Aus für die gehypte Caitlin Clark

Blick über den Teich,WNBA und MLB

WNBA

Die 1. Play-off-Runde in Frauen US-Basketball-Liga ist gespielt, und sie verlief ohne größeres Drama. Schuld daran ist allerdings auch der reichlich absurde Modus: best of 3 (2 Siege reichten), und jede Serie beginnt mit 2 Heimspielen des besser klassierten Teams nach der Vorrunde. Mit der Folge, dass alle 4 Serien in jeweils zwei Partien schon entschieden sind und 4 der 8 Play-off-Teilnehmer nicht ein Heimspiel in der Post Season austragen durften. Reisebelastung hin, möglichst wenige Spiele her, das ist im höchsten Maße ungerecht und auch nicht zielführend. Mal sehen, wie lange dieser Modus bestehen bleibt.

Zum Sportlichen: Die Indiana Fever mit Super-Rookie Caitlin Clark sind wie letztlich erwartet gescheitert an Connecticut. Die 2. Partie war (eigentlich als einzige der insgesamt 8 PO-Partien)  bis zuletzt spannend, doch ein grandioser Dreier kurz vor Schluss brachte letztlich die Entscheidung für Connecticut. Clark erzielte zwar 25 Punkte, so viele wie noch nie ein Rookie in einer Play-off-Begegnung, traf aber auch nur 10 von 23 Versuchen und gar nur 3/12 jenseits der Dreierlinie. Insgesamt war es eine ordentliche Debütsaison für sie. Letztlich klar, dass WNBA ein ganz anderer Schnack ist als College-Basketball, wo sie alle Rekorde pulverisierte.

Das beste Team der Vorrunde gab sich keine Blöße. Die New York Liberty setzte sich mit 2 letztlich deutlichen Siegen gegen Atlanta durch. Die deutschen Nationalspielerinnen Leonie Fiebich und Nyara Sabally dürfen also weiter vom Titel träumen. Gerade Fiebich spielt von der Bank kommend eine zunehmend wichtige Rolle im Team. Mit ihrer Größe (1,93) und Treffsicherheit von außen. Gerade wurde sie ins Rookie-Team der Liga gewählt.

Ab Sonntag kommt es zu den beiden Halbfinalserien, Gott sei Dank im Format Best of 5. Die Liberty treffen dabei auf Titelverteidigerin Las Vegas Aces. Außerdem messen sich die Minnesota Lynx und Connecticut Suns.

MLB

American League
Die Minnesota Twins wahrten ihre Minimal-chance auf die Play-offs durch ein 8:3 gegen die Miami Marlins. Der Abstand zum letzten Wild-Card-Platz beträgt weiter 2 Siege, weil sowohl die Kansas City Chiefs als auch die detroit Tigers ihre Partien gewannen.
Die Baltimore Orioles gewannen auch die 2. Partie bei den New York Yankees, ein Sieg fürs Selbstvertrauen. Aaron Judge von den Yankees gelang Homerun Nummer 57. Zum 60er wird es allerdings kaum noch reichen in noch 4 Spielen.

National League
Als sei der Dreikampf um die 2 Wildcard-Plätze zwischen den New York Mets, Arizona Diamondbacks und Atlanta Braves nicht spannend genug, gibt es jetzt auch noch eine wetterbedingte Pointe. Das direkte Duell zwischen Braves und Mets fiel aus. Da die Wettervorhersage auch für heute schlecht ist, gibt es nun am Montag, also eigentlich nach Saisonende, in Atlanta einen Double-Header. Großer Nachteil auf jeden Fall für das/die Teams(s), das die Wild Cards erreicht, denn schon für Dienstag ist das 1. Wild-Card-Spiel anberaumt.
Die Diamondbacks gewannen dagegen ihre Partie gegen die San Francisco Giants mit 8:2 und können aus eigener Kraft die Wild Cards erreichen. Mathematiker werden ihre helle Freude haben, sich die diversen Konstellationen in diesem Trielle durchzurechnen.
Eine Vorentscheidung ist im Rennen um den Divisionssieg im Westen gefallen. Hier gewannen die Los Angeles Dodgers gegen die San Diego Padres und haben auf diese nunmehr 3 Siege Vorsprung bei noch 4 anstehenden Partien – das müsste reichen. Shohei Ohtani war mal wieder gefeierter Mann mit 2 RBIs und einer weiteren gestohlenen Base, seine 56.

Was so übrigbleibt

In einer Ruhephase von der Lanzarote-Ruhe hier ein paar Eindrücke des Sportgeschehens ohne (Live)Bilder

Sturzorgie der Radprofis

Das war eine Woche horribilis für die Radprofis. Gleich fünf namhafte Fahrer hat es bei Stürzen ziemlich schwer vermischt und müssen alle eine längere Pause einlegen.

Gleich drei potenzielle Tour-Favoriten kamen bei der Katalonien-Rundfahrt bei ein und demselben Massensturz zu Fall: der zweifache Toursieger Jonas Vingegaard, Primoz Roglic, die große Hoffnung von Bora, sowie der belgische Top-Rundfahrer Remco Evenepool. Dieser und Vingegaard das Schlüsselbein gebrochen, die heikle Stelle aller Radfahrer und dabei von elementarer Bedeutung. Ohne eine gesunde Schulter geht nämlich nix.Zwar sind es bis zur Tour fast noch drei Monate, aber erst mal ein Monat fällt völlig flach mit intensiven Training. Und diese Kilometer fehlen dann eben, wie letztes Jahr Tadej Pogacar erleben musste, der ebenfalls im Frühjahr stürzte und nicht mehr zu seiner absoluten Topform fand.

Bei einem Trainingssturz in Spanien erwischte es auch den besten deutschen Rundfahrer Lennart Kämna bei seiner Vorbereitung auf den Giro. Die Ausfallzeit ist noch nicht klar, aber ein schwerer Rückschlag ist es auf jeden Fall.

Zu schlechter letzt stürzte schon vor gut einer Woche das Tausendassa Wout van Aert, bei der „kleinen“ Flandern-Rundfahrt. Zumindest die Klassiker sind dieses Jahr Geschichte für ihn.

, Und am Sonntag steht erst noch das für seine Stürze berüchtigte Paris-Roubaix an. Es hat zuletzt ziemlich geregnet, eine Grundrutschigkeit ist damit gegeben. Eine Stelle vor einer berüchtigten Kopfsteinplaster-Passage wurde mittels einer Schikane entschärft, zumindest ist das die Intention der Veranstalter. On verra. Flandern-Sieger Van der Poel ist erneut Top-Favorit, denn der letzte verbliebene der Super-Radfahrer Pogacar verzichtet offenbar dankend und denkend.

Embiid wieder da, und die Sixers hoffen

Bis zum Ende der egulären Saison der NBA sind es nur noch 5+/- Spiele, und das Play-of-Rennen spitzt sich in Ost und West weiter zu. Da Joel Embiid, der MvP der vergangenen Saison, nach 2 Monaten Verletzungspause wieder fit ist, gibt es mit den Philadelphia 76ers einen weiteren sehr ernstzunehmenden Contender, mindestens fürs Conference Finale des Ostens, wenn nicht sogar (viel) mehr. Denn neben Embiid hat Philly alles, was so ein Team in den Play-offs benötigt und mit Tyrese Maxey einen der besten Spieler der Liga. Ich sehe sie direkt in den Play-offs. Die Orlando Magic kämpfen sogar um den Heimvorteil in der 1. Runde.

Im Westen bange ich mit „meinen“ Sacramento Kings, mehr denn je, zumal sie jetzt lange auf Malik Monk und Kevin Huerter verzichten müssen.Die Top 6 und die direkten Play-offs sehe ich schon außer Reichweite. und in den Play-Ins wären sie für mich gegen die LA Lakers und GS Warriors, die klar aufsteigende Form zeigén, nur als klarer Außenseiter. Andererseitsd kann jeweils in einem Spiel alles passieren.

Die Warriors erinnern mich stark an die Houston Astros im Baseball und den Kansas City Chiefs im Football. Irgendwie durch die Saison wurschteln, und in den Play-offs sind sie das Team, das die anderen erst mal rauskegeln müssen. Und falls Klay Thompson etwa mal in einem Formtief war – das hat er überwunden. Splash Brothers reloaded, Teil soundso.

Und sonst

– ein Pokalfinale Bayer Leverkusen gegen 1. FC Kaiserslautern. Bayer mit der nächsten Gala gegen Fortuna Düsseldorf, die auch den Fortuna-Trainer Seouane zu Lobeshymnen veranlasste. Mittlerweile frage ich mich ernsthaft, wer dieses Team überhaupt noch schlagen soll in dieser Saison, vor allem auch deshalb, weil dieses Thema für Bayer zumindest nach außen überhaupt kein Thema zu sein scheint. Offen ist also nur, ob am Ende ein, zwei oder gar drei Titel herausschauen. Lautern dagegen kämpft noch extrem gegen den Abstieg aus der 2. Liga. Parallelen zu 96 kommen auf (damals Pokalsieg und Abstieg aus Liga 1 (und sofortiger Wiederaufstieg und Meisterschaft, jaja …). Ganz doof wäre die Relegation, weil nach der bisherigen Terminierung das Pokalfinale zwioschen den beiden Partien angesetzt wäre. Ein Verschieben insgesamt nach hinten fände ich da die bessere Lösung. viele Nationalspieler dürfte es hier wie dort ja nicht gegben.

– die Final 4 im US-Basketball bei Weiblein und Männlein der Marc Madness wie immer im April. Der Fokus liegt klar auf Caitlin Clark, die jetzt schon zur neuen Super-Hoffnung des gesamten Frauensports weltweit hochgejazzt wird. Zumindest ich habe in den vergangenen Wochen wohl noch nie so oft das Wort Iowa, ihre Uni, gelesen, Vorwahlen und Johnny Depp alias Gilbert Grape inklusive.

 

Hasta luego
Leon de Munich