Fiebich und Sabally auf Titelmission

Was für ein fantastisches Jahr hat der deutsche Basketball hinter sich. Erst der Titelgewinn der Männer bei der WM in Asien, die Qualifikation beider Teams (Frauen und Männer) für Olympia, wo sie trotz der jeweils verpassten Medaille gute bis sehr gute Auftritte hinlegten, der grandiose Triumph der 3×3-Frauen in Paris. Fehlt nur noch der Triumph in eine US-Profiliga
Den könnten jetzt Leonie Fiebich und Nyara Sabally in der WNBA, der Frauen US-Liga, mit ihren New York Liberty schaffen. Heute beginnen die Play-offs, und die New Yorkerinnen gehen als bestes Team des Grunddurchgangs als Mitfavoritinnen in die Post Season. Die beiden Deutschinnen sind jetzt nicht die  Stars der Mannschaft wie reanna Steward und Sabrina Ionescu, aber wichtige Rollenspielerinnen, die von der Bank kommend frischen Wind bringen. Fiebich bringt sich in ihrer Rookie-Saison immer mehr und besser ein, Sabally räumt unter den Brettern auf.  In der 1. Runde greffen sie in einer Best-of-3-Serie (immer eine heikle Angelegenheit) auf die Atlanta Dreams, ab dem Halbfinale geht es Best-of-5-Serien weiter.
Natürlich ist die Meisterschaft kein Selbstgänger. Titelverteidiger Las Vegas Aces mit Liga-Top-Scorerin A´ja Wilson ist ebenso zu beachten wie die Minnesota Lynx und Phoenix Mercury. (Sicher nicht nur mein) Dark Horse sind die Indiana Fever mit Caitlin Clark, der so gehypten Collegespielerin, wo sie zahllose Rekorde aufgestellt hat. Nach einem kapitalen Fehlstart kamen die Fever und Clark stärker und stärker in Fahrt, und wahrscheinlich hat es Clark auch gutgetan, dass sie bei Olympia nicht dabei war, obwohl das für sie sicher schmerzhaft war.
Keine Frage, die WNBA ist im Aufwind. Natürlich ist der Abstand zur NBA noch riesig und wird in absehbarer Zeit nicht mal ansatzweise aufzuholen sein. Doch meines Erachtens ist es nur noch eine Frage der Zeit, dass auch hier zumindest sechststellige Jahresverdienste an der Tagesordnung sind.
In den Play-offs nicht dabei ist die beste deutsche Spielerin. Satou Sabally mit den Dallas Wings haben die Endrunde verpasst. Sabally selbst griff erst gegen Saisonende wieder ins Liga-Geschehen ein. Sie bezahlte damit ihren heroischen Einsatz bei der Olympia-Qualifikation in Brasilien, als sie trotz sehr lädierter Schulter auflief, danach aber mehrere Monate aussetzen musste. Ohne ihre Top-Spielerin schieden die Texanerinnen als zweitschlechtestes Team hinter den Los Angeles Sparks mit nur 9 Siegen bei 31 Niederlagen sang- und klanglos aus.