Es ist ein – Kane
Es ist tatsächlich vollbracht. Harry Kane hat beim FC Bayern einen Vierjahresvertrag unterschrieben. Die Münchner lassen sich ihren Coup mehr als 100 Millionen Euro kosten, die sie an Tottenham Hotspur überweisen. Und der Stürmer selbst wird zum Rekordverdiener; kolportiert wird ein Jahresgehalt von 25 Millionen Euro – beides ist Rekord für die Bundesliga.
Das ist schon ein gewaltiger Rucksack, denn niemand weiß, wie Kane im neuen Umfeld außerhalb seiner Wohlfühlecke Tottenhamfunktioniert, in der alles auf ihn ausgerichtet war. Ich denke da an Gareth Bale, der für die damalige Rekordsumme von 100 Millionen ebenfalls von Tottenham zu Real wechselte, wo er nie wirklich glücklich wurde, andererseits auch wichtige Tore erzielte wie im CL-Finale vs Liverpool
Kane hat auch im englischen Nationalteam hinreichend seine Ausnahmeklasse bewiesen, ist Rekordtorjäger der Three Lions. Und wenn er trotz der miserablen Saison der Spurs 30 Ligatore schießt, wie kann er da erst bei den Münchnern reüssieren?
Die Erwartungshaltung nach dem am Ende unerträglichen Hin und Her, das allenfalls die Medien erfreute, weil sie nahezu täglich einen (vermeintlich) neuen Wissensstand vermitteln konnten und die fußballfreie Zeit trefflich überbrückten, ist natürlich riesig. Viel Zeit zum Eingewöhnen, neue Stadt, neues Land, neuer Verein, neue Mitspieler und neues Spielsystem, wird er nicht haben.
Er ist (nicht nur) der klassische Abschlussstürmer, also genau das, was den Münchnern nach dem Abgang von Lewandowski in der vergangenen Saison gefehlt hat. Aber er ist auch Führungsspieler, kann und wird aufrütteln. Und man kann mit ihm auch außerhalb des Strafraums kombinieren.
Kein Zweifel: Kann Kane auch nur ansatzweise seine Klasse abrufen, wird er für die Münchner eine wesentlich Verstärkung sein. Zwei Fragen bleiben unabhängig davon natürlich offen: Ist das wirklich diese astronomische Summe wert – wir reden von einem Gesamtpaket von mehr als 200 Millionen Euro? Und reicht der Zugang von Kane allein angesichts der Problemfelder im Tor und laut Tuchel auch im defensiven Mittelfeld für die Champions League – und nur das kann das Ziel sein. Zweifel müssen erlaubt sein.
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