Dreier – wer braucht die denn?

Blick über den Teich, NBA

 

Die Rockets bleiben nach dem Heimsieg gegen die Warriors im Titelrennen, die Lakers haben sich dagegen verabschiedet nach einer insgesamt enttäuschenden Serie gegen die Timberwolves

 

(2) Houston Rockets – (7) Golden State Warriors 131:116 (2:3)

 

Schon im ersten Vietel überrannten die Rockets die zeitweise desaströsen Warriors (5 Ballverluste) und legten 40 Punkte auf, in Play-offs ein irrsinniger Wert. Dies begünstigte natürlich die überdurchschnittliche Trefferquote von 64,7 Prozent der erfolgreichen Würfe. Bei en Warriors lief es erst etwas besser, als Steve Kerr der zweiten Garde eine Chance gab.
Ähnliches Bild im 2. Viertel: Die Rockets trafen nach Belieben, die Warriors suchten nach ihrer Form. So betrug der Vorsprung zur Pause satte 25 Zähler, und den sollten die Rockets im 2. Durchgang sicher verwalten. Den Warriors bleibt die Genugtuung, dass sie das letzte Viertel mit satten 12 Punkten Vorsprung für sich entschieden.

 

Bester Mann

 

Aus dem starken Kollektiv der Rockets (alle Startspieler punkteten zweistellig) ragte Fred van Vleet heraus. 26 Punkte standen für ihn zu Buche, erneut war er von der Dreierlinie stark (4/6).

 

Stark in der Niederlage

Am ehesten noch Moses Moody mit seinen 25 Punkten von der Bank kommend. Es stellt sich halt die Frage, ob er auch in engen Partien so zum Zug kommt.

 

Ausblick

Die Warriors brauchen eine erhebliche Steigerung ihrer Starspieler Stephen Curry und Jimmy Butler, die beide einen eher furchtbaren Tag hatten. Gerade bei Curry ist das sehr wahrscheinlich.

 

(3) Los Angeles Lakers – (6) MINNESOTA TIMERWOLVES 96:103 (Endstand: 1:4)

 

Der erste Upset der diesjährigen Play-offs, also ein Weiterkommen des schechter gesetzten Teams. Dass die Timberwolves in der LA-Halle gewannen, ist eigentlich in diesen Basketball-Zeiten absurd. Denn ihre Dreierquote war eine absolute Katastrophe. Gleich 47-mal versuchten sie es aus der Ferne, ganze 7-mal waren die Spieler dabei erfolgreich. 14,7 Prozent Quote – da wäre mancher Oberligist ins Grübeln kommen. Beispielhaft Anthony Edwards. Der wagte (anders kann ich das gar nicht mehr nennen) es 11-mal, und traf nicht einmal in den Korb.
Und doch siegten sie am Ende fast komfortabel, weil die Lakers ihr hausgemachtes Problem absolut nicht in den Griff bekamen. Und dieses Problem heißt nach dem Trade von Anthony Davis: Länge unter dem Korb, vor allem auch unter dem eigenen Korb. 54:37 lautete am Ende das Rebound-Verhältnis, und der lange Rudy Gobert auf Wolves-Seite bedankte sich für die Lufthohein mit einem Dunk nach dem anderen. Lakers-Coach JJ Reddick wird sich schon fragen lassen müssen, warum er seinen Center Jaxson Hayes nicht eine Minute lang spielen ließ. Der hätte vielleicht wenigstens foulen können und den eher freiwurfschwachen Franzosen an die Linie schicken können …
Und so retteten sich die Wolves trotz des venagelten Korbs zum Sieg, obwohl die Lakers im 3. Viertel, ohnehin ihre Spezialität, kurz sogar in Führung gingen.

 

Bester Mann

Rudy Gobert: Der Franzose muss sich ja viel Kritik anhören. Nicht mehr zeitgemäß sei sein Spiel, nur auf tumbes Zerstören unterm eigenen Korb ausgelegt. Nun denn: Der „rückständige“ Gobert legte 27 Punkte auf (viele praktisch ungestört unterm Korb) und schnappte sich 24 Rebounds, davon 9 am offensiven Brett. Beides Top-Werte des Teams, wo sich im 4. Viertel noch Julius Randle mjit schwierigen Treffern letztlic h zum Matchwinner aufschwang.

 

Stark in der Niederlage

Rui Hachimura: Der Japaner zeigte eine exzellente Vorstellung, zum einen in der Verteidigung (gemeinsam mit Austin Reaves gegen Edwards), aber vor allem auch in der Offensive, wo er 23 Punkte sammelte, dabei 5 von 8 Dreier verwandelte.

 

🇩🇪👓

Maxi Kleber durfte zum ersten Mal für die Lakers ran. In 5 Minuten verwandelte er 2 Freiwürfe, scheiterte aber mit einem wichtigen Dreier.

 

Ausblick des Siegers

Die Timberwolves warten auf den Sieger der Serie Rockets/Warriors. Gegen beide Teams sehe ich beste Chancen, zumal sich ein derartiges Dreier-Desasgter nicht wiederhoen dürfte. Kommen die Warriors weiter, hätten sie zudem sogar Heimvorteil

 

Und die Verlierer?

Es wird nicht ohne Umbruch gehen, zumal LeBron James nicht älter wird. Unglaublich genug, welch großartige Leistungen er immer noch zeigt, aber auch er kann das Alern nicht besiegen. Klar ist, dass sich die Lakers auf dem Markt nach einem sehr guten Big Man umsehen werden (müssen!). Luka Doncic wird der Spieler sein, um den das Team aufgebaut wird. Die Lakers sind immer noch eine sehr feine Adresse, und der Pazifik nicht das Schlechteste zum Wohnen.