Statement der Wölfe
Blick über den Teich, NBA und NHL
Ein aufregendes Spiel 1 in Denver und ein Overtime Thriller in Spiel 7 zwischen den Boston Bruins und den Toronto Maple Leafs. So kann man relive den Sonntagvormittag verbringen …
NBA
Denver Nuggets – Minnesota Timberwolves 99:106 (0:1)
Die Wolves begannen, als wollten sie die Halle in Denver ganz einreißen. Anthony Edwards traf, wie er wollte, die Veteidigung nervte Nikola Jokic. 16:4 stand es. Doch die Nuggets sind halt nicht umsonst der Titelverteidiger, und aus der ersten Serie gegen die Lakers sind sie Rückstände gewohnt, die sie dann ja meist aufgeholt haben. So auch jetzt, wobei ich schon bedenklich fand, wie schnell der Rückstand schmolz. Schon im ersten Viertel war er dahin, doch die Wolves hatten genug Klasse, um nicht völlig einzubrechen, was bei so einem jungen und play-off-unerfahrenen Team Team durchaus möglich ist. Sie profitierten allerdings auch davon, dass die Schützen der Nuggets im 2. Viertel wie sie selbst ziemlich kalt waren.
Im 3. Viertel übernahm dann Karl-Anthony Towns das Kommando, und bei den Timberwolves tauten Spieler auf, die bis dato praktisch keine Rolle spielten. Mike Conley etwa gelangen zwei wichtige Dreier.
Im Schlussabschnitt wogte das Geschehen hin und her, bis Edwards wieder in der Erste-Hälfte-Modus zurückfand. Außerdem brillierte Gobert als Verteidiger gegen Jokic. Aber die Entscheidung brachte einer, der bis dahin kaum in Erscheinung getreten war. Naz Reeds Dreier und ein Monsterdunk.
Mann des Tages
Anthony Edwards: Der Hype um ihn ist groß, und er wäre unermesslich, würde er für ein Medien-Team wie die Lakers spielen. Er ist ja der einzige US-amerikanische, WM-Teilnehmer, der auch füs Olympia-Team nominiert wurde (Jalen Brunson anywhere?). 43 Punkte legte er auf, 14 davon im vierten Viertel. Der Mann, auf dem Verlass ist, vielleicht manchmal fast zu sehr, wenn die anderen abtauchen.
Stark trotz der Niederlage
Nikola Jokic: Trotz der starken Wolves-Verteidigung schaffte er 32 Punkte, 9 Assists und 8 Rebounds, Wurfquote 44 Prozent. Doch wie es ausieht, muss er noch gewaltigere Zahlen auflegen
X-Faktor
Naz Reed: Als Kings-Anhänger war ich ja nicht sehr erbaut davon, dass er und nicht Malik Monk zum besten 6. Mann der Saison gewählt wurde. Drei Viertel blieb er blass (2 Punkte), im vierten, also als es darauf ankam „explodierte“ er mit 14 Punkten. Vor allem sein Dreier übers Brett und ein brachialer Offensiv-Rebound-Dunk ließen die Partie in Richtung Wolves kippen. Außerdem war großartig, wie Rudy Gobert gegen Jokic verteidigte.
Ausblick
Die Wolves haben also schon beim ersten Versuch in Denver sich den Heimvorteil geschnappt. Sie haben eine schwere Phase überstanden, als sie innerhalb kürzester Zeit einen Zwölf-Punkte-Vorsprung einbüßten. Beim Titelverteidiger, in einer fanatischen Stimmung. Und sie haben gezeigt, dass ihre mangelnde Erfahrung nicht der große Nachteil sein muss.
Aber es war halt auch nur ein Sieg von vier notwendigen, und die Nuggets werden ihre Lehren ziehen. Spiel 2 in der Nacht zu Dienstag ist allerdings für sie jetzt schon fast ein Muss. Der Druck liegt klar bei ihnen. Doch wenn es ein Team gibt, das dem standhalten kann, dann die Nuggets.
Ansetzung heute
19.00: Cleveland Cavaliers – Orlando Magic (3:3) Pro7Maxx, DAZN und NBA-Pass. Die Wagner-Brüderzur Prime Time in Deutschland, was will man mehr.
NHL
Spiel 7 und dann auch noch Overtime, nichts für schwache Nerven. Allerdings war der Spuk schnell vorbei. David Pastrnak traf schon nach 1:54 Minuten, als die Scheibe von der Bande zu ihm zurückprallte. Hampus Lindholm als Assistgeber hatte das angeblich genauso geplant. Der 30-jährige Schwede hatte schon den 1:1-Ausgleich Mitte des dritten Drittels erzielt, nachdem sein Landsmann William Nylander die Leafs in Führung gebracht hatte.
Damit kein kanadisches Team mehr im Osten. Großer Seufzer
Neueste Kommentare