Thunder produzieren nur ein laues Lüftchen

Blick über den Teich, NBA

Thunder(storm), das klingt bedrohlich, nach Unwettern, Tornados, die gerne auch den US-Bundesstaat Oklahoma heimsuchen, weshalb das Basketballteam der Hauptstadt Oklahoma City Thunder heißen. Bisher sind sie in der Saison auch ziemlich über ihre Gegner hinweggefegt, haben in der extrem starken Western Conference mit 20:5 Siegen klar die beste Bilanz (immerhin schon 3 Spiele schon Vorsprung auf Rang 2).

Ausgerechnet im Finale des NBA-Cups allerdings gab es seitens der Thunder nur ein laues Lüftchen gegen die Milwaukee Bucks um Giannis A. und Damian Lillard. Hielten sie auch wegen eines zunächst starken Centers Isaiah Hartenstein die Partie bis zur Pause noch einigermaßen ausgeglichen (50:51), fielen sie im 2. Durchgang regelrecht auseinander und schafften insgesamt nur 30 Punkte (die sie sonst regelmäßig in nur einem Viertel auf die Anzeigetafel bringen). Die Wurfquote nach der Pause war verheerend (11 von 42), und trotz der zahllosen Abpraller am offensiven Brett (wegen der vielen Fahrkarten) schnappten sie sich gerade mal 3 Offensiv-Rebounds. Die Bucks dagegen schafften in der 2. Halbzeit das Kunststück einer besseren Dreier- als Zweierquote.

Herausragend war mal wieder Giannis Antetokuonpo, der folgerichtig und hochverdient zum MvP gewählt wurde. 26 Punkte, 19 Rebounds, 10 Assists, 3 Blocks, 2 Steals lautete seine Bilanz, die jeden Fantasy-Spieler ins Jubeln gebracht hätte (nur wird diese Partie nicht für die NBA gewertet, weil sie für beide Teams zusätzlich als 83. auf dem Programm steht). Jeder, der ihn nicht in seinem Kader hat, wird ins Grübeln kommen, ihn zu traden …

Was bleibt

– ist ein deutliches Achtungszeichen der Bucks, die trotz der Glanzleistung von Giannis zeigten, dass sie nicht auf ihn angewiesen sind und
endlich mal auch schöne Kombinationen zeigten
– die Erkenntnis, dass die Thunder trotz starker Defense durchaus verwundbar sind, wenn ihre (Distanz-)Würfe nicht fallen.
– der vorzügliche Eindruck, den der deutsche Center Isaiah Hartenstein einmal mehr bei seinem neuen Club Oklahoma City
hinterlassen hat.

Und der nächste (Thunder)Sturm, der diesen Namen auch verdient, ist nur eine Frage der Zeit.