monympia tous les jours
K.-o.-Spiele allenthalben, aber relativ wenige Entscheidungen, das war der Spieltag
Souveräne Basketballer
Erstaunlich genug ist schon die Tatsache, dass die deutschen Basketballer als Favorit in eine Partie gegen Griechenland gegangen sind, obwohl das Spiel in der Sportkultur in Hellas eine weitaus größere Bedeutung hat. So hat Panathinaikos Athen dieses Jahr die Euroleague gewonnen, während Bayern und Alba die Play-offs klar verpassten. Und was passierte gestern? Ließen sich die deutschen Weltmeiste nicht einmal von einem desaströsen Start und einem 6:18-Rückstand verrückt machen. Soll sich doch Giannis Antetokuomnpo, einer der Topstars der NBA, austoben. Die Deutschen behielten also weltmeisterliche Ruhe, kamen noch im 2. Viertel haran und setzten sich sukzessive ab, so dass ich das Ende fast schon beruhigt betrachten konnte. „Fast“ auch nur deswegen, weil ich im Basketball halt die tollsten Dinge gesehen können. Jetzt steht das Team im Halbfinale und trifft morgen auf Frankreich, das etwas überraschend Kanada, mE und vom Namen her das zweitstärkste Team im Turnier, eliminierte. Zwar haben die Deutschen das Vorrundenspiel gegen die Gastgeber klar für sich entschieden, aber jetzt scheinen Victor Wembanyama und Co. den olympischen Drive gefunden zu haben. Das andere Halbfinale bestreiten USA und Serbien, das nach einem Overtime-Thriller gegen Australien gewann. Alles andere als ein klarer Sieg der US-Stars morgen wäre eine absolute Sensation.
Am Ende blieb nur Blech
An Jakob Ingebrigsten scheiden sich die Geister. An seiner läufwerischen Klasse besteht kein Zweifel, aber er neigt zu Arroganz wie sein aufreizend lässiger Vorlauf bewies. Jetzt war der Norweger Hauptakteur an einem denkwürdigen 1500-Meter-Endlauf. er schlug ein wahsinnig hohes Tempo an, ungewöhnlich bei einer Mittelstrecke. Offenbar lautete sein Plan, der Konkurrenz einfach wegzulaufen weil sie schlicht nicht so schnell können. Das war eine fatale Fehleinschätzung. Nicht nur hielten drei Läufer mit bis zur letzten Kurve, dort hatten sie noch mehr zuzusetzen als der Titelverteidiger und sausten rechts und links vorbei. So blieb für den Favoriten nur Platz 4 – obwohl er schneller war als bei seinem Sieg in Tokio. Am Ende gewann der US-Amerikaner Cole Hocker iin 3:27,65 Minuten, drei Sekunden unter seiner bisherigen Bestzeit, vor Josh Kerr aus Großbritannien (PB) und seinem Landasmann Jakob Nuguse (PB). Es war mit Abstand das schnellste 1500-Meter-Rennen aller Zeiten, noch der 6. blieb unter den magischen 3:30.
Reitfestspiele für Team Deutschland
Nämlich im sechsten Wettbewerb das vierte Gold. Dies schaffte Christian Kukuk auf Checker 47. Er blieb nicht nur im Grunddurchgang als einer von drei Reitern ohne Fehlerpunkte, sondern legte auch als erster Starter im Stechen einen Nullfehler-Ritt vor. In einer schnellen Zeit, weswegen Steve Guedat (Schweiz/Beauville Z) und Maikel van Vleuthen (Niederlande/Dynamix de Belheme) viel Risiko nehmen mussten und jeweils eine Stange abwarfen. Gold also für Kukuk; sein Checker 47 gehört übigens anteilig Fußball-Nationalspieler Thomas Müller, dessen Frau Lisa begeisterte Dressurreiterin ist. Den beiden gehört eine Pferdezucht. Endlich Fußball-Bezug auch hier …
Finale auf Tahiti
Endlich ließen Wetter und Wellen die Finali in den Surfwettbewerben zu. Der Franzose Kauli Vaast, auf Tahiti und praktisch im Ozean aufgewachsen, erwischte die Superwelle, die ihn zu Gold führte. Naja, er hat sie schon perfekt zu nutzen gewusst. Dem Australier Jack Robinson blieb da nur Silber. bei den Frauen setzte sich die Amerikanerin Caroline Marks hauchdünn gegen die Brasilianerin Tatjana Welton-Webb durch. Großartige Wettbewerbe sind damit zu Ende gegangen, es gibt schon Vorfreude auf LA 2028 – dort soll der Pazifik ja auch ganz hübsche Wellen bereitstellen …
🇩🇪👓
– Medaille für die Hockey-Männer: Die haben sie nach dem harterkämpfen 3:2-Halbfinalsieg gegen Indien sicher. Zweimal gingen die Deutschen in Führung, zweimal konnte de Olympiasieger ausgleichen. Nach der erneuten Führung durch. Nach der erneuten Führung durch Marco Miltkau hatte Indien noch eine Riesenchance, doch der scharfe Schuss flog knapp übers deutsche Gehäuse. Im Finale trifft das Team auf Holland, das sich 4:0 gegen Australien durchsetzte.
– Die Fußballerinnen müssen ihren Goldtraum begraben. In einem weitgehend langweiligen Halbfinale verlor das Team von Horst Hrubesch den USA mit 0:1 nach Velängerung. Eine Unachtsamkeit in der Abwehr brachte die Entscheidung, eine Riesenmöglichkeit kurz vor Schluss wurde vergeben. Im Spiel um Bronze trifft die Auswahl nun auf Spanien, das etwas überraschend Brasilien mit 2:4 unterlag. Dieses Spiel hatte in der 2. Halbzeit sage und schreibe 18 Minuten Nachspielzeit. Das ist einfach lächerlich, wie das die FIFA handhabt. Erneut mein Wunsch, ja meine Forderung: Her mit der effektiven Spielzeit: Uhr anhalten entweder wie im Basketball bei jeder Unterbrechung oder wie im Handball bei jeder längerfristigen Pause. Funktioniert in beiden Sportarten glänzend, und am Ende gibt es wenigstens um den Schlusspfiff keinen Stress.
Letztlich ohne Chance waren die Handballerinnen im Viertelfinale gegen Frankreich. Sie zeigten allerdings trotz der 23:26-Niederlage ihre beste Leistung im Turnier und ärgerten den Gold-Favoriten bis in die 2. Halbzeit hinein.
– Beach-Duo souverän: Nils Ehlers und Clemens Wickler gewannen das Viertelfinale gegen die Holländer Stefan Borman und Yorick de Groot mit 2:0 Sätzen. Auch eine Schwächephase im ersten Durchgang als das Paar einen hohen Vorsprung verspielte, änderte nichts am klaren Erfolg. Jetzt treffen die beiden auf das schwedische Paar/Ahman Helvig, das als Gold-favorit gilt.
– Tischtennis-Männer gescheitert: Im Viertelfinale gegen Schweden mussten Dmitrij Ovcharov, Timo Boll und Co. sich Schweden klar mit 0:3 Spielen geschlagen geben. Für Boll was es der letzte Auftritt auf internationaler Bühne, dementsprechend wurde der 43-Jährige gefeiert.
Und sonst?
- Holländischer Weltrekord: Im Bahnrad-Teamsprint gewann Oranje Gold vor Großbritannien
- Olympischer Rekord! (für die Ewigkeit?): Ein Kunststück der besonderen Art gelang dem Ringer Mijain Lopez: Als erster Sportler in der olympischen Geschichte dem Schwergewichts-Greco-Ringer in ein und derselben Disziplin (bis 130 kg) das fünfte Einzel-Gold. Auf „nur“ viermal Gold kamen die US-Ikonen Michael Phelps (200 Meter Freistil) und Carl Lewis (Weitsprung). Sogar fünf Triumphe kann sogar Isabell Werth vorweisen – allerdings in der Dressur-Mannschaft mit unterschiedlichen Teamkolleginnen und-Kollegen. Mehr zu diesem faszinierendem Athleten hier.
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