russell oder ein Reaves und Hajimura Feuer fangen, kann es für Denver brenzlig werden, die mir nicht unverwundbar scheinen, siehe das vorletzte Spiel in San Antonio, wo sie mit ihrer Niederlage Platz 1 verspielten. Für sie wird es drauf ankommen, das ihr neben dem überragenden Jovic zweiter Star Murray abliefert. Dann dürfte es für die Lakers schwer werden, zumal in einer langen Serie gerade LeBron James kräftemäßig über die Grenzen gehen muss, die für sein Alter ohnehin schon jenseits des bisher Gesehenen sind.Also Nuggets in 6

(3) Minnesota Timberwolves – (6) Phoenix Suns
Am Ende dieser merkwüdigen Spielzeit wissen die Suns wohl selbst nicht, wie sie Platz 6 und damit die direkte Play-off-Teilnahme geschafft haben. Denn sie spielen weit unter ihren theoretisch großen Möglichkeiten. Vielleicht haben sie nominell mit Kevin Durant, Kevin Booker und Bradley Beal sogar das beste Trio, bestens unterstützt von Scharfschütze Grayson Allen und Center Jusuf Nurkic. Doch die Timberwolves stehen verdient dort, wo sie stehen. Mit einem überragendem Anthony Edwards, dem besten Liga-Verteidiger Rudy Gobert und einem hoffentlich fitten Karl-Anthony Towns. Ich sag mal so: Wenn Phoenix immer so gut spielt, wie sie es können, würde ich sie favorisieren. Da das aber oft nicht der Fall ist, sehe ich die Wolves in 6 Spielen vorn und das wäre mir auch sehr recht.

(4) LA Clippers – (5) Dallas Mavericks
Auch hier ein Stelldichein der Stars, zumindest dem Namen nach. Aber gerade bei den Clippers sehe ich einige Fragezeichen. Wie steht es wirklich um die Gesundheit von Kawih Leonard. Sind Paul George und James Harden auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft. Das sind mir ein paar zu viele Unwägbarkeiten. Aber auch die Mavericks haben so ihre Verletzungsprobleme, der halbe Kader inklusive Luka Doncic ist nicht hundertprozentig fit. Und doch: Ich sehe sie leicht vorn wegen des überragenden Doncic, einen Kyrie Irving in Glanzform und vor alem auf ihren Wintertransfers Gafford und Washington. Und einer wie Tim Hardaway kann auch jederzeit heißlaufen. Es wird wohl sehr eng: Mavericks in 6

Bracket West
1. Runde
Thunder – Pelicans
Clippers – Mavericks
Timberwolves – Suns
Nuggets – Lakers

2. Runde
Thunder – Mavericks
Nuggets – Timberwolves

Conference Final

Thunder – Timberwolves

NBA Final

Thunder – Celtics

Eigentlich alles klar. Dann muss ja gar nicht mehr gespielt werden …