Ruhe in Frieden, Günter Zapf

Die deutsche Stimme des Footballs

Das ist eine sehr traurige Nachricht. Günter Zapf, die  Reporter-Legende im US Sport, ist überraschend im Alter von nur 66 Jahren gestorben. Günter Zapf war die deutsche Stimme des Footballs, er hat mich wie so viele Football-Fans in den 90er-Jahren via Sky, damals Premiere, angeleitet, für die Sportart begeistert. Er war ja darüber hinaus ein Pionier des Footballs, hat bereits in den 70ern für die Munich Cowboys gespielt als beinharter Cornerback. Auch deshalb war er Fan der Dallas Cowboys. Sogar das konnte ich ihm verzeihen, obwohl ich die Cowboys nicht leiden konnte, weil ich zum damaligen NFC-Erzrivalen San Francisco 49ers hielt. Zusammen mit Andreas Renner und Florian Berrenberg war Günter Zapf wöchentlich bei den Football-Spielen zu hören, als es eben noch nicht so einfach war, sich über US-Kanäle zu versorgen, außer man wohnte im AFN-Bereich. Die markante Stimme, sein fundamentales Wissen, seine Liebe zum (Football)-Sport und sein Humor – sie werden nicht nur mir enorm fehlen. Neben Football hatte er vor allem auch für Wrestling ein Faible (das mir allerdings bis heute völlig abgeht). Aber auch im Baseball war er zu Hause, bis vergangenes Jahr noch bei ausgewählten Partien der MLB bei Pro7maxx zu hören.
Ich hatte das Vergnügen, Günter Zapf persönlich kennenzulernen. 2001 in Tampa/Florida, als die Berlin Thunder (damals NFL Europe) Berliner und Brandenburger Journalisten für eine Woche in ihr dortiges Trainings-Camp einluden. Wir haben uns sehr nett bei einem Bankett im Bucs-Stadion unterhalten, sein Humor war allgegenwärtig. Bis zuletzt war er regelmäßiger Gast in der Big Show und den Sofa Quarterbacks, wo er seinen Frust über seine längst nicht mehr so erfolgreichen Cowboys ausließ, vor allem der allmächtige Präsident Jerry Jones bekam sein Fett weg. Ansonsten auch hier: durch und durch profundes Wissen, immer aber gepaart mit einem Augenzwinkern.
Günter Zapf wird fehlen: mir, der wachsenden deutschen Football-Gemeinde, woran er großen Anteil hatte, und natürlich auch den Wrestling-Fans. Und  jeden, der mit ihm arbeiten durfte, mit dem begeisterten Golfer eine Runde drehte, der Familie und den Freunden.
RIP, Günter Zapf.